Seminarpublikation erschienen

Im Januar ist – nach langer gemeinsamer Arbeit – die Publikation zu unserem Hafenseminar erschienen. Mit dem Heft “Schlüssel zur Welt – Die bremischen Häfen in der Globalen Politischen Ökonomie” eröffnen wir die neue Working Paper Reihe des Instituts für Politikwissenschaft (IPW) an der Uni Bremen. Es wurde von Sebastian Möller, Timo Gentes, Moritz Gohlke, Jan Jathe, Franziska Jung, Katherina Kenanidou und Luca Orlando herausgegeben und enthält 19 Beiträge in den Kategorien Hafengeschichte, Welthandel & Schifffahrt, Maritime Arbeitsbeziehungen, Stadtentwicklung und Kolonialismus. Viele Kapitel beruh-en auf Beiträgen oder Podcasts von diesem Blog. Besonders froh sind wir, dass wir u. a. die Hafensenatorin Claudia Schilling für ein Vorwort gewinnen können. Die Seminarpubli-kation kann auf der IPW-Website heruntergeladen werden. Vielen Dank an alle Beteiligten!

Vortrag: Der Vulkan & die Ost-Werften

Am 28.01.2021 findet an der Uni Bremer der digitale Vortrag “Tanz mit dem Vulkan – die ostdeutschen Werften und der Bremer Vulkan” statt. Der Vortrag des ehemligen Bremer Hafen-Staatsrats Heiner Heseler findet im Rahmen des Verbund-Projektes „Modernisierungsblockaden in Wirtschaft und Wissenschaft der DDR“ (Mod-Block-DDR), dessen Bremer Team von der Ökonomie-Professorin Jutta Günther geleitet wird. Auch im Rahmen unseres Hafenseminars haben wir ausführlich mit der Geschichte des Bremer Vulkans (z. B. im Podcast #7 und dem Beitrag zum Werftensterben) und seinem Engagement bei den Werften in Mecklenburg-Vorpommern beschäftigt.

(B)Logbuch: Der Hafenblog in Zahlen

Am 2. April wurde der 1. Beitrag auf diesem Seminarblog gepostet, der seitdem das Forschungsseminar “Schlüssel zur Welt: Die Bremischen Häfen in der Globalen Politischen Ökonomie” im Sommersemester 2020 an der Uni Bremen begleitet hat. Zunächst als Behelfsinstrument für die digitale Lehre im Coronasemester gestartet, hat sich der Hafenblog in den letzen Monaten zu einem vielseitigen und lebendigen virtuellen Lernraum für unsere gemeinsame Suche nach lokalen Spuren der Globalisierung in den Bremischen Häfen entwickelt. In 138 Blogbeiträgen, 356 Kommentaren, 15 Fotorätseln und 8 Podcasts dokumentierten und diskutierten wir unseren gemeinsamen Lernprozess. Auf diese Weise ist hier eine einzigartige digitale Lernlandkarte zu den Bremischen Häfen entstanden, die den Einstieg bei einem beliebigen Seminarthema und das schrittweise Weiterlesen und -lernen ermöglicht: In den Einstiegsposts zu den Lerneinheiten sind alle dazugehören Beiträge verlinkt.

Ein großer Dank geht an dieser Stelle an alle Autor*innen, Leser*innen und nicht zuletzt an den tollen User Support von UBlogs, dem Blogsystem der Uni Bremen! Zum Ende des Semesters wird Zeit ein wenig Bilanz zu ziehen (Stand 23.09.) und zwar ähnlich wie in den Hafenstatistiken, die wir uns regelmäßig angesehen haben, in nummerischer Form. Weiterlesen

Mit der “Gräfin Emma” durch die Industriehäfen

Nach dem Hafenseminar ist vor der nächsten Hafenrundfahrt. So in etwa hätte das Motto für die Fahrt an Bord des Ausflugsschiffes “Gräfin Emma” lauten können, den einige Seminarteilnehmende am 16. September in die Industreihäfen unternommen haben, die ansonsten für Öffentlichkeit eher schwer zugänglich sind. Hier erfolgt etwa die Hälfte des jährlichen Hafenumschlags in der Stadt Bremen, ohne, dass wir in der Stadt davon besonders viel davon bekommen. Die Industriehäfen haben also eine große Bdeutung für die Regionalwirtschaft und markierten historisch die nachholende Industrialisierung der Hansestadt. Vom Wasser aus ergibt sich nochmal eine ganz andere Perspektive auf die Hafenanlagen … Weiterlesen

Containerschiffe als Seenotretter

Wie wir im Hafenseminar an verschiedenen Stellen gesehen haben, sind Welthandel, Schifffahrt und Migration auf vielfältige miteinerander verwoben. Mit der zunehmenden Fluchtbewegung über das Mittermeer und die Einstellung der EU-Seenotrettungsmission Sofia werden Containerschiffe etwa immer häufiger zu Seenotrettern auf dem Mittelmeer, wie das ARD Magazin “Monitor” kürzlich berichtete. Sie sind laut Seerecht zur Rettung Schiffbrüchiger verflichtet und werden regelmäßig von staatlichen Rettungsstellen dazu angewiesen. Vor der libyischen Küsten sind die Kapitäne dabei allerdings in einem rechtlichen Dilemma, wie jüngst der Fall des unter portugiesischer Flagge fahrenden Schiffs “Anna” der deutschen Reederei Jens und Waller zeigt, über den die Journalistin Lucia Heisterkamp in der Wochenzeitung “DIE ZEIT” berichtet. Weiterlesen

Tourentag Überseestadt am 20.09.

Die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) veranstaltet am 20. September gemeinsam mit dem Überseestadt Marketingverein den “Tourentag Überseestadt“, an dem man den neuentstehenden Stadtteil rund um die alten Handelshäfen per Rad, Schiff oder zu Fuß erkunden kann. Den ganzen Tag über werden verschiedene geführte Touren zu vielen  Themen unseres Hafenseminars angeboten. Es gibt auch die durchaus seltene Gelegenheit, den sog. Koloss von Gröpelingen (also die Getreideverkehrsanalge in unmittelbarer Nähe zur Waterfront) zu besichtigen. Weitere Informationen zu Touren und Anmeldung gibt es hier.

Streit um Modernisierung der Stromkaje

Hafenbau ist eine teure Angelegenheit und die Mittel des Landes Bremens sind bekanntlich sehr begrenzt. Gleichzeitig erfordert das kontinuierliche Wachstum der Containerschiffe immer weitere Investitionen um im internationalen Hafenwettbewerb mitzuhlaten. Vor diesem Hintergrund streiten aktuell die Partner*innen der Bremischen Senatskoalition um die Frage, wieviel Geld das Land in die Modernisierung der Containerterminals an der Bremerhavener Stromkaje investieren sollen. Gerade weil es im Politifeld der Hafenpolitik meist einen hohen parteipolitischen Konsens gibt, ist öffentlich ausgetragener Dissenz aus politikwissenschaftlicher Perspektive besonders interessant. Wie der Weserkurier letzte Woche berichtete, sind sich v.a. SPD und Grüne unseins über die Notwendigkeit weiterer Investionenen.

Containerterminals an der Stromkaje | Foto: Ingo Wagner (dpa)

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Streik bei “Nordsee”

Der Arbeitskampf bei der Imbisskette “Nordsee” geht in die nächste Runde. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat die Mitarbeitenden der Unternehmenszentrale in Bremerhaven laut buten un binnen aufgerufen, in einen viertägigen Streik zu treten, nachdem es schon im Februar und August Warnstreiks gegeben hatte. In der Auseinadersetzung geht es um den Erhalt des Standortes Bremerhaven, der seit der Übernahme des Unternehmens 2018 durch die Investorengruppe Kharis Capital in Gefahr zu sein scheint. “Nordsee” wurde 1896 unter Führung von Adolf Vinnen in Nordenham als “Deutsche-Dampffischerei-Gesellschaft Nordsee” gegründet und eröffnete noch im selben Jahr das ein erstes Restaurant in Bremen. Seit Ende der 1950er Jahre wechselte das Unternehmen oft die Eigentümer*innnen, unter denen sich auch einige internationale Banken und Investoren fanden. Für den Fischereistandort Bremerhaven wäre die Standortverlagerung ein herber Schlag. Den 120 in der “Nordsee” Hauptverwaltung Beschäftigten droht in diesem Fall die Arbeitslosigkeit. Das wollen sie sich aber nicht so einfach gefallen lassen. Ausgang offen …

Streik bei Nordsee (Quelle: buten un binnen, 31.08.20)

Newsletter “Welthafen aktuell”

Unser Hafenseminar ist zwar beendet, aber die Bremischen Häfen arbeiten natürlchh weiter und produzieren regelmäßig neue Nachrichten. Wer auch über das Seminar hinaus auf dem Laufenden bleiben will, kann sich neben den zahlreichen Forschungsdaten auch den regelmäßig erscheinenden bremenports Newsletter “Welthafen aktuell” ansehen. In der neuen Ausgabe vom 27.08. gibt es u.a. aktuelle Zahlen zur Bremischen Hafenwirtschaft, ein Interview mit dem Vorsitzenden der Bundesvereinigung Logistik und ein Portrait der ersten weiblichen Präses der Bremer Handelkammer, Janina Marahrens-Hashagen. Bei den Umschalgszahlen ist das Bild differenziert: Durch die Corona Pandemie ist zwar der Automibilumschalg in Bremerhaven stark eingebrochen 8-36,3%), der Containerumschlag ist aber im 1. Halbjahr 2020 weniger zurückgegangen als befürchtet (-4,8%).

LMd-Artikel: Raue See

Quelle: Le Monde diplomatique (08/2020, S. 9), Adolf Buitenhuis

In der August-Augabe der Zeitung Le Monde diplomatique ist ein für unseren Seminarkontext sehr spannender und ausführlicher Artikel von Tom Stevenson mit dem Titel “Raue See. Die Geopolitik des maritimen Welthandels” abgedruckt. Darin geht es vor allem um die Politische Ökonomie der Handelsschifffahrt als zentraler Infrastruktur des gloablen Kapitalismus. Angesprochen wird u.a. das widersprüchliche Verhältnis von Staat und Markt bei den großen Reederein, das auch schon im letzten Podcast vom MdB Uwe Schmidt thematisiert wurde. Nicht nur die chinesische Container-Reederei COSCO ist, wie von Schmidt mehrfach betont, eng mit dem Staat verbunden, auch Maersk, CMA CGM und MSC erhalten viel Unterstützung von ihren jeweiligen europäischen Mutterländern. Diese 4 Unternehmen bilden im Grunde ein Oligopol im globalen Containerhandel. Der Autor arbeitet auch sehr gut die geopolitische Dimension der Handelsschiffahrt heraus. Zudem geht es auch um die Arbeitsbeziehungen in der Schiffahrt, die auch auf diesem Blog immer wieder Thema waren. Steveson schreibt von einer “Klassengesellschaft an Bord” und thematisiert die besonderen Probleme beim Crew Change während der Corona Pandemie.

Beiruter Hafen wird zum Ground Zero

Quelle: derstandard.at, APA/EPA

Die schwere Explosion in Beirut vor einer Woche, bei der viele Menschen ums Leben kamen, hat nicht nur die Stadt, die Menschen und die politische Elite Libanons erschüttert, sie wirft auch Fragen nach der Sicherheit von Hafenbetrieb und Schifffahrt auf. Schließlich ereognete sich die Explosion im Hafen von Beirut, der durch sie weitgehend zerstört wurde. Ausgangspunkt der Katastrophe war vermutlich das Schiff “Rhosus”, das 2013 beladen mit 2750t Ammoniumnitrat beladen Berirut erreichte. Die New York Times berichtet über die Geschichte dieses Schiffes, das im November 2013 auf der Route von Georgien nach Mozambik in Beirut festmachte, um zusätzliche Ladung aufzunehmen. Mit den Einnahmen aus diesem Extra-Transport von Beirut nach Jordanien sollten offenbar die Gebühren für den Transit durch den Suez Kanal bezahlt werden. In Beiraut ist die “Rhosus” dann aber mit ihrer gefährlichen Ladung gestrandet, vermutlich weil die Hafenbehörde die Weiterfahrt wegen zahlreicher technischer Mängel untersagte und die Reederei offenbar zahlungsunfähig war. Weiterlesen

Segelt das Schulschiff von Vegesack nach Bremerhaven?

Im Vegesacker Hafen in Bremen-Nord sind in den letzen Jahren schon viele Projekte der Stadtentwicklung grandios gescheitert, von Haven Höövt, über die Gläserne Werft bis zum Spicarium. Nun plant der Investor Max Zeitz ein neues Stadtquartier am ehemaligen Bremer Vorhafen mit einem umstrittenen Hochhaus für hochpreisiges Wohnen. Das ist aber nicht der einzige Grund für Kritik: Offenbar spielt auch das “Schulschiff Deutschland” in seinen Planungen keine Rolle mehr. Die taz nord berichtet in diesem Zusammenhang über Bremerhavener Begehrlichkeiten, das Schiff in die Seestadt zu holen, wo es 1927 gebaut wurde. Ob aber die Entwicklung des Quartiers in unmittelbarer Nähe zum Vegesacker Bahnhof und zur Groher Düne ein Erfolg wird, dürfte kaum von der Zukunft des Schulschiffs abhängen.

“Waller Sand” ausgezeichnet

“Waller Sand” in der Überseestadt (Quelle: WFB)

Der “Waller Sand”, ein neuer Strandpark in der Überseestadt (genauer an der ehemaligen Einfahrt des Überseehafens), an dem wir auch bei unser Hafen-radtour vorbeigekommen sind, wurde vom Bundesinnenminis-terium im Rahmen des Bundes-preis Stadtgrün als zukunfts-weisender Ort ausgezeichnet. In der Begründung wird darauf verwiesen, dass es bei diesem Projekt gelungen ist, durch den Klimawandel notwendige Anpas-sungen des Hochwasserschutzes mit einer Aufwertung des Stadtteils zu verbinden und die Trennung von Stadt und Wasser zu überwinden. Hervorgehoben wird auch das Potential die Stadtteile Walle und Gröpelingen zu verbinden. Wie findet ihr den “Waller Sand”?

Grundstücksdeal auf der Überseeinsel

Rickmers Reismühle auf der Bremer Überseeinsel (Quelle: Wikipedia)

Die Bremer Specht-Gruppe hat laut einer Weser Kurier Meldung das Areal rund um die Rickmers Reismühle auf der Überseeinsel erworben und plant es mit einer Mischung aus Wohn- und Gewerbeflächen zu entwickeln. Rickmers sucht nun für seine Produktionsstätte einen neuen Standort in Bremen. Auf der Überseeinsel sind nun mit WPD, Zech und Specht drei große Entwickler tätig. Nach Kellogs und Reimers Logistic zieht nun mit Rickmers ein weiteres großes traditionelles Unternehmen aus diesem Bereich der ehemaligen Handelshäfen weg. Die Transformation der Überseestadt zu einem neuen Stadtteil und die Bremer Stadtentwicklung an der Weser gehen damit rasant weiter.

Ex-Vulkan Manager Hennemann tot

Wie buten und binnen heute berichtet, ist Friedrich Hennemann vor wenigen Tagen verstorben. Der langjährige SPD-Staatsrat erlangte als letzter Chef des Bremer Vulkan Berühmtheit, allerdings waren seine Schlagzeilen in der Regel negativ: Sein zunächst von der Landes- und Bundespolitik durchaus begrüßter und geförderter Versuch aus der angeschlagenen Großwerft einen staatlich gelenkten Mischkonzern zu machen sind 1996 wegen großer Finanzierungslücken endgültig gescheitert. Nach dem Ende der AG Weser 1983 war der Vulkan-Konkurs die 2. große Werftenpleite in Bremen. Hennemann fiel nicht nur beim damaligen Senatspräsident und Bürgermeister Henninfg Scherf in Ungnade, der sich politisch von seinem Genossen absetzte, sondern musste sich später auch juristisch verantworten. Die Radio Bremen Dokumentation “Machtspieler” rekonstruiert das Ende des Vulkan sehr eindrucksvoll.

Fotorätsel #15

Nachdem wir mit dem Fotorätsel #14 nochmal einen Abstecher auf die Neustadt-Seite gemacht haben, endet unsere digitale Erkundungstour mit dem vorerst letzten Fotorätsel im Herzen der stadtbremischen Häfen in der Stadt Bremen (die Bremerhavener Überseehäfen sind ja, wie wir schon gesehen haben, territorial auch stadtbremisch und umschlagsmäßig auch ihr Herz, das Foto wurde im Herzen Bremens aufgenommen). Wo findet man diesen pinken Container? Welche Funnktion hat er normalerweise? Was erkennt man im Hintergrund? Unsere Hafenradtour sollte uns eigentlich auch hier herführen, wir sind aber tatsächlich dran vorbeigeradelt, obwohl man von hier einen tollen Blick auf/in mehrere Hafenbecken hat. Selfies vor dem Container wären doch ein schöner Abschluss der Fotorätsel-Reihe!

Fotorätsel #15

Koloniale Spuren: Brinkmann-Mosaik

Wer den Bremer Hauptbahnhof betritt, kann das bunte Mosaik über der Anzeigetafel in der Haupthalle kaum übersehen. Darauf sind sind nicht nur Bremer Stadtmusikanten, Rathaus, Dom, Weser und Hafenkräne zu sehen, sondern auch Bündel mit Brinkmann-Tabak. Auf dem benachbarten Mosaik sieht man u.a. einen schwarzen Plantagenarbeiter. Das Mosaik verweist damit nicht nur auf die Vergangenheit Bremens als europäische Tabakhauptsadt, sondern eben auch auf seine Verstrickungen im Kolonialismus und stellt diese unkritisch dar. In dern 1950er Jahren wurden die prägnanten Wandbilder von der Tabakfirma Brinkmann gestiftet. Eine kleine Anfrage der Bremer Bundestagsabgeorndneten Kirsten Kappert-Gonther, über die taz nord heute berichtet, könnte nun eine Diskussion über diese koloniale Spur und die NS-Vergangheit des Fabrikanten Hermann Ritter anstoßen.

Brinkmann-Mosaik (Foto: Jürgen Howaldt, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:BremenHauptbahnhof-Mosaik-03b.jpg)

Unsichere Zukunft für die Bremerhavener Innenstadt

Wie wir schon in den Lerneinheiten 7 und 10 gesehen haben, ist die Stadtentwicklung Bremerhavens eng mit der Entwicklung der maritimen Wirtschaft und mit der Globalisierung verknüpft. Aber natürlich gibt es auch andere Einflussfaktoren. Aktuell wird in der Seestadt über die möglichen Folgen der Karstadt-Pleite für die Innenstadt diskutiert. Die Bremerhavener Filialen von Karstadt und Saturn im markanten Columbus Center sollen geschlossen werden, was Oberbürgermeister Grantz noch verhindern will. Damit würden nicht nur viele Menschen ihren Arbeitsplatz, sondern auch das Columbus Center und die Innenstadt vermutlich auch viele Besucher*innen verlieren. Es sind also kreative Ideen gefragt. Insgesamt gefährdet die Coronakrise die Erfolge des wirtschaftlichen Aufschwungs in der Seestadt. Die Arbeitslosigkeit steigt hier seit einiger Zeit erneut, nachdem sie in den vergangen Jahren kontinuierlich gesunken war.

Von Räubern & einer neuen Hanse: HHLA-Chefin im Zeit-Interview

Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der Hamburger Hafen und Logist AG (HHLA), hat der Wochenzeitung Die Zeit ein Interview gegeben, in dem viele Themen unseres Seminars angesprochen werden. In Bezug auf den Nordrange-Wettbewerb mit Rotterdam und Antwerpen verweist Titzrath auf die aggressive Preispolitik der Nachbarhäfen und spricht von Räubern, denen man im Stile der Bremer Stadtmusikanten (also mit vereinten Kräften) begegnen müsse. Weiterlesen

Fotorätsel #14

Nachdem es im Fotorätsel #13 eher um den Personenverkehr per Schiff ging, sind wir mit dem nächsten Teil unserer digitalen Erkundungstour durch die Bremischen Häfen wieder mitten im Güterverkehr, was unschwer an den Containern zu erkennen ist. Aber wo gehen diese Container an Bord? Den Eingangsbereich zu welchem Hafen sehen wir auf diesem Foto und was wissen Sie über diesen Hafen? Ist hier schon jemand vorbeigekommen?

Fotorätsel #14

Fotorätsel #13

Nach dem sehr kniffligen 12. Rätsel, bewegen wir uns mit unserer digitalen Erkundungstour durch die Bremischen Häfen wieder näher ans Wasser. Wir sind jetzt endlich in einer Gegend angekommen, die wir mit den Fotorätseln bisher eher vernachlässigt, über die hier auf dem Hafenblog aber schon einiges geschrieben wurde. Also: Wo steht diese Frau? Wohin guckt sie? (Sie hat bestimmt fast so viel Weit- & Durchblick wie wir nach einem Semester Hafenseminar). Was wissen Sie über diesen Ort? Wer es weiß, einfach in die Kommentare schreiben! Selfies sind natürlich auch willkommen!

Fotorätsel #13

Lerneinheit 12: Hafenseminar, so what?!

Das digitale Sommersemester nähert sich so langsam dem Ende und damit endet auch unser Hafenseminar. In den nächsten Wochen werden aber noch viele Beiträge und Podcasts zu den Lerneinheiten Hafenarbeit, Bremerhaven und Kolonialismus auf dem Hafenblog eintrudeln werden und unsere digitale Diskussion über die Bremischen Häfen in der Globalen Politischen Ökonomie hier hoffentlich noch ein bisschen weitergeht. Es ist also Zeit für ein kleines Zwischenfazit: Was haben wir gelernt? Welche Fragen sind offen geblieben oder hinzugekommen? Welche Forschungserfahrungen haben wir in diesem Seminar gemacht und welche Möglichkeiten gibt es, sich über das Semester hinaus mit den Häfen zu beschäftigen?

Das Onlinemagazin up2date berichtet über unser Seminar (zum Beitrag aufs Bild klicken)

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#hornsforhope für #CrewChange

Am 8.7. erklingen um 12Uhr weltweit wieder die Schiffshörner um auf die prekäre Situation der Seeleute in der Coronakrise aufmerksam zu machen. Zu einer ähnlichen Aktion hatten am 1. Mai schonmal der internationale Dachverband der Transportgewerkschaften (ITF) und der internationale Reedereiverband (ICS) aufgerufen. Erst kürzlich wurde am zudem Tag der Seeleute auf die prekären Bedingungen aufmerksam gemacht. Viele Schiffcrews können unter den aktuellen Bedingungen in den Häfen nicht ausgetauscht werden, was zu einer erzwungen Verlängerung der ohnehin schon sehr langen Schiffszeiten für die Seeleute führt. Auf Twitter wird u.a. unter #HerosAtSea, #hornsforhope und #CrewChange darüber berichtet.

Lerneinheit 11: Kolonialismus & postkoloniale Perspektiven

Wer sinnvoll über den Hafen nachdenken will, kommt kurz über lang nicht am Thema Kolonialismus vorbei. Koloniale Produkte wie Baumwolle, Tabak, Rohkaffee und Reis spielen in der Bremischen Hafengeschichte eine große Rolle und ein nicht unerheblicher Anteil der historischen Profite der hiesigen Hafenwirtschaft basieren auf kolonialer Ausbeutung und Sklavenarbeit (Beckert 2014, Rössler 2016). Bremen war eine Hochburg der kolonialen Bewegung (Mamzer et al. 2016). Auch heute kann man gerade an Häfen und ihren Verbindungen neokoloniale Abhängigkeitsverhältnisse ablesen. Beides, das koloniale Erbe und die neokoloniale Gegenwart, erfahren in jüngster Zeit immer mehr Aufmerksamkeit und Politisierung (Chigudu 2020, Beckert/Pepijn 2020, Jessen 2020). Es könnte also kaum einen besseren Zeitpunkt geben, sich mit diesem Thema zu beschäftigen.

Lernvideo 11

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Fotorätsel #11

Neue Woche, neues Fotorätsel! Wir entfernen uns zwar räumlich etwas vom aufgelösten Fotorätsel #10 bleiben ihm aber thematisch treu. Dieses Foto wurde in der Nähe von Fotorätsel #2 & Fotorätsel #8 aufgenommen und passt inhaltlich ganz gut zur Lerneinheit 11, die wir in dieser Woche beginnen. Was ist hier abgebildet? In welchem Gebäude ist es zu bewundern? Was hat es mit den Häfen zu tun? Hinweise gerne wieder in den Kommentare!

Fotorätsel #11

Friedensforum vs. Marine-Werftverbund

Das Friedensforum Bremen hat gemeinsam mit dem Friedensforum Kiel eine Erklärung gegen den geplanten Marine-Werftverbund der Bremer Lürssen Werft und der German Naval Yards aus Kiel veröffentlicht. Darin kritiseren die Friedensaktivist*innen die Stärkung der Rüstungsindustrie als fatales Signal. Neben dem Bau von Yachten ist die Marine ein zentrales Standbein des Bremischen Schiffbaus, dessen golden Jahrzehnte mit dem Untergang der AG Weser und des Bremer Vulkans schon lang vorbei sind. Im Frühjahr wurde der marine Schiffbau zur nationalen Schlüsseltechnologie hochgestuft, um die heimische Industrie vor internationalem Wettbewerb zu schützen. Mitte Mai haben Lürssen und German Naval Yards ihre Zusammenarbeit offiziell verkündet. Entgegen den ursprünglichen Plänen ist der Kieler Ubootbauer Thyssen Krupp Marine Systems (TKMS) nicht dabei. TKMS plant offenbar eine Kopperation mit dem italienischen Unternehmen Fincantieri.

Tag der Seeleute: Grund zum Feiern?

Am 25. Juni wurde der internationale Tag der Seefahrer*innen begangen um ihren Beitrag zur Weltwirschaft und die Gefahren, die viele von ihnen auf hoher See in Kauf nehmen zu ehren. Unter #DayoftheSeafarer und #SeafarersAreKeyWorkes wurde auf twitter auf die oft prekären Arbeitsbedingungen aufmerksam gemacht. Die International Transport Worker’s Federation (ITF), der globale Dachverband der Transport-gewerkschaften, hat diesen Tag allerdings mit Verweis auf #CrewChange nicht gefeiert, sondern erneut zum Anlass genommen um auf die vielen Seeleute aufmerksam zu machen, die wegen der Coronakrise auf Schiffen festsitzen. Schon am 1. Mai gab es eine weltweite Solidaritätsaktion für Seefahrer*innen. Der Tag der Seeleute wurde 2010 von der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) ins Leben gerufen.

Lerneinheit 10: Bremerhaven

Diese Lerneinheit war eigentlich als Exkursion zum Containerterminal und Historischen Museum in Bremerhaven geplant, um die Themen des Seminars vor Ort aufzuspüren. Wegen Corona geht das nun leider nicht. Wir widmen uns in dieser Woche daher von zuhause aus den Entwicklungen in Bremerhaven, einer ganz besonderen Stadt in der Bremischen Zweistädterepublik. Wie wirken sich die Dynamiken des Welthandels und der Schifffahrt auf die Stadtentwicklung und das Arbeiten in den Häfen Bremerhavens aus? Wie passen kontinuierliches Wachstum der Überseehäfen und sozioökonomischer Abstieg der Stadt zusammen? Welche Zukunftsperspektiven hat Bremerhaven?

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Fotorätsel #10

Unser Fotorätsel feiert Jubiläum: Hier kommt die 10. Folge, mit der wir uns gar nicht so weit vom Ort des aufgelösten Fotorätsels #9 entfernen. Das neuere Gebäude auf der rechten Bildseite könnte man vom Fahrradkauf kennen. Aber worum handelt es sich bei dem Gebäude in der linken Bildhälfte und was hat es mit dem Hafen zu tun? Wenn man hinfährt, kriegt man es relativ schnell raus, weil es vorne drauf steht. Vielleicht postet jemand ein Foto als Kommentar?

Fotorätsel #10