Beginnend mit dem 17. Jahrhundert wurde Kaffee von Seiten der Handelskompanien Aufmerksamkeit geschenkt und als Handelsgut in den Europäischen Raum transportiert. Schnell entwickelte sich die Stadt Mokka im Jemen zum zentralen Anlaufpunkt für den Kaffeeexport nach Europa (Chaudhuri 2010: 359), war doch Ihre Lage vorzüglich und sie seit jeher ein Knotenpunkt für den Indien-Handel (Chaudhuri 2010: 374). Problematisch für die europäischen Länder war hingegen, dass die eigenen Produkte kaum auf Resonanz gestoßen sind. So musste der Kaffee im Jemen mit Silber bezahlt werden, was zu großer Missgunst der Herrschenden führte (Krieger 2011: 190). Weiterlesen
Koloniale Produkte: Tabak
Ein Beitrag von Maike Bockwoldt und Jule Rump
Der Konsum von Tabak in Europa lässt sich bis in das Jahr 1492 zurück verfolgen, als Columbus Amerika “entdeckte”. Hier wurde Tabak, schon lange bevor die Europäer Amerika erreichten, als Genussmittel konsumiert. Letztendlich ist die Einführung von Tabak in Europa den Spaniern zu verdanken, welche 1518 die Verwendung von Tabak übernahmen und mit nach Spanien brachten. Auch heute ist der Konsum von Tabak noch weit verbreitet. Es wird davon ausgegangen, dass ca. 23% der deutschen Erwachsenen Tabak konsumieren. In Bezug auf das Hafenseminar möchten wir uns in dem folgenden Blogbeitrag mit dem kolonialen Produkt Tabak auseinander setzen. Weiterlesen
Postkoloniale Perspektiven auf die Bremer Häfen
Klickt man auf die Website „Freie Hansestadt Bremen“ bekommt man einen kurzen Überblick über das Selbstbild: Bremen sei traditionell von Seefahrt und Handel geprägt, habe die größte Containerumschlagsanlage Europas und die Häfen seien durch moderne Technik mit die schnellsten der Welt. Mit Bremerhaven bildeten sie den zweitgrößten Seehafen und Außenhandelsstandort Deutschlands. Die Hochschule in Bremerhaven biete auf diese Tradition aufbauend Studiengänge wie Schiffsbetriebstechnik oder Maritime Technologien an. Auch wird unter dem Punkt „Kultur der Weltoffenheit“ mit dem 1896 gegründeten Überseemuseum geworben (Bremen Erleben 2020). Weiterlesen
Aufarbeitung der Bremer Kolonialgeschichte
Bremen spielte eine wichtige Rolle im deutschen Kolonialismus. Bremer Kaufleute wie Adolf Lüderitz und Heinrich Vogelsang waren stark in den Kolonialhandel involviert. Außerdem war Bremen als Hafenstadt generell ein zentraler wirtschaftlicher Akteur (buten un binnen 2019) und Umschlag- und Veredlungsort von kolonialen Waren wie Baumwolle, Kaffee und Tabak. Der vom Bremer Hermann Heinrich Meier (nach dem bis heute die H.-H.-Meier-Allee benannt ist) mitgegründete Norddeutsche Lloyd (baute außerdem die Verbindung nach West- und Südafrika aus und legte damit die Basis für die systematische Unterwerfung der dortigen Bevölkerung (buten und binnen 2019). Daher war es kein Zufall, dass im Jahr 1931 das Reichskolonialehrendenkmal (Gustafsson 2003: 308) – heute das Antikolonialdenkmal – in Bremen errichtet wurde. Während des NS-Regimes trug Bremen sogar den Titel „Stadt der Kolonien“, was der Bedeutung der Stadt im deutschen Kolonialismus Ausdruck verleihen sollte. Im Folgenden wird der Stand der Aufarbeitung der Bremer Kolonialvergangenheit dargestellt, wobei der besondere Fokus auf dem „Bremischen Erinnerungskonzept Kolonialismus“ liegt. Weiterlesen
Institutionen der Bremer Hafenpolitik
Es gibt eine Vielzahl von Institutionen und Akteuren in der Bremer Hafenpolitik. Die meisten und wichtigsten davon wurden schon in dem Blogeintrag zur Lerneinheit 8 und über Hafengovernance angesprochen. Ebenso wurden schon einige in anderen Blogeinträgen näher beschrieben, wie zum Beispiel bei „Wer oder was ist bremenports?“. Im Nachfolgenden möchte ich gerne die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, die Bremische Bürgschaft in Form der Ausschüsse für Angelegenheiten der Häfen im Lande Bremen sowie der stadtbremischen Häfen und das Hansestadt Bremische Hafenamt näher beleuchten und ihre Funktionsweise bei den Bremer Häfen herausarbeiten. Weiterlesen
Fotorätsel #15
Nachdem wir mit dem Fotorätsel #14 nochmal einen Abstecher auf die Neustadt-Seite gemacht haben, endet unsere digitale Erkundungstour mit dem vorerst letzten Fotorätsel im Herzen der stadtbremischen Häfen in der Stadt Bremen (die Bremerhavener Überseehäfen sind ja, wie wir schon gesehen haben, territorial auch stadtbremisch und umschlagsmäßig auch ihr Herz, das Foto wurde im Herzen Bremens aufgenommen). Wo findet man diesen pinken Container? Welche Funnktion hat er normalerweise? Was erkennt man im Hintergrund? Unsere Hafenradtour sollte uns eigentlich auch hier herführen, wir sind aber tatsächlich dran vorbeigeradelt, obwohl man von hier einen tollen Blick auf/in mehrere Hafenbecken hat. Selfies vor dem Container wären doch ein schöner Abschluss der Fotorätsel-Reihe!

Fotorätsel #15
Koloniale Spuren: Brinkmann-Mosaik
Wer den Bremer Hauptbahnhof betritt, kann das bunte Mosaik über der Anzeigetafel in der Haupthalle kaum übersehen. Darauf sind sind nicht nur Bremer Stadtmusikanten, Rathaus, Dom, Weser und Hafenkräne zu sehen, sondern auch Bündel mit Brinkmann-Tabak. Auf dem benachbarten Mosaik sieht man u.a. einen schwarzen Plantagenarbeiter. Das Mosaik verweist damit nicht nur auf die Vergangenheit Bremens als europäische Tabakhauptsadt, sondern eben auch auf seine Verstrickungen im Kolonialismus und stellt diese unkritisch dar. In dern 1950er Jahren wurden die prägnanten Wandbilder von der Tabakfirma Brinkmann gestiftet. Eine kleine Anfrage der Bremer Bundestagsabgeorndneten Kirsten Kappert-Gonther, über die taz nord heute berichtet, könnte nun eine Diskussion über diese koloniale Spur und die NS-Vergangheit des Fabrikanten Hermann Ritter anstoßen.

Brinkmann-Mosaik (Foto: Jürgen Howaldt, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:BremenHauptbahnhof-Mosaik-03b.jpg)
Unsichere Zukunft für die Bremerhavener Innenstadt
Wie wir schon in den Lerneinheiten 7 und 10 gesehen haben, ist die Stadtentwicklung Bremerhavens eng mit der Entwicklung der maritimen Wirtschaft und mit der Globalisierung verknüpft. Aber natürlich gibt es auch andere Einflussfaktoren. Aktuell wird in der Seestadt über die möglichen Folgen der Karstadt-Pleite für die Innenstadt diskutiert. Die Bremerhavener Filialen von Karstadt und Saturn im markanten Columbus Center sollen geschlossen werden, was Oberbürgermeister Grantz noch verhindern will. Damit würden nicht nur viele Menschen ihren Arbeitsplatz, sondern auch das Columbus Center und die Innenstadt vermutlich auch viele Besucher*innen verlieren. Es sind also kreative Ideen gefragt. Insgesamt gefährdet die Coronakrise die Erfolge des wirtschaftlichen Aufschwungs in der Seestadt. Die Arbeitslosigkeit steigt hier seit einiger Zeit erneut, nachdem sie in den vergangen Jahren kontinuierlich gesunken war.
Ausstellung zu See- & Meereskarten im Haus der Wissenschaft
Im Haus der Wissenschaft findet vom 20.07. bis zum 17.10. eine Ausstellung zu See- und Meereskarten statt, welche auch für uns Seminarteilnehmer (insbesondere für die Geographen) von Interesse sein könnte. Inhalt der Ausstellung “Karten Wissen Meer. Globalisierung vom Wasser aus“: Wie das Kartenmachen und -lesen den Blick des Menschen auf die Meere geprägt und auch verändert hat. Dabei kam der Meereskartographie bei der Intensivierung des globalen Schiffsverkehrs und bei der Herausbildung eines Globalbewusstseins im 19. und 20. Jahrhundert eine Schlüsselrolle zu.
Von Räubern & einer neuen Hanse: HHLA-Chefin im Zeit-Interview
Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der Hamburger Hafen und Logist AG (HHLA), hat der Wochenzeitung Die Zeit ein Interview gegeben, in dem viele Themen unseres Seminars angesprochen werden. In Bezug auf den Nordrange-Wettbewerb mit Rotterdam und Antwerpen verweist Titzrath auf die aggressive Preispolitik der Nachbarhäfen und spricht von Räubern, denen man im Stile der Bremer Stadtmusikanten (also mit vereinten Kräften) begegnen müsse. Weiterlesen
Werftstandort Bremerhaven: Die Rickmers Werft
Ein Beitrag von Denise Wächter und Paul-Theodor Pricop

Abbildung 1: Das Rickmers-Tor heute (Radio Bremen 2016)
Schauplatz Bremerhaven – Wir befinden uns auf der Grimsbystraße in Richtung Autobahnzubringer Bremerhaven-Mitte. Inmitten des dichten Verkehrs können wir auf der rechten Seite auf einer unscheinbaren Wiese ein riesiges weißes Tor entdecken. Es befindet sich ein großer Durchgang aus schwarzen schmiedeeisernen Gittern in der Mitte sowie rechts und links zwei kleinere. Diese scheinen aber zu keinem Ziel zu führen. Oberhalb dieser kleineren Eingänge ist eine grün-rot-weiße Flagge zu erkennen, auf der der Buchstabe „R“ abgebildet ist. Zwischen den beiden Flaggen sind zwei Jahreszahlen eingraviert: 1834 und 1857. Über ihnen thront die Inschrift „R.C. Rickmers“. Es wird deutlich: dieses Tor steht an diesem Ort schon eine ganze Weile und hat eine interessante Geschichte zu erzählen. In diesem Blogbeitrag erzählen wir euch mehr über die Familie Rickmers und ihrer Unternehmensgeschichte. Dabei wird auch die Frage beantwortet, was die verschiedenen Symbole auf dem Tor zu bedeuten haben. Weiterlesen
Häfen als außerschulische Lernorte
Ein Beitrag von Jule Rump, Maike Bockwoldt und Jonas Brinkmann
Der Regelfall des Schulunterrichts findet in Klassenräumen statt. Dort präsentieren Lehrkräfte mit Hilfe einer Vielzahl didaktischer Methoden unterschiedliche Themeninhalte. Was dabei jedoch oftmals auf der Strecke bleibt, ist der authentische Charakter der behandelten Unterrichtsgegenstände (Blaseio 2016: 267). Um den authentischen Charakter ausgewählter Themen den Schüler*Innen erfahrbar zu machen, suchen Lehrkräfte mit ihren Schulklassen außerschulische Lernorte auf. Aber was sind außerschulische Lernorte überhaupt und welche Orte eignen sich hierfür besonders? Weiterlesen
God Save the Trade: die Bremischen Häfen und der Brexit
Am 23. Juni 2016 wurde im Vereinigten Königreich das Referendum über den Verbleib in der Europäischen Union angestrebt. Mit fast 51,9% (Cieschinger et al. 2019) der Stimmen wurde für den Austritt gewählt. Noch sind die Folgen die sich daraus ergeben ungewiss. Hiermit wird ein kurzer Überblick über mögliche Szenarien und damit Folgen für die Bremischen Häfen gegeben. Weiterlesen
Fotorätsel #14
Nachdem es im Fotorätsel #13 eher um den Personenverkehr per Schiff ging, sind wir mit dem nächsten Teil unserer digitalen Erkundungstour durch die Bremischen Häfen wieder mitten im Güterverkehr, was unschwer an den Containern zu erkennen ist. Aber wo gehen diese Container an Bord? Den Eingangsbereich zu welchem Hafen sehen wir auf diesem Foto und was wissen Sie über diesen Hafen? Ist hier schon jemand vorbeigekommen?

Fotorätsel #14
Bedeutung & Bedrohung des Wattenmeers
Das Wattenmeer der Nordsee erstreckt sich über eine Strecke von ca. 450 Kilometern „von der niederländischen Stadt Den Helder im Westen über das deutsche Küstengebiet bis zum nördlich gelegenen Esbjerg in Dänemark“ (Delvaux de Fenffe 2020).

Karte Das Wattenmeer Weltnaturerbe. Quelle: Nationalpark Wattenmeer.
Mit einer Fläche von über 9.000 km² ist es das größte Wattenmeer der Welt (vgl. NABU [o.J.]). Seine Besonderheit erlangt das durch die Gezeiten geprägte, sensible Ökosystem jedoch nicht nur durch seine Größe. Die Halligen in Nordfriesland oder die typischen Salzwiesen verdeutlichen die Besonderheit und Einzigartigkeit der Region ebenso wie die dort vorherrschende Biodiversität. Mehr als 10.000 Tier- und Pflanzenarten sind im Wattenmeer anzufinden (BUND [o.J.]). Zudem ist es ein essenzieller Ort für über 10 Millionen Zugvögel pro Jahr, die auf ihren Flugrouten das reichhaltige Nahrungsangebot zum Rasten und Auffüllen der Energiereserven nutzen (Unesco [o.J.]). 2009 wurde das Wattenmeer der Nordsee daher aufgrund seiner ökologischen Relevanz und Einzigartigkeit von der UNESCO als Weltnaturerbe aufgenommen. Doch welche Rolle spielt das deutsche Wattenmeer im Kontext des Hafenseminars und der Schifffahrt und welche Auswirkungen lassen sich dabei identifizieren? Weiterlesen
Entstehung der Havenwelten & Reise durch das Klimahaus
Ein Beitrag von Denise Wächter & Franziska Jung

Abbildung 1: Die Havenwelten Bremerhaven (Bremerhaven.de)
Seit seinem 10 jährigen Bestehen im vergangenen Jahr konnte das Klimahaus Bremerhaven 8° Ost – Hauptattraktion der Havenwelten – über 4 Millionen Besucher*innen (Presseinformation Klimahaus 2019) begrüßen. Das Erlebnis des Klimahauses scheint den Gästen viel wert zu sein. So nahmen 80 % der Besucher*innen eine Anfahrt von 4 Stunden für den Besuch in Kauf (Presseinformation Klimahaus 2019). Das Klimahaus ist ein Ort des maritim geprägten Stadtteils der Havenwelten Bremerhaven, der im Bereich des Alten und des Neuen Hafens liegt. Die an der Schwelle zum neuen Jahrtausend von Bremen und Bremerhaven beschlossenen Havenwelten folgen dem globalen Trend des waterfront-redevelopment (Berking/Schwank 2011: 72), also der Revitalisierung von brachgefallenen bzw. mindergenutzten Häfen- und Uferzonen. Weiterlesen
Podcast #4: Hochseefischerei
In der heutigen Podcast-Folge geht es um die Hochseefischerei – ebenfalls mit kurzem Blick auf die Piratenfischerei und auf das illegale Fischen. Außerdem thematisieren wir die enorm hohen Fischfangzahlen, wie diese seit gut 60 Jahren stetig steigen und wie diese Thematik mit Aquakulturen zusammenhängt. Viel Spaß beim Zuhören!
Wie steht ihr zur Massenfischerei und zu Aquakulturen? Schreibt uns eure Meinung gerne in die Kommentare. Weiterlesen
Berufe im Hafen
Ein Beitrag von Paul Plogmann & Jonas Brinkmann
Im Rahmen der vergangenen Lerneinheiten wurden verschiedene Berufe im Hafen und der Schifffahrt schon vertieft besprochen:
- Katherina Kenanidou schrieb über die Arbeit der Festmacher*In und führte hierzu ein Interview mit einer Festmacherin, welche von ihrem typischen Arbeitsalltag, den Tätigkeiten, dem Schichtdienst, insbesondere auch den Gefahren und dem geringen, bzw. steigenden Anteil weiblicher Kolleginnen berichtete.
- Heinrich Pfeiffer sprach in seinem Podcast mit einem angehenden Schiffsmechaniker vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Wilhelmshaven und ließ sich hier vom Schichtwechsel, von der alltäglichen und -wöchentlichen Arbeitsroutine, den Aufgabenbereichen und Zuständigkeiten beim WSA berichten.
- Luca Döninghaus und Luisa Feher interviewten im Rahmen ihres Beitrags zur Regulierung von Hafenarbeit eine/n Hafenlotsin/en und ließen sich die Zulassungsqualifikationen der Ausbildung, die Arbeitsbedingungen sowie die Situation um die Gewerkschaften sowie um die COVID-19-Pandemie schildern.
- Denise Wächter führte ein Interview über den Arbeitsalltag im Van Carrier am North Sea Terminal Bremerhaven und hörte auch dort eine Stellungnahme zum Arbeitsalltag, den Arbeitsbedingungen, dem Schichtdienst, den Risiken, dem Einfluss der Automatisierung aber auch den Vorzügen wie der guten Aussicht und dem Verdienst. Weiterlesen
Fotorätsel #13
Nach dem sehr kniffligen 12. Rätsel, bewegen wir uns mit unserer digitalen Erkundungstour durch die Bremischen Häfen wieder näher ans Wasser. Wir sind jetzt endlich in einer Gegend angekommen, die wir mit den Fotorätseln bisher eher vernachlässigt, über die hier auf dem Hafenblog aber schon einiges geschrieben wurde. Also: Wo steht diese Frau? Wohin guckt sie? (Sie hat bestimmt fast so viel Weit- & Durchblick wie wir nach einem Semester Hafenseminar). Was wissen Sie über diesen Ort? Wer es weiß, einfach in die Kommentare schreiben! Selfies sind natürlich auch willkommen!

Fotorätsel #13
Die Bremer Hafeneisenbahn

Eine Hafenbahn durchquert den Industriehafen (Quelle: Mausolf 2010)
Als Bremische Hafeneisenbahn wird das Schienennetz bzw. die Eisenbahninfrastruktur in den bremischen Häfen bezeichnet. Für die Hafeneisenbahn ist die Senatorin für Wissenschaft und Häfen Claudia Schilling (SPD) verantwortlich, für die Planung, Neubauten oder Instandsetzungen ist die bremenports GmbH & Co. KG verantwortlich. Das gesamte Schienennetz der bremischen Hafeneisenbahn beträgt momentan 193 Kilometer, in denen mehr als 500 Weichen verbaut sind (Täglicher Hafenbericht 2020). In dem Netz eingeschlossen sind die Standorte Industriehafen, Überseestadt, Neustädter Hafen, das Güterverkehrszentrum (GVZ) und das Industriestammgleis Hemelingen in Bremen, sowie der Überseehafen in Bremerhaven (Wissenschaft & Häfen Bremen 2020). Insgesamt sind im Schienennetz sieben Bahnhöfe integriert. Das Schienennetz der Hafeneisenbahn ist mit dem Schienennetz der Deutschen Bahn verbunden, sodass die Waren und Güter problemlos außerhalb Bremens transportiert werden können. Weiterlesen
Lerneinheit 12: Hafenseminar, so what?!
Das digitale Sommersemester nähert sich so langsam dem Ende und damit endet auch unser Hafenseminar. In den nächsten Wochen werden aber noch viele Beiträge und Podcasts zu den Lerneinheiten Hafenarbeit, Bremerhaven und Kolonialismus auf dem Hafenblog eintrudeln werden und unsere digitale Diskussion über die Bremischen Häfen in der Globalen Politischen Ökonomie hier hoffentlich noch ein bisschen weitergeht. Es ist also Zeit für ein kleines Zwischenfazit: Was haben wir gelernt? Welche Fragen sind offen geblieben oder hinzugekommen? Welche Forschungserfahrungen haben wir in diesem Seminar gemacht und welche Möglichkeiten gibt es, sich über das Semester hinaus mit den Häfen zu beschäftigen?
#hornsforhope für #CrewChange
Am 8.7. erklingen um 12Uhr weltweit wieder die Schiffshörner um auf die prekäre Situation der Seeleute in der Coronakrise aufmerksam zu machen. Zu einer ähnlichen Aktion hatten am 1. Mai schonmal der internationale Dachverband der Transportgewerkschaften (ITF) und der internationale Reedereiverband (ICS) aufgerufen. Erst kürzlich wurde am zudem Tag der Seeleute auf die prekären Bedingungen aufmerksam gemacht. Viele Schiffcrews können unter den aktuellen Bedingungen in den Häfen nicht ausgetauscht werden, was zu einer erzwungen Verlängerung der ohnehin schon sehr langen Schiffszeiten für die Seeleute führt. Auf Twitter wird u.a. unter #HerosAtSea, #hornsforhope und #CrewChange darüber berichtet.
#Seafarers have worked tirelessly & selflessly during this #pandemic to ensure the 🌍 has access to essential food & medicines, but 1000s have spent months cooped up on v/l's! Team 'Maersk Emerald' sounds #hornsforhope & call's for unhindered #crewchange. @shippingics @IMOHQ pic.twitter.com/gsKzPsQSrx
— Synergy Marine Group (@SynergyGroup06) July 8, 2020
Wer sind die Betreiber der Container-Terminals in Bremerhaven?
Bremerhaven ist für seinen Automobil- und Containerhafen bekannt, ebenso wie für die Passagierschifffahrt und teilweise auch für den Umschlag von Früchten. Der Anblick der Hafenanlage ist bei jeden Besuch immer wieder faszinierend, dennoch gibt es eine wichtige Frage mit der es sich zu beschäftigen lohnt. Wer sind die Betreiber der Terminals, ohne die der Hafenbetrieb nicht möglich wäre? Über die Bedeutung des Containers für die Schifffahrt haben wir bereits in Lerneinheit 3 „Die Container-Revolution“, sowie in dem dazu passendem Blogbeitrag, mehr erfahren. In diesem Fall soll es eben wegen dieser Bedeutung, die auch für die bremischen Häfen enorm war, um die Betreiber der Container-Terminals in Bremerhaven gehen. Weiterlesen
Digitalisierung der Hafenarbeit in Bremen und weltweit
Ein Beitrag von Christine Hedde – von Westernhagen und Seher Sarigül
Die Digitalisierung – und damit oft einhergehende Automatisierung – der Arbeitswelt ist in der Hafenarbeit ebenso ein Thema wie in vielen anderen Branchen. Laut Berechnungen der OECD weisen allein in Deutschland etwa 18% der Arbeitsplätze ein hohes Risiko auf, automatisiert zu werden, und 35% sind immerhin von einem signifikanten Wandel in diesem Zusammenhang betroffen (OECD 2019). Wie genau sich dieser Wandel in der Hafenarbeit insgesamt gestaltet und welche regionalen Entwicklungen sich für den Standort Bremen zeigen, wollen wir in diesem Blogbeitrag präsentieren. Weiterlesen
Hafenkonversion als stadtplanerische Herausforderung – Das „Werftquartier“

Abbildung 1: Ausblick vom unter Denkmalschutz stehenden Helgen (Seestadt Bremerhaven 2019: 35)
Infolge des Strukturwandels erlitten einige Hafenbereiche einen erheblichen Bedeutungsverlust (Priebs 1998: 23). Daraufhin wurde das Erscheinungsbild fortan von Brachflächen, leeren Lagerhäusern, stillgelegten Docks, und verlassenen Vierteln in vielen Hafenstädten geprägt (Schubert 2008: 25). Zwar war diese Entwicklung mit einem massiven Verlust an Arbeitsplätzen verbunden, jedoch ergeben sich dadurch gleichzeitig Perspektiven für neue Nutzungen dieser Bereiche. Die Hafenareale sind durch ihre zentrale Lage und dem Vorhandensein von Wasserflächen besonders interessant für eine städtebauliche Entwicklung (Priebs 1998: 16). Dennoch blieben diese Potentiale für einen langen Zeitraum unausgeschöpft und erst in den 1980er Jahren stieg die Anzahl der Versuche einer Revitalisierung und Verknüpfung mit den benachbarten Stadtquartieren (Priebs 1998: 24). Beispiele dafür finden sich nicht nur in Bremen, sondern auch in Bremerhaven. Weiterlesen
Der Arbeitsalltag im Van Carrier
Die Erfindung des Containers zum Gütertransport revolutionierte die gesamte Hafen- und Schifffahrtsbranche und hatte damit einen großen Einfluss auf den weltweiten Handel. Neben der drastischen Reduktion der Kosten brachte die Containerisierung eine Vereinfachung des intermodalen Transports und die bessere Sicherung der Ladung mit sich (Baird 1996: 145). Mittlerweile ist die Transportbox nicht mehr aus dem Kreislauf der In- und Exporte wegzudenken. Blickt man zurück in das Jahr 1966, in dem die ersten Containerschiffe den Weg in die Häfen Europas fanden, zeigt sich, dass mit der Containerisierung die Erfindung weiterer neuer Technologien notwendig waren. Damals wurden die ersten Container noch mit bordeigenem Geschirr geladen und gelöscht. Danach wurden diese auf Trailern abgesetzt und verblieben dort bis zum Weitertransport. Sieben Jahre später ermöglichte die erste Containerbrücke im Neustädter Hafen das rasche und effiziente Laden und Löschen der anliegenden Containerschiffe (Mahlstedt 2014: 204). Roder spricht von einer „[…] neue[n] Ära, die mit der Errichtung der Containerbrücken begann [und] […] sich bei den […] Van Carriern fort[setzte]“ (2014: 197). Bei Letzteren handelt es sich um Portalhubwagen, mithilfe derer es möglich ist, die Container auf den Terminal zu transportieren und zu stapeln (Eurogate o. A.). Weiterlesen
Podcast #3: Arbeitsbedingungen auf See
Im letzten Podcast haben wir erfahren, wie die Arbeit auf hoher See aussieht, heute thematisieren wir die Arbeitsbedingungen auf hoher See. Als Gast haben wir heute Steffi. Sie hat in Bremen Nautik studiert und bereits einige Monate auf See verbracht. Wie sehen die Arbeitsbedingungen aus – auch für Seefrauen, was beeinflusst eigentlich was und wie wirkt sich der kaum vorhandene Kontakt zur Außenwelt auf die Stimmung an Bord aus? Hier findet ihr die Antworten!
Die Debatte über die Weservertiefung
Das Politikum „der Weservertiefung“ ist einem Großteil der bremischen Bevölkerung oberflächlich bekannt. Recherchiert man zum Thema in der Parlamentsdatenbank der Bremischen Bürgerschaft jedoch genauer, so bemerkt der/die Leser*In schnell, dass eine allgemeine Debatte über „die Weservertiefung“ nicht existiert. Viel mehr wird über die Vertiefung unterschiedlicher geographischer Abschnitte der Weser im einzelnen diskutiert: Die Vertiefung der Außenweser, der Unterweser und der Mittelweser. Der folgende Blogbeitrag verfolgt somit das Ziel, das Politikum insofern aufzubereiten, als dass dem/r Leser*In im Anschluss klar ist, an welchen Stellen der Weser aus welchen Gründen und mit welchen Interessen über eine Vertiefung des Flussbettes diskutiert wird. Hierzu werde ich zunächst den Flussverlauf der Weser sowie die politischen Zuständigkeiten der Teilstücke schildern und anschließend die Debatte über die Vertiefung der Außen- und Unterweser in der Bremischen Bürgerschaft entlang des zeitlichen Verlaufs nachzeichnen. Weiterlesen
Fotorätsel #12

Fotorätsel #12
Dieses Foto wurde ganz in der Nähe des Fotos von Fotorätsels #11 aufgenommen. Einige von euch sind dort bestimmt auch schon mal daran vorbei gelaufen. Wer von euch weiß wo das Bild aufgenommen wurde? Und wer kann weitere Informationen zum Bild liefern? Schreibt eure Hinweise in die Kommentare.
Kleiner Tipp: Der heutige Standort des abgebildeten Tores ist nicht der ursprüngliche Standort.
Details zum Post-Brexit Zollsystem
Nach dem beschlossenen Brexit war die Frage nach der Grenzsituation mit Nord-Irland und Irland/Großbritannien lange ungewiss. Nun gibt es laut dem Guardian, dem ein Bericht der britischen Zollbehörde (HM Revenue and Customs) vorliegt, erste Details des neuen Zollsystems. Beginnend im Januar 2021 müssen britische Firmen drei Runden von Zoll-, Sicherheits- und Transitformularen für alle Waren, die nach Nord-Irland transportiert werden durchlaufen. Die elektronischen Dokumente müssen unabhängig davon, ob es ein Brexit-Deal gibt oder nicht, ausgefüllt werden und gelten ebenso für alle Lieferanten. Die Verfahren gelten jedoch nicht für Waren, die von Nordirland nach Großbritannien gehen. Weiterlesen