Markdown – Einfach. Gut. Schreiben.

Markdown-Ansicht des Artikels zu Markdown im Online Editor "Cryptpad" mit aktivierter Vorschau
Markdown ist eine Konvention, um beliebige Texte, E-Mails, Blog-Einträge oder sogar Forschungsarbeiten zu schreiben. Die schlichten Textdateien sind unabhängig von einem speziellen Programm und für immer Lesbar. Je nach Software können die Texte dann in beliebige Formate umgewandelt werden.
(Hier der Artikel im Online-Editor CryptPad)

“Ein Tool, sie alle zu schreiben, […] selbst im Dunkeln noch zu tippen und ewig zu speichern…”
– Der Herr der Ringe

Ja, Schreiben im digitalen Zeitalter ist nicht weniger kompliziert als früher: kam es damals auf Federkiel und Tinte an, hast du heute hunderte Programme zur Auswahl. Und darfst dich ständig umgewöhnen: vieles ist nicht kompatibel miteinander und verschwindet vielleicht nach 5 Jahren im Schicksalsb… sorry – in der Versenkung. Nerv!

Aber es geht auch anders!

Es gibt sie: eine Methode, mit der du (fast) überall schreiben kannst und am Ende trotzdem immer ein gut formatierter Text dabei herauskommt – egal ob Chat-Nachricht, Buch oder eine Webseite. Die Lösung heißt: Markdown!

Fun-Fact:
Alle Texte für Studytools werden mit Markdown geschrieben.

Markdown ist eine Markup-Sprache (eine sogenannte “Auszeichnungssprache”). Mit Sonderzeichen bekommen Worte, Sätze oder Absätze bestimmte Funktionen zugewiesen. Nach der Umwandlung in das endgültige Format ist der fertige Text dann auch genau so formatiert.
Das Tolle daran ist: du benötigst kein spezielles Programm zum erstellen und kannst mit wenigen Zeichen einen fertig formatierten Text schreiben. Der ist schon als “roher” Text gut lesbar – nicht erst nach dem Umwandeln.
Die Basics von Markdown kannst du außerdem innerhalb weniger Minuten lernen, denn die sind wirklich intuitiv!

Und wie soll das jetzt “die eine Lösung für jeden Text” sein?
Easy-Peasy: wahnsinnig viele Programme verstehen von sich aus schon Markdown!

Hinweis:
Markdown ist eine Konvention um einfache Textdateien zu schreiben. Daher brauchst du im Grunde kein besonderes Programm, um Markdown zu schreiben. Hilfreich ist es aber trotzdem, denn ein Markdown-fähiger Editor kann dir mit Farben (“Syntax-Highlighting”) oder sichtbarer Formatierung die Bedeutung deiner Sonderzeichen anzeigen. Damit sieht dein Text entweder bunt und besser lesbar aus, oder gleich wie der fertige Text.

Hier ein paar Beispiele:

  1. Der Editor Zettlr ist ein Markdown-Editor, der fürs wissenschaftliche Schreiben konzipiert wurde. Damit kannst du alle Anforderungen umsetzen – von Fußnoten bis Quellenangaben oder Diagrammen.
  2. Das Mindmap-Programm Freeplane kann deine Mindmap als Markdown-Dokument ausgeben. Dafür werden alle Überschriften in der Mindmap Kapitel-Überschriften in Markdown. Schwupps, schon ist deine Mindmap ein Text!
  3. Das Statistik-Programm R nutzt eine Markdown-Variante (R-Markdown) und kann damit deine Datenanalysen als druckfertiges Dokument erstellen – ganz ohne Office, aber mit allen Grafiken und Tabellen.

Aber damit nicht genug:
Neben den vielen Online-Editoren, Programmen und Apps mit Markdown-Unterstützung lassen sich mit Markdown auch Präsentationen erstellen, Blogs gestalten oder sogar Diagramme und Mindmaps zeichnen…

Markdown ist also sehr flexibel nutzbar – es kommt nur darauf an, in welches Format es später umgewandelt werden soll und welches Programm du dazu nutzen willst. Deinen Text kannst du also für immer lesbar speichern, ohne auf Kostenpflichtige Software angewiesen zu sein.

Fun-Fact:
Markdown wurde 2004 von John Gruber und Aaron Swartz erdacht. Markdown orientiert sich dabei am Stil für E-Mails und sollte vor allem eines: ganz einfach lesbar und schreibbar sein – egal ob als einfacher oder formatierter Text.

Markdown-Varianten

Dank dieser schlichten Eleganz gibt es inzwischen viele unterschiedliche Varianten von Markdown für unterschiedliche Bereiche:
neben dem ursprünglichen “Markdown” gibt es nun “Github-flavored-Markdown” (GfM; von der gleichnamigen Coding-Plattform) und Varianten wie “R-Markdown” für das Statistik-Programm R.
Das Projekt “CommonMark” versucht die vielen Varianten und ihre Spezialfälle zu bündeln, um daraus einen tatsächlichen Standard zu entwickeln.
Und der Dokumentenkonverter Pandoc wandelt fast jedes Dokumentenformat in ein anderes um… und nutzt das unglaublich umfangreiche “Pandoc-Markdown”.

Wenn du mit Markdown aus deinem einfachen Text einen schönen Text zaubern möchtest, brauchst du also eine Software, die Markdown versteht und dir daraus etwas bastelt: eine HMTL-Webseite, ein E-Book, eine PDF, Office-Dokument oder Blog – für alle Bereiche gibt es unterschiedliche Software. Aber die ist erstmal gar nicht so wichtig…
Wichtig ist, dass du Markdown schreiben und lesen kannst!

Also, guck mal…

Beispiele

Überschriften

Überschriften schreibst du mit einem oder mehreren Rauten-Symbolen vor der entsprechenden Zeile:#. In etwa so:

# Hier ist eine Überschrift

## eine Unter-Überschrift

Schrift

Möchtest du später etwas in fettgedruckten Buchstaben sehen, brauchst du meist zwei Sterne (“Asterisk”) * oder Unterstriche _ um ein Wort, Satz oder Paragrafen zu machen – vorn und hinten (wie in hier steht ein Wort in **Fettdruck**).
Für kursiv – eine “leichtere” Art der Hervorhebung – entsprechend nur einmal * oder _: Dieses Wort ist *wichtig*!.

Listen

Listen kannst du einfach mit -, + oder auch * am Anfang einer Zeile beginnen. Dann allerdings mit einem Leerzeichen dahinter:

- hier steht
- ein Beispiel
- einer Liste

Einen Link zu einer Webseite kannst du mit unterschiedlichen Klammern erstellen:

[Hier geht es zum ZMML](https://www.zmml.de)

Bilder

Ein Bild ist quasi wie ein Link, nur mit einem Ausrufungszeichen davor:

![Bildbeschreibung](meinbild.jpg)

Tabellen

Tabellen kannst du mit | als Trennzeichen zwischen Spalten erstellen:

| Spaltenüberschrift 1 | Spaltenüberschrift 2 |
| ---                  | ---                  |
| Inhalt Spalte 1      | Inhalt Spalte 2      |
| noch was …           | und weiter           |
| noch mehr            | bla bla              |

Fußnoten

In einem Text kannst du^[auch Fußnoten unterbringen], diese werden später automatisch nummeriert.


Okay, genug Beispiele jetzt! Mehr findest du in vielen Markdown-Tutorials online…

Und jetzt: ran an die Tasten, probier’s aus!

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