Die Actien-Gesellschaft „Weser“ (A. G. Weser) war Anfang der 1970er Jahre die größte bremische Werft. Insgesamt rund 8.000 Menschen waren hier zu jener Zeit beschäftigt. Etwa 5.000 arbeiteten am Standort Bremen und rund 3.000 in der Seebeckwerft in Bremerhaven (Heseler/Kröger 1983: 36). Die Großwerft hatte in Deutschland einen Marktanteil von fast 30 Prozent, was einem Weltmarktanteil von 2,3 Prozent entsprach (Thiel 2007: 172). Gerade mal zehn Jahre später wurde die A. G. Weser geschlossen. In diesem Beitrag wird aufgezeigt, wie es zum Aufstieg und zum Untergang der Werft kam. Der Fokus liegt hierbei vor allem auf den politischen Rahmenbedingungen und Konfliktlinien.
Fotorätsel #10
Unser Fotorätsel feiert Jubiläum: Hier kommt die 10. Folge, mit der wir uns gar nicht so weit vom Ort des aufgelösten Fotorätsels #9 entfernen. Das neuere Gebäude auf der rechten Bildseite könnte man vom Fahrradkauf kennen. Aber worum handelt es sich bei dem Gebäude in der linken Bildhälfte und was hat es mit dem Hafen zu tun? Wenn man hinfährt, kriegt man es relativ schnell raus, weil es vorne drauf steht. Vielleicht postet jemand ein Foto als Kommentar?
HafenCity vs. Überseestadt – Stadtplanerische Veränderungen von Hafenstädten
In dem Blogeintrag zu den ewigen Konkurrenten Bremen und Hamburg haben wir bereits einiges über die Häfen Hamburgs und Bremens erfahren, ihre Konkurrenzsituation, sowie über die jeweiligen Containerumschläge der Häfen.
Spannend sind in Bezug zu beiden Städten auch ihre Häfen und ihre Bedeutung für die jeweilige Stadtentwicklung. In diesem Beitrag soll es daher um die unterschiedlichen Ansätze der Entwicklung von Hafenstädten gehen. Der Schwerpunkt liegt auf der Betrachtung und dem Vergleich der Hamburger HafenCity und der Bremer Überseestadt.
Wer oder was ist bremenports?
Wenn man bei Google „Bremer Häfen“ eintippt, ist nach Wikipedia der erste Eintrag von bremenports.de. Wenn man sich Senatsprotokolle der letzten 10 Jahre anschaut, wird immer wieder über die Aufgaben und Ziele von bremenports berichtet. In den Nachrichten über die Bremer Häfen wird ebenfalls immer wieder bremenports erwähnt. Ebenso in unserer Lerneinheit zur Hafengouvernance wurde immer wieder über bremenports geredet. Doch was oder wer ist die bremenports GmbH & Co.KG? Warum wurde diese Institution gegründet? Und inwiefern ist bremenports so einzigartig beziehungsweise besonders? Weiterlesen
Lerneinheit 9: Hafenarbeit
In der öffentlichen Diskussion über Häfen und Hafenausbau spielt das Arbeitsplatzargument oft eine dominierende Rolle: Nach dieser Lesart sind Häfen v.a. wegen ihrer hohen Beschäftigungswirkung wichtig. Über die Hafenarbeit selbst wird dabei aber schon seltener gesprochen, obwohl sich hier in den vergangenen Jahrzehnten ein erheblicher Wandel vollzogen hat. Viele traditionelle Hafenberufe sind nahezu verschwunden und die Containerisierung und Digitalisierung vertreiben zunehmend die Menschen aus den Häfen (Gräfing 2009, Mahlstedt 2014, Nesemann 2014, Roder 2014). Dieser Wandel der Hafenarbeit und der Arbeitsbeziehungen (also dem Verhältnis zwischen Arbeit und Kapital) im Hafen stehen im Mittelpunkt der Lerneinheit 9. Weiterlesen
Fotorätsel #9
Nach der Auflösung des Fotorätsel #8 nähern wir uns auf unserer digitalen Erkundungstour wieder dem aktuellen Hafengeschehen und verlassen das historische Zentrum Bremens. Auf diesem Bild sehen wieder den heimlichen Star unseres Seminars, den Container. Wo türmen sich diese Metallboxen auf? Was sehen wir am linken Bildrand? Wer kennt diesen Ort? Kleiner Tipp: Ein gemütliches Cafe liegt in unmittelbarer Nähe.
Hafengovernance Modelle und die fortschreitende Devolution
Obwohl die Mehrheit der Häfen noch immer im Besitz der jeweils ansässigen Länder ist, spielt die Hafenprivatisierung eine immer größere Rolle, sodass die eigentliche Führung, Entwicklung sowie Performance der Häfen, immer mehr an Signifikanz gewinnt. Unter dem Begriff der Hafengovernance sind all diese Teilbereiche der Verwaltung, Führung und Ordnung eines Hafens vereint und werden auch für Staaten, Städte und Gemeinden immer wichtiger. Es stellt sich jedoch die Frage, wie diese Ordnung aufgebaut ist und welche Modelle auf nationaler sowie internationaler Ebene gegeben sind bzw. angewandt werden. Im Fokus dieses Beitrages steht die Devulotion sowie eine Untersuchung, die beschreibt wie die Hafengovernance in den Häfen in Europa aber auch Weltweit aufgebaut ist und welchen Mechanismen diese Modelle unterstehen.
Die Bremischen Häfen im europäischen Wettbewerb
Im Jahr 2019 wurden in den Bremischen Häfen 69 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen (Hafenspiegel 2019: 9). Dies ist keine Selbstverständlichkeit. Frachtlinien und -mengen müssen im Wettbewerb mit anderen Häfen gewonnen werden. Dieser Hafenwettbewerb findet dabei auf vier unterschiedlichen Ebenen statt: (1) Zwischen unterschiedlichen Fahrtrouten und Hafengebieten (ranges), (2) zwischen Häfen einer Zielregion, (3) zwischen regional benachbarten Häfen, sowie (4) zwischen verschiedenen Hafenwirtschaftsakteuren innerhalb eines Hafens (Buss 2018: 45-46). In diesem Blogbeitrag wird auf die zweite Ebene des Wettbewerbs eingegangen. Ziel ist es aufzuzeigen, wie sich die Position der Bremischen Häfen im Wettbewerb mit anderen Häfen der (klassischen) Nordrange durch die Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 verändert hat. Der Fokus liegt hierbei auf dem aus bremischer Sicht wichtigsten Marktsegment, dem Containerhandel (Hafenspiegel 2019). Weiterlesen
Wilhelmshaven – Das neue Hamburg?
Der Jade-Weser-Port (JWP) liegt in dem von großen Wattflächen umgebenen Wilhelmshaven. Der Schlick aus den Wattflächen blockierte aber immer wieder die umliegenden Häfen und musste, wie heute auch im Hamburger Hafen und der Elbe üblich, ständig von Baggerschiffen beseitigt und in der Nordsee verklappt werden. Dieses aufwändige, teure und ökologisch fragwürdige Vorgehen veranlasste Wilhelmshavener Unternehmer 1993 zum Umdenken. Sie hatten die Idee, die Schlickmassen aufzuschütten und einen Hafen zu bauen – den Jade-Weser-Port.1 Weiterlesen
Lerneinheit 8: Hafenpolitik
Der Hafen hat in Bremen Verfassungsrang: Art. 38(2) der Bremischen Landesverfassung verpflichtet die Wirtschaft zur besonderen Pflege von „Seehandel, Seeschiffahrt und Seefischerei“ als Aufgabe im nationalen Interesse. Wie wir schon gesehen haben, ist die Eigenständigkeit Bremens historisch eng mit seiner Rolle als Hafenstadt verknüpft. Es ist daher auch wenig überraschend, dass die Häfen in Landespolitik eine wichtige Rolle spielen und die Hafenpolitik in der Freien Hansestadt ein institutionalisiertes Politikfeld mit eigenem Senatsressort und Bürgerschaftssausschuss ist. In dieser Lerneinheit geht es um die Akteure und Inhalte der Bremischen Hafenpolitik, ihre Verbindungen im Mehrebenesystem der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union sowie um Ansätze der Hafenkooperation. Weiterlesen
Die Ewigen Konkurrenten – Die Bremer Häfen und der Hamburg Hafen im internationalen Vergleich
Die Bremer Häfen und der Hamburger Hafen sind die beiden größten Seehäfen Deutschlands, beides Mitglieder der sogenannten Nordrange und damit Teil der vier größten Häfen Europas und unter den 27 wichtigsten Häfen der Welt im Jahre 2018 (Llyod’s List 2019), sowie Konkurrenten untereinander. Was sind ihre Gemeinsamkeiten und ihre wichtigsten Handelsregionen? Welche Probleme haben die verschiedenen Standorte? Hiermit soll ein kleiner Einblick der beiden Häfen untereinander und global stattfinden. Weiterlesen
Unter welcher Flagge fährt es sich am günstigsten? – Die Geschichte des Ausflaggens
Im Oktober 2018 machte das Schiff „Aquarius“ der Bremer Reederei Jasmund Shipping Schlagzeilen. Nachdem erst Gibraltar das Schiff der Seenotrettungsorganisation SOS Mediterranee aus seinem Schiffsregister gestrichen hatte, entzog auch der neue Flaggenstaat Panama dem Schiff das Recht unter seiner Flagge zu fahren. Die „Aquarius“ verkehrte zuvor zwischen Libyen und Italien und rettete über 30.000 Menschen das Leben. Italien, das sich mit der Aufnahme der geretteten Menschen der „Aquarius“ konfrontiert sah, drohte Panama (dem Flaggenstaat) damit, dass Schiffe unter panamaischer Flagge keine europäischen Häfen mehr anlaufen dürften.
Diese Drohung verfehlte ihre Wirkung nicht und das mittelamerikanische Land handelte und entzog der „Aquarius“ die Flagge. Der Schritt von Panama war ungewöhnlich, ebenso die vorherige Ausflaggung durch Gibraltar meint Christoph Hempel, bei dessen Reederei die Seenotrettungsorganisation das Schiff im Jahr 2016 gechartert hatte. Im Dezember 2018 beendete die SOS Mediterranee schließlich den Einsatz des Schiffes, da das Flaggenproblem nicht gelöst werden konnte. Weiterlesen
Von der AG Weser zur Waterfront: Die Revitalisierung eines Werftgelände
Der Bremer Bevölkerung ist das Areal im Ortsteil der Bremer Industriehäfen heute vor allem aufgrund des dort gelegenen Shopping-Centers „Waterfront“ bekannt. Doch die Geschichte des Gebiets ist vielfältig und Ausdruck eines wirtschaftlichen Strukturwandels. Im folgenden Beitrag wird dieser sowie die damit einhergehenden Umstrukturierungs-versuche des Gebiets näher beleuchtet. Weiterlesen
Fusionsgerüchte bei norddeutschen Terminalbetreibern
Bei Hafenkoorperation denken viele zunächst an die politische Zusammenarbeit zwischen Hafenstandorten. Wie wir aber in der Lerneinheit über Hafengovernance schon gesehen haben, gibt es im Hafen die verschiedensten Unternehmen und komplexe Interaktionen zwischen öffentlichen und privaten Akteuren. Zwei große norddeutsche Terminalbetreiber, die Bremer Eurogate (eine Kooperation von BLG Logistics und EUROKAI) und die teilstaatliche Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), planen nun laut taz nord offenbar eine Fusion. Weiterlesen
Fotorätsel #8
Nach der Auflösung des 7. Fotorätsels, geht unsere digitale Erkundungstour durch die Bremischen Häfen – passend zum Wetter – erstmals nach drinnen. Wo hängen in Bremen oder Bremerhaven Schiffe von der Decke? An diesen ort kommt man selten im Alltag, aber viele von Ihnen dürften ihn dennoch kennen. Haben Sie eine Idee, wo dieses Bild aufgenommen wurde? Was erzählt es uns über Hafengeschichte und die Rolle der Schifffahrt in und für Bremen?
Auswirkungen der neuen Seidenstraße auf die Bremischen Häfen
Im September 2013 verkündete Chinas Präsident Xi Jinping die „Belt and Road Initiative“ (BRI; auch: „Neue Seidenstraße“, früher: „One Belt One Road“). Hierbei handelt es sich um eine langfristig angelegte Initiative der chinesischen Regierung zur Förderung regionaler sozio-ökonomischer Beziehungen zwischen China und den BRI-Staaten. Kernbestandteil der Initiative sind Infrastrukturprogramme mit einem Gesamtumfang von einer Billion US-Dollar (OECD 2018: 62). Die BRI umfasst derzeit den Aufbau von sechs Landrouten sowie eines maritimen Wirtschaftskorridors – der sogenannten maritimen Seidenstraße (ifo 2019: 6-10). Sie sollen zur Stärkung des Handels zwischen Asien und Europa, sowohl auf dem Land- als auch auf dem Seeweg, beitragen. Chinesische Unternehmen investieren im Rahmen der BRI unter anderem in Häfen entlang der maritimen Seidenstraße sowie in daran angeschlossene Infrastruktur, was nicht nur Auswirkungen auf die unmittelbar betroffenen Häfen, sondern auch den weltweiten Seehandel hat. In diesem Blogbeitrag wird aufgezeigt, welche Auswirkungen diese Investitionen auf die Bremischen Häfen haben bzw. haben könnten.
Lerneinheit 7: Hafen & Stadt(teil)entwicklung
Wie wir bereits gesehen haben, ist die Bremische Siedlungsgeschichte schon seit ihren Anfängen zugleich auch Hafengeschichte. Damit ist die Frage nach den Auswirkungen von Hafenwentwicklung auf das Leben in den benachbarten Stadtteilen im Kern auch keine neue, aber trotzdem eine hochaktuelle Frage. Gerade weil die historische Entwicklung der Bremischen Häfen durch eine kontinuierliche Erweiterung und Verlagerung der Hafenareale im Wettlauf mit den Schiffsgrößen gekennzeichnet ist, hat Bremen auch eine lange Erfahrung mit Fragen der Nachnutzung (Heidbrink 2005: 150f.). Ein Blick über den Tellerrand und in humangeographische und stadtsoziologische Literatur zeigt aber zugleich, dass es seit einigen Jahrzehnten einen neuen globalen Trend zur Waterfront Revitalisierung gibt, mit dem sich Hafenstädte nach der zunehmenden Entflechtung von Hafen- und anderen Stadtfunktionen neu erfinden (Schubert 2008, Warsewa 2017). In dieser Lerneinheit wollen wir daher unsere Aufmerksamkeit sowohl auf diese jüngeren Veränderungen der Beziehung zwischen Stadt und Hafen als auch auf die historischen Auswirkungen der Hafenentwicklung auf das Stadtleben richten.
Maritime Heritage Beyond Preservation: The Golden City Bar at Bremen
Guest post by Günter Warsewa*
Maritime Heritage and the Harbour Tavern
When thinking about maritime heritage, it is often about those obvious symbols, artefacts and behaviours we can perceive directly on the surface: The specialised architecture of sheds and storehouses, the nostalgic silhouettes of ships and cranes, folkloristic festivities etc. But, moreover heritage is always an expression of collectively shared meanings, expectations, norms and values characterising the particular culture of a certain locality or community. In the case of maritime heritage it is closely related to the port citys’ specialised functions, eco-nomic and social structures. The particular maritime character of culture is therefore the basis and the expression of a particular collective identification and local identity and determines thinking, understanding, communicating and decision making. Both, the ensemble of tangible symbols and artefacts as well as the intangible framework of shared conventions, attitudes and expectations and its underlying values are changeable in time, sometimes adapt to new dynamics and switch to new forms and/or meanings.
Fotorätsel #7
Weiter gehts mit unserer digitalen Tour durch die Bremischen Häfen. Nachdem der Hafen im aufgelösten Fotorätsel #6 eher Hintergrund war, nähern wir uns jetzt wieder etwas mehr den Schiffen. Was sehen wir auf diesem Bild? Wo wurde es aufgenommen? Was wissen Sie über diesen Ort? Sachdienliche Hinweise und Fotos gerne wieder als Kommentar zu diesem Beitrag. Viel Spaß beim Raten und Erkunden!
Der Container – Eine Box begibt sich auf große Fahrt
Am 3. Mai 1966 steuerte die Fairland, eines der ersten Containerschiffe, die in den 1950er einen europäischen Hafen anliefen, die Weser an. Geladen hatten es große Versandbehälter, die Container, von denen 100 im Neustädter Hafen mit dem bordeigene Geschirr der Fairland gelöscht (entladen) wurden (Heidbrink 2005). Somit wurde Bremen zum ersten deutschen Containerhafen und es sollte nicht das letzte Containerschiff sein, welches seine Container in den Bremischen Häfen löscht oder umschlägt. Doch wie kam es dazu, dass sich dieser große Versandbehälter zu einem der wichtigsten und unentbehrlichsten Transportbehälter entwickeln sollte? Weiterlesen
Staatskonzern Bremer Vulkan
Als um 12.05 Uhr am 15. August 1997 die Arbeit auf dem Werftgelände des Bremer Vulkans niedergelegt wurde, bedeutete das nicht nur das Aus für einen der renommiertesten Schiffproduzenten, welcher die Arbeits- und Heimatstätte vieler „Vulkanesen“ war, zugleich bestimmte es auch das Ende der Schiffsbauära an der Unterweser. Diverse Straßennamen und die Überreste von Bahnschienen erinnern noch heute an die einst rege Schiffbautätigkeit im Bremer Norden. Tausende, viele davon angeworben und zugewandert, ließen sich im Umfeld der Werft nieder und lebten direkt oder indirekt vom Schiffsbau. Über viele Generationen hinweg war der Vulkan einer der wichtigsten Arbeitgeber im Bremer Norden und die Abhängigkeit der Vegesacker*innen von ihm war omnipräsent. Umso verheerender war der Untergang der Werft nicht nur für die „Vulkanesen“, sondern für die ganze Region (Behling/Thiel 1997: 5). Weiterlesen
Die Bremische „Container Story“
Über Jahrhunderte wurde in den Bremischen Häfen vorwiegend konventionelles Stückgut umgeschlagen. Waren wurden einzeln, in Säcken oder zusammengefasst auf Paletten transportiert. Dies änderte sich mit der Einführung und Verbreitung des Containers ab den 1960er Jahren. Heute dominiert der Container. Jährlich werden insgesamt rund 5 Millionen TEU (Twenty-foot Equivalent Unit; Zwanzig-Fuß-Standardcontainer) in Bremen und Bremerhaven umgeschlagen (Hafenspiegel 2019: 20). Die Bremischen Häfen bilden damit den viertgrößten Containerhafen in Europa und liegen auf Platz 27 weltweit (Lloyd’s List 2019). Die rasante Ausbreitung des Containers revolutionierte den Warenverkehr und brachte diverse strukturelle Veränderungen mit sich. Ziel dieses Blogbeitrages ist es die Veränderung der Bremischen Hafenwelt durch den Container aufzuzeigen und hierbei auch negative Auswirkungen zu berücksichtigen. Weiterlesen
Lerneinheit 6: Regionalwirtschaft
Die Häfen sind das Herz der Bremischen Wirtschaft. Die Geschichte Bremens ist zu einem großen Teil auch Hafengeschichte. Aber welche Rolle spielte und spielt die Hafenwirtschaft für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt und des Landes Bremen? Gingen Handel und Produktion immer Hand oder Hand oder gab es auch Konflikte zwischen Kaufmanns- und Industriekapital? Trug nicht gerade die starke Ausrichtung auf den Welthandel zur Strukturkrise bei, die Bremen seit den 1970er in besonderem Ausmaße erfasste? Warum endete der Schiffbau an der Unterweser mit den beiden Großpleiten der AG Weser (1983) und des Bremer Vulkan (1997)? Können Logistik und Dienstleistungen die wegbrechenden Industriearbeitsplätze auffangen? Um diese Fragen geht es in dieser Lerneinheit.
Fotorätsel #6
Mit dem aufgelösten 5. Fotorätsel haben wir erstmals die historischen stadtbremischen Häfen verlassen, um einen Abstecher nach Bremerhaven zu machen. Die nächste Station unserer digitalen Erkundung der Bremischen Häfen führt uns jetzt wieder weseraufwärts, aber nicht zurück zur Schlachte oder den Handelshäfen. Wir sehen sofort: Nicht alle lassen sich vom Hafentrubel anstecken (aber das Bild wurde auch ganz frisch an diesem Sonntag aufgenommen, da kann es schon mal ruhiger zugehen). Mit dem Bremer Wetter kommen diese Hafenanrainer aber offenbar ganz gut zurecht. Wer weiß, wo sich diese Schafe entspannen? Kleiner Tipp: Ein beliebter Radweg führt direkt an Ihnen vorbei. Wer hat eine Idee? Schafselfies anyone?
Die Columbuskaje – Kaje der Tränen
(Beitrag von Dorothee Herdtweck & Seher Sarigül)
Die Geschichte des Wahrzeichen Bremerhavens beginnt im Jahre 1861. Zu dieser Zeit ist die Norddeutsche Lloyd (NDL) für den Auswandererverkehr bekannt. Bereits zwischen 1861 und 1869 wurden neun eiserne Schraubendampfer vom NDL für den Transfer von Menschen nach Nordamerika bestellt. Der Lloyd ließ 1869 für die „Abfertigung“ der Passagiere eine Wartehalle mit Bahnanschluss an der Westkaje des neuen Hafens anfertigen. In den Jahren 1872 bis 1876 folgte dann der Kaiserhafen, welcher durch eine Schleuse mit dem neuen Hafen verbunden wurde. Da die neuen Lloyd Dampfer immer größer wurden und ihre Zahl weiter anstieg, wurde im Jahr 1881 die halbrunde Ostkaje des Kaiserhafens gegenüber der Schleuse zurückgenommen (Focke/Peters 2015: 7). Weiterlesen
Lerneinheit 5: Hafengovernance
Bisher haben wir uns mit der Geschichte der Bremischen Hafenentwicklung, dem Container als Revolution der Hafenwirtschaft und der Politischen Ökonomie von Handel und Schifffahrt beschäftigt. Aber wer oder was ist eigentlich der Hafen und wie ist er organisiert? Welche Akteure gibt es und wie arbeiten Sie zusammen? Wer entscheidet was und wem gehört die Hafeninfrastruktur? Mit diesen Fragen beschäftigen sich u.a. organisationssoziologische, politikwissenschaftliche und betriebswirtschaftliche Perspektiven auf Häfen. Sie machen sichtbar, dass ein Hafen kein einheitlicher Akteur und keine einheitliche Organisation ist, auch wenn wir oft genauso über Häfen sprechen und nachdenken. Tatsächlich handelt es sich aber komplexe Strukturen aus einer Vielzahl öffentlicher und privater Akteure mit teils überlappenden und teils widersprüchlichen Interessen. Weiterlesen
Fotorätsel #5
Nach der Auflösung von Fotorätsel #4 geht es weiter mit unserer digitalen Tour durch die Bremischen Häfen. Was ist auf diesem Bild abgebildet? Wo ist es zu finden? Wofür stehen die Buchstaben? Selfies vor den bisherigen Orten unserer Fotorätsel können gerne als Kommentar zu jeweiligen Rätsel gepostet werden!
Bremer Reederei Zeamarine stellt Insolvenzantrag
Die Zeamarine Holding hat am Montag Insolvenz angemeldet. Hierbei handelt es sich um eine Reederei des Bremer Unternehmers Kurt Zech. Dieser ist insbesondere für seine diversen Bauprojekte in der Bremen bekannt (für Bauprojekte siehe https://www.zechbau.de/projekte/). Die Zeamarine Holding ist ein ehemaliges Joint Venture der Bremer Zeaborn Reederei von Zech und der US-amerikanischen Reederei Intermarine. Im April des vergangenen Jahres hat die Zeaborn Reederei die Anteile an der Zeamarine Holding vollständig übernommen. Als Gründe für die Insolvenz der Holding werden der Handelskrieg zwischen den USA und China sowie die Corona-Krise angeführt. Mehr dazu im Weser Kurier.
Lerneinheit 4: Handel & Schifffahrt
Wie wir schon in den letzten beiden Lerneinheiten gesehen haben, kann man die Entwicklung der Bremischen Häfen nicht ohne einen Blick auf globale Entwicklungsdynamiken verstehen. Schließlich sind die Häfen die zentrale physische Infrastruktur des Welthandels und entwickeln sich vielerorts im Wettlauf mit den Schiffsgrößen. 90% des globalen Güterhandels erfolgt heutzutage per Schiff (Khalili 2020). Deshalb sind Handel und Schifffahrt untrennbar miteinander verbunden. Aber wie haben sie sich entwickelt? Welchen Logiken folgen sie? Wie werden sie reguliert? Wer profitiert von ihnen? Diese Fragen lassen sich am besten aus dem disziplinären Blickwickel der Internationalen Politischen Ökonomie (IPÖ) betrachten. Und in dieser Lerneinheit haben wir mit Sebastian Botzem einen sehr kompetenten Politiökonomen zu Gast, mit dem ich im im Lernvideo 4b über aktuelle Entwicklungen im Welthandel und Datenrecherche spreche.
Meyer Werft in Schieflage
Diese Nachricht kommt zwar nicht aus Bremen, aber aus der weiteren Region und ist politökonomisch und politikwissenschaftlich hoch interessant: Die Meyer Werft in Papenburg an der Ems leidet aktuell erheblich unter der Krise in der Kreuzschifffahrtsbranche. Wegen der Coronakrise liegt der Tourismus lahm und einige Reedereien haben Aufträge bei der Meyer Werft storniert. Weitere Stornierung drohen und könnten den Weftstandort Papenburg gefährden. Bei einem runden Tisch berieten am Freitag die Werftbetreiber, Gewerkschaften und Landespolitik über mögliche Rettungsmaßnahmen. Das Problem ist aber: Die Meyer Werft ist mittlerweise ein luxemburgisches Unternehmen. Der Unternehmenssitz wurde, vermutlich aufgrund von Vorteilen in der Besteuerung und bei der betriebsrätlichen Mitbestimmung in das kleine Nachbarland verlagert. Daher steht nun die Forderung im Raum, diesen Schritt rückgängig zu machen, bevor das Land Niedersachsen Hilfen zahlt. Ausgang offen …