Eine der Besonderheiten einer Ausbildung an der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen ist, dass man auch als Azubi in der Digitalisierung arbeiten kann, denn nicht jede wissenschaftliche Bibliothek digitalisiert Teile seiner Altbestände.

In Bremen werden besondere Sammlungen und sogenannte regionalhistorische Werke digitalisiert. Praktisch sieht es so aus, dass man ein Buch auf einen Scanner legt, die Einstellungen festlegt und Seite für Seite scannt. Sofern keine Seiten mit Überformat dabei sind, ist man nach ein paar Stunden damit auch schon durch. Leider ist es damit noch nicht getan, denn die Digitalisate müssen noch strukturiert und erschlossen werden. Dafür werden in einem speziellen Programm die Seiten in bestimmte Abschnitte umgewandelt und die Kapitel festgelegt und paginiert (das ist die Strukturierung). Beispielsweise fängt jedes Buch mit dem Vorderdeckel an und hört mit dem Abschnitt Rückdeckel auf. Wenn die Abschnitte festgelegt sind, müssen noch bibliographische Daten erfasst werden (das ist die Erschließung).

Bei den derzeit bearbeiteten Theaterzetteln (für jedes Theaterstück, das vor vielen vielen Jahren im Bremer Stadttheater lief, wurde eine Art Beiblatt mit den Namen der Schauspieler erfasst) werden für jeden einzelnen das Datum, die Verfasser/Komponisten/Bearbeiter und der Titel erfasst. Da man sich erstmal mit der Frakturschrift vertraut machen muss, ist das aufwendig, aber spannend.

Während meiner einmonatigen Station in der Digitalisierung durfte ich mich neben den Scan- und Erschließungstätigkeit  jeden Nachmittag einem weiteren interessanten Projekt widmen, nämlich der Verlinkung der Bremer Digitalisate mit einem großen, internationalen Onlinelexikon.