Forschend Lehren am Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft – Über Erfahrungen mit dem Forschenden Lehren und die Bedeutung der Beziehungsebene zwischen Studierenden und Lehrenden

Von Henning Koch

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Am Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft (kurz: IFEK) wird seit August 2013 ein Projekt zur Strukturierung der Studieneingangsphase und zum Umgang mit Diversität im Bachelorstudiengang Kulturwissenschaft durchgeführt. Das Projekt ist Teil des universitätsweiten Programms „ForstA -Forschend Studieren von Anfang an – Heterogenität als Potenzial“, mit dem sich die Universität Bremen stärker in Lehre und Studium profilieren will. Das Programm „ForstA“ fördert dazu Projekte, die sich Themen des Forschenden Studierens und der Heterogenität der Studierenden widmen. Weiterlesen

„Orientalische Demokratie oder Wie die Demokratie nach Athen kam“ – Studierende bereiten eine Ausstellung vor

Von Claudia Horst

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Unter dem Titel „Orientalische Demokratie oder Wie die Demokratie nach Athen kam“1 wurde am 19. Oktober 2013 im Antikenmuseum im Schnoor (AMiS) eine zusammen mit Studierenden erarbeitete Ausstellung eröffnet. Die Idee zu diesem Projekt ist in einem kleinen Mastermodul der Alten Geschichte entstanden, in dem das klassische Bild von Athen als Wiege Europas und als Wegbereiterin für Freiheit, Aufklärung und Demokratie infrage gestellt wurde. Die Studierenden haben die Vorstellung, dass die Demokratie in Griechenland erfunden worden sei, überprüft und sich auf die Suche nach Vorläufern der Athenischen Demokratie gemacht. Für die demokratischen Herrschaftsformen, wie sie in Griechenland praktiziert wurden, haben sie sowohl in der archaischen Zeit (8.-6. Jh.) als auch im Alten Orient Vorbilder gefunden, dort also, wo man sie am wenigsten erwarten würde. Weiterlesen

  1. Das Seminar und das Thema der Ausstellung knüpft an mein Habilitationsprojekt „Der Alte Orient und die Entstehung der Athenischen Demokratie“ an. []

„Umgang mit Heterogenität in der Schule“ Lehr- und Lernstrategien in der Lehramtsausbildung mit dem Blogsystem der Universität Bremen

Von Aysun Kul

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Das Pflichtmodul „Umgang mit Heterogenität in der Schule“ wurde im WiSe 2011/12 an der Universität Bremen eingeführt. Es stellt mit seinem interdisziplinären Zugang ein bundesweit innovatives Konzept in der Lehramtsausbildung dar. Die Einführung in das Modul findet immer im Sommersemester über die gleichnamige Ringvorlesung statt, an der alle Lehramtsstudierenden teilnehmen. Hier besteht der Anspruch, Lernprozesse der Studierenden im Rahmen einer Großveranstaltung stärker als gemeinsame und aktive Reflexionspraxis zu unterstützen und gleichzeitig ein innovatives Prüfungsformat anzubieten. Die Idee zur Nutzung der Onlineplattform UniBremen*logs* (http://blogs.uni-bremen.de) als Lern- und Prüfungsmedium wurde von Thomas Bernhardt (Arbeitsbereich Medienpädagogik – Didaktik multimedialer Lernumgebungen im Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften) eingebracht und auch von ihm im Hinblick auf die Anforderungen einer Großveranstaltung für die Ringvorlesung weiterentwickelt. Die technische Umsetzung erfolgte durch Oliver Oster vom Zentrum für Multimedia in der Lehre. Der Beitrag zeigt auf, wie das Blogsystem im Rahmen der Ringvorlesung seit dem SoSe 2012 eingesetzt wird.

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Zum Projektstudium in Informatik und Digitalen Medien

Von Bernard Robben

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Projektstudium – ist das eine adäquate Form des Studierens für eine Exzellenz-Universität? In den Studiengängen Informatik und Digitale Medien der Universität Bremen gibt es dazu einen breiten Konsens der Befürwortung. Das Projektstudium hat dort eine lange Tradition (Robben 2013). Aber nicht nur die Entwicklung in Folge des Bologna Prozesses macht es notwendig, die Frage nach dem Projektstudium wieder neu zu stellen und seine konkrete Ausgestaltung den heutigen Gegebenheiten anzupassen. Deshalb wurde eine Befragung aller Studierenden in Projekten durchgeführt, mit dem Ziel, die Zufriedenheit und die Kritik der Studierenden gegenüber dieser Studienform zu erheben. Die Ergebnisse wurden am Tag der Lehre breit unter Studierenden und Lehrenden diskutiert. Dieser Artikel versucht eine Zwischenbilanz zu ziehen.

Zur Entwicklung des Projektstudiums in der Informatik

Im Beschluss 151 des Gründungssenats der Universität Bremen vom 21.12.1971 wurde das Projektstudium als „ein Strukturmerkmal der Universität“ beschlossen. „Projekte sollen an der Lösung praktischer Probleme, an der künftigen Berufspraxis orientiert (sein), allerdings nicht in einem die bestehende Berufspraxis bewahrenden, sondern in einem ‚verbessernden’, (demokratisierenden, d.h. revolutionierenden) Sinn“ (Bundesassistentenkonferenz (BAK) 1973, S. 72). In Bremen sollten die Studierenden nicht mehr den vorlesenden Professoren horchen und gehorchen, sondern in Projekten selbständig forschend lernen. Um die inhaltliche Ausgestaltung des Projektstudiums wurde in heftigen Diskussionen und mit langen Konzeptpapieren gerungen.

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Kunst als Feld der Forschung und Vermittlung – Zur Reform der Studieneingangsphase des BA Kunst – Medien – Ästhetische Bildung

Von Bettina Henzler

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Der 2012 akkreditierte BA Kunst-Medien-Ästhetische Bildung des Instituts für Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik ist ein interdisziplinärer Studiengang: Studierende befassen sich hier mit Kunst und Medien aus wissenschaftlicher, fachdidaktischer und künstlerisch-praktischer Perspektive. Der BA kann als Profil- und Komplementärfach oder mit Lehramtsoption (Gymnasium/Oberschule, Primar- und Elementarbereich) studiert werden. In den höheren Semestern des BA aber auch in den MA-Studiengängen des Instituts (Master Kunst und Kulturvermittlung; Master of Education) ist das forschende Studieren in Form des Projektstudiums und im Rahmen der Abschlussarbeiten fest verankert. In Kooperation mit außeruniversitären Einrichtungen, wie Schulen, Museen, oder Kinos werden in Seminaren vielfältige Projekte – Lehrkooperationen, Kolloquien, Ausstellungen, Filmreihen usw. – durchgeführt und in dieser Weise handlungsorientiert theoretische und wissenschaftliche Felder erarbeitet.

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Editorial Sommersemester 2014

Von Heidi Schelhowe

Heidi Schelhowe

Für die zweite Ausgabe der „Resonanz“ ist es uns gelungen, wieder viele spannende Beiträge zu sammeln, die über Projekte und anregende Ideen für die Lehre berichten. Die Themen, mit der die Universität Bremen sich in der Lehre profilieren will, die Verknüpfung von Forschung und Lernen im Forschenden Lernen und Studieren und der Umgang mit Heterogenität spielen dabei eine besondere Rolle.

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Demokratie – das klappt wohl nie!

Von Carolin Grulms, Frederik Köller, Pit Reinisch und Dennis Zagermann

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„Ich habe es schon seit längerer Zeit als unbefriedigend empfunden, dass Seminararbeiten irgendwann einfach so auf meinem Schreibtisch landen und dass die oft sehr guten und klugen Beiträge nie die Chance bekommen, außer von mir als Korrektor kommentiert zu werden.“

So beschreibt Professor Martin Nonhoff seine Motivation, dem Masterseminar „Demokratietheorie – Moderne Debatten und Kontroversen“ ein anderes Format zu geben. Dabei glich das im Sommersemester 2013 abgehaltene Seminar in den Grundzügen den normalen Seminaren innerhalb eines Master-Studiums. Das besondere war jedoch, dass das Seminar nicht mit einer evaluativen und zusammenfassenden Sitzung beendet wurde, sondern seinen Abschluss am 28.06.2013 in einer ganztägigen Konferenz unter dem Titel “Demokratie – das klappt wohl nie“ im Institut für Interkulturelle und Internationale Studien fand.

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Vier Fragen an… Prof. Dr. Martin Nonhoff

Von Carolin Grulms, Frederik Köller, Pit Reinesch und Dennis Zagermann

Autoren des Artikels

Die Autorinnen und Autoren des Artikels „Demokratie – das klappt wohl nie!“ sprachen mit Prof. Dr. Martin Nonhoff, Professor am Institut für Interkulturelle und Internationale Studien an der Universität Bremen. Er war im Sommersemester 2013 Veranstalter des Seminars „Demokratietheorie – Moderne Debatten und Kontroversen“ im Masterstudiengang Politikwissenschaft und und Initiator Konferenz.

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Universität als Lernort. Lernräume für forschendes Studieren

Von Jan Stüwe, Kai Schwedes und Yildiray Ogurol

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 „Mehr Raum für Studierende!“ Der Umsetzung dieser Forderung von Studierendenvertretern hat sich das Vorhaben Lernraum der Universität Bremen verschrieben. Vorreiter sind die multimedialen Lernräume im Gebäude GW2, die im Sommersemester 2012 eröffnet wurden. Jeder Lernraum beinhaltet jeweils drei Lerninseln für studentische Arbeitsgruppen, ausgestattet mit einem Konferenztisch für bis zu sechs Personen sowie einem Großbildschirm samt Computer und vielfältigen Anschlussmöglichkeiten für mitgebrachte Endgeräte. Montag bis Freitag kann hier zwischen 8 und 18 Uhr gelernt werden. Die multimedialen Lernräume sind zentrale Orte des Austauschs und des gemeinsamen Lernens, an denen sich Studierende unterschiedlichster Studienrichtungen treffen und voneinander profitieren können; Räume, die offen für Alle und groß genug für Einige sind. Sie sind „die besten Räume an der Uni, um in der Gruppe zu lernen!“ finden die Studierenden.

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Wissen oder Können? ePortfolios zur Stärkung des kompetenzorientierten Lernens im B.Sc. Biologie

Von Jennifer Uhlig, Elisabeth Hansen und Thomas S. Hoffmeister

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Im B. Sc. Biologie arbeiten wir an der Implementierung eines studienbegleitenden ePortfolios. Neben den klassischen Funktionen, wie Anregung zur Selbstreflexion, Lernprozessbegleitung, Archivierung eigener Arbeiten bildet die Kompetenzmatrix das Kernstück dieses Tools. In dieser Matrix fixiert der Studiengang seine Ziele an die Studierenden und damit letztlich auch an sich selbst. Die Lernzieltransparenz soll den Studierenden ermöglichen, selbständig an dem Erreichen ihrer Kompetenzziele mitzuarbeiten, gleichzeitig macht sie aber auch die Qualität der Lehre in Bezug auf das learning outcome prüfbar. Defizite in der Kompetenzvermittlung werden dadurch deutlich und können gezielt behoben werden. Ein erster Durchlauf im vergangenen Wintersemester zeigte, dass ein klarer Veranstaltungsbezug und eine Verknüpfung von Präsenz- und Online-Arbeit gegeben sein müssen, um die Akzeptanz solcher Ansätze zu erhöhen. Basierend auf dieser Erfahrung werden konzeptionelle Änderungen und drei Anwendungsszenarien für das kommende Wintersemester skizziert.

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