Editorial Wintersemester 2016/17

von Thomas Hoffmeister

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Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Mit Beginn des Jahres 2017 startet das Projekt ForstAintegriert in direkter Anknüpfung an ForstA (Forschend studieren von Anfang an). Durch ForstA, das im Rahmen des Qualitätspakts Lehre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in den Jahren 2012 bis 2016 gefördert wurde, konnte sich die Universität Bremen als „Universität des Forschenden Lernens“ profilieren. Wertvolle Erfahrungen aus ForstA bilden die Grundlage für die qualitative Weiterentwicklung und institutionelle Verankerung durch ForstAintegriert, welches als Folgeprojekt in den kommenden vier Jahren bis Ende 2020 an der Universität Bremen implementiert wird. Weiterlesen

Studentische Forschung von Anfang an: Erfahrungen des ForstA-Projektes in den Modulen Methodenlehre und Statistik im Bachelor Psychologie

von Imke Gerkensmeier, Lisa Lüdders und Karina De Santis

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Seit Juli 2015 bietet ein ForstA-Projekt in den Modulen Methodenlehre und Statistik Bachelor-Psychologiestudierenden die Möglichkeit, sich bereits in den ersten Semestern mit Forschung vertraut zu machen. Die bisherigen Erfahrungen zeigen: Forschendes Studieren in der Studieneingangsphase macht wissenschaftliche Methodenkompetenzen erlebbar. Studierende beteiligen sich nicht nur aktiv an Forschungsprozessen, sondern entwickeln eigenständig Forschungsinhalte und werten empirische Daten aus. Unterstützt von den Dozentinnen haben die Teilnehmenden nach nur zwei Semestern schon mehrere Beiträge zur aktuellen Forschung geleistet, wie zum Beispiel wissenschaftliche Poster auf Konferenzen vorgestellt und einen Artikel in einer Zeitschrift für studentische Forschung eingereicht. Weiterlesen

Schreibkompetenz stärken: Bestandsaufnahme zum Aufbau der dezentralen Schreibwerkstatt im Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften

von Anke Schulz und Sibylle Seyferth

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Dieser Artikel ist eine Bestandsaufnahme der Entwicklung der dezentralen Schreibwerkstatt im Fachbereich 10 in den vergangenen vier Jahren. Im FB 10 sind die Sprach- und Literaturwissenschaften angesiedelt: die Germanistik, die English-Speaking Cultures, die Romanistik und die Linguistik. In diesen Fächern wird naturgemäß viel geschrieben, so dass das wissenschaftliche Schreiben als Teil des akademischen Enkulturationsprozesses und wissenschaftlichen Sozialisationsprozesses (vgl. Pohl 2007: 530) hier eine wichtige Voraussetzung für den Studienerfolg darstellt. Wir berichten über Schreibberatungen während des Semesters und in der vorlesungsfreien Zeit, den Einsatz von Schreibcoaches in verschiedenen Formaten und die Weiterbildung der Lehrenden in Bezug darauf, wie sie die Schreibkompetenz der Studierenden stärken können. Wir schildern die Erfolge und Nicht-Erfolge der unterschiedlichen Angebote und geben einen Ausblick auf die kommenden Jahre. Weiterlesen

Als Coach im Projekt „Produktionstechnik von Anfang an”

von Julia Claussen, Susan Köppen und Gabi Meihswinkel

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Was brauchen angehende ProduktionstechnikerInnen? – Das Projekt

Als einer der ersten MINT-Fachbereiche der Universität Bremen hat der FB Produktionstechnik ein semesterbegleitendes Lerngruppenprogramm initiiert, welches speziell an StudienanfängerInnen adressiert ist, um ihnen den Einstieg in das Studium zu erleichtern. Zudem soll durch die Vermittlung von studienbegleitenden Lern- und Arbeitstechniken das Vor- und Nacharbeiten von fachlichen Inhalten aus den Grundvorlesungen gefördert werden, da ein tieferes Verständnis des Stoffes aus diesen Veranstaltungen als vorbeugende Maßnahme gegen fachliche Schwierigkeiten in den höheren Semestern mit anwendungsorientierten Vorlesungen angesehen wird. Das  Projekt ‚Produktionstechnik von Anfang an‘ wurde 2012 von Studiendekan Prof. Colombi Ciacchi mit Hilfe eines Teams aus HochschullehrerInnen, wissenschaftlichen MitarbeiterInnen und VertreterInnen des StugA entwickelt und seitdem von Dr. Susan Köppen betreut und unterstützt. Weiterlesen

Haiti (neu) entdecken – Forschendes Lernen in der Frankoromanistik

von Julia Borst und Laura Varnhorn

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Der kreolische Satz „Sé fè ki koupé fè“ (Hurbon 2002: 116) kann frei mit „Mit Eisen kann man Eisen zerschneiden“ übersetzt werden. Er spielt auf die im bewaffneten Kampf erreichte Befreiung der französischen Kolonie Saint-Domingue von kolonialer Herrschaft und den gewaltsamen Widerstand der dorthin verschleppten, versklavten afrikanischen Menschen gegen ein unmenschliches Regime imperialer Ausbeutung an, durch den diese Befreiung erreicht wurde. Für Haiti hat die zitierte Redewendung somit eine vielschichtige metaphorische Bedeutung. Weiterlesen

„Schnittstellen gestalten”: Das Zukunftskonzept für die Lehrerbildung an der Universität Bremen

von Sabine Oda Doff und Marion Wulf

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Wie kann es gelingen, (zukünftige) Lehrerinnen und Lehrer angemessen auf ihre aktuellen und sich laufend ändernden Aufgaben vorzubereiten? Dieser anspruchsvollen Herausforderung begegnet das Rahmenprogramm „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“, mit dem Bund und Länder die herausragende Bedeutung von Lehrerinnen und Lehrern für den Erfolg des Bildungssystems unterstreichen. Der Bremer Antrag in diesem BMBF-Programm (vgl. BMBF 2016) wurde unter dem Titel „Schnittstellen gestalten – das Zukunftskonzept für die Lehrerbildung an der Universität Bremen“ (Laufzeit: 3.5 Jahre, Gesamtfördersumme ca. 2.7 Millionen Euro) erfolgreich eingeworben und wird im gleichnamigen Projektverbund seit Beginn des Jahres sukzessive umgesetzt. Weiterlesen

„Das ist wie ein großes Puzzle! Am Ende ergibt jedes Teil seinen Sinn“ Forschendes Lernen im Masterstudiengang Public Health – Gesundheitsversorgung, -ökonomie und -management

von Maike Voß, Jennifer Koch und Ansgar Gerhardus

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Hannah Muniz hat im letzten Jahr ihr Public-Health-Studium abgeschlossen. Als Referentin für Versorgungsmanagement bei einer größeren Krankenkasse ist eine ihrer Aufgaben, die Angebote für Schwangere zu verbessern. Dabei stößt sie auf die hohe Zahl an Kaiserschnitten: 31% aller Geburten erfolgen inzwischen durch einen Kaiserschnitt, etwa doppelt so viele wie im Nachbarland, den Niederlanden. Diese hohe Rate wird in Fachkreisen und in der Öffentlichkeit zunehmend kritisch diskutiert. Frau Muniz fragt sich, welchen Beitrag ihre Krankenkasse leisten kann, um mehr Frauen eine Geburt ohne Kaiserschnitt zu ermöglichen. Nachdem sie sich einen ersten Überblick verschafft hat, erstellt sie eine Liste mit Fragen, denen sie nachgehen will. In welchen Fällen ist ein Kaiserschnitt aus gesundheitlicher Sicht sinnvoll? Wer beeinflusst die Entscheidung über einen Kaiserschnitt? Welche gesundheitlichen Faktoren sind mit häufigen Kaiserschnitten verbunden? Unterscheidet sich dieKaiserschnittrate je nach Land oder Region? Welche Maßnahmen gibt es schon und wie erfolgreich sind diese? Und wie wirken sich Kaiserschnitte für die unterschiedlichen Akteur_innen finanziell aus? Schnell stellt sie fest, dass viele unterschiedliche Akteur_innen beteiligt sind: Schwangere Frauen, Hebammen, Ärzt_innen und Krankenhäuser. Je nach Profession und Institution bringen die Beteiligten ganz unterschiedliche Interessen und Sichtweisen mit. Frau Muniz geht davon aus, dass nachhaltige Veränderungen nur gemeinsam mit allen beteiligten Akteur_innen erreicht werden können. Weiterlesen