Teilprojekt 2: p:ier – Portfolio: individuell, elektronisch, reflektiert

von Alexander Del Ponte, Christoph Fantini, Georgia Gödecke, Stephanie Grünbauer, Andreas Grünewald, Annika Grünwald, Yasemin Karakasoglu, Anne Levin, Katja Meyer-Siever, Sven Nickel, Dörte Ostersehlt, Karsten D. Wolf und Melanie Zylka

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Teilprojektlogo "pier"

Konzeption des Teilprojektes

Vor dem Hintergrund der Förderung des Umgangs mit Heterogenität und Zielsetzung des Reflective Practitioner im Gesamtprojekt „Schnittstellen gestalten“ der Universität Bremen wird mit der Entwicklung, Implementation und Evaluation von e-Portfolios im Teilprojekt p:ier die systematische und synergetische Verknüpfung von fachdidaktischen sowie erziehungswissenschaftlichen Elementen des lehrerbildenden Studiums verfolgt. Dabei müssen sowohl didaktische, systemische und technische Besonderheiten bzw. Anforderungen solcher elektronischen Formate, als auch Herausforderungen zur theoretischen Modellierung und Operationalisierung des Konstruktes „Reflexion“ berücksichtigt, konstruktiv gelöst und integriert werden. Der folgende Beitrag zeigt entsprechende Entwicklungen und Ergebnisse des Teilprojektes p:ier auf. Weiterlesen

Teilprojekt 3: Studien-Praxis-Projekte

von Dagmar Bönig, Andreas Henke, Till-Sebastian Idel, Joana Kahlau, Natascha Korff, Horst Schecker und Christina Tietjen

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Konzeption des Teilprojektes

Für den Lehrerberuf insgesamt wie auch für die universitäre Lehrerbildung, die im letzten Jahrzehnt sowohl ihren Wissenschaftscharakter und Forschungsbezug als auch ihre Praxisorientierung ausgebaut hat, ist die Relationierung von Theorie und Praxis in Gestalt unterschiedlicher Wissensformen und Ausbildungsorte eine besondere Herausforderung. Das Teilprojekt „Studien-Praxis-Projekte“ (SPP) im BMBF-Projekt „Schnittstellen gestalten“ an der Universität Bremen setzt an dieser Problemstellung an. Studien-Praxis-Projekte sind eine neu geschaffene Lerngelegenheit in der Abschlussphase des Masterstudiums für die Lehrämter an Grundschulen, einschließlich des Lehramts Inklusive Pädagogik und Sonderpädagogik, sowie an Gymnasien und Oberschulen. SPP-Themen werden von Schulen anhand ihrer aktuellen Herausforderungen in der Schul- und Unterrichtsentwicklung formuliert. Hierbei geht es um konkrete Bedarfe der Schulen, wie bspw. schulinterne Fortbildungen, die Entwicklung spezifischer Unterrichtsmaterialien oder die Ausgestaltung von Fördermaßnahmen. Diese werden digital der SPP-Koordination mitgeteilt, sodass eine entsprechende fachlich versierte Hochschuldozentin oder ein fachlich versierter Hochschuldozent sowie ein passendes Studierenden-Team für das Projekt gefunden werden können. Masterstudierende übernehmen dann im Tandem und in Kooperation mit einer Lehrkraft der Schule die Entwicklung von konkreten Lösungsansätzen, die sie der Schule zur Verfügung stellen, erproben und ggf. in ihrer Masterarbeit forschend auswerten bzw. vertiefen. Von Seiten der Universität werden die Studierenden zum einen fachlich durch Dozierende begleitet und zum anderen im Prozess der Projektbearbeitung in einem spezifischen Begleitseminar unterstützt. Letzteres zielt neben der Begleitung der Teamprozesse auf die Anregung von Reflexivität ab. Weiterlesen

Teilprojekt 4: Spotlights Lehre – Fachwissenschaft und Fachdidaktik vernetzen

von Nelli Mehlmann und Angelika Bikner-Ahsbahs

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Ausgangslage und Projektziele

Empirische Untersuchungen der letzten Jahrzehnte verdeutlichen, dass angehende Lehrkräfte die universitäre Lehramtsausbildung kritisch beurteilen. Dabei scheint insbesondere der Umfang von fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Anteilen im Studium im Zentrum der Kritik zu stehen. So befragten Speck, Schubarth und Seidel in einer repräsentativen Studie Referendarinnen und Referendare in Brandenburg zur universitären Lehramtsausbildung und fanden heraus, dass der überwiegende Teil der Stichprobe die fachwissenschaftlichen Anteile im Studium als zu hoch empfand, während der Umfang an fachdidaktischen, pädagogischen und psychologischen Elementen als zu niedrig eingestuft wurde (vgl. Speck/Schubarth/Seidel 2007). Ähnliche Resultate ergab eine Studie von Bungartz und Wynands, die Referendarinnen und Referendare für das Fach Mathematik retrospektiv zu ihrem Studium interviewten (vgl. Bungartz/Wynands 1999). Die Mehrheit der Befragten gab an, die fachinhaltlichen Anforderungen als zu hoch zu empfinden und wünschte sich verstärkt Veranstaltungen, die gezielt auf die zukünftige Lehrtätigkeit vorbereiten. Betrachtet man verschiedene Untersuchungen zur Studienzufriedenheit von Lehramtsstudierenden, lassen sich diese Beobachtungen bestätigen: So untersuchten z. B. Mischau und Blunck Studierende des Lehramts für das Fach Mathematik und fanden heraus, dass die Hälfte der Teilnehmenden bereits über einen Wechsel oder Abbruch des Studiums nachgedacht habe (vgl. Mischau/Blunck 2006). Als Grund hierfür wurde neben den hohen Leistungsanforderungen eine zu geringe Berufsorientierung aufgeführt – so wünschten sich die Studierenden insgesamt mehr Veranstaltungen, die über die reine Vermittlung von Fachwissen hinausgehen und speziell auf die Unterrichtspraxis vorbereiten. Eine empirische Untersuchung von Lück, der Lehramtsstudierende für das Fach Religion untersuchte, zeichnet ein ähnliches Bild (vgl. Lück 2012). Obwohl die Befragten angaben, mit dem Theologiestudium insgesamt zufrieden zu sein, fühlte sich der überwiegende Teil nicht genügend auf die Berufspraxis vorbereitet und wünschte sich mehr Veranstaltungen, die eine stärkere Berufsfeldorientierung aufweisen. Weiterlesen

Wissenschaft und Schulpraxis systematisch und nachhaltig verschränken – das Kooperationsprojekt Duale Promotion

von Sabine Doff, Andreas Grünewald und Nina Sørensen

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In Bremen gibt es seit Oktober 2016 die Möglichkeit, in einem integrierten Graduiertenprogramm eine fachdidaktische Promotion mit dem Referendariat zu kombinieren. Dieses Ziel verfolgen derzeit sechs Doktorandinnen und Doktoranden, welche die erste Kohorte des Programms „Duale Promotion“ bilden. Ihre Stipendien werden von der Zentralen Forschungsförderung der Universität Bremen finanziert; zu diesem Eigenanteil hat die Universität Bremen sich im Rahmen der Antragstellung in der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ verpflichtet. Aus diesem Grund ist das Qualifizierungsprogramm „Duale Promotion“ inzwischen ein Kooperationsprojekt von „Schnittstellen gestalten“. Weiterlesen

Ausblick

Das BMBF-Projekt „Schnittstellen gestalten“ wird in den verbleibenden eineinhalb Jahren der Projektlaufzeit weiterentwickelt, um die ursprünglich formulierten Ziele erreichen zu können.

Insgesamt hat sich das Projekt „Schnittstellen gestalten“ sehr gut entwickelt und wird gemäß Projektplan weitergeführt. An der erfolgreichen und für die interne Schnittstellengestaltung förderlichen Projektstruktur wird festgehalten bzw.
wird sie punktuell weiter entwickelt. Beispielsweise wird das Format „Kolleg Reflective Practice“ zur Steuerung des Projekts und zur Entwicklung des projekteigenen Leitbilds Reflective Practitioner inhaltlich einen weiteren Schwerpunkt setzen. Nach der thematischen Auseinandersetzung im Dezember 2017 mit den Themen
Forschendes Lernen und Forschendes Studieren ist für 2018 ein Kolleg unter Beteiligung von Critical Friends zur Diskussion und Reflexion der entwickelten Projektstrategien und -ergebnisse geplant. Die Veranstaltungsreihe „Nachgefragt!“ wird fortgesetzt; für das Sommersemester 2018 ist eine Veranstaltung zum Thema „Bremer Schulkonsens“ wieder unter Beteiligung von Schulen, Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden
der Universität Bremen vorgesehen. Mit der Gründung des Doc-Netzwerks „Reflective
Practitioner in der Lehrer*innenbildung“ für die projektinternen Promovierenden hat sich
durch finanzielle Unterstützung der Universität Bremen (BYRD: Bremen Early Career Researcher Development, Link: www.uni-bremen.de/byrd) die Möglichkeit eröffnet, externe Expertinnen bzw. Experten einladen zu können, um gemeinsam mit ihnen die Promotionsvorhaben zu reflektieren. Einen weiteren Schwerpunkt wird die sukzessive Umsetzung des zentralen Evaluationskonzepts bilden. Weiterlesen

Editorial Wintersemester 2017/18

von Thomas Hoffmeister

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Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Das übergeordnete Ziel der im Rahmen des Qualitätspaktes Lehre vom BMBF geförderten Projekte ist die nachhaltige Verbesserung der Qualität von Lehre und Studium, an der Universität Bremen mit ForstAintegriert durch Forschendes Lernen. Auch der Tag der Lehre am 22. November 2017 wird unter dem Motto der Qualitätsverbesserung und -sicherung stehen und erneut als Dies Academicus begangen. An diesem Tag werden keine regulären Lehrveranstaltungen, sondern verschiedene zentrale und dezentrale Informationsveranstaltungen stattfinden und der Berninghausen-Preis für hervorragende Lehre u. a. in Kategorien Forschenden Lernens verliehen werden (siehe Rückseite dieses Magazins). Weiterlesen

Forschendes Studieren in der Rechtswissenschaft?! Potenziale und Herausforderungen im Kontext von ForstAintegriert

von Lisa Lüdders, Ingeborg Zerbes und Benedikt Buchner

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Bisher ist wenig darüber bekannt, wie Forschendes Studieren in der Rechtswissenschaft gestaltet wird. Im Vergleich zu anderen Wissenschaftsdisziplinen (z. B. den Naturwissenschaften) besitzt juristische Forschung kein bewusstes Alltagsverständnis. Umso wichtiger ist es, darzulegen, wie studentische Forschung angeregt werden kann und wo sie bereits erfolgreich eingesetzt wird. Seit Juli 2013 hat der Fachbereich 06 mehrere Maßnahmen im Rahmen von ForstA und ForstAintegriert umgesetzt, die das Potenzial von forschenden Lernformaten aufzeigen. Lehrende und Studierende sind offen für neue, innovative Angebote. Die bisherigen Erfahrungen belegen, dass übergreifende Veranstaltungen zum Forschenden Studieren sich durchaus verstetigen lassen. Dennoch gilt es aber auch, bestimmte Herausforderungen zu bewältigen. Weiterlesen

Curriculare Verankerung von „Forschendem Lernen“ im Bachelor-Studiengang Biologie der Universität Bremen

von Annette Kolb und Jana Seeger

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Absolvent_innen von Universitäten müssen sich im späteren Berufsleben vielfältigen Anforderungen stellen. Dafür qualifiziert sie ein forschungsorientiertes Studium mit Raum und Zeit für die eigenständige, interessensgeleitete und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Fachinhalten und Problemstellungen. Im Rahmen des Projektes „Forschendes Lernen als Profil des Bachelor-Studiengangs Biologie“ wird der Studiengang hinsichtlich der curricularen Verankerung seiner Forschungsbezüge untersucht und weiterentwickelt. In diesem Beitrag werden für das Vollfach Ergebnisse einer umfassenden und auf qualitativen Interviews mit Lehrenden basierenden Studiengangsanalyse vorgestellt. Weiterlesen

Forschendes Lernen im Masterstudiengang Public Health – Gesundheitsversorgung, -ökonomie und -management: ein Bericht aus Sicht der Studierenden

von Saskia Konusch und Felix Kubicki

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Als Studierende des Masterstudiengangs Public Health – Gesundheitsversorgung, -ökonomie und -management haben wir eine Reihe von Erfahrungen mit Forschendem Lernen im Studium gemacht. Diese wollen wir gerne an Studierende weitergeben, die sich fragen „Was kommt da mit dem Forschenden Lernen auf mich zu?“. Darüber hinaus wollen wir Lehrenden anderer Fachbereiche, die ebenfalls Forschendes Lernen betreiben oder es in näherer Zukunft vorhaben, aufzeigen, wie Forschendes Lernen bei Studierenden ankommt. Weiterlesen

Das Ringen um Vorherrschaft: Eine studentische Konferenz zur Hegemonietheorie

von Marie Kübler, India Hartung, Carla Ostermayer und Tom Seiler

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Konferenz im Rahmen des Seminars Hegemonietheorie von Prof. Dr. Nonhoff für die Master Politikwissenschaft und Sozialpolitik der Universität Bremen

Hegemonie – unter diesem Schlagwort wird die Frage diskutiert, welcher Akteur und welche Idee gesellschaftliche und politische Vorherrschaft innehaben. Das Konzept ist brandaktuell, aber keineswegs neu: Schon seit ungefähr 100 Jahren beschäftigen sich Politische Theoretiker*innen damit. Das Masterseminar „Hegemonietheorie und Hegemonieanalyse“ verband im Sommersemester 2017 unter Leitung von Prof. Dr. Martin Nonhoff „Klassiker“ der Hegemonietheorie und konkrete Analyse in einer besonderen Form: In der ersten Hälfte erarbeiteten die Studierenden im Stil eines typischen Lektüreseminars die Theorien Gramscis sowie Laclaus und Mouffes. Im zweiten Teil wurden dann zunächst Auszüge aus der Dissertation des Professors analysiert und diskutiert, zudem gab es die Möglichkeit, studentische Textvorschläge zur Vertiefung zu besprechen. Abschließend übten die Studierenden Analysemöglichkeiten ein und schufen Anschlussfähigkeit für eigene – teils sehr aktuelle – Beiträge. Das Ergebnis am Ende des Semesters: Siebzehn ganz unterschiedliche studentische Papiere zum Thema „Hegemonie“, die am 30. Juni auf einer in Eigenregie organisierten Abschlusskonferenz diskutiert wurden. Weiterlesen