von Vivienne Vent

Abb. 1: Die MS Wissenschaft fährt dieses Jahr unter dem Motto „Nachgefragt!“ bis September 2022 quer durch Deutschland. ©Ilja C. Hendel/Wissenschaft im Dialog (CC BY-SA 4.0)

Ahoi, ihr Landratten! Das Ausstellungsschiff MS Wissenschaft ist seit dem 3. Mai wieder unterwegs. Im Zentrum der Ausstellung steht die Frage danach, wie Wissenschaft funktioniert und was Forschende bei ihrer Arbeit motiviert. Mit an Bord ist dieses Jahr auch ein Exponat des MARUM – Zentrum für marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen. Es zeigt einmal mehr, wie vielschichtig und spannend Forschung ist und welchen Wert die Beteiligung von Bürger*innen daran hat. Komm mit auf einen exklusiven Rundgang durch die Ausstellung!

Was ist die MS Wissenschaft?

Die MS Wissenschaft ist ein Frachtschiff, welches seit 20 Jahren als Ausstellungsschiff über die Binnengewässer Deutschlands und Österreichs tourt. Die interaktiven Ausstellungen unter Deck sind an die Wissenschaftsjahre des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) angelehnt. Umgesetzt wird das Projekt von Wissenschaft im Dialog gGmbH.

 

Motivation zur Kommunikation

Die Kommunikation von Forschungsergebnissen wird immer wichtiger, das zeigt nicht nur die SARS-CoV-2 Pandemie, sondern auch das aktuelle Beispiel des Krieges in der Ukraine. „Fake-News“ ist nur eines der Stichwörter, die zeigen, dass Kommunikation von Fakten auch in die Irre leiten können. Mit teils fatalen Folgen.

Bei der Vermittlung spielt häufig die Darstellungsweise eine Rolle, denn nicht jede*r hat Lust, sich komplexe sachliche Inhalte z.B. in wissenschaftlichen Publikationen anzulesen.

Das interaktive Exponat des MARUM an Bord der MS Wissenschaft wurde von Nils Strackbein und Frank Schmieder (MARUM) konzipiert und umgesetzt und ist ein Beitrag des Exzellensclusters „Der Ozeanboden- unerforschte Schnittstelle der Erde“. Das Exzellencluster ist im MARUM angesiedelt und vereint verschiedene Disziplinen der Naturwissenschaften.

„Wir hoffen mit diesem spannenden Thema […] möglichst vielen Besucher*innen einen Einblick in die Arbeitsabläufe auf einem Forschungsschiff zu geben“, beschreibt Frank Schmieder die Idee hinter dem Ausstellungsstück. „Wissenschaft wird für viele ja meist erst sichtbar, wenn Ergebnisse vorgestellt werden.“ Der Beitrag zur Ausstellung ist auch ein Beitrag zu einem besseren Verständnis der wissenschaftlichen Methoden. Und ganz nebenbei zeigt es auch, dass Wissenschaft im Team sehr viel Spaß machen kann.

Die interaktive Ausstellung auf der MS Wissenschaft nimmt alle Interessierten mit auf eine Entdeckungsreise durch Ergebnisse aus ganz unterschiedlichen Fachdisziplinen. Neben dem Exponat des MARUM steht ein Exponat zu Photovoltaikanlagen, welches wiederum von einem Stück zur Wiederkehr des Wolfes nach Deutschland abgelöst wird. In die Exponate sind sowohl visuelle, als auch auditive und taktile Elemente eingebaut. Die Ausstellung wird somit zu einer interdisziplinären Erfahrung mit allen Sinnen.

 

Eine Reise in die Tiefsee

Abb. 2: Das Exponat des MARUM in der Ausstellung. Mit einem Klick auf den Bildschirm gehen die Besucher*innen auf eine Reise von Bremen in die Tiefsee des Nordatlantiks. ©Vivienne Vent/Science Blog an der Uni Bremen

Wie kann Leben in der Tiefsee existieren? Wie erreicht man dieses Leben in tausenden Metern Tiefe? Wie wird eine solch abenteuerliche Reise geplant?

In fünf Kapiteln eines interaktiven Comics begleitet man die Forschenden des Exzellensclusters auf eine Expedition 3.000 Meilen unter das Meer bis hin zu den Schwarzen Rauchern der Tiefsee. Mit eingespielten Hintergrundgeräuschen nimmt man an den Vorbereitungen und letzten Tests des Tauchroboters „MARUM Quest“ teil und taucht selbst in die Tiefsee ab. Die beteiligten Forschenden erklären dabei den Ablauf und faszinierende biologische und geowissenschaftliche Fakten.Wichtig bei der Konzeption war u.a. die Vermittlung des hohen Stellenwerts einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftler*innen.

Das Exponat basiert auf der Expedition M126 mit dem Forschungsschiff METEOR in den Nordatlantik im Jahre 2016.

Neben dem MARUM stellt auch das Alfred-Wegener Institut aus Bremerhaven ein Exponat zur MOSAiC-Expedition aus. Auch die Sozialwissenschaftler*innen des Zentrum für Arbeit und Politik (zap) der Uni sind vertreten.

Lust, mal das Semesterticket auszunutzen?

Abb. 3: Entdecke selbst die interaktive Ausstellung an Bord der MS Wissenschaft. ©Vivienne Vent/Science Blog an der Uni Bremen

Das Schiff legt dieses Jahr leider nicht in Bremen an. Wer aber Lust hat, das Semesterticket auch außerhalb von Bremen mal so richtig auszunutzen, kann sich unter folgendem Link eine Station raussuchen: ms-wissenschaft.de/tour.

Keine Zeit für einen Tagesausflug? Keine Sorge, das Exponat des MARUM wird vom 8. bis 10. September bei den Erlebnistagen „Explore Science“ im Bürgerpark zu sehen sein.

 

Referenzen

Der Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung von Frank Schmieder.

Informationen rund um die Ausstellung auf der MS Wissenschaft findest du hier.

Willst du mehr über die Expedition M126 auf der FS METEOR erfahren? Dokumentarfilmer Pascal Wendlinger hat die Expedition in einem Videoblog festgehalten.

Die Website des Exzellenzclusters „Der Ozeanboden- unerforschte Schnittstelle der Erde“ findest du hier.