von Thomas Hoffmeister
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Gerade hat der Nobelpreisträger Prof. Brian Schmidt als Mitglied der Hochschulleitung der Australian National University in Times Higher Education (11.03.2020) in Zweifel gezogen, dass wir uns einen flächendeckenden Ansatz des Forschenden Lernens leisten sollten, da doch die wenigsten Absolventen und Absolventinnen eine Forscherkarriere anstreben. Während das Letztere richtig ist, halte ich die Schlussfolgerung für falsch. Forschendes Lernen macht weit mehr, als Studierende zu Forscher*innen zu machen. Es bringt die Studierenden in die Verantwortung für ihren Lernprozess und bringt sie dazu, reflektiert mit Wissen umzugehen. Das ist eine essenzielle Voraussetzung für eine Forscherkarriere, aber auch eine exzellente Vorbereitung, um in einer sich immer schneller wandelnden Berufswelt immer wieder innovative Lösungsansätze entwickeln zu können. In Bremen haben wir deshalb Forschendes Lernen zum Thema gemacht. Durch ForstAintegriert [2017-2020] sowie den Vorgänger ForstA [2012-2016] (Forschend studieren von Anfang an) konnte sich die Universität Bremen als „Universität des Forschenden Lernens“ profilieren. Im Zuge dessen wurden zahlreiche Projekte über die Gesamtbreite der Institution hinweg sowohl in den Fachbereichen als auch in den zentralen Einrichtungen erfolgreich umgesetzt. Ende dieses Jahres wird das im Rahmen des Qualitätspakts Lehre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Programm auslaufen. Wird es uns gelingen, die qualitative Weiterentwicklung der innovativen Maßnahmen und Formate nachhaltig institutionell zu verankern? Betrachten Sie in der vorliegenden Ausgabe der Resonanz Beispiele für Innovationen in der Lehre vor diesem Hintergrund. Sie finden Beispiele, die einen wertvollen Beitrag zum Lehrprofil der Universität Bremen leisten. Ich freue mich, dass erneut Studierende an den Artikeln mitgewirkt haben. Weiterlesen