One of the most known achievements of EU law is the free movement of people. Officially all EU citizens are allowed to live and work in whatever EU country they choose.

As Pride Month 2021 comes to a close, I would like to comment on an article by Euronews regarding the difficulties queer people face when they want to move freely within the European Union.

As Euronews has shown, it can be challenging for some, especially same-sex couples, to travel freely, as their relationship has not the same legal status in all European Union member states.

How to solve this situation then? The European Union is not responsible for family law; it can coordinate but not make its own laws regarding marriage.

Nevertheless, the EU is responsible for maintaining the rights and privileges of EU citizens when it comes to the common market and the free movement of goods and people. Therefore, the fact that one couple lawfully wedded in one country loses its legal status in another member state has severe repercussions for the freedom of movement in the European Union.

I was aware that there are some countries that I, as a queer person myself, should avoid while traveling within the European Union. Some EU countries, like Hungary, Bulgaria, Poland, and Lithuania, have proven themselves to be less welcoming to LGBTIAQ+ people, domestic and foreign. Even though I knew this unconsciously, seeing it reported by one of my primary news sources was unsettling nonetheless.

I hope that the European Union will take action sooner rather than later. A judgment in favor of same-sex couples has already been made. The supremacy of European law is an essential and powerful tool for the protection of human rights, for this is nothing less than a human rights issue.

It should be a universally agreed fact that human rights are not open for discussion. However, the rights of LGBTIAQ+ people, women, and minorities seem to be up for debate now and then. We must stop treating these issues as debatable topics. We must stop recognizing people and organizations arguing against those rights as entities with legitimate political positions.

It’s time for the EU to take up its responsibility and reach its full potential to become Europe’s second guardian of human rights.

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Die EU-Reisefreiheit ist nicht so universell, wie man vielleicht denkt

Eine der bekanntesten Errungenschaften des Europäischen Rechts ist die EU-Freizügigkeit. Offiziell können alle EU-Bürger*Innen in dem EU Land ihrer Wahl leben und arbeiten.

Zum Abschluss des Pride Month 2021 möchte ich die Gelegenheit nutzen, einen Artikel von Euronews zu kommentieren. In dem Artikel beschrieb Euronews die weitgehend unbekannten Hürden, die zwischen queeren Menschen und Regenbogenfamilien und der EU-Reisefreiheit bestehen.

Euronews stellt hierbei besonders die Problematik, dass gleichgeschlechtliche Paare eben nicht in allen EU-Mitgliedsstaaten den selben rechtlichen Status haben, in den Vordergrund.

Wie ist dieses Problem zu beheben? Die Europäische Union darf kein eigenes Familienrecht erlassen, sie kann hier nur koordinierend tätig werden.

Allerdings ist die EU zuständig für den Erhalt der Rechte und Privilegien der Unionsbürger*Innen in Bezug auf den Binnenmarkt und entsprechend den freien Verkehr von Waren und Menschen. Die Situation, dass ein Paar, das in dem einen Mitgliedsstaat rechtmäßig getraut wurde, seinen Status in einem anderen Staat verliert, hat schwerwiegende Folgen für die Freizügigkeit in der EU.

Mir war, als queerer Mensch, schon bewusst, dass es einige Länder gibt, die ich bei meinen Reisen durch die EU vermeiden sollte. Einige EU-Mitglieder, wie Ungarn, Bulgarien, Polen und Litauen haben sich mit der Zeit sowohl im Aus- und Inland als feindlich gegenüber der LGBTIAQ+ Community etabliert. Obwohl es mir daher unterbewusst klar war, fühlte ich mich dennoch unwohl, diese Tatsache in einer meiner Hauptnachrichtenquellen berichtet zu sehen.

Ich hoffe, dass die Europäische Union sich eher früher als später dem Thema annimmt. Ein Urteil zugunsten der gleichgeschlechtlichen Ehe wurde bereits gefällt. Der Vorrang des europäischen Rechts ist ein essentielles und mächtiges Mittel um Menschenrechte zu schützen, denn dies ist nichts anderes als eine Frage der Menschenrechte.

Es sollte selbstverständlich sein, dass die allgemeinen Menschenrechte nicht zur Diskussion stehen. Allerdings stehen die Rechte von Frauen, der LGBTIAQ+ Community und anderen Minderheiten leider immer wieder zur Debatte und werden oft nicht als Selbstverständlichkeit verstanden. Wir müssen aufhören diese Punkte als etwas anzusehen, das debattiert werden kann. Genauso müssen wir aufhören, Organisationen und Personen, die gegen diese Rechte argumentieren, als Entitäten mit legitimen politischen Positionen anzuerkennen.

Es ist Zeit, dass die EU hier Verantwortung übernimmt und Europas zweite Hüterin der Menschenrechte wird.