In meinem letzten Artikel „Earth Overshoot Day – Was ist das eigentlich?“ habe ich mich damit befasst, wie unsere westliche Lebensweise, also vor allem die der Konsumgesellschaft, unsere Umwelt belastet und wir von Jahr zu Jahr immer früher alle unsere natürlichen, uns zur Verfügung stehenden Ressourcen aufbrauchen. In diesem Artikel möchte ich daran anschließen, indem ich einen näheren Blick auf die Folgen dieser ressourcenschädlichen Lebensweise werfe. Hierbei bin ich auf ein ein höchst katastrophales Phänomen gestoßen.

 

Eine der schwerwiegendsten Auswirkungen des Klimawandels, welche schon jetzt kaum noch unter Kontrolle zu halten ist, sind nämlich weltweite Waldbrände. Sie sind zwar schon seit Jahren ein großes Problem unserer Erde, wie beispielsweise anhand der flächenweiten Buschbrände Australiens im Jahr 2020 zu sehen ist, doch aktuell sind sie problematischer denn je, da sie meist in keiner Weise mehr kontrollierbar sind.

Wie aktuelle Bilder der Echtsatellitenkarte der NASA zeigen, sind Feuer auf der ganzen Welt vom Weltraum aus zu sehen. Allerdings wichtig zu benoten ist, dass auf diesen Karten keine Unterscheidung zwischen tatsächlichen Feuern und thermalen Anomalien gemacht werden, also geothermischen Gradienten und deren damit einhergehenden klimatischen Änderungen auf die Bodentemperatur, welche beispielsweise auf Industrieanlagen zurückzuführen sind.

Nichtsdestotrotz finden weltweit vermehrt einige Waldbrände statt. Besonders auf der kanarischen Insel Teneriffa, auf der Hawaiianischen Insel Maui, in Kanada, aber auch vermehrt in europäischen Ländern, wie Griechenland, Spanien oder Frankreich sind immer wieder weitläufige Brände zu verzeichnen. Welche katastrophalen Folgen dies für die Menschen und Tiere, sowie die Umwelt in diesen Regionen hat, darauf werde ich später noch weiter eingehen.

Ursachen der Waldbrände:

Zunächst sollte jedoch geklärt werden, welche Ursachen diese Brände überhaupt haben und ob in einigen Fällen tatsächlich von Brandstiftung ausgegangen werden kann. Dem WWF zufolge sind einige Feuer sogar wichtig für die Regenerierung und Verjüngung von an diese Brände angepasste Ökosysteme. Dies macht jedoch nur etwa vier Prozent aller Waldbrände aus, welche dann auch durch natürliche Ursachen, wie beispielsweise Blitzeinschlägen ausgelöst werden. Für jedoch den Großteil aller Waldbrände ist der Mensch verantwortlich. Seien es, die vorhin erwähnte Brandstiftung oder einfach Fahrlässigkeit in der Natur. Dazu reicht in ohnehin schon trockenen und warmen Regionen, was durch den Klimawandel nur noch weiter begünstigt wird, teilweise „nur“ ein weggeworfener Zigarettenstummel, schlecht gesicherte Lagerfeuer oder Laub, welches im Garten oder auf Feldern verbrannt wird. Besonders Nadelwälder mit dichtem Grasbewuchs oder trockenen Pflanzenresten fangen am leichtesten Feuer.

In den meisten Fällen tatsächlich, darunter zählen auch Brände in Deutschland, hauptsächlich jedoch in den Tropenwäldern Südamerikas, Afrikas und Asiens, sind absichtlich gelegte Brände der Grund für Waldbrände. Die Absicht ist meist Rodung riesiger Flächen für neue Anbauflächen. Diese Flächen werden schließlich entweder für die Haltung von Rindern (also für die Fleischproduktion) oder für Sojaplantagen, welche auch ausschließlich für Tierfutter genutzt werden und nicht für das Soja, das von uns Menschen konsumiert wird. Dieses wird nämlich tatsächlich nicht im Amazonas oder anderen Tropenwäldern angebaut, sondern zum Großteil in EU-Ländern, zum geringeren Teil auch aus Nordamerika und China. Für mehr Information hierzu kann ich folgenden Artikel auch sehr empfehlen: https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/warum-sojawurst-nicht-dem-regenwald-schadet#:~:text=Soja%20aus%20Europa%20f%C3%BCr%20Tofu%20%26%20Co.&text=Die%20H%C3%A4lfte%20aller%20geernteten%20Sojabohnen,einst%20Regenw%C3%A4lder%20oder%20Savannen%20waren.

Es zeigt sich also auch bei dieser Problematik, dass Fleischkonsum und die damit zusammenhängenden Rodungen riesiger Regenwälder immer noch eine der Hauptursachen für Klimakatastrophen sind. 

Folgen der Waldbrände für Mensch und Natur:

Problematisch sind Waldbrände nicht nur für die Tiere und Menschen, die in den betroffenen Regionen leben, sondern auch für den gesamten Planeten. Denn neben Milliarden von betroffenen Tieren, wie Koalas, Leoparden und seltenen Jaguaren, welche durch die Brände verletzt oder gar getötet werden und ihre Heimat verlieren, bedrohen schwere Waldbrände auch das gesamte Ökosystem, von welchem ganze Volkswirtschaften abhängig sind. Lebensgrundlagen der Menschen werden dadurch gefährdet und auch Pandemien könnten sich häufen, da Brände die Verbreitung von Krankheitserregern begünstigen. Zudem steigen natürlich mit jedem weiteren Waldbrand auch die Treibhausgasemissionen erheblich an, welche den Klimawandel nur noch weiter voranschreiten lassen. Brandrodungen, Torfmoorbrände, Savannen-, Busch- und Steppenfeuer verursachen jährlich ca. 7,3 Milliarden Tonnen CO2 Emissionen. Das ist mehr als der globale Verkehr verursacht und entspricht etwa der Hälfte der globalen Emissionen aus der Kohleverbrennung.

Wie können Waldbrände verhindert werden?

Was können wir also tun, damit das Risiko von Waldbränden minimiert wird, um somit unsere Umwelt ein Stück weit zu entlasten?

Natürlich könnte ich jetzt wieder einige offensichtliche Punkte aufzählen, auf die jede*r selbst achten könnte, wie vorsichtiger mit Lagerfeuern in Wäldern zu sein, oder Zigarettenstummel eben nicht einfach auf den Boden zu werfen, doch im Großen und Ganzen wird nur ein konsequenter Systemwechsel Waldbrände langfristig stoppen können. Das bedeutet im Konkreten beispielsweise Landes- und Überlandesweite Verbote von Brandrodungen und Abholzungen. Generell wird ein besserer Schutz der Natur benötigt. Zudem sollten leicht brennbare Nadelbaumforste wie Kiefern- und Fichtenmonokulturen nicht mehr gepflanzt werden und Frühwarnsysteme sollten international verbessert werden.

Es lässt sich also zusammenfassen, dass Waldbrände ein Problem sind, welches uns alle in gewisser Weise direkt oder indirekt betrifft und wir somit alle unseren Beitrag dazu leisten sollten, diese vorzubeugen. Doch, wie auch die meisten Umweltschutz-Organisationen betonen, liegt die größte Kritik an den jeweiligen Regierungen, welche sich noch viel mehr für Natur- und Artenschutz einsetzen müssen.