Es ist die Zeit gekommen, an der sich die ganze Familie zusammenfindet, um sich am Weihnachtsabend gemütlich im Warmen vor dem geschmückten Baum gegenseitig mit Geschenken zu beglücken. Doch, was ist mit denen, die in der kalten Winterzeit kein Zuhause haben und versuchen sich mit ihrer letzten Decke warmzuhalten?

Laut den Angaben der Zeitschrift „Weser Kurier“ leben allein in Bremen ca. 600 Obdachlose auf der Straße. Diese müssen sich nicht nur darüber Gedanken machen, dass sie sich mit ihrem ersparten Vermögen ausreichend Essensvorräte besorgen können, sondern auch wie sie sich in dieser kalten Jahreszeit gesundheitlich schützen können. Denn die langanhaltende Corona-Situation stellt auch in diesem Jahr für die Menschen, die ihr Leben auf der Straße verbringen, eine große Herausforderung dar. 

Bei meiner Recherche zu diesem Artikel wurde ich auf die Weihnachtspäckchen-Aktion in Mainz aufmerksam. Die Aktion wurde von der psychosozialen Beratungsstelle „Mission Leben“ in Mainz vor einigen Jahren ins Leben gerufen und sorgt dafür, dass auch wohnungslose Personen mit Geschenken zu Weihnachten beglückt werden. Damit der Verein dieses Vorhaben verwirklichen kann, schließen sich die Bürger*innen in Mainz zusammen, um Geschenke zu verteilen. Hier werden die Obdachlosen mit Schlafsäcken, Supermarktgutscheinen, Busfahrscheinen sowie selbstgeschriebene Karten und Süßigkeiten beschenkt. Also alles Dinge die im Alltag entweder notwenig sind, oder einem den Tag verschönern können. Doch was passiert momentan in Bremen?

In Bremen findet das Projekt „Wärme auf Rädern“ statt, welches von der Hilfsorganisation Caritas in die Wege geleitet wurde. Hier wird an zwei Tagen in der Woche warmer Kaffee und eine warme Suppe an Menschen in Not überreicht. Ausgeteilt werden die Mahlzeiten in der Bremer Innenstadt vor dem Westflügel des Bahnhofes. Besonders schön finde ich, dass Caritas plant dieses Projekt bis Ende März fortzusetzen und somit auch nach hilfsbedürftige Menschen nach der Weihnachtszeit zu unterstützen. Diese Aktion wird mithilfe von Spendengeldern finanziert und durch das Engagement der ehrenamtlichen Helfer*innen erst möglich gemacht. Dabei reicht schon eine Spende von 5 Euro aus, um zwei Menschen mit essen und trinken zu versorgen. 

Leider reichen solche Unterstützungsprojekte nicht immer aus, um allen Wohnungslosen ein sorgenfreieres Leben zu ermöglichen. Denn um nachhaltig die Lebenssituation von Obdachlosen zu verbessern, müssen die Strukturen in der Gesellschaft verändert werden. Meiner Meinung nach sollte niemand befürchten müssen, im Winter zu erfrieren und/oder verhungern zu müssen. Somit würde ich mir wünschen, dass der Staat diese Menschen viel mehr Unterstützung zukommen lässt, anstatt sich auf die Solidarität einzelner Gesellschaftsmitglieder zu verlassen. 

Nichtsdestotrotz erfüllt es mich mit Freude, wenn sich Menschen zusammenfinden, um gemeinsam wohnungslosen Menschen ihre Unterstützung darzubieten. 

Ich hoffe, ich konnte mit diesem Beitrag auf die Beschwerden hilfsbedürftiger Menschen auf der Straße aufmerksam machen und vielleicht den einen oder anderen dazu motivieren, sich mit der Thematik weiter zu befassen. Denn auf dem Weg zur Universität und/oder zur Arbeit laufen wir – mich eingeschlossen – tagtäglich an diesen Menschen vorbei. Deshalb habe ich mir diesen Dezember vorgenommen häufiger anzuhalten, mit Menschen in Not in Kontakt zu treten und öfters zu spenden.

Weitere Informationen zu dem Projekt „Wärme auf Rädern“ findet Ihr auf der Caritas-Webseite