Der Eurovision Song Contest – Eine Einführung

Seit Mitte der 50er Jahre gibt es ihn, viele Europäer*innen feiern ihn: Den Eurovision Song Contest. Jedes Jahr im Mai treten Sänger*innen und Bands aus über 40 europäischen Ländern gegeneinander an, um den wahrscheinlich größten Musikwettbewerb der Welt zu gewinnen. Gegründet wurde der ESC im Jahr 1956 von der European Broadcasting Union (dt: Europäische Rundfunkunion, kurz: EBU). Er sollte das Verhältnis zwischen den europäischen Rundfunkanstalten, die bis dahin zu wenig kooperierten, verbessern. 1956 warzu dem das einzige Mal in der Geschichte des ESC, das die Teilnehmerländer mit zwei Liedern antreten durften. Eine öffentliche Bekanntgabe der Punkte, wie wir sie heute kennen, gab es bei der ersten Ausgabe des ESC noch nicht. Dies änderte sich bereits mit der zweiten Auflage beim ESC 1957. In diesem Jahr wurden generell die Regeln für den Wettbewerb aufgestellt, die bis heute ihre Gültigkeit besitzen. Seit dem darf jede Nation nur noch mit einem Lied auftreten und um den Sieg kämpfen. Die Tradition, dass der Sieger des ESC der Gastgeber der nächsten Ausstrahlung ist gibt es seit 1958. Ebenfalls zu erwähnen ist, dass die Sänger*innen die Lieder in der entsprechenden Landessprache performen sollen. Im Laufe der Zeit änderte sich dies, sodass heutzutage die meisten Lieder auf englisch gesungen werden.

Bei der ersten Auflage 1956 nahmen gerade einmal sieben Länder (Deutschland, Schweiz, Frankreich, Luxemburg, Italien, Belgien und die Niederlande) teil. In den weiteren Jahren sind viele weitere Länder aus ganz Europa hinzugekommen. Seit 1999 sind die „Big Five“ (Deutschland, Großbritannien, Spanien, Italien und Frankreich), sowie der jeweilige Gastgeber direkt für den Wettbewerb, bzw. ab 2004 für das Finale qualifiziert. Seit 2015 findet sich in der Teilnehmerliste des ESC auch Australien. Die Partizipation Australiens am ESC fußt auf der riesigen Fan Base dort. Seit Mitte der 80er wird der Eurovision Song Contest in Australien ausgestrahlt und jedes Jahr aufs neue zelebriert. So wurde anlässlich des 60. Jubiläums der Show eine Delegation aus Down Under von der EBU eingeladen und war direkt für das Finale qualifiziert. Da Australien sehr gut beim ESC-Publikum ankam, wurde dieses Projekt weitergeführt, allerdings musste Australien fortan, wie die meisten der Teilnehmer auch, am Halbfinale teilnehmen. 2016 gelang Australien sogar ein starker zweiter Platz.

Für mich ist der Eurovision Song Contest eines der Events, auf das ich mich jedes Jahr am meisten freue. Obwohl ich erst seit 2010 den ESC jedes Jahr live verfolge und jedes Jahr gespannt mitfiebere, wer die Trophäe am Ende gewinnen wird, fasziniert mich der ESC schon mindestens seit Mitte der 2000er. Die Aufmachung des ESC, die Stimmung in den jewiligen Hallen, die Spannung in der finalen Punktevergabe und natürlich die die zahlreichen guten Lieder jedes Jahr sind definitiv Gründe für mein Dasein als ESC-Fan.

Das Thema „Eurovision Song Contest“ ist im Hinblick auf den Studiengang dahingehend interessant, da es viele Aspekte daraus aufgreift. Zum Einen ist der ESC ein Kulturgut Europas, weswegen er sehr gut in den kulturwissenschaftlichen Schwerpunkt passt. Neben der Kultur lässt sich der ESC auch in den politikwissenschaftlichen Bereich der IES einsortieren.

In den kommenden Blogs werde ich auf verschiedene Themen rund um den ESC eingehen. So werden einige Texte zu skurrilen Ereignissen, politischen Auswirkungen und persönlichen Rankings erscheinen.

Hier geht es zu den Beiträgen:

https://blogs.uni-bremen.de/europablog/tag/esc/