von Martina Grimmig

 

Themensemester am Institut für Ethnologie / Kulturwissenschaft:
innovativ und erfolgreich lehren, lernen und forschen

 

Regelmäßig im Sommersemester werden am Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft seit einigen Jahren erfolgreich sogenannte „Semesterthemenschwerpunkte“ durchgeführt, durch die nicht nur das Institut innerhalb der Universität sichtbarer gemacht werden soll, sondern auch in der ganzen Stadt. Nach „Gegen Grenzen denken“ (2015), „Public Anthropology“ (2016), „Dekolonisierung der Stadt – Dekolonisierung des Wissens“ (2017) und „Global Cotton“ (2018), ist das SoSe 2020 dem Thema Solidarität gewidmet. Die Idee Solidarität zum Schwerpunkt eines Themensemesters zu machen und sich mit dem Vorschlag, Camus‘ Klassiker Die Pest zu lesen an der Ausschreibung „Eine Uni- Ein Buch“ zu beteiligen, ist bereits im letzten Jahr gänzlich ohne Bezug zur aktuellen Corona-Pandemie gemeinsam von Lehrenden und Studierenden entwickelt worden. Mit Corona haben diese Themen eine unvorhergesehene Aktualität erlangt. Solidarität ist zum Schlüsselbegriff der Corona-Krise geworden, und auch Camus‘ Roman Die Pest wird derzeit wieder viel gelesen und diskutiert.

Wie schon beim Themenschwerpunkt „Global Cotton“ (2018) und dem damit verbundenen Lesen von Sven Beckerts „King Cotton. Eine Geschichte des globalen Kapitalismus“ ist also auch in diesem Jahr das Projekt „Eine Uni Ein Buch“ in den Kontext des Themensemesters eingebunden, geht aber über dessen normalen Umfang hinaus.

Semester-Themenschwerpunkte bieten die tolle Möglichkeit, aktuelle Fragen von Wissenschaft und Gesellschaft auf eine Weise zu thematisieren, die den Dialog zwischen Studierenden und Lehrenden sowie zwischen Öffentlichkeit und Universität stärkt. Auch mit dem diesjährigen Themenschwerpunkt zu „Solidarität“ nutzen und beleben wir vielfältige Bezüge zu aktuellen politischen Debatten und unterschiedlichen Initiativen von Akteur*innen im bildungspolitischen, zivilgesellschaftlichen, stadtpolitischen und künstlerischen Bereich, die solidarische Praktiken leben und auf breite Unterstützung aus allen Bereichen angewiesen sind, um unser gesellschaftliches Miteinander transformativ zu gestalten. Gerade in diesem Jahr ist es aber auch so, dass die Notwendigkeit und Brisanz des Themas eine lernende Haltung von uns allen fordern, denn nur durch gegenseitigen respektvollen Umgang ist Solidarität möglich. Das intensive gesellschaftliche Engagement der Studierenden spielt dabei eine große Rolle. In diesem Sinne trägt die Fortsetzung der Umsetzung des seminarübergreifenden Themenschwerpunktes dazu bei, die Fach- und Institutskultur besonders im Sinne der Public Anthropology weiter auszubauen sowie das kritische Denken und das gesellschaftspolitische Engagement aller Mitglieder der Universität zu stärken. Die vielfältigen Kooperationen mit NGO’s und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen vertiefen den gegenseitigen Transfer von Wissenschaft und Gesellschaft.

Ansprechpersonen zum Themensemester „Solidarität“:

Dr. Martina Grimmig
Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft
Tel.: 0421-218-67644
Email: grimmig@uni-bremen.de

Prof. Dr. Ehler Voss
Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft
Email: ehler.voss@uni-bremen.de

 

Kooperationspartner:
FB 8, 9, 10 Universität Bremen, Interdisziplinäre Verbundforschungsplattform Worlds of Contradiction (WoC), artec Forschungszentrum Nachhaltigkeit, INPUTS, Klima-WerkStadtBremen, Böll Stiftung Bremen, u.a.