Als das Semester losging, wurde schnell klar, dass dies kein normaler Studienanfang ist. Durch Corona wird weitestgehend auf Präsenzveranstaltungen verzichtet und vieles findet online statt. Dadurch war es für uns und unsere KommilitonInnen schwierig, einander kennenzulernen. Allerdings wurde durch die gute Organisation aller beteiligten Lehrkräfte und TutorInnen sichergestellt, dass das Fachliche trotzdem vermittelt werden kann.
Die Hoffnung ist groß, dass sich in naher Zukunft Normalität einstellen wird.
Raman Zhaludkevich und Kristof Stöhr
So haben wir uns unser erstes Semester nicht vorgestellt: Unser Einstieg ins Corona-Semester 2020/21
Nach der Orientierungswoche ging es richtig los mit der ersten Woche im Semester und das Gefühl, das uns durchgängig begleitete, nennt sich Verwirrung. Zuerst ist da StudIP. Da unser Semester quasi nur online stattfindet, mussten wir direkt StudIP-Profis werden und das ist wirklich gar nicht so einfach. Es entwickelt sich sozusagen eine Hassliebe: ohne sind wir aufgeschmissen, aber durch die vielen Veranstaltungen und Dateien durchzublicken, war erst einmal eine große Herausforderung.
Wenn dann doch einmal glücklicherweise eine Präsenzveranstaltung stattfindet, darf man leider nicht einfach so zur Uni gehen und daran teilnehmen. Nein, man wird in Kleingruppen eingeteilt und muss QR-Codes generieren, um das jeweilige Gebäude betreten zu dürfen.
Richtigen Studentenalltag haben wir jetzt nicht gerade. Wir verpassen ganz normale Vorlesungen, auf dem Campus soziale Kontakte knüpfen, Bremen kennenlernen – und manchmal verpassen wir auch unsere Zoom-Meetings.
Als vorbildliche Erstis sind wir aber natürlich trotz allem super motiviert ins erste Semester gestartet und hoffen, dass auch wir bald einen relativ normalen Studentenalltag erleben können.
Milena, Lena und Noura
Uns jungen Menschen wird oft gesagt, die Jahre, in denen man an der Universität ist, seien die besten im Leben und man solle sie genießen. Nach zwei Wochen Studium, sammeln wir unsere ersten Eindrücke.
In unseren ersten Tagen überkommt uns ein Gefühl des Chaos. Zum einen Aufgrund der schwierigen Corona-Situation, zum anderen aber auch weil wir einem komplett neuen System gegenüberstehen. In welchen Raum muss ich gehen? Habe ich heute Präsenz oder Online? Wo finde ich den Link zur Vorlesung?
Während man in der Schule von Lehrkräften klare Angaben zu Hausaufgaben, Stundenplan und Vorgaben bekam, fühlt man sich als Student erstmals überfordert. Es werden Selbstständigkeit und Unabhängigkeit von uns erwartet.
Wir sind uns einig, dass die Universität eine Grundlage für unser berufliches Leben darstellt. Doch die neue Umstellung auf Selbstständigkeit, verbunden mit der außergewöhnlichen Lebenslage, in der wir uns alle gerade befinden, sorgt dafür, dass wir uns verloren fühlen. Schlussfolgernd können wir sagen, dass wir uns an die neue Situation gewöhnen und anpassen müssen.
Michelle Hübscher, Paula Lozano, Tamta Nadaraia
Zoom, der neue beste Freund/Feind von Studierenden
Studienanfang, man kennt es: wir, die neuen Erstis sind wieder sehr hibbelig und aufgeregt, bereit ihren neuen Lebensabschnitt zu starten, doch durch Corona wurde vieles anders.
Whatsapp-Gruppen statt Kaffeekränzchen – durch die neuen Regelungen ist man noch mehr auf sich selbst gestellt als normalerweise. Durch die täglichen Zoom-Meetings fehlen einem nicht nur die sozialen Begegnungen, da man nach einer Veranstaltung die App schließt und wieder alleine ist, man sieht auch neue Nebeneffekte wie das Notizenmachen am PC anstatt handschriftlich, oder die plagenden Rückenschmerzen durch stundenlanges Hocken am Laptop. Außerdem verbringen die Studierenden so viele Stunden vor dem Bildschirm, dass die Augen auch langsam anfangen zu flackern.
Der Studienanfang unter Corona-Bedingungen bringt also eine neue, aufregende Zeit mit vielen Herausforderungen mit sich, von denen wir uns trotzdem nicht unterkriegen lassen.
Frederike, Franka und Sheila
Zoom, Masken, Jogginghosen – vor einem Jahr sah man hier wohl so gut wie keinen offensichtlichen Zusammenhang. Doch seit März dieses Jahres umschreiben diese drei Begriffe recht treffend ein Semester an Hochschulen weltweit, so auch an der Uni Bremen.
Besonders getroffen sind die Erstis. Online-Lehre und Kontaktbeschränkungen erschweren den Studienstart leider deutlich. Bei schlechten Internetverbindungen und halbleeren Akkus erscheint das System Uni zunächst unberechenbar. Hinzu kommt, dass viele Studierende sich zurzeit gar nicht in Bremen aufhalten, da sich ein Umzug bei den Bedingungen in der Corona-Pandemie nicht lohnt. Kaum Möglichkeiten, KommilitonInnen kennenzulernen, und die eingeschränkten Arbeitsmöglichkeiten machen es für viele gar unmöglich.
Dennoch bot uns die Uni Bremen in der Orientierungswoche einige Möglichkeiten, uns auf dem Campus umzuschauen und den einen oder anderen Kontakt zu knüpfen.
Die Vorlesungen beziehungsweise Seminare verlaufen zumeist auch technisch einwandfrei. Dabei zeigt sich, dass „Zoom“ nicht nur für Studierende Neuland ist. Abseits des Technischen zeigt sich das Angebot der „Integrierten Europastudien“ vielfältig und interessant. Für viele ist die Flut an neuen Informationen zunächst überfordernd, ganz besonders im Vergleich zur Schulzeit. Doch auch an die wichtige Voraussetzung der Selbstständigkeit im Studium wird man sich gewöhnen.
Trotz aller Startschwierigkeiten und der besonderen Bedingungen freuen wir uns auf ein spannendes, facettenreiches und vor allem interessantes Studium an der Uni Bremen.
Danke für eure Zeit und bleibt gesund!
Leon Ellerhorst, Ella Baumann, Aurora Leka
Glosse
Im Sinne der Digitalisierung beginnen wir unser Studium im Wintersemester 2020/21. Doch nicht nur die Medien hindern uns an der Strukturierung unseres Studiums – auch Corona. Die Spannung, wenn auf der ZOOM Leiste steht „Host lässt dich bald eintreten“. Die Aufregung beim Toilettengang mit Laptop…wird die Kamera angehen? Die Verwirrung, wenn man händeringend Raum SpT C4180 finden will.
Digitalisierung, Strukturierung, Spannung, Aufregung und Verwirrung – Uni, dein Ernst?
Niklas Weise