Obwohl die Zeit Ungarns, Polens und Tschechiens als Satellitenstaaten der Sowjetunion endete, gab es bereits während der Zeit unter sowjetischem Einfluss Aufstände und Revolutionen in den drei Ländern, die sich gegen die totalitären Regime richteten. Die Forderung nach Selbstbestimmung und Freiheit wurde von der Bevölkerung getragen, blieb aber letztlich erfolglos. Der Kommunismus fiel erst im Jahr 1989 und endete mit dem endgültigen Zerfall der Sowjetunion 1991.

 Die 1950er Jahre in Ungarn

Die kommunistische Besetzung Ungarns begann nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Rote Armee das Land besetzte und maßgeblich zur Errichtung einer kommunistischen Diktatur beitrug. Der neue Machthaber Mátyás Rákosi etablierte ein repressives Regime, welches er mit Gewalt aufrechterhielt. (1)

Nach dem Tod des sowjetischen Diktators Josef Stalins wuchsen in Ungarn Hoffnungen auf politische Reformen. Doch die UdSSR missbilligte den Kurs des neuen ungarischen Machthabers Imre Nagy, dem Nachfolger Rákosis. Im April 1955 wurde Nagy von seinem Amt entbunden. Dies führte zu landesweiten Protesten. Am 23. Oktober 1956 organisierten ungarische Studierende eine Solidaritätskundgebung, die als Beginn der Revolution von 1956 gilt. Etwa 200.000 Menschen zogen zum Parlament, und bewaffnete Demonstranten stürmten die Rundfunkzentrale. Die Polizei eröffnete das Feuer auf die Demonstrierenden, und sowjetische Truppen besetzten noch in derselben Nacht strategisch wichtige Gebäude. Am 24. Oktober weitete sich der Aufstand auf das ganze Land aus. Er wurde jedoch von der ungarischen Staatssicherheit und der Armee brutal niedergeschlagen. Die Kämpfe endeten am 28. Oktober mit der Bildung einer neuen Regierung. (2)

Zwar zog sich die Rote Armee kurzfristig zurück, doch in den folgenden Jahren besetzten sowjetische Truppen erneut Ungarn. Eine echte politische Wende fand erst 1989 nach dem Fall des Eisernen Vorhangs statt. Der Fall der UdSSR ermöglichte erstmals seit 1956 eine eigene Aufarbeitung der Revolution in Ungarn und ermöglichte darüber hinaus Zugang zu Informationen über die Geschehnisse 1956 in Ungarn für Wissenschaftler*innen weltweit. (3)