Schon mal was von flachmarinen Hydrothermal-Systemen gehört? (marine shallow water hydrothermal systems)
von Inga Hölscher
Viele wahrscheinlich nicht, denn bei hydrothermalen Systemen denken die Meisten eher an große wasserspeiende Geysire, wie auf Island und im Yellowstone Nationalpark (USA) oder an BBC-Dokumentationen mit schwarzen Rauchern aus der Tiefsee. Doch deutlich weniger Leute denken dabei an flachmarine Hydrothermal-Systeme, welche gerade in küstennahen Gewässern einen direkten Einfluss auf unser Leben haben können. Diese teilweise sogar vom Strand aus sichtbaren flachmarinen Hydrothermal-Systeme, sind zum Teil recht einfach mit passender Tauchausrüstung zu erreichen. In diesen küstennahen Gewässern mit flachmarinen, heißen Gas- und Fluidaustritten können chemische, teils toxische Stoffe, beispielsweise Arsen oder Quecksilber, ins Meerwasser gelangen. Diese Stoffe können von Lebewesen aufgenommen werden, die am Anfang der Nahrungskette stehen. Von Mikroorganismen über Plankton und Pflanzen lagern sich diese Stoffe in größeren Meereslebewesen ab. Durch den Verzehr von Fischen oder Meeresfrüchten können diese toxischen Stoffe letztendlich auch in unseren Körper gelangen.
Prof. Dr. Thomas Pichler und seine Arbeitsgruppe ‘Geochemie & Hydrogeologie’ der Universität Bremen studieren diese Systeme und deren Auswirkungen auf küstennahe Ökosysteme. Gemeinsam mit seiner Doktorandin Hannah Roberts erläutert Prof. Dr. Thomas Pichler im folgenden Video flachmarine Hydrothermal-Systeme, deren globale Bedeutung, wie die Probennahme unter Wasser stattfindet und warum diese Systeme detaillierter studiert werden sollten.
Das obige Video wurde im Rahmen eines geowissenschaftlichen Masterprojekts zur wissenschaftlichen Kommunikation von Manuel Ruben und Inga Hölscher produziert, die momentan im Master ‘Marine Geosciences’ an der Uni Bremen studieren.
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