Über den Versuch eine Routine zu etablieren

In meiner Schulzeit fiel es mir relativ leicht jeden Tag um 6:30 aufzustehen, etwas zu Essen und dann egal welches Wetter war mit dem Fahrrad zu fahren. Letztes Jahr im Sommer bin ich dann jede Woche zweimal um 5 Uhr Morgens aufgestanden, um dann um 6:00 meinen Mini-Job zu starten.

Jetzt ist es als Studentin so, dass ich jeden Tag versuche vor 12 Uhr morgens mit meinen To Do´s anzufangen. Das ist mir noch nicht so gut gelungen wie ich dachte… Vielleicht liegt es daran, dass wir in einem Online Studium sind und keinen realen Kontakt mit anderen Studenten haben und die Motivation gering ist oder daran, dass ich mir zuviel Stress im ersten Semester mache.

Es wird ja gesagt, dass es die Frühausteher und Nachteulen gibt. Ich bin am Liebsten eine Nachteule, weil ich die Stille in der Nacht und die Möglichkeit eine Serie laaange mir anzugucken extrem verlockend finde! Aber wenn dann die Pflicht dazwischenfunkt und ich früh aufstehen muss kriege ich das auch eigentlich hin. Aber auch nur eigentlich… Ich lerne momentan viel für die KMW Klausur und wenn ich mir vornehme den nächsten Tag wieder zu lernen bin ich irgendwie ein Mix aus gestresst und geängstigt und das resultiert dann in einer schlaflosen Nacht.

Den Beitrag hab ich spontan geschrieben und mir fällt kein Ende oder Fazit ein. Also sage ich: Probiert mal Free-Writing oder Journaling aus, wenn Euch etwas zu Kopf steigt und was mir schon geholfen hat ist die Tatsache, dass man jede Minute nochmal anfangen kann produktiv zu sein 🙂

Wer will denn keinen Schokoladenbrief bekommen?

Als ich für meine Posterpräsentation zum Thema „Riechen“ gaaanz viele Texte recherchiert habe sind mir einige Dinge aufgefallen.

  1. Unsere Emotionen hängen tief mit dem Riechsinn zusammen. Ich mache einen Spaziergang durch meine Heimatstadt. Plötzlich rieche ich einen Geruch. Dieser Geruch ist derart prominent, dass ich stehen bleibe und ich mich frage „Woher kenne ich diesen Geruch?“. Erst jetzt bemerke ich die Tankstelle mit der Autowaschanlage auf der anderen Straßenseite. Der Geruch muss von der Waschanlage kommen! Ich fühle mich in meine Kindheit zurückversetzt. Damals war ich oft bei meiner Urgroßmutter. Ihr Haus ist von vielen Tannen umgeben und wenn mir langweilig war bin ich mit einem alten orangenen Fahrrad um das Grundstück gefahren. Früher bin ich auch stehengeblieben, als mir der Geruch in die Nase stieg.
  2. Wir können keine Gerüche beschreiben. Vielleicht habt Ihr bemerkt, dass ich oben den Geruch nicht beschrieben habe. Tatsächlich sind wir in Deutschland mit unserem Geruchsvokabular nicht sehr fortgeschritten. Die Jäger und Sammler Gruppe namens „Mani“ aus Thailand besitzen mehr als 12 Duftwörter! Die beschreiben die Duftquelle nicht wie wir mit „fruchtig“ oder durch den Tastsinn mit „warm“. Um einen Geruch zu beschreiben benutzen sie einfach eines ihrer Duftwörter. Wie praktisch!
  3. Es gibt ein Marketingkonzept zu dem Thema „Brand-Sensing“. Ich habe im Internet eine Kampagne von der Royal Mail gefunden. Es ging darum Briefe mit einem Schokoladengeruch zu umhüllen, damit die Briten mehr Lust haben Briefe zu schreiben. Und es hat tatsächlich etwas gebracht! Allerdings hielt diese Kampagne nicht allzulange an. Die genauen Gründe konnte ich nicht herausfinden, aber ich persönlich gehe davon aus, dass es eine einmalige Marketingsituation war.

Hier ist ein Video dazu 🙂 https://www.adforum.com/creative-work/ad/player/34442400/chocolate-letter/royal-mail

P.S.: In der Zukunft werde ich meine Briefe mit Parfüm einsprühen.

Eine Probe zur Beobachtungsaufgabe

Wir sollen für das Seminar „Ethnologie“ eine Beobachtungsaufgabe abgeben. Dafür ist es wichtig, dass wir uns an einen öffentlichen Ort begeben und die Umgebung für mindestens eine Stunde beobachten. Im Tutorium hatten wir die Möglichkeit für 15 Minuten die Beobachtungsaufgabe bei uns zuhause zu üben. Ich wohne noch in einer eher ländlichen Gegend, deshalb war ich mir direkt unsicher, ob ich und vorallem worüber ich schreiben werde. Meine Kommilitionen waren, wie ich auch, von der kreativen Freiheit dieser Aufgabe überrascht und es mussten wichtige Fragen geklärt werden. Fragen wie:

  1. „Sollen wir Stichpunkte aufschreiben?“
  2. „Wie kann ich denn gleichzeitig beobachten und aufschreiben?“
  3. „Müssen wir das aufgeschriebene danach interpretieren?“

Das ist meine Übung zur Beobachtungsaufgabe:

Es ist alles ruhig. In der Ferne höre ich die Autos auf der Straße fahren. Ein Hund bellt in der Nähe. Die Elstern keckern auf dem großen Baum vor mir. In unserer Parallelstraße werden Haustüren zugeschlagen. Ich höre Vögelgezwitscher -kann aber keine sehen. Die Vögel fliegen schnell von Baum zu Baum. Eine Krähe fliegt vor das Vogelhaus und kräht. Ein Windzug kommt und die grünen Blätter von dem Baum rechts vor mir bewegen sich. Ich sehe wie ein mir unbekanntes Auto in die Straße neben uns hineinfährt. Von der Hauptstraße ist ein LKW zu hören. Ein kleiner brauner Vogel fliegt von dem runden Baum links auf die Baumkrone der Birke. Auf einmal herrscht ein reges „hin und her“ Fliegen unter den Vögeln. Eine Blaumeise fliegt in das Vogelhaus und pickt das Vogelfutter auf. Ich höre das Picken. Der Vogel dreht sich mit dem Kopf um und guckt mich an. Dann fliegt er weg. Die anderen Blaumeisen fliegen auch abwechselnd zum Vogelhaus und wieder zum großen Baum. Einer von den Vögeln pickt unten an dem Holz des Vogelhauses. Ich höre wie eine Autotür laut auf und kurz danach zugemacht wird. Der Motor des Autos startet.

 

Raupe

Eine Raupe besteht aus vielen unterschiedlich großen, runden Formen. Vier grüne Kugeln bilden nacheinander den Körper. Von denen ist nur eine einzige groß genug, dass daraus der Kopf einer Raupe entstehen kann. Vorne aus dem Kopf ragen zwei rote Fühler heraus und ein großes Augenpaar schaut in die Welt. An zwei der kleineren grünen Kugeln sind zwei gelbe und abermals runde Stützräder befestigt. Für Kinder sieht eine bunte und runde Raupe wie ein Spielzeug aus. Passenderweise ist das Material Holz und das Spielzeug kann alt werden. Das Spielzeug gibt es schon sehr lange und hat mit unterschiedlichen Farben und Mustern schon Kindern wunderbare Spielstunden gebracht! Es wird gesagt, dass Kinder einmal in ihrem Leben einer für sie individuell bestimmten Raupe begegnen. Wann das passiert kann man schwer vorhersagen. ….. Huch! Moment! Ich höre etwas.

„Hallo. Du weißt wer ich bin. Ich bin stets beliebt auf der Welt.“, erzählt die Raupe. „Wenn die Menschen mich sehen, kommt der Spruch Ach nein wie süß! Eine Spielzeug-Raupe! Wenn die großen Kinder mich sehen kommt der Spruch: Mit so einer Spielzeug-Raupe habe ich auch früher gespielt! Das Allerliebste ist mir aber, wenn die Augen der kleinen Kinder so schön funkeln.“

Wohin ihr Weg führt weiß die Raupe dann, wenn ein Kinderlachen erscheint. Dort bleibt sie bis zur gemeinsamen Verabschiedung mit dem nun erwachsenen Kind. Während dieser Zeit erkundet die Raupe die Phantasie des Kindes. Dieser Phantasie sind keine Grenzen gesetzt! Die Raupe bekommt mal eine fiepsige und schnelle, mal eine leise und monotone Stimme. „Ich werde auch oft auf dem Arm genommen. Nein, nicht wie Du jetzt denkst. Die Kinder sind sehr ehrlich. Ich möchte sagen, dass ich zum Glück nicht immer auf dem kalten Holzboden spielen muss.“

Oh… Die Raupe wackelt grade mit ihren roten Fühlern. Was bedeutet das?

„Entschuldigung. Ein Kind ist traurig und meine roten Fühler bemerken das. Ich hoffe die Eltern sind nicht wegen ihrer Erwachsenheit daran schuld. Niemals das Kind in einem selber verlieren!! Das ist so eine Sache, die würde auch den Kindern gefallen!“

 

Is Free Writing free?

Mittwoch, den 25.11.2020 um circa 12:30

Es ist schwierig. Kompliziert. Der Bildschirm hilft mir nicht beim Konzentrieren. Soll ich heute nochmal rausgehen? Ja, Mama will ganz sicher auch raus. Es sah heute morgen nach Tau auf dem Gras aus. Warum ist meine Heizung eigentlich so laut? Vorallem kommt da meistens nicht genug Wärme raus. Selbst wenn ich sie auf 3 drehe. Ich muss mal gucken was ich am Donnerstag mache, wenn das Seminar ausfällt. Ich weiß auch noch nicht wie ich hinkomme und ob das zeitlich mit der Uni passt. 6 Minuten sind noch nicht vorbei. Achja, ich war ja bei dem Zahnarzt Thema. Ich hoffe es geht alles gut und dass diese Schmerzen die ich im Gebiss habe „nur“ wegen einer Anspannung sind. Ich würde so gerne mit Malena am Samstag Joko und Klaas gucken. Ich fühle mich schlecht, dass ich ihr nicht sagen kann, dass wenn wir uns treffen, uns nur draußen treffen können. Mir ist das zu risikoreich. Lagerfeuer mit Stockbrot und Süßigkeiten mag ich immer noch, aber ihr ist ja immer schnell kalt. Ich gucke zu oft zu Hannah, ob sie schon sagt… Es ist zu Ende. Naja.

Mein Kommentar

Mir fällt diese Aufgabenstellung nicht schwer, weil ich bereits mehrere Einträge in mein eigenes „Journal“ geschrieben habe. Das benutze ich, wenn ich zuviel Stress habe und keinen klaren Gedanken fassen kann. Durch das Aufschreiben meiner Gedanken fühlt es sich so an, als würde ich die Zweifel etc. „wegschreiben“. Am Ende bin ich dann in einer entspannten Gefühlslage und sehe zum Teil die vorher aufwühlenden Gedanken anders.

In der „Free Writing“ Aufgabe ist das Schreiben zeitlich begrenzt und damit hatte ich Probleme. Ich habe zu oft nachgedacht, ob ein Thema sinnhaft genug ist es aufzuschreiben und mich dann selbst in meinen Gedanken gebremst. Meine eigene Kreativität ist mir unter der Zeitbegrenzung zu einem Hindernis geworden. Für die Zukunft kann ich mir jedoch gut vorstellen, dass es einfacher wird frei zu Schreiben. Auch unter Zeitdruck. Je öfter man das macht, desto einfacher wird es.

Der langersehnte Weg beginnt

Am Abend des 26. Oktobers 2020:
„Eigentlich habe ich mir das Jahr ganz anders vorgestellt. So viel aufregender…“

Wer hätte gedacht, dass ab der kommenden Woche sich meine Stimmung gänzlich positiv verändern würde und sich der Begriff von „Schicksal“ in meinem Kopf sich für dieses Jahr erneut einpflanzt?

Für die O-Woche hatte ich mir das Ziel gesetzt alle Informationen, die ich zeitlich bekommen kann wie ein Schwamm aufzusaugen. Das ist mir auch gut gelungen und ich hatte sehr viel Spaß an den Infoveranstaltungen zu beiden meiner Fächer. Ebenso war ich begeistert von den scheinbar grenzenlosen persönlichen sowie lerntechnischen Angeboten der Universität. Allerdings war ich mir immer noch unsicher, ob mir die erste Hürde: Die Erstellung des Stundenplanes, gelingt.

Ab der Hälfte der O-Woche habe ich ein paar Tage in Bremen übernachtet, um auch das Gefühl des Studierens woanders als zuhause zu haben. (Die WG-Suche ist noch nicht beendet!) Von einer Sache war ich positiv überrascht -die Kontaktfreudigkeit anderer Erstsemester Studierende! Jeder saß, dieses Jahr umso mehr, im gleichen Boot und wollte sich unter all den Zoom-Veranstaltungen nicht nur wie ein Roboter fühlen, sondern Menschen kennenlernen. Das Solidaritätsgefühl hält auch noch in der  3. Woche an. Meine Hoffnungen sind, dass ich mir selber keinen starken Leistungsdruck und genug Pausen mache.

Und die Moral der Geschicht´? Ohne Ängste und Hoffnungen, geht es nicht.