Eine Probe zur Beobachtungsaufgabe

Wir sollen für das Seminar „Ethnologie“ eine Beobachtungsaufgabe abgeben. Dafür ist es wichtig, dass wir uns an einen öffentlichen Ort begeben und die Umgebung für mindestens eine Stunde beobachten. Im Tutorium hatten wir die Möglichkeit für 15 Minuten die Beobachtungsaufgabe bei uns zuhause zu üben. Ich wohne noch in einer eher ländlichen Gegend, deshalb war ich mir direkt unsicher, ob ich und vorallem worüber ich schreiben werde. Meine Kommilitionen waren, wie ich auch, von der kreativen Freiheit dieser Aufgabe überrascht und es mussten wichtige Fragen geklärt werden. Fragen wie:

  1. „Sollen wir Stichpunkte aufschreiben?“
  2. „Wie kann ich denn gleichzeitig beobachten und aufschreiben?“
  3. „Müssen wir das aufgeschriebene danach interpretieren?“

Das ist meine Übung zur Beobachtungsaufgabe:

Es ist alles ruhig. In der Ferne höre ich die Autos auf der Straße fahren. Ein Hund bellt in der Nähe. Die Elstern keckern auf dem großen Baum vor mir. In unserer Parallelstraße werden Haustüren zugeschlagen. Ich höre Vögelgezwitscher -kann aber keine sehen. Die Vögel fliegen schnell von Baum zu Baum. Eine Krähe fliegt vor das Vogelhaus und kräht. Ein Windzug kommt und die grünen Blätter von dem Baum rechts vor mir bewegen sich. Ich sehe wie ein mir unbekanntes Auto in die Straße neben uns hineinfährt. Von der Hauptstraße ist ein LKW zu hören. Ein kleiner brauner Vogel fliegt von dem runden Baum links auf die Baumkrone der Birke. Auf einmal herrscht ein reges „hin und her“ Fliegen unter den Vögeln. Eine Blaumeise fliegt in das Vogelhaus und pickt das Vogelfutter auf. Ich höre das Picken. Der Vogel dreht sich mit dem Kopf um und guckt mich an. Dann fliegt er weg. Die anderen Blaumeisen fliegen auch abwechselnd zum Vogelhaus und wieder zum großen Baum. Einer von den Vögeln pickt unten an dem Holz des Vogelhauses. Ich höre wie eine Autotür laut auf und kurz danach zugemacht wird. Der Motor des Autos startet.

 

4 Gedanken zu „Eine Probe zur Beobachtungsaufgabe“

  1. Hey Laura,

    ich finde dein Beobachtungsprotokoll wirkt total lebendig beim lesen! Bei mir ist daraus eher eine Auflistung geworden, links steht die Zeit und rechts daneben kurz was passiert ist. Ich kam gefühlt gar nicht hinterher mit dem Mitschreiben. Bei dir wirkt es wie eine kleine Geschichte zur Beobachtung der Natur. Durch das Einbringen des Windes und der Geräusche konnte ich mir das ganze auch irgendwie vorstellen. Ich hoffe, du hast noch einen Ort für die Beobachtung im Seminar gefunden. Bei uns sollte das ganze Online stattfinden und ich war bei den Flat Earthlern 😀

    Ein verspätetes frohes Neues und liebe Grüße,
    Mascha 🙂

    1. Moooin Mascha! Um ehrlich zu sein hab ich mich richtig gefreut über deinen lieben Kommentar 😀 Ich kann manchmal noch immer nicht einschätzen wie gut oder schlecht Texte von mir sind. Daran ist auch die deutsche Sprache an sich schuldig…
      Ich hab auch Probleme damit gehabt alles so schnell wie nur möglich aufzuschreiben. Irgendwann kriegt man ein Gefühl dafür.
      Du warst bei den Flat Earthlern? Du Arme.. Ich kann mir das gar nicht vorstellen.

      Frohes Neues!
      Laura

  2. Hallo Laura!

    Witzigerweise hatte ich genau dasselbe Problem. Ich lebe auch in einer eher ländlich Gegend und hatte Schwierigkeiten, einen Ort zu finden, an dem man viel geschah.
    Für dein Beobachtungsprotokoll aus dem Tutorium hast du ja zum Glück noch einiges beobachten können. Toll finde ich es, wie du die Natur in dein Protokoll miteingebunden hast- obwohl keine Menschen vorbei gelaufen sind, hast du trotzdem viel beobachten und beschreiben können.
    Ich hoffe, du hast für deine Beobachtungen für das Seminar auch einen guten Platz gefunden.

    Liebe Grüße, Jana!

    1. Hey Jana! Es war echt schwierig sich nicht doof dabei zu fühlen die gesamte Zeit etwas über die Natur zu schreiben. Aber anscheinend ist es mir doch gut gelungen 😀 Gute Nachricht: Für die offizielle Beobachtungsaufgabe hab ich tatsächlich etwas über Menschen schreiben können!

      Lieben Gruß und ein spätes Frohes Neues an Dich!
      Laura

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