Is Free Writing free?

Mittwoch, den 25.11.2020 um circa 12:30

Es ist schwierig. Kompliziert. Der Bildschirm hilft mir nicht beim Konzentrieren. Soll ich heute nochmal rausgehen? Ja, Mama will ganz sicher auch raus. Es sah heute morgen nach Tau auf dem Gras aus. Warum ist meine Heizung eigentlich so laut? Vorallem kommt da meistens nicht genug Wärme raus. Selbst wenn ich sie auf 3 drehe. Ich muss mal gucken was ich am Donnerstag mache, wenn das Seminar ausfällt. Ich weiß auch noch nicht wie ich hinkomme und ob das zeitlich mit der Uni passt. 6 Minuten sind noch nicht vorbei. Achja, ich war ja bei dem Zahnarzt Thema. Ich hoffe es geht alles gut und dass diese Schmerzen die ich im Gebiss habe „nur“ wegen einer Anspannung sind. Ich würde so gerne mit Malena am Samstag Joko und Klaas gucken. Ich fühle mich schlecht, dass ich ihr nicht sagen kann, dass wenn wir uns treffen, uns nur draußen treffen können. Mir ist das zu risikoreich. Lagerfeuer mit Stockbrot und Süßigkeiten mag ich immer noch, aber ihr ist ja immer schnell kalt. Ich gucke zu oft zu Hannah, ob sie schon sagt… Es ist zu Ende. Naja.

Mein Kommentar

Mir fällt diese Aufgabenstellung nicht schwer, weil ich bereits mehrere Einträge in mein eigenes „Journal“ geschrieben habe. Das benutze ich, wenn ich zuviel Stress habe und keinen klaren Gedanken fassen kann. Durch das Aufschreiben meiner Gedanken fühlt es sich so an, als würde ich die Zweifel etc. „wegschreiben“. Am Ende bin ich dann in einer entspannten Gefühlslage und sehe zum Teil die vorher aufwühlenden Gedanken anders.

In der „Free Writing“ Aufgabe ist das Schreiben zeitlich begrenzt und damit hatte ich Probleme. Ich habe zu oft nachgedacht, ob ein Thema sinnhaft genug ist es aufzuschreiben und mich dann selbst in meinen Gedanken gebremst. Meine eigene Kreativität ist mir unter der Zeitbegrenzung zu einem Hindernis geworden. Für die Zukunft kann ich mir jedoch gut vorstellen, dass es einfacher wird frei zu Schreiben. Auch unter Zeitdruck. Je öfter man das macht, desto einfacher wird es.

Aller Anfang ist schwer

Gut anderthalb Jahre nach meinem Abitur habe ich mich dazu entschlossen, zu studieren. Nachdem ich einige Monate mit Reisen, Arbeiten und Praktika verbracht habe, ist das Studieren eine große Veränderung.

Nie hätte ich mir vorgestellt, dass meine erste Woche in der Universität so ablaufen würde.
Auch, wenn ich mich schon lange auf den Anfang meiner Studienzeit gefreut habe, war es letztendlich aufgrund der verschärften Corona-Maßnahmen doch ganz anders.
Die O-Woche war glücklicherweise zumindest noch teilweise durchführbar, was mich sehr gefreut hat, da man so schon einige Studenten kennenlernen konnte und viele Informationen zum Studium erhielt. Ich fand es besonders schön, mich mit meinen neuen Komilitonen zumindest zu fünft in einer Bar oder zum Essen gehen zu treffen.                                                                                                                      Die nächste Woche fand für mich dann leider schon komplett digital statt.
Die veränderte Lebensweise hat sowohl Vor- als auch Nachteile, selbst wenn man kein klassischen Unistart hat, kann man immerhin gemütlich von zu Hause aus sich die Vorlesungen angucken und muss sich so den zumindest in meinem Fall etwas längeren Weg zur Uni sparen, was gerade im kalten Winter sehr praktisch ist. Trotzdem finde ich es sehr schade, gerade als Erstsemester keinen Präsenzunterricht zu haben.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Neue Stadt, neue Freunde, neues Leben!

So geht es vielen von uns und obwohl es einem Angst macht, freut man sich auf diese Zeit und hofft gleichzeitig, dass man die richtige Entscheidung getroffen hat. So ist es auch bei mir.

Anstatt auf dem Uni Gelände zu sein und sich wie der letzte Idiot zu fühlen, weil man den richtigen Vorlesungssaal sucht, sitzen wir jetzt täglich vor unseren Laptops und versuchen den Vorlesungen und Seminaren zu folgen, um ja nichts Wichtiges zu verpassen. So hatte ich mir den Studienstart eigentlich nicht vorgestellt, doch die O-Woche hat mir ziemlich schnell die Zweifel genommen, als ich gemerkt habe, wie freundlich und hilfsbereit die Lehrenden und TutorInnen waren. Der neue Lockdown war dann allerdings doch etwas niederschmetternd, aber dank den WhatsApp Gruppen ist man immer gut informiert und kann zu mindestens so den Kontakt zu anderen Studenten suchen. Ein Nachteil ist jedoch, dass man abends gefühlte 10 Stunden braucht, um alle Nachrichten durchzuscrollen. Trotzdem beschweren kann ich mich nicht, da  mich das Studium im Allgemeinen, die Inhalte und die Menschen positiv überrascht haben.

In Bremen fühle ich mich von Tag zu Tag wohler. Dazu beigetragen hat der Stadtrundgang und die vielen Spaziergänge durch den Bürgerpark oder der Weser, die gezeigt haben, dass auch eine Stadt im Norden sehr charmant, bunt und interessant sein kann:) Bis es ein richtiges Zuhause wird, wird es wohl noch etwas dauern, aber das ist Okay.

Alles in allem war es ein gelungener Start ins neue Leben. Ich freue mich jedenfalls auf ein aufregendes Semester und bin schon sehr gespannt, was die Zukunft noch bringen wird!

Bis dahin,

Hannah

 

Der langersehnte Weg beginnt

Am Abend des 26. Oktobers 2020:
„Eigentlich habe ich mir das Jahr ganz anders vorgestellt. So viel aufregender…“

Wer hätte gedacht, dass ab der kommenden Woche sich meine Stimmung gänzlich positiv verändern würde und sich der Begriff von „Schicksal“ in meinem Kopf sich für dieses Jahr erneut einpflanzt?

Für die O-Woche hatte ich mir das Ziel gesetzt alle Informationen, die ich zeitlich bekommen kann wie ein Schwamm aufzusaugen. Das ist mir auch gut gelungen und ich hatte sehr viel Spaß an den Infoveranstaltungen zu beiden meiner Fächer. Ebenso war ich begeistert von den scheinbar grenzenlosen persönlichen sowie lerntechnischen Angeboten der Universität. Allerdings war ich mir immer noch unsicher, ob mir die erste Hürde: Die Erstellung des Stundenplanes, gelingt.

Ab der Hälfte der O-Woche habe ich ein paar Tage in Bremen übernachtet, um auch das Gefühl des Studierens woanders als zuhause zu haben. (Die WG-Suche ist noch nicht beendet!) Von einer Sache war ich positiv überrascht -die Kontaktfreudigkeit anderer Erstsemester Studierende! Jeder saß, dieses Jahr umso mehr, im gleichen Boot und wollte sich unter all den Zoom-Veranstaltungen nicht nur wie ein Roboter fühlen, sondern Menschen kennenlernen. Das Solidaritätsgefühl hält auch noch in der  3. Woche an. Meine Hoffnungen sind, dass ich mir selber keinen starken Leistungsdruck und genug Pausen mache.

Und die Moral der Geschicht´? Ohne Ängste und Hoffnungen, geht es nicht.