Planung und Bewerbung
Als Studentin der English-Speaking Cultures war mir schon seit meinem 1. Semester bewusst, dass ich ein Auslandssemester machen muss. Was der Studiengang damit bewirken möchte ist, dass man mindestens einige Monate weiß, wie es ist in einem englischsprachigen Land zu leben. Für mich war klar, dass ich ein Auslandspraktikum machen möchte, da man dies flexibler planen kann und man dadurch Erfahrung im Bereich der Bildung gewinnt, was natürlich für eine Studentin des Lehramts nur von Vorteil sein kann.
Ein Semester zuvor war ich zu Besuch in Portsmouth, an der Südküste Englands und entschied mich, mich an den Schulen in dieser Stadt zu bewerben, um mein Praktikum dort zu absolvieren. Das Schulsystem in England war für mich sehr ansprechend, da ich Bekannte in England habe und mir einige Male davon erzählt wurde, wie unterschiedlich es im Vergleich zum deutschen Schulsystem ist.
Meine Bewerbung habe ich mithilfe des Internets gestalten und dem englischen Standard nach fertigstellen können. Nach vielen E-Mails und einigen Telefonaten ins Ausland habe ich ca. 1 Monat vor Beginn meines Praktikums eine Zusage von der Priory School in Portsmouth erhalten. Mein Ansprechpartner war der Department-Leader der Sprachen und ein sehr zuvorkommender, hilfsbereiter Mann. Wir haben uns in einem Skype Gespräch über das Praktikum ausgetauscht und er hat mir erklärt, was meine Aufgaben während der Zeit an der Schule sein werden. Des Weiteren habe ich einige Mitglieder der Sprachenabteilung kennengelernt und wir konnten uns darüber austauschen, wie ich behilflich sein könnte. Mein Ansprechpartner hat vorgeschlagen, dass ich die Schule vor Beginn meines Praktikums besuchen könnte, damit er mich herumführen kann. Deshalb habe ich mein Ticket dementsprechend 4 Tage vor Beginn meines Praktikums gebucht.
Ankunft in Portsmouth
Ende Februar bin ich von Bremen nach London geflogen. Zwei Züge später war ich in Portsmouth. Am ersten Tag wurde ich von meiner Gastfamilie empfangen, konnte mein Zimmer einrichten und hatte sogar noch ein wenig Zeit, um einkaufen zu gehen. Meine Gastfamilie war sehr nett zu mir und ich wurde von Anfang an wie ein Mitglied ihrerFamilie behandelt. Die Schule, an der ich mein Praktikum absolviert habe war nur 2.0 km entfernt, so konnte ich jeden Tag zu Fuß zur Schule laufen.
Ein Tag nach meiner Ankunft habe ich mich mein Ansprechpartner in der Schule getroffen und er hat mich durch die Schule geführt und mir alles gezeigt. Er hat mich dem Kollegium vorgestellt und wir konnten sogar am selben Tag noch meinen Ausweis fertigstellen, damit ich ohne Probleme in die Schule kann und selbstständig in alle Klassen kann, sowie drucken und kopieren kann. Das war sehr nützlich, da ich einige Wochen später sehr viel für den Unterricht drucken und kopieren musste und dafür nicht jedes Mal zu einem Lehrer musste, sondern es einfach selbst machen konnte. gelaufen und wurde von Herrn Schmelter angetroffen. Alle Lehrer waren sehr zuvorkommend und haben mir sofort versichert, dass ich sie immer ansprechen kann, wenn ich möchte.
Erfahrungen während des Praktikums
Die meiste Zeit habe ich im Deutschunterricht mitgeholfen, da ich dort natürlich am nützlichsten war. Da die älteren Klassen sich auf ihre mündliche Prüfung in Deutsch vorbereiten mussten habe ich vorgeschlagen, dass ich einige von Ihnen während dieser Vorbereitungsphase unterstützen kann und so kam es dazu, dass ich viermal die Woche 10. Klässler betreut habe und viermal die Woche 11. Klässler, welche sich auf ihre Abschlussprüfungen vorbereiten mussten.
Die Schüler waren stets höflich und haben sich schnell daran gewöhnt, mich im Unterricht sowie in den Pausen und während des Förderunterrichtes anzutreffen. Dies war besonders gut für mich, da ich Bedenken hatte, dass sie lange brauchen würden, um sich an mich zu gewöhnen. Hierbei ist wichtig zu beachten, dass ich auch immer versucht habe, so zuvorkommend und kommunikativ wie möglich auf die Schüler einzugehen, damit sie wissen, dass ich gerne an ihrer Schule bin und sie mich immer ansprechen können, wenn sie Hilfe brauchen.
Im Laufe der Zeit viel es mir leichter, ein Teil des Kollegiums zu sein. Ich verbrachte den Morgen damit, gemeinsam mit den anderen Lehrer/innen den Unterricht vorzubereiten und oft tauschten wir uns aus und gaben und gegenseitig Tipps, was erziehungswissenschaftliche Aspekte anging.
Bereits in meiner 3. Woche an der Schule als Sprachassistentin hatte ich die Gelegenheit, selbstständig Deutschunterricht zu geben, da der Lehrer, den ich assistiert habe krank war. Aus Versicherungsgründen war ich nicht dazu befugt, alleine mit den Schüler/innen zu sein. Dadurch war auch immer Vertretungslehrer/innen dabei, wenn ich alleineunterrichten musste. Meistens konnten diese kein Deutsch, dadurch konnten sie nicht viel helfen, sondern saßen eher als Unterstützung im hinteren Teil des Klassenzimmers.
Durch meine Erfahrungen im Bereich der Bildung und Nachhilfe viel es mir nicht schwer, den Schüler/innen neue Methoden für effektives Lernen beizubringen. Außerdem konnte ich verschiedene erziehungswissenschaftliche Methoden anwenden, wenn eine angespannte Stimmung im Klassenzimmer herrscht.
Die letzten Wochen und insbesondere Tage waren sehr schwer für mich. Ich war sehr an die Atmosphäre und den Schulalltag gewöhnt und ich wusste, dass mir der Abschied schwerfallen wird. Die Schüler wussten, dass ich zurück nach Deutschland fliegen würde.
Die Stadt Portsmouth und ihre Region
Portsmouth ist eine sehr schöne Stadt. Ich denke das, was mich am meisten beeindruckt hat, waren die Menschen, die immer so herzlich waren. Es war nicht ungewöhnlich, dass man am Strand auf fremde Menschen trifft und sich mit ihnen unterhält oder, dass Menschen fragen, wo man herkommt und so ein Gespräch anstießen. Ich bin sehr zufrieden mit der Auswahl, die ich getroffen habe und kann jedem empfehlen, sein Auslandssemester ebenfalls in dieser Stadt zu absolvieren. Ich hoffe, dass ich Portsmouth sobald wie möglich wieder besuchen kann und es ist schön zu wissen, dass ich dort eine zweite Familie habe, bei der ich stets willkommen bin.
Fazit
Alles in allem kann ich sagen, dass mein Auslandssemester meine Erwartungen um Längen übertroffen hat. Es war eine sehr schöne Erfahrung, so oft wie möglich am Strand zu spazieren und so viele Einheimische wie möglich kennenlernen zu dürfen. Des Weiteren kann ich die Stadt Portsmouth mit allem was sie hat weiterempfehlen, da ich mir sicher bin, dass sie sowohl Kleinstadt,- als auch Großstadt-Menschen gefallen wird. Etwas, was sehr wertvoll für mich war, war die Gelegenheit meine persönliche sowie professionelle Entwicklung zu fördern. Ein Praktikum war in jeder Hinsicht ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Ich hoffe, dass jeder die Gelegenheit hat, diese Erfahrung zu machen.
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