1) Vorbereitung
Die Vorbereitungsphase war die intensivste Phase von allem und benötigt viel Zeit, Engagement und eine ordentliche Portion Motivation um eine gute Praktikumsstelle zu finden. Zum einen benötigt es viel Zeit um ein grandioses CV anzufertigen, um dann mit nachgehenden strategischen Vorgehen die richtigen Ansprechpartner zu finden. Aber mithilfe dem Career Center der Universität Bremen, besonderen Dank gilt Thomas Obieglo, war diese Phase zu meistern, vor allem durch die nötige Unterstützung, da diese Phase sehr lang und anstrengend ist, aber sich vielfach auszahlt.
Das Bewerbungsgespräch verlief dann mittels skyp als Telefongespräch. Zu diesem Termin hatte ich mich vorbereitet, in dem ich zu allen Punkte meines CVs ausführliche Antworten vorab ausformuliert und notiert hatte, sodass ich gut vorbereitet war und flüssig sprechen konnte ohne lange über einzelne Fragen nachdenken zu müssen.
Die Wohnungssuche jedoch erfolgte Vorort, was ich auch nur empfehlen kann. Ich hatte mir für die ersten Tage eine Unterkunft über Airbnb besorgt, und habe dann mittels SpareRoom meine Unterkunft für die nächsten Monate gefunden. Da ich nur für 3 Monate in Birmingham war, waren keine Studentenzimmer im Campuswohnheim zur Verfügung, da diese erst ab 6 Monate vermietet werden. Stattdessen, bin ich dann für 2 Monate bei einer indischen Familie untergekommen, die sehr herzlich waren und es immer wieder leckeres indisches Essen gab. Den letzten Monat bin ich dann wieder zurück in die Airbnb Unterkunft vom Anfang gezogen, da diese nun für 1 Monat zuhaben war und nur Fußläufig von der Uni entfernt war, was somit etwas günstiger war. Aber schaut euch vor Ort um, denn die Standards in Birmingham sind etwas anders als in Deutschland und dazu kommt, dass die Zimmer sehr teuer sind, so habe ich rund 460€ pro Monat für 1 Zimmer bezahlt.
Bezüglich Versicherungen wurde mir vorab empfohlen eine Auslandszusatzverssicherung abzuschließen, was ich dann auch gemacht habe. Dafür habe ich um die 120€ für die 3 Monate bezahlt. Jedoch musste ich diese Versicherung zum Glück nicht in Anspruch nehmen und somit kann ich euch auch nicht mehr drüber erzählen, nur dass es besser ist eine für den Fall zu haben.
Um als Student auch einiges zu sparen kann ich euch die ISIC (international student identity card) empfehlen, damit könnt ihr euren Studentenstatus im Ausland anerkennen lassen. Diese bekommt ihr ganz einfach bei uns an der Universität, im Sekretariat für Studierende. Besorgt euch die Karte bitte bevor Ihr Deutschland verlast, es ist viel einfacher, als im Ausland eine Karte zu ergattern.
2) Formalitäten vor Ort
Dazu gibt es nicht allzu viel zusagen. Kreditkarte und Auslandskrankenverssicherung werden benötigt. Weiterhin kann ich euch empfehlen, einige von den zahlreichen Angebote der verschiedenen Societies und Clubs der Aston Universität, wahrzunehmen und teilzunehmen. Dadurch trifft man Leute, kommt in Kontakt, bewegt sich und lernt neues dazu. Ich hatte die German Society, Tea party und Taekwondo besucht, was super witzig und interessant war.
Zum Anfang ist es etwas schwierig die „Birminghamer“ zu verstehen, da Sie Ihren „Brummie“ Accent sprechen, aber man kommt mit der Zeit da rein und weiß damit um zugehen. Auch die Engländer (alle anderen außerhalb von Birmingham) hatten zu Beginn Schwierigkeiten die Busfahrer, Kioskverkäufer usw. zu verstehen, also bleibt entspannt es wird einfacher. Insgesamt sind die Engländer in Birmingham super nett, sehr höflich und sehr hilfsbereit. Des Weiteren fand ich es super als Frau in England zu sein, da noch sehr viel Wert auf die Gentleman Tugend gelegt wird und somit galt immer und überall Ladies First und die Türen wurden aufgehalten. Insgesamt wurde auch sehr viel auf einander geachtet und alle waren sehr zu vor kommend.
3) Praktikum
Mein Praktikum habe ich beim Research Department für Entrepreneurship und International Business an der Aston University absolviert, an Seite von Prof. Ute Stephan. Das Department-Team war sehr international und interdisziplinär. Meine Kollegen kamen aus der ganzen Welt und alle aus verschiedenen Forschungsbereichen (business, international business, psychology, economics and finance). Somit gab es spannende Unterhaltungen über die verschiedensten Fachrichtungen zur Mittagspause. Die Aston University ist eine der besten Universitäten Englands im Bereich Betriebswirtschaftsforschung und -Lehre. Dadurch wurde großen Wert auf sehr hohe Wissenschaftsstandards gelegt. Diesen hohen Wissenschaftsstandard bekam ich auch bei den wöchentlich stattfindenden Paper Vorstellungen (aktuelle Forschungsarbeiten) zu spüren. Hier hatte ich das Glück teilnehmen zu dürfen, und einen Einblick in interessante Diskussionen über die Arbeiten von Kollegen an der Aston University, Kollegen von anderen Universitäten Großbritanniens und internationale Wissenschaftler kennenzulernen. Da es an der Aston University sehr interdisziplinär und international zuging, hatte ich auch die Gelegenheit, Einblicke in verschiedensten Bereiche zu erhalten.
Während meines Aufenthaltes an der Aston University war mein Praktikumsschwerpunkt die Gesundheit von Unternehmern zu erforschen. Hierbei führte ich 2 verschiedenen Reviews zum Thema: 1. Entrepreneurs mental health und well- being; 2. Entrepreneurs physical health durch an der Seite meiner wissenschaftlichen Kollegen. Darüber hinaus leistete ich zahlreiche Zuarbeiten wie zum Beispiel das Formatieren und Kontrollieren von Papers; führte Recherche arbeiten aus; und arbeitete mit verschiedenen PC- Programme und Datenbanken, hierbei verwendete ich die Daten der MIDUS Studien (Mid-life in the United States: A national study of health and well-being) und befasste mich außerdem mit verschiedenen Literaturdatenbanken wie Web of Science, Medline, Business source complete und vielen mehr. Um mit den verschiedensten Daten zu Arbeiten verwendete ich Programme wie SPSS, EndNote und Menderly. Durch die Zusammenarbeit mit Prof. Ute Stephan habe ich auch spannende Einblicke in die Politikarbeit (EU, Innenpolitik) erhalten. Hierbei ging es vor allem um Projektarbeit (SEFORIS- Projekt zu sozialen Unternehmen), strategisches Vorgehen (kreieren von Zertifikaten, Siegeln), Informationssuche (policy brief), und einiges mehr. Somit hatten wir auch einige Gelegenheiten, Gespräche über dieses Themengebiet zuführen, so wie über Wissenschaftsarbeit im internationalen Vergleich zu diskutieren.
Außerdem nutzte ich noch das LDC (LearnDevelopmentCenter) um an meinem wissenschaftlichen Schreiben zuarbeiten.
4) Alltag/ Freizeit
In Birmingham seid ihr super gut zu Fuß unterwegs, nehmt den Bus oder verschafft euch einen Account bei Uber. Die Innenstadt ist sehr schön und hat viel zu bieten, vom Museen, über Kinos, Shoppingmalls, Bibliotheken, Symphonie hall, viele Theater, aber auch viele Restaurants, Cafes und Pubs.
Durch die Mitgliedschaft an den Societies und Clubs ist eure Woche jedoch schon gut gefühlt, und ihr freut euch auf ein relaxtes Wochenende, so erging es zu mindestens mir. Jedoch kann ich euch auch sehr das kleine Schwimmbad direkt auf dem Campus empfehlen, es ist sehr alt und hat diese kleinen Umkleidekabinen direkt am Schwimmbecken. Das Schwimmen ist in diesem Schwimmbad sehr strukturiert, da es eine Schwimmrichtung gibt die Kreisartig erfolgt, sowie die Einteilung in 3 verschiedene Schwimmtempos (langsam, mittel und schnell). Für 2,90 Pfund auch nicht teuer und für 4 Pfund kann man dann auch gleich noch Sauna und Dampfbad nutzen.
Einige Ausflüge habe ich natürlich auch gemacht, z.B. nach London, Stratford- upon- avon (Shakespears birthplace), Coventry und Birmingham selbst erkundet, ist ja schließlich ein Großstadt. In Birmingham selbst sollte man unbedingt die große Bücherei besuchen, das Birmingham Museum/ Art galery und die Symphony hall. Jedoch haben mir auch einige empfohlen mal Edinburgh (Schottland) zu besuchen und Nottingham, was ebenfalls super schön sein soll. Jedoch verlief die Zeit super schnell und ich hatte leider keine Zeit mehr dafür.
5) Fazit
Birmingham war sehr interessant, lehrreich und spannend. Da Birmingham auf dem ersten Blick nicht unbedingt die hübscheste Stadt ist, hat sie jedoch viel zu bieten und man nimmt eine Menge mit. Gerade in Birmingham leben super viele verschiedene Kulturen und Religionen und somit wird viel Offenheit präsentiert.
Da ich persönlich sehr den britischen Akzent und die höfflichen Umgangsformen bevorzuge, war es eine super Zeit in Großbritannien.
Weiterhin ist noch zu sagen, dass durch dieses Praktikum meine analytischen Fähigkeiten ausgeweitet wurden, kritisches Denken verbessert und systematisiert wurde und der vielfältige Umgang mit verschiedensten wissenschaftlichen Material meinen Wissenstand um ein vielfaches angehoben wurde. Zusätzlich wurden die Fähigkeiten wie Reflektion, soziale Kompetenzen und über Diskussionen neue und bessere Erkenntnisse entstehen zu lassen, ausgeweitet. Da ich das Glück hatte im internationalen Kontext zuarbeiten, kam zu dem Vergleiche der einzelnen Länder, aber auch verschiedene Werte und Einstellungen mit zum Tragen, was alles im Allen den Kontext des Denkens um ein vielfaches erweitert.
Vielen Dank an Erasmus für die Unterstützung und wodurch ich die Möglichkeit hatte, diese schöne Zeit erleben zu dürfen.
Neueste Kommentare