Alle Beiträge von Karsten Detlef

Preview #02: Was machen YouTuber anders als das Bildungsfernsehen?

Das corona-verstärkte Interesse an Erklärvideos und Videotutorials für das Homeschooling führt ja fast zwangsläufig zu der Frage: was machen die YouTuber/innen in ihren Erklärvideos eigentlich anders als das klassische Bildungsfernsehen?

Dazu habe ich verschiedene YouTube-Produzierende interviewt. Hier nun aus den Interviews ein paar Zitate. Die kompletten Interviews kann man in dem Buch „Lehren und Lernen mit Erklärvideos und Videotutorials“ „Lehren und Lernen mit Tutorials und Erklärvideos“ nachlesen, welches am 8. April 2020 beim Beltz Verlag erscheint.

Zunächst habe ich den „Vater“ des deutschen Wissenschaftsfernsehens Joachim Bublath nach den Grenzen der Erklärbarkeit von Wissenschaft im Fernsehen befragt. Der sieht eine Gefahr darin, dass im

„…Trickfilm … alles so klar und deutlich dargestellt (wird) und (auch so) funktioniert. Die Realität im Labor sieht oft anders aus. Der Zuschauerin/dem Zuschauer wird eine andere Welt vorgegaukelt, um ein Basisverständnis zu erreichen. Schon das Atommodell mit den kugeligen Elektronen, die planetenartig um den Kern herumschwirren, ist eine äußerst einfache Verständnishilfe. Quantenmechanisch sind die Elektronen statistisch verschmiert, unterliegen einer bestimmten Aufenthaltswahrscheinlichkeit, die nur noch mit mathematischen Formeln darzustellen ist. Und da kommen natürlich Bedenken auf, wenn im Fernsehen der Eindruck erweckt wird, dass in der Wissenschaft alles so einfach wäre und sich visualisieren ließe. Ab einer bestimmten Verständnisstufe ist das Abstraktionsvermögen des Einzelnen gefragt.“ – Joachim Bublath

Und da kommt nun der Unterschied zu YouTube – während also das Fernsehen die Spartenprogramme der Spartenprogramme nicht bedienen kann, schaffen Videoplattformen wie YouTube genau diese Nische.

This equation will change how you see the world (the logistic map)

Derek Muller (Veritasium) sagt im Interview

„Die BBCs und Netflixes dieser Welt haben natürlich mehr Geld zu Verfügung und können die Sachen schöner und glänzender produzieren, aber sie wollen selten so ins Details gehen, wie man das eben auf YouTube kann. Auf YouTube ist alles ein wenig ungeschliffener, ursprünglicher, man will den Leuten zeigen, wie die Dinge wirklich sind. Ich denke also, dass die Echtheit und Erklärtiefe von YouTube auf Netflix oder in einer TV-Show nicht erreicht werden kann.“ – Derek Muller

Später im Interview beschreibt er noch, wie man aus seiner Sicht gut erklärt. Interessant ist, dass Derek zum Thema „Designing Effective Multimedie for Physics Education“ an der University of Sidney promoviert hat, also die Theorie in die Praxis überführt hat.

Die Ableitung vom Sinus ist der Kosinus (Mathe-Song)

Einer der prominentesten und originellsten YouTube-Erklärer in Deutschland ist Johann Carl Beurich aka DorFuchs, der Mathe-Singer-Songwriter von Hits wie „Die Ableitung vom Sinus ist der Kosinus„. Dieser beschreibt im Interview den Gestaltungsprozess seiner Videos. Besonders wichtig dabei ist:

„Der Prozess geht also von ich kann es irgendwie gut erklären über ich habe alle Erklärwege verstanden hin zu ich hab mir jetzt die Erklärweise, die mir am besten liegt, rausgesucht.“ – DorFuchs

Der eigentlichen Produktion geht also eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema voraus – und das macht die Eigenproduktion von Erklärvideos auch zu solch einer intensiven Lernstrategie.

Seitenhalbierende konstruieren - (Schwerpunkt) | Lehrerschmidt

Aber nicht alle Erklärvideos müssen 100 Stunden oder mehr wie bei DorFuchs in der Produktion in Anspruch nehmen. Kai Schmidt aka LehrerSchmidt hat in 3 Jahren über 1000 Videos produziert – mit einem pragmatischen Produktionsstil:

„Ich bin nicht YouTuber geworden, um YouTuber zu werden, sondern ich bin ein Lehrer, der das seit Ewigkeiten so macht. Ich plane meinen Unterricht jeden Tag aufs Neue, und ich bin irgendwann dazu übergegangen, in der Regel ein oder zwei Aufgaben auf Video aufzunehmen. Für ein Mathevideo benötige ich heute ca. 30 Minuten.“ – Kai Schmidt

Und warum gerade auf YouTube?

„Der Riesenvorteil von YouTube ist – und der Satz ist so abgedroschen wie richtig: Ich hole die Schüler/innen da ab, wo sie sind! Und die hocken momentan den ganzen Tag auf YouTube“. – Kai Schmidt

Schließlich habe ich noch Alex Giesecke von SimpleClub sowie Nicole Valenzuela von öffentlich-rechtlichen Angebot musstewissen interviewt. Auch in den beiden Interviews kann man die große Bandbreite der Erklärvideogestaltung nachvollziehen. Gerade SimpleClub ist ja bekannt für einen eher lässigen Ton, der gerade für die Schüler/innen funktioniert, die frei nach Deichkind in der „Schule nervt“-Fraktion unterwegs sind – Alex Giesecke dazu

„Viele Leute glauben, dass wir Schule ersetzen wollen. Wollen wir aber auf gar keinen Fall. Wir sehen uns nicht als Ersatz für Schule oder ein neues Schulsystem. Sondern immer als Tool, welches man in jedem System einsetzen kann.“ – Alex Giesecke

Alles im Detail ab dem 8. April nachzulesen:

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Preview #01: Buch zu Erklärvideos und Videotutorials

Durch den aktuellen Corona-Ausnahmezustand ist das Interesse an digitalen Lern- und Vermittlungsformaten in der Schule stark gestiegen. Wie man das machen kann, erklärt z.B. der immer sehens- und lesenswerte Philippe Wampfler auf der YouTube-Playlist DigiFernunterricht.

Und ehrlich: nur 873 Abonnenten? WTF!

Wer sich nun gerne mit dem Themenbereich Erklärvideos und Videotutorials vertieft auseinandersetzen möchte, für den hätte ich da was 🙂

Zusammen mit Stephan Dorgerloh habe ich ein Buch herausgegeben „Lehren und Lernen mit Erklärvideos und Videotutorials“ „Lehren und Lernen mit Tutorials und Erklärvideos“, welches am 8. April 2020 beim Beltz Verlag erscheint.

Ich werde hier nun die nächsten Tage ein paar Previews zu dem Buch veröffentlichen mit ein paar interessanten Zitaten und Einsichten, so dass man sicherlich auch ohne das Buch etwas davon hat.

Was erwartet einen nun in dem Buch?

Grundsätzlich stellen wir in dem Buch die Frage, welche Chancen für positive Veränderungen durch ein (ergänzenden) Einsatz von Erklärvideos und Videotutorials in der Schule, aber auch für das interessensgeleitete Lernen außerhalb der Schule entstehen – und wo die Herausforderungen liegen.  Das Buch dient vor allem Lehrenden, um sich zu dem Themenfeld umfassend zu informieren und eigene Ideen zu entwickeln .

Wer ein gewisses Alter hat, kommt nicht umhin, bei dem großen Erklärvideo-Hype der letzten Jahre an das öffentlich-rechtliche Bildungsfernsehen zu denken. Ich freue mich sehr, dass wir Gerhard Tulodziecki (Universität Paderborn) gewinnen konnten, einen kritischen Blick auf die Geschichte des Bildungsfernsehens zu werfen (Kapitel 2.1). Dabei kommentiert er die zentralen Versprechungen und Hoffnungen des BIldungsfernsehens: (1) Fernsehen bildet; (2) Lehren durch oder mit Fernsehen ist dem herkömmlichen Lehrerunterricht überlegen; (3) Das Fernsehen kann Lehrermangel ausgleichen oder fehlende Lehrerqualifikationen ersetzen; und schließlich (4) Fernsehen führt zu einer Demokratisierung der Bildung. Dieser Rückblick hilft enorm, um eine realistische Sicht auf das Potential von Erklärvideos zu bekommen und nicht die alten Fehler zu machen. Gleichzeitig – und das ist der Inhalt eines von mir verfaßten Kapitels „Sind Erklärvideos das bessere Bildungsfernsehen?“ (Kapitel 2.2) – entwickelt jedes Medienformat eigene Logiken und Formen. So sind Erklärvideos auf YouTube von einer größeren inhaltlichen und gestalterischen Vielfalt geprägt, der Kommunikationsstil ist informeller, und schließlich ist die Autor/innenschaft – in bestimmten Themenfeldern – diverser. Dies kann Erklärvideos zugänglicher für eine breitere Addressatenschaft machen.

Diese Erkenntnisse diskutiere ich dann in Kapitel 2.3 mit verschiedenen Produzierenden, welche ich im nächsten Beitrag vorstellen werde. Als Sneak Peak: Joachim Bublath, Derek Muller (Veritasium), Johann Carl Beurich (DorFuchs), Kai Schmidt (LehrerSchmidt), Alex Giesecke (SimpleClub) sowie Nicole Valenzuela (musstewissen).

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Interview zum Transferprojekt mit der Oberschule im Park

Folgend eine Kurzversion der Gesprächsrunde

Im September 2019 wurde das Projekt „Gemeinsam lernen durch Erklären mit digitalen Medien“ der Universität und der Oberschule im Park mit dem Innovationspreis der Sieben Faulen ausgezeichnet (mehr dazu erfahren Sie in diesem Video: https://vimeo.com/kdwolf/review/31803…). Im Rahmen des Generationencafés auf dem Open Campus kamen Rektor und Kuratoriumsvorsitzender der Uni-Stiftung, Prof. Dr.-Ing. Bernd Scholz-Reiter, Projektleiter Prof. Karsten D. Wolf der Universität Bremen und die Mathematiklehrerin Sandra Leu von der Oberschule im Park ins Gespräch. Auf Initiative des Mathematikprofessors Heinz-Otto Peitgen war dieses erfolgreiche und innovative Digitalisierungsprojekt zwischen Uni und Schule entstanden. Es wurde mit 25.000 Euro durch die Karin und Heinz-Otto Peitgen- sowie die Iris und Hartmut Jürgens-Stiftung gefördert – zwei Treuhandstiftungen der Universität Bremen. In dem Projekt erarbeiten Mädchen und Jungen der 5. bis 7. Klasse unter anderem Erklärvideos mit Tablets, die sie im Rahmen des Uni-Projekts gestellt bekommen. Unterstützt werden sie dabei von Studierenden der Universität Bremen und ihren Lehrerinnen und Lehrern. Die Erklärvideos seien eine gute didaktische Methode, um Wissen zu vermitteln, so der Medienpädagoge Karsten D. Wolf. Denn „wenn man etwas erklären will, muss man es verstanden haben.“

Lernen digital – neue Chancen für alle Bremer Schüler*innen?

Mathe verstehen: Innovationspreis für Universität Bremen und Oberschule im Park

In dem Projekt erarbeiten Schülerinnen und Schüler unter anderem Erklärvideos mit Tablets, die sie im Rahmen des Uni-Projekts gestellt bekommen.
Copyright: Patrick Jung / Universität Bremen

Man kann nur etwas erklären, das man zuvor verstanden hat. Diesen Leitsatz verfolgt ein Projekt der Universität Bremen, das in der Oberschule im Park in Bremen-Oslebshausen inklusiven Unterricht mit digitalen Medien unterstützt. Jetzt wurde es mit dem Innovationspreis der Sieben Faulen ausgezeichnet. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und wurde vom gleichnamigen Verein in der Kategorie Bildung vergeben. Das Projekt „Gemeinsam lernen durch Erklären mit digitalen Medien“ wird durch die Karin und Heinz-Otto Peitgen- sowie die Iris und Hartmut Jürgens-Stiftung gefördert – zwei Treuhandstiftungen der Universität Bremen.

Ob Arithmetik, Stochastik oder Geometrie – die Themen, mit denen sich Schülerinnen und Schüler im Mathematikunterricht beschäftigen, sind vielfältig. Wie gelingt es, in einer heterogenen Klasse den Lernstoff so zu vermitteln, dass die Schülerinnen und Schüler ihn auch wirklich verinnerlichen? In dem Projekt erarbeiten Mädchen und Jungen der 5. bis 7. Klasse unter anderem Erklärvideos mit Tablets, die sie im Rahmen des Uni-Projekts gestellt bekommen. Unterstützt werden sie dabei von Studierenden der Universität Bremen und ihren Lehrerinnen und Lehrern. „Wenn man etwas erklären will, muss man es verstanden haben“, sagt Projektleiter Professor Karsten D. Wolf der Universität Bremen. Die Erklärvideos seien eine gute didaktische Methode, um Wissen zu vermitteln, so der Medienpädagoge.

„Sich selbst als kompetent erleben“

Wichtig ist dem Wissenschaftler dabei, dass die Kinder nicht nur mit digitalen Übungsangeboten individuell gefördert werden, sondern auch gemeinsam in Gruppen Erklärvideos selbst gestalten. „Wir wollen, dass die Schülerinnen und Schüler einen für sie persönlich relevanten Zugang zu den Unterrichtsthemen entwickeln. Ideal ist, wenn sie sich selbst als kompetent erleben“, betont Wolf. In den digitalen Medien sieht er ein hohes Potential, um den binnendifferenzierten Unterricht zu fördern, der heutzutage auch durch die Inklusion nötig ist. Ziel des Projektes sei es, zusammen mit den Studierenden sowie den Lehrenden an den Schulen innovative didaktische Methoden für das digital unterstützte Lehren und Lernen in Schulen zu entwickeln und in der Praxis zu erproben. „Im Kern geht es darum, die Kinder individuell zu fördern und mögliche Lerndefizite nachhaltig zu beheben. Das Projekt unterstützt außerdem ihre sozialen Kompetenzen, denn um so ein Video zu erstellen, müssen sie miteinander kooperieren“, sagt Wolf. „Ich freue mich sehr, dass unsere Arbeit jetzt durch diese Auszeichnung weiter unterstützt wird.“

Schulübergreifende kollegiale Weiterbildung geplant

Die Erkenntnisse und Ergebnisse des Projektes sollen für alle Schulen in Bremen nicht nur über die landesweite Lernplattform „itslearning“ zugänglich gemacht werden. Die Oberschule im Park will zusammen mit der Universität nächstes Jahr innovative Weiterbildungsformate erproben, um digitale Konzepte auch für andere Schulfächer weiter zu entwickeln und sich mit anderen Schulen auszutauschen. „Die Auszeichnung bestätigt uns darin, digitale Bildung nicht als Selbstzweck zu sehen, sondern auf den konkreten Mehrwert im Unterricht zu achten“, sagt die Schulleiterin Monika Steinhauer. „Digitale Endgeräte und eine sorgfältig ausgewählte Software sind das Eine“, so die Pädagogin. Es bedürfe aber immer auch des passenden didaktischen Konzepts. Mit dem Preisgeld könne man dies jetzt weiter entwickeln.

Die Universität übernimmt gesellschaftliche Verantwortung

„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung und beglückwünschen Karsten D. Wolf und sein Team sowie die Oberschule im Park“, sagt der Rektor der Universität Bremen, Professor Bernd Scholz-Reiter. Gemeinsam mit dem Mathematiker Heinz-Otto Peitgen habe die Uni-Leitung Ende 2017 überlegt, wie man im Rahmen eines Corporate-Social-Responsibility Projektes den Bildungsbereich in Bremen durch eine Kooperation von Universität und Zivilgesellschaft stärken könne. Das Vorhaben von Professor Karsten D. Wolf und seinem Team sei ein gutes Beispiel für gelebten Transfer in die Gesellschaft. „Der Preis zeigt uns, dass dies auch in Bremen so gesehen wird“, so der Rektor.

Über den Innovationspreis der Sieben Faulen

Der Innovationspreis der Sieben Faulen wird vom Verein „Die sieben Faulen“ alle zwei Jahre in sieben Kategorien vergeben. Angeregt wurde er durch die Legende von Friedrich Wagenfeldt über die sieben faulen Brüder an der Weser. Diese haben immer neue Ideen kreiert, die ihr Leben einfacher, schöner und angenehmer machten.

Weitere Informationen:

Sehen Sie ein kurzes Video über das Projekt: http://bit.ly/7Faulen

www.die-sieben-faulen.de/

www.uni-bremen.de/juergens-stiftung

www.uni-bremen.de/peitgen-stiftung

www.uni-bremen.de

Fragen beantwortet:

Prof. Dr. Karsten D. Wolf

Forschungs-Lab „Medienbildung| Bildungsmedien“ (LAB)

Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI)

Universität Bremen

Telefon: +49-421-218-69140

Mobil: 0157-85076065

E-Mail: wolf@uni-bremen

Colloqium „Innovation in Higher Education: E-Learning & digital tools as commodity and/or change agent?“

Colloquium on June, 5th (Friday) from 10:00-13:00 with Prof. Gerhard Fischer (University of Boulder, USA) at University Bremen:
„Innovation in Higher Education: E-Learning & digital tools as commodity and/or change agent?“

https://unsplash.com/modestasu

Digital tools have deeply entangled the practices of learning and teaching in higher education. Institutions, teachers and students develop their own approaches to enhance teaching and learning by using digital and mobile ways of communication and collaboration. In this colloquium we will discuss the question, if digital tools in teaching and learning (aka E-Learning) have reached a commodity status (a necessary, but passive infrastructure such as plumbing) or transform the possibilities of teaching and learning in an academic setting?

The format of the colloquium will be split in three parts.

Trajectories | We will present three or four short inputs on this question (60 minutes total)

Gerhard Fischer (University of Boulder, USA) | Rich Learning Landscapes – Rethinking and Reinventing Learning, Teaching, and Educational Institutions in the 21st Century

Karsten D. Wolf (University of Bremen) | Hybrid CoLearnSpaces – What does the digital future hold for innovating research based learning?

tba | tba

Santa Claus is coming | Group work (60 minutes total)

In small groups of 4-5 people we will develop future dream teaching scenarios based on digital tools and services – unrestricted by budget considerations. Each group prepares a highly visual map of their scenario(s) which will be presented and video-taped. We will collect common ideas from the groups’ scenarios.

The armchair strategist | Group interview (60 minutes total)

We will present major points of top research universities’ e-learning strategies and discuss and rate them with the participants according to their impact of improvement and innovation in teaching. The outcome will be a list of three strategic goals the group thinks are the most important ones for the next five years. (see this issue of ZfHE)

The colloquium will be held

at
ZMML (Zentrum für Multimedia in der Lehre)
Universität Bremen
Klagenfurter Straße 2 (FZB building)
28359 Bremen

on
June, 5th (Friday)
10:00 (s.t.!) – 13:00

This colloquium is free of charge but seating is limited. We kindly ask you to drop us an email (wolf@uni-bremen.de) if you plan to attend.

Karsten D. Wolf (University of Bremen)
Gerhard Fischer (University of Boulder, USA)
Heidi Schelhowe (University of Bremen)

EW-L GO3d: I know what we will do this summer (term)

Dieses Sommersemester starten wir ja mit einer neuen Veranstaltung, die als Online-Veranstaltung parallel zum Praxissemester der Master-Lehramts-Studierenden (Gymnasium & Oberschule) angeboten wird. Gänzlich online? Ja, die Basics finden sich im  FAQ/WTF zum Seminar. Allerdings werden wir so ca. 14 täglich eine gänzlich optional-freiwillige Live-Veranstaltung ohne Anwesenheitspflicht im GW2 der Uni Bremen machen, welche wir auch streamen werden (und auch online wird es keine Einlog-Pflicht geben).

Heute wird es in diesem öffentlichen Prozess der Konkretisierung wieder mal mehr Infos zur genauen Durchführung geben.

Präambel: Was wir aus bisherigen eTeachr-Veranstaltungen gelernt haben

Diese Veranstaltung baut auf der Erfahrungen vieler Jahre Online-Veranstaltungen auf. Ich will jetzt nicht bis in die Zeiten der virtuellen hochschule Bayern zurückgehen (an der Urversion von diesem Kurs war ich Anfang der 2000er Jahre nicht unerheblich beteiligt) oder die ersten Kurse im Internet Mitte der 1990er Jahre, sondern beziehe mich vor allem auf unsere Erfahrungen aus eStudi und eTeachr.

  • Wir wollen ihre Aufgaben möglichst abwechslungsreich gestalten.
  • Sie sollen bei den verschiedenen Aufgaben entweder
    • einen möglichst unmittelbaren Nutzen aus dem Ganzen ziehen können;
    • Spaß dabei haben;
    • einen Sinn erkennen;
    • etwas Neues kennenlernen;
    • mal etwas anders machen als sonst;
    • in sich einen Widerspruch aufkeimen spüren;
    • etwas aus einer anderen Perspektive betrachten.
  • Wir möchten, dass sie zu etwas beitragen, was viele andere angehende und examinierte Lehrende nutzen können.
  • Wir möchten zu einem entspannten und produktiven Umgang mit neuen Technologien im Unterricht beitragen.
  • Schließlich möchten wir sie auf ein lebensbegleitendes Lernen zu neuen Technologien im Unterricht vorbereiten. Internet & Smartphone werden nicht die letzte technologische Innovationen gewesen sein, welche sie in ihrer Schulkarriere produktiv nutzen können.

Unser Grundkonzepte für diese Veranstaltung lauten deshalb:

  1. Wir erklären immer ganz genau, was ihre aktuelle Aufgabe im Seminar ist und bis wann sie was zu erledigen haben.
  2. Wir betreuen sie direkt und individuell online über ihren Blog hier auf UBLogs.
  3. Uns ist es wichtig, dass sie etwas ausprobieren und daraus lernen. D.h., dass wir offene Aufgaben und echte Fragen stellen. Eine echte Frage zeichnet sich dadurch aus, dass auch wir nicht schon die Antwort kennen (unsere Expertise zeichnet sich dadurch aus, dass wir interessante und beantwortbare echte Fragen stellen, sie bei der Beantwortung betreuen  und Antworten auf diese Fragen einschätzen und qualifiziert beurteilen können).
  4. Wir freuen uns besonders, wenn sie eigene Lösungen, Fragen, Kommentare, Argumente und Ideen entwickeln und diese untereinander teilen.
  5. Besonders wichtig ist uns, dass wir in diesem Seminar miteinander wertschätzend und konstruktiv kommunizieren. Es ist immer sehr leicht, zu etwas Nein zu sagen oder das Negative hervorzuheben. Andererseits ist es auch leicht, einfach zu allem ein paar weichgespülte nette Worte zu finden. Daraus lernt man aber nichts. Die Kunst liegt m.E. darin, ehrliches Lob zu geben, wenn man etwas wirklich toll findet, anspornendes Feedback, wenn man meint, dass da noch mehr geht, um es besser zu machen, und dialogisches Fragen, wenn man anderer Meinung ist.

Wie teilen sich die drei Teile über das Semester auf?

Wir sind aktuell in der heißen Feinplanungsphase. Hier also schon mal Infos zur groben Aufteilung auf die 14 Wochen, die vor uns liegen:

Teil A | Reflexion von Unterrichtsmethoden und Mediennutzung: wir beobachten, welche Unterrichtsmethoden eingesetzt werden; wir unterhalten uns mit Lehrenden, wie sie ihren Unterricht vorbereiten, welche Methoden sie einsetzen, wie sie ihren eigenen Unterricht reflektieren. Wir analysieren, welche Rolle dabei Medien spielen: Klassiker wie die Tafel, Lehrbücher, Overheadprojektor und Kopien, aber auch neue/digitale/multimediale Medien wie Laptop, Beamer, Interactive Whiteboard, Tablets, Smartphones, PCs, DVD-Player etc.

Teil A werden wir wohl in den ersten 4 Wochen durcharbeiten. In der ersten Woche führen wir ein, in der zweiten Woche beobachten sie, in der dritten Woche dokumentieren sie und in der vierten diskutieren wir.

Teil B | Medien als Lehrerin und Lehrer gewinnbringend einsetzen (Mediendidaktik):wir setzen uns systematisch mit Möglichkeiten auseinander, wie uns Medien beim Unterrichten helfen können und – vielleicht noch wichtiger – wie wir diesen Prozess selbst weiterführen können.

Teil B stellt den Hauptteil der Veranstaltung dar. Hier werden wir uns wohl sechs Wochen mit beschäftigen. Dieser Teil ist aufgeteilt in drei Unterabschnitte (Vorbereitung/Planung von Unterricht, Durchführen von Unterricht sowie Testen und Evaluieren von Unterricht).

Teil C | Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler (SuS) fördern (Medienbildung): zum Schluss überlegen wir, wie wir in unserem Fachkontext das Querschnittschema Medienkompetenzförderung einbinden können.

In Teil C setzen wir innerhalb der letzten vier Wochen ein kleines Projekt zur Medienkompetenzförderung der SuS um. Ideal wäre es hier, wenn sie hier die Lehrenden im Praktikum unterstützen können und sie selbst eine kleine Einheit umsetzen.

Sneak: die Seminarseite geht so langsam online.