Einleitung
In diesem Jahr war ich für 3 Monate bei einem Co-Working Space angestellt – leider nicht als stellvertretende Geschäftsleiterin, sondern unbezahlte Praktikantin. Nun ja, man kann schließlich nicht alles haben. In meinem Praktikumsbericht werde ich selbstverständlich in (wahrscheinlich viel zu akribischen) Details schildern, was ich dort gemacht habe, doch spulen wir erstmal zurück. Was ist überhaupt ein Co-Working Space?

In Zeiten der Digitalisierung ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass viele Leute ihre Arbeit im Internet finden – ob als Grafikdesigner, freiberuflicher Journalist, oder Programmierer – viele Berufe lassen sich inzwischen online verrichten. Man hat kein festes Büro und kann überall arbeiten, wo es eine gute Internetverbindung gibt – ob zu Hause im Bett, bei Starbucks mit einer Tasse Kaffee oder in einem Co-Working Space, ein Ort, der für Freiberufler geschaffen wurde, die zu Hause und in einem Café einfach nicht produktiv werden. Seien wir mal ehrlich – zu Hause lockt oft die gemütliche Couch zum Faulenzen und im Bett arbeiten läuft manchmal darauf hinaus, dass man im Schlafanzug liegenbleibt und kaum was schafft.

Die Leute – Leute, die ihre Arbeit jederzeit und von überall im Internet verrichten kann, nicht Leute die den ganzen Tag im Bett bleiben – werden digitale Nomaden genannt. Beliebte Büros digitaler Nomaden sind tatsächlich das eigene zu Hause, im Coffee Shop oder in einem Co-Working Space.
Für diejenigen, die das rege Treiben von Starbucks bei der Arbeit stört und eine klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit wollen, bleibt meist nur noch ein Co-Working Space übrig. Nach unendlichem Erwähnen dieses Konzeptes kommt jetzt endlich eine Erklärung.

Ein Co-Working Space ist im Grunde genommen und Bürogebäude, wobei dieser Begriff auch ausdehnbar ist. Es ist ein Arbeitsplatz für digitale Nomaden und Startups, die kein festes Büro brauchen, aber eines haben wollen, aber das muss nicht unbedingt heißen, dass es “langweilige” Standardbüros sind. Gerade junge Freiberufler und Startup Gründer fühlen sich in einem kreativen und innovativen Arbeitsplatz am wohlsten, kein Wunder also, dass viele Co-Working Spaces bunt und ungewöhnlich ausfallen. Eine Kabine am See, ein altes Werksgebäude, das renoviert und umdekoriert wurde, sogar ein Luxusbungalow – von Nordamerika bis Asien, überall auf der ganzen Welt entstehen außergewöhnliche Büroplätze für die abenteuerlustigen digitalen Nomaden, die oft auch “Vollzeitreisen” als eine Tätigkeit in ihrem beschäftigten Leben dazuzählen.

Mein Arbeitsplatz
Eines dieser wundersamen Co-Working Spaces ist auch CoCreate, der Ort, an dem ich mein elfwöchiges Praktikum absolvierte. Zu wenig Zeit, wie ich finde – aber ich bin ja auch noch kein digitaler Nomade, meinen Arbeitsplatz kann ich mir also nicht ganz flexibel aussuchen. Dass ich für eine Firma arbeite, die sich mit flexiblen Arbeitszeiten auskennt, merkt man allerdings: ich durfte meine Arbeit theoretisch dort ausüben, wo ich wollte (meistens bedeutet dies allerdings tatsächlich im Büro, an meinem eigenen Schreibtisch), und wann ich wollte. Solange das Arbeitspensum, das mir aufgetragen wurde, erfüllt wird und ich meine Stundenanzahl (40 Stunden die Woche) zusammen bekomme, macht es keinen Unterschied, ob ich von 8 Uhr morgens bis 16 Uhr Nachmittag bleibe, oder von acht Uhr abends bis vier Uhr nachts. Es gibt für jeden, der einen eigenen Schreibtisch hat, einen Schlüssel, und die “Hot-Desk Leute” können wochentags zwischen 9 Uhr morgens und 17 Uhr nachmittags jeder Zeit ein-und ausgehen, in dieser Zeit ist nämlich immer jemand im Büro.
Hot-Desk Leute? Was habe ich da wieder für ein Vokabular ausgegraben?

Nun ja, wenn man sich einen Platz in einem Co-Working Space sichern möchte, muss man selbstverständlich für die Zeit bezahlen, in der man dort ist. Dazu gibt es in den meistens Co-Working Spaces verschiedene Tarife. Fast alle bieten allerdings die Vollzeit- und Hot-Desk Option an.

Wenn man Vollzeit von einem Co-Working Space arbeiten möchte, bezahlt man einen monatlichen Tarif und bekommt einen eigenen Schreibtisch oder Schreibtischplatz, viele Grafikdesigner brauchen zum Beispiel mehrere große Bildschirme an ihrem Arbeitstisch, und mit einen eigenen Schreibtisch kann man dann seinen eigenen Bildschirm und Computer mitbringen – der Schreibtisch gehört dem “Mieter” und wird für denjenigen reserviert, bis er den Vertrag kündigt. Auch wenn man keine großen Bildschirme hat kann man einen eigenen Schreibtisch buchen – dann kann man immer sicher sein, dass der eigener Schreibtisch verfügbar ist, und muss den Arbeitsplatz nicht wechseln. Selbstverständlich bedeutet es auch, dass man einen eigenen Schlüssel für das Büro bekommt, sodass man wirklich jederzeit arbeiten kann.

In der Praxis umgesetzt sah es bei uns auch so aus – die meistens Vollzeit-Mitglieder hatten mindestens einen Bildschirm am Arbeitsplatz, einige sogar ihre eigenen Bürotelefone, Drucker, usw., obwohl CoCreate die meisten Büroutensilien zur Angebot hatte – mitunter also auch Drucker, WLAN und einen Anschluss fürs Festnetz-Telefon. Ich hatte zwar keinen großen Computer, sondern nur mein kleines Laptop, doch da mir ebenfalls einen Vollzeit-Schreibtisch für die Dauer des Praktikums reserviert wurde, habe ich die Wand daneben prompt mit Girlanden und Fotos verziert, und auf meinem Schreibtisch findet man ebenfalls immer meine Schreibutensilien. Es ist immer super spannend zu sehen, wie die anderen ihren Arbeitsplatz verziert haben – ein Grafikdesigner hatte (selbstverständlich) die Wand mit ästhetisch beeindruckenden Bildern behangen – die Hälfte davon von ihm selbst kreiert. Eine Finanzberaterin (sie arbeitete nicht freiberuflich, sondern als feste Angestellte an einer französischen Firma, doch die Firma erlaubte ihr, die Arbeit geografisch flexibel zu verrichten) hatte ein Festnetztelefon (sie telefonierte praktisch den ganzen Tag mit Kunden), stapelweise Unterlagen und ein Labello-Stift – mann muss sich schließlich auch mal um sich selbst kümmern. Ein Virtueller Assistent (der Name mag etwas irreführend sein – natürlich wird die Arbeit von einer echten Person ausgeführt, und kein virtuelles Computerprogramm – ein Virtueller Assistent ist, wie die meisten Assistenten auch, das “Mädchen für Alles”, allerdings läuft die Person ihrem Chef nicht den ganzen Tag hinterher, sondern verrichtet ihre Arbeit übers Internet) hatte, neben seinen Arbeitssachen und Computer, eine Menge Action Figuren und Comic Merchandise auf dem Schreibtisch – man konnte an den verschiedenen Arbeitsplätzen deutlich sehen, was für ein “bunter Haufen” sich in CoCreate zusammen gefunden hat.

Eine flexiblere Option bietet sich das sogenannte Hot-Desk. Als Mitglied bezahlt man, je nach Plan, entweder wöchentlich, monatlich oder wenn man erscheint, und kommt dann zu den festgelegten Hot-Desk Zeiten. Bei CoCreate gab es dabei drei Option: zwei Mal wöchentlich, drei Mal die Woche oder fünfmal insgesamt. Die ersten beiden Optionen werden monatlich oder im Quartal bezahlt, und die letzte Option bezahlt man bei der Buchung. Diese Option beinhaltet 5 Besuche, die man sich freilegt – ob nun einmal die Woche für 5 Wochen, oder fünfmal in der Woche, das ist dabei dem Mitglied belassen. Diese Option eignet sich gut für flexiblere digitale Nomaden, die nicht alle 3 Monate umziehen, sondern tatsächlich nur etwa 10 Tage an einem Ort bleiben.

Die Kollegen
Es ist natürlich schwer zu definieren, wer an einem Co-Working Space ein Kollege ist. Für mich ist es in erster Linie einfacher – es sind die Leute, die auch wirklich bei CoCreate arbeiten, Events organisieren und dafür sorgen, dass alles klappt. Die Buchhalterin, der Chef an meinem Standort, der Chef an einem anderen Standort (CoCreate hat zwei Gebäude in Dublin, es gibt regelmäßig soziale Events zwischen den beiden Standorten, aber ansonsten bleiben die meisten an “ihrem” Standort, obwohl es Hot-Desk Mitgliedern freigestellt ist, an beiden Standorten zu arbeiten), die Eventmanagerin, Asistenten. Für andere – und zum Teil sehe ich es genauso – ist es etwas komplizierter. Als Freiberufler hat man Klienten, keinen Chef, und in einem Co-Working Space arbeitet man nicht immer zusammen – man hat verschiedene Berufe und Projekte, aber man arbeitet an denselben Arbeitsort. Im Grunde genommen bilden alle eine Firma, die ihre Mitarbeiter konstant wechselt, aber es gibt jede Woche eine gemeinsame Mittagspause, an dem man sich zusammen setzt und plaudert, es gibt soziale Events, an denen viele networked und Geschäftsbeziehungen aufbauen – zum Beispiel, wenn ein Autor einen Grafikdesigner für die Buchgestaltung braucht, oder wenn ein junges Startup noch Informatiker oder Programmierer sucht. Es gibt eine Teeküche mit verschieden (kostenlosen) Tee- und Kaffeesorten, in denen man für fünf Minuten plaudern kann und andere Mitglieder fragt, wie das Wochenende war, es gibt einen Aufenthaltsraum und das Verhältnis ähnelt einer Büroatmosphäre.

Vielleicht ist es allerdings auch ein bisschen lockerer, denn dadurch, dass man eigentlich nicht zusammen arbeitet bzw. viele nicht zusammen an einem Projekt arbeiten, steht man weniger unter dem Zwang, eine professionelle Maske aufzusetzen.

Außerhalb der Leute, die also tatsächlich für CoCreate arbeiten, hatte ich viel mehr Kollegen – verschiedene Leute mit unterschiedlichen, spannenden Berufen, die begeistert und leidenschaftlich von ihren Projekten erzählen, Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Nationalitäten; Freiberufler, geographisch unabhängige Festangestellte, Startup Gründer, und eine Studentin aus Bremen, die diesen Praktikumsbericht schreibt (natürlich außerhalb der Arbeitszeiten).

Meine Tätigkeiten
Aber was trieb die Praktikantin, wenn sie an ihrem bunt gestalteten Schreibtisch sitzt? Normalerweise tippen, und am Handy herumspielen – natürlich alles arbeitsbedingt. Als ich mich für CoCreate beworben habe, meinte Hubert (der Chef, der meinen Standort verwaltete), dass CoCreate einen Blog hat, an dem aber seit ein paar Monaten nicht geschrieben wurde. Jeder, der sich mit SEO und Google auskennt weißt: regelmäßige Blogeinträge verschafft einem einen großen Vorteil, denn für den Algorithmus bedeutet es, dass die Seite aktuell ist. Aha, schon mal was gelernt – und das sogar bevor das Praktikum begonnen hat. Als Sprachstudentin bzw. Englischstudentin kommt mir das ja ganz zu Gute: Ich wurde als Schreiberin des Blogs angestellt. Aber die Marketingstrategie schon einen Blog mit regelmäßigen Einträgen verlangt, muss natürlich auch die Social Media Komponenten stimmen – prompt bekam ich eine zweite Aufgabe in meinem Praktikum: die Twitter, Facebook und Instagram Accounts für CoCreate managen.

An sich klingt das wie ein Traum – ein paar Blogeinträge schreiben, ab und zu mal ein Foto hochladen und was posten – doch der Arbeitsaufwand dahinter war viel größer als ich es erahnt hatte. Jetzt verstehe ich auch, warum es ein Vollzeitjob ist, und warum viele Firmen Social Media Manager einstellen. Zunächst einmal: Blogeintrag ist nicht gleich Blogeintrag. Damit der Blog gut beim Google Algorithmus ankommt, d.h. bei der Suche möglichst weit vorne angezeigt wird, muss jeder Blogeintrag mindestens 1200 Wörter beinhalten, und jede Woche sollte mindestens 2-3 Einträge geschrieben werden. Außerdem enthalten diese heutzutage schon lange kein “Tagebuchformat” mehr – es sind inzwischen gut recherchierte Artikel, die weitaus mehrere tausend Wörter und stundenlange Recherche abverlangt. Nun gut, davon lasse ich mich natürlich nicht beirren – dennoch musste ich etwa zwei bis drei volle Arbeitstage in der Woche damit verbringen, über verschiedene Aspekte zu recherchieren, die mit CoCreate zusammenhängt. Meistens beinhaltet es Theme wie Startup, Co-Working Spaces, digitale Nomaden usw. Die Themen der Blogeinträge musste ich mir einfallen lassen, Hubert sah sich anschließend meine Vorschläge an und gab entweder seine Zustimmung – oder ich musste mir neue Sachen ausdenken. Zum Glück hat mich meine Kreativität nicht im Stich gelassen, abgelehnt wurden nur etwa ein Zehntel der Vorschläge.

Danach geht es natürlich sofort an die Arbeit. Recherche und Schreiben waren dabei zwar ein Großteil der Arbeit, allerdings musste ich bei meinem ersten Blogeintrag erfahren, dass es nicht “SEO optimal” ist. SEO steht für “search engine optimization” und beschreibt den Vorgang bzw. in diesem Fall die Schreibweise, die den Content (Inhalt), den man erschaffen hat, für search engines (seien wir mal ehrlich, das bedeutet im Grunde genommen nur Google, den größten Suchmaschinengiganten) zu optimieren. Es geht immer darum, dass man möglichst weit vorne in den Suchergebnissen angezeigt wird – die meisten Menschen blättern selten auf die zweite Seite der Suchanfrage.

Die letzten 11 Wochen waren für mich auch ein großer Lernprozess, vor allem in Bezug zu SEO. Meine Sätze mussten kürzer, die Paragraphen dürfen eine bestimmte Anzahl an Wörter enthalten, Stichwörter im Text wiederholen oder Sätze möglichst nicht im Passiv schreiben – das alles gehörte dazu, und noch etliche weitere Regeln, die mir zum Glück von einem WordPress Plugin angezeigt wurde.

Wenn man schon mal von WordPress redet – auch da hatte ich einiges gelernt. In den letzten 7 Jahren habe ich immer wieder einen Blog über WordPress aufgemacht, und nach ein paar Wochen vernachlässigt und nie wieder angeschaut, weswegen ich nicht annähernd so viel darüber wusste, wie ich dachte. Es ist wie eine ganz neue Welt – als Programmierer hat man es leichter, einen WordPress Blog beliebig umzuändern, und auch der normale Blogger, der es hauptberuflich macht, sollte eine Grundlage in der Programmiersprache kennen. Natürlich ist das nicht zwingend notwendig, denn wenn man wie ich beim Anblick von Codesprache fast ohnmächtig wird, kann man Website Programmierer engagieren, die einem weiterhelfen.
Den Luxus hatte ich leider nicht – als unbezahlte Praktikantin konnte ich einen Programmierer höchstens den Gratiskaffee, der bei uns in der Küche verfügbar ist, oder ein altes Glas mit Bolognese Soße, den jemand im Kühlschrank vergessen hat, anbieten

WordPress und SEO-optimieres Schreiben waren also die Haupttätigkeiten, die ich als Blogschreiberin gelernt habe – doch was war mit dem Social Media Teil? Als Mitglied der verschrieenen “Milennial” Generation, die mit Computern, Smartphones und Tablets quasi aufgewachsen sind, müsste das für mich doch ein Zuckerschlecken sein, oder?
Weit gefehlt. Ein persönlicher Social Media Account ist einem geschäftlichen nicht unähnlich, doch es macht einen großen Unterschied, ob man sein Matcha-Latte bei Starbucks für sein eigenes Instagram fotografiert, oder ob man ein Firmenaccount verwaltet. Jedes Geschäft hat natürlich ein eigenes Image – ob innovativ und jung oder schick und elegant, und dieses Image muss sich selbstverständlich in den Social Media Accounts widerspiegeln und für die eigene Zielgruppe ansprechend sein. In diesem Fall bedeutet es für CoCreate, dass es farbenfroh sein sollte und doch eine bestimmte Eleganz beinhalten muss – alles eben, um ein junges, dynamisches und doch professionelles Klientel anzuziehen. Alles musste koordiniert werden – von den Farben bis zu den Motiven, manchmal sogar die Instagram-Filter und die Fotobearbeitung. Ich hatte meinen Matcha Latte nur einmal abfotografiert und #basic drunter geschrieben. Vielleicht ist das der Grund, warum ich kein eigenes Label bin.

Twitter war allerdings eine kleine Herausforderung als ich dachte. Zugegeben, anfangs war ich diesbezüglich etwas nervös – ich habe zwar einen Twitter Account, aber genau einen Tweet gesendet, um mich über Brexit zu beschweren. Im Grunde genommen muss man dieselben Sachen beachten wir bei Instagram, doch in Textform, was mir leichter fiel, allerdings war die Begrenzung von 140 Zeichen doch leicht nervig.

Facebook war zum Glück mein “Heimterritorium” – vielleicht hätte ich “stundenlanges Facebook scrollen” in meiner Bewerbung als Stärke angeben sollen – aber zum Glück hatte es auch so geklappt. Dennoch gab es auch da eigene Regeln – zum Beispiel, dass man bei den Posts immer abwechslungsreich sein sollte. Die Dreierregel besagt, dass nur ein Drittel der Facebook Posts eigenes Marketing beinhalten sollte – nicht mehr und nicht weniger. Anschließend ein Drittel von relevanten Links – in diesem Fall also zum Beispiel einen Artikel über digitale Nomaden bzw. etwas, das für die Zielgruppe relevant und informativ wäre. Der letzte Drittel beinhaltet dann lustige, unterhaltsame Links – natürlich ebenfalls passend zur Zielgruppe. Was man alles lernt.

CoCreate hat, neben eine offizielle Facebook Seite, auch eine private Facebook-Gruppe für ihre Mitglieder, in der sich natürlich alle austauschen können, und ich war ebenfalls dafür verantwortlich, interne Events zu erstellen und in der Gruppe zu posten – theoretisch war es auch meine Aufgaben, dafür zu sorgen, dass sich alle in der Gruppe benehmen und sich nicht gegenseitige beleidigen, wie häufig der Fall zu sein scheint – politische Diskussionen sind nur allzu aggressiv und alltäglich auf Social Media. Zum Glück benahmen sich die meisten Gruppenmitglieder, sodass ich diesbezüglich nicht viel zu tun hatte – Konfliktmanagement ist bestimmt eine tolle Fähigkeit, die man jederzeit gebrauchen kann, aber dazu hätte ich im Rahmen des Praktikums keine Zeit gehabt.

Fazit
Es wäre eine Lüge wenn ich behaupten würde, dass mir das Praktikum keinen Spaß gemacht hätte, doch ich hatte den Arbeitsaufwand zu Anfang drastisch unterschätzt. Alles in allem hatte ich eine Menge gelernt, und das werde ich auf jeden Fall mit in mein berufliches Leben mitnehmen – und wer weiß, vielleicht werde ich auch den Weg der digitalen Nomaden einschlagen. Außer den technischen Fähigkeiten, die ich mir in den letzten 3 Monaten aneignen könnte und musste, habe ich auch Zeitmanagement lernen müssen – flexible Arbeitszeiten bedeutet nicht nur Freiheit, sondern auch eine Menge Eigenverantwortung.

Vorerst werde ich mich nach dem Uniabschluss wahrscheinlich für einen “normalen” Job bewerben, denn mein eigenes Selbstmanagement zusätzlich zu der Arbeit zu verrichten bedeutet eine Menge Stress für mich, aber ich hoffe, dass ich es eines Tages als Freiberufler schaffe, denn die Welt der digitalen Nomaden haben für mich das Tor zu einer ganz neuen Welt geöffnet.