Im Rahmen meines Lehramtsstudiums hatte ich den Wunsch, Praxiserfahrungen mit einem Auslandsaufenthalt zu verknüpfen. So entschied ich mich für das Praxissemester meines Masters nach Wien zu gehen. Eine Stadt, die nicht nur kulturell unglaublich viel zu bieten hat, sondern auch ein idealer Ort für ein pädagogisches Praktikum im europäischen Ausland ist. Durch das Erasmus+-Programm erhielt ich die Möglichkeit, in dieser Zeit finanziell unterstützt zu werden und somit wertvolle Erfahrungen in einem neuen schulischen und kulturellen Kontext zu sammeln.

Die Volksschule Salvator Kaisermühlen ist eine private Grundschule im 22. Bezirk der Stadt Wien. Sie wurde 1934 von den Salvatorianerinnen als katholischen Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht gegründet. Zu dem Bildungscampus gehören die Volksschule, der Kindergarten und der Hort. Ihnen ist es wichtig, dass ein herzliches, harmonisches Schulklima und ein wertschätzendes Miteinander vorhanden ist. Auf diese Schule gehen rund 400 Schüler*innen in 17 verschiedene Klassen.

Ich war die gesamte Zeit in der Bienenklasse (2. Jahrgangsstufe) eingesetzt und habe neben alltäglichen schulischen sowie pädagogischen Aufgaben, auch eigenen Unterricht gehalten.

Das Kollegium und die Kinder der Schule haben mich mit großer Offenheit und Herzlichkeit empfangen. Vom ersten Tag an fühlte ich mich als Teil des Kollegiums. Die Zusammenarbeit mit den Lehrkräften prägte sich durch Vertrauen, Respekt und echtem Interesse an meiner Perspektive als angehende Lehrkraft. Besonders spannend und bereichernd war die kontinuierliche Einbindung in das Schulleben, bei Projekten, Ausflügen und im täglichen Unterricht. Auch die Klasse, in der ich die gesamte Praktikumszeit eingesetzt war, begegnete mir mit großer Offenheit und Neugier, sodass schnell ein sehr gutes Vertrauensverhältnis entstand.

Eine große Bereicherung meines Praktikums war die Möglichkeit bzw. auch Notwendigkeit, eigenverantwortlichen Unterricht zu planen und durchzuführen. Hier stieß ich auf große Flexibilität meiner Mentorin, sodass ich eine große Freiheit und Unterstützung bei der Planung und Durchführung erhalten habe. Allerdings stellte diese Aufgabe auch eine spannende Herausforderung für mich dar, der ich mich motiviert und begeistert stellte. Die Unterrichtsplanung, das eigenständige Unterrichten und die direkte Rückmeldung der Schüler*innen und Kolleg*innen haben mein pädagogisches Selbstverständnis und Reflexion weiterentwickelt und gefestigt.

Sowohl von meiner Mentorin als auch von der Schulleitung habe ich für meine Arbeit an der Schule viel positive Rückmeldung erhalten, was mich sehr gefreut und bestärkt hat. Auch die Interaktionen mit einzelnen Schüler*innen haben mir erneut aufgezeigt, wie gerne ich diesen Beruf ausführen möchte und wie wertvoll diese Erfahrungen dafür sind. Die Monate meines Praktikums hatten eine große Bedeutung für meine Ausbildung als Lehrkraft und haben mich auf diesem Weg weit vorangebracht, da ich einen ausgeglichenen und abwechslungsreichen Schulalltag sowie verschiedenste Schulveranstaltungen miterleben durfte und als vollwertiges Mitglied daran teilhaben konnte.

Neben dem schulischen Alltag war das Leben in Wien eine sehr schöne Erfahrung. Durch das Erasmus-Programm und die Einbindung an der Kirchlichen-Pädagogischen Hochschule Wien/Niederösterreich habe ich viele Freundschaften zu verschiedenen Personen geknüpft, mit denen ich gemeinsam die Stadt und ihre Umgebung erkundet habe. Ob ein Abend an der Donau, ein Museumsbesuch, ein Ausflug in die Berge oder gemütliche Treffen auf einen Kaffee – die Freizeitaktivitäten mit meinen Freunden durch das Erasmus-Semester haben meine Zeit in Wien zu etwas ganz Besonderem gemacht. Vor allem durch die neuen Freundschaften und die Einbindung in der Schule wurde mir die österreichische Kultur und den hier gesprochenen Dialekt schnell nähergebracht.

Ich habe mich sehr wohlgefühlt in Wien und einige Kolleg*innen und andere Studierende wurden schnell zu engen Bekannten und hoffentlich zu bleibenden Freund*innen. Daher blicke ich mit großer Dankbarkeit auf diese Monate zurück. Das Praktikum im Rahmen meines Praxissemesters hat mich nicht nur in meiner Berufswahl bestärkt, sondern mir auch persönlich sehr viel gegeben. Die Kombination aus wertvoller schulischer Erfahrung, herzlichem Miteinander im Kollegium, einer großartigen Klasse und vielen kulturellen Erlebnissen hat diese Zeit für mich unvergesslich gemacht. Ich kann ein Auslandspraktikum jedem empfehlen, der neugierig auf neue Perspektiven ist und seine pädagogischen Fähigkeiten in einem anderen Kontext und im Ausland weiterentwickeln möchte. Für mich war es eine der prägendsten Erfahrungen meines bisherigen Studiums – und ich freue mich schon jetzt auf ein baldiges Wiedersehen mit Wien!