Ich studiere Biologie an der Universität in Bremen. Im 5. Semester hatte ich die Möglichkeit, ein Auslandssemester auf Teneriffa durchzuführen. Da das Semester in Spanien Anfang Februar endet, aber das Sommersemester in Deutschland erst im April anfängt, habe ich an mein Auslandssemester noch ein Erasmus Praktikum an der Universität auf Teneriffa angehängt.
Die Universität
Mein Praktikumsplatz war ein Labor an der Universidad de La Laguna (ULL) auf Teneriffa. Sie liegt im Nordosten der Insel in der Stadt San Cristóbal de La Laguna. Diese Universität ist, neben der Universität auf Gran Canaria, eine der beiden Universitäten auf den Kanarischen Inseln. Sie hat ein vielfältiges Angebot an Studiengängen. So kann man an der ULL beispielsweise Biologie, aber auch Gesellschaftswissenschaften, Sozialwissenschaften und Medizin studieren. Aufgrund der Insellage ist im Bereich Biologie einer der Schwerpunkte die Meeresbiologie.
Vorbereitung
Ich habe mich während meines Auslandssemesters für ein Praktikum entschieden. Um einen Platz zu finden, habe ich die Dozenten aus der Meeresbiologievorlesung auf Teneriffa über Mail angeschrieben und gefragt, ob es bei ihnen Möglich wäre ein Praktikum zu machen. Einer dieser Dozenten hat mir daraufhin ein Laborpraktikum vorgeschlagen. Die Koordination nach Bremen verlief vollständig online mit Ausnahme des Grand Agreement, welches ich per Post schicken musste.
Praktikumsstart
Da ich schon auf Teneriffa war, entfiel für mich die Anfahrt zum Praktikumsplatz. Normalerweise wäre ich aber sonst zu einen der beiden Flughäfen auf Teneriffa geflogen und von dort mit dem Bus nach San Cristóbal de La Laguna gefahren. Am ersten Praktikumstag bin ich einfach im Labor erschienen, wo mich mein Praktikumsbetreuer José erwartet hat. Er gab mir eine kurze Einweisung in das Labor und, nachdem wir meinen Arbeitsplatz eingerichtet hatten, zeigte er mir was meine Aufgaben sein würden. Diese bestanden darin aus den gesammelten Bodenproben aus den Marinen Schutzgebieten der Kanaren die wirbellosen Tiere auszusortieren und anschließend zu bestimmen. Gemeinsam mit José habe ich dann die erste Probe gemacht.
Praktikumsalltag
Da ich von José keinen festen Arbeitsplan bekommen habe, sondern nur die Aufgabe die Proben aus dem Marinen Schutzgebiet nördlich von Lanzarote vor Ende des Praktikums zu bestimmen, konnte ich mir meinen Arbeitstag so organisieren, wie ich wollte und mir sogar ab und zu einen Tag frei nehmen. Unterstützend dazu bekam ich einen Schlüssel für das Labor, sodass ich jederzeit in das Labor gehen konnte. Normalerweise bin ich zwischen 9 und 10 ins Labor gegangen und habe, nachdem ich 1 oder zwei Proben analysiert habe, aufgehört.
Um meinen Arbeitstag etwas variabler zu gestalten, habe ich oft andere Studenten bei ihrer Arbeit unterstützt. So konnte ich auch Einblicke in andere Projekte der Universität erhalten und weitere Erfahrungen sammeln.
Im Uhrzeigersinn: Bestimmungsbogen, mein Arbeitsplatz mit allen nötigen Materialien, Binokular mit aufgesetzter Kamera, die aussortierten Organismen und die ursprünglichen Proben
Freizeit
In meiner Freizeit habe ich die Insel Teneriffa, aber auch eine der Nachbarinseln besucht. Teneriffa hat sehr viel zu bieten. Man kann an den Strand gehen, auch wenn das Wasser etwas kalt ist. Wer sich lieber etwas bewegen möchte, kann einen Surfkurs machen, aber auch in den Bergen wandern gehen. Von La Laguna aus gut zu erreichen ist das Massiv Anaga. Dieses ist gut mit dem Bus verbunden und es gibt Wanderwege für alle Ansprüche. Wer die Herausforderung sucht, kann in der Umgebung des Teides wandern gehen oder diesen sogar besteigen. Dafür ist aber ein Auto notwendig, da man sonst nicht zum Teide kommt. Es gibt aber mehrere Autovermieter auf Teneriffa.
Naturvielfalt Teneriffas
Abgesehen von Teneriffa selbst kann man auch die anderen Inseln besuchen. Alle Inseln sind von Teneriffa aus mit der Fähre oder dem Flugzeug erreichbar. Welche Insel man besuchen kann, hängt viel von der verfügbaren Zeit ab. Ich konnte an einem verlängertem Wochenende so die kleine Insel La Gomera besuchen.
Erfahrungen und Fazit
Das Praktikum hat mir ermöglicht Erfahrungen zu sammeln, die ich während meines Studiums in Bremen nicht so einfach hätte machen können. Die Aufgaben, die ich auf Teneriffa machen musste, werden in Bremen nicht durchgenommen. Auch der Arbeitsalttag an der Universität war eine neue Erfahrung für mich. Ich konnte mir ein Bild von der Formen- und Artenvielfalt der wirbellosen Tiere am Meeresboden machen.
Das Praktikum war eine gute Entscheidung, um die Zeit zwischen Semesterende auf Teneriffa und Semesterbeginn in Bremen zu überbrücken.
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