1.  Warum hatten Sie sich zum Roots-Praktikum angemeldet und was waren Ihre Erwartungen an das Programm? Welche Vorteile haben Sie für sich in diesem Programm gesehen?

Meine Motivation an dem Roots-Praktikum teilzunehmen lag darin, dass ich eine sehr gute Möglichkeit in diesem Programm gesehen habe mich weiter zu bilden sowohl auf dem akademischen Wege als auch kulturell.

Meine Erwartungen lagen darin, dass ich Einblicke in mein zukünftiges Berufsleben in einer anderen  Kultur  bekomme  und  einen  direkten  Vergleich  zu  dem  was  mich  in  Deutschland erwartet aufbauen kann. Ich könnte es mir nämlich auch gut vorstellen später einmal in der Türkei beruflich tätig zu sein. Ein weiterer Grund für mich war es meine türkischen Sprachkenntnisse zu verbessern und auch neue Kontakte im Ausland zu knüpfen und mir dadurch ein kleines Netzwerk aufzubauen.

Eine der vielen Vorteile die die Teilnahme an diesem Programm mir gebietet hat war die gute Unterstützung des International Office bei der Suche nach einem Praktikumsplatz, da ich seit Beginn meines  Studiums  bereits  Interesse  an  einem  Auslandspraktikums  hatte.  Daher  hat sich  der  Vorteil  einer  professionellen  Beratung  und  Unterstützung  durch  das  International Office geboten, welches vom großen Nutzen für mich war. Da ich auch am gesamten Roots-Programm teilnehme war dieses Praktikum natürlich auch ein Teil des Programmes.

2.  Beschreiben Sie kurz das Unternehmen/ die Organisation in dem Sie Ihr Praktikum absolviert haben. Benennen Sie grob Ihre Tätigkeiten.

Nun einige Dinge über den Betrieb EGS & Birlikt Konfeksiyon.
Der Betrieb wurde im Jahre 1975 gegründet und hatte sich damals nur auf die Produktion von Hosen spezialisiert.
Vierzehn Jahre später, also im Jahre 1989 wurde auch die Herstellung von Sakkos und Anzügen hinzugefügt.
Der  Betrieb  stellt  Kleidung  unter anderem  für   Hugos  Boss,  Eduard  Dressler,  Windsor  und Tom Frank her.

Innerhalb des Betriebes gibt es insgesamt zwölf Abteile. Diese Abteile sind die Personalabteilung,  Planungsabteilung  und  Finanzen,  Logistik,  Modelabteilung,  Lager,  Qualitätssicherung, IT-Abteilung, Maschinenwartung und zum Schluss gibt es noch einen Produktionsabteil, welcher in vier Bänder unterteilt ist, diese lauten  Zuschnitt, Hose, Jacke 1 und Jacke 2. Außerhalb dieser Abteile innerhalb des Betriebes gibt es noch einen eigenen Kindergarten für die Kinder der Mitarbeiter und einen Arzt der sowohl für alle Mitarbeiter als auch alle Kinder innerhalb des Kindergartens zuständig ist.

Im Zuschnitts Abteil werden die einzelnen Stoffteile welche für die Produktion der Kleidungsstücke notwendig sind „ausgeschnitten“ und vorbereitet.
Im Band Hose werden alle Hosen hergestellt.
Und im Band Jacke 1 werden die Sakkos von Hugo Boss und der Marken des Inlandes hergestellt und Jacke 2 stellt die Sakkos des Kunden Eduard Dressler her.
Es wurden zwei Jacken Bänder eingerichtet, da die einzelnen Bearbeitungsschritte einiger Kunden so enorm unterschiedlich sind das eine Einrichtung zweier verschieden Bänder die beste Methode war.

Innerhalb  der  vier  Bänder  gibt  es  Produktionsleiter,  Produktionsingenieure,  Qualitätschefs, Gruppenleiter, Fortbilder und Arbeiter.
Die Hierarchie in den einzelnen Bändern war wie folgt aufgebaut:
Hierarchie
Im Laufe meines Praktikums habe ich Einblicke in jedem dieser Bereich erlangt.
Ich habe sowohl an „Kleinprojekten“  teilgenommen, bei Problembehebungen mitgewirkt und auch an vielen Versammlungen teilgenommen. Die meiste Zeit habe ich mit den Fortbildern und den Produktleitern verbracht und auch mit diesen am meisten zusammen gearbeitet.

3.  Welche Erwartungen hatten Sie an Ihr Praktikum in der Türkei? Haben sich diese Erwartungen erfüllt?

Ich hatte schon einige Erwartungen an meinem Praktikum in der Türkei, so wie dass ich den Aufbau einer Firma im realen Leben sehe und dies dann vergleichen kann mit dem was ich aus Bücher gelernt habe. Dies war nämlich mein bisher erstes Praktikum in einem Betrieb. Außerdem habe ich auch darauf gehofft, dass ich selbstständig arbeiten darf und Aufgaben bekomme. Diese Erwartungen wurden was mich überrascht sogar mehr als erfüllt. Ich hatte nicht  damit  gerechnet,  dass  die  Menschen  innerhalb  des  Betriebes  sich  so  sehr  um  uns kümmern  und  sich  so  sehr  darum  bemühen  uns  etwas  beizubringen.  Ich  bin  also  positiv überrascht.  Auch  was  das  Verhalten  der  Mitarbeiter  angeht  war  ich  einigermaßen  überrascht. Es hat in mir nämlich das Bild geherrscht das Türken immer unpünktlich seien und ein wenig egoistisch, jedoch hat sich das Gegenteil heraus gestellt.

Die  Mitarbeiter waren allesamt stets pünktlich und auch hilfsbereit. Ich habe im Laufe des Praktikums eine solche nähe von den Mitarbeitern entgegen bekommen mit welcher ich nicht gerechnet hatte.

4.  Welche  Gemeinsamkeiten  und  Unterschiede  haben  Sie  als  Türkeistämmige/r  aus Deutschland  in  ihrer  Heimat-und  Gastkultur  entdecken  können?  Gab  es  Verhaltensweisen, die Ihnen fremd waren?

Eine der ersten Punkte die mir zugleich aufgefallen sind, ist dass es anders als in Deutschland viele Katzen und Hunde auf den Straßen gibt. Damit sind nicht Haustiere gemeint, so ndern wirklich verwilderte Tiere die auf der Straße leben, dass sieht man in Deutschland nicht. Auch auf viele Verkehrsregeln wird in der Türkei nicht so wie in Deutschland geachtet. Wenn man beispielsweise an einem Zebrastreifen steht kann man bis morgen noch warten, dass jemand  anhält  und  du rüber  kannst.  Auch gehen  wirklich  sehr  viele  Fußgänger  über rote Ampeln, weil sie nicht warten wollen. Bzw. kam es mir so vor als ob wir die einzigen Menschen gewesen sind die an einer roten Ampel gewartet haben.

Auch ist im Vergleich zu Deutschland in der Türkei alles ein wenig chaotischer und verplanter. Wir hatten Beispielsweise Probleme mit den Bussen dort. Bei uns ist es nämlich so, dass die Zeiten der Busse an denen sie an der Haltstelle sind alle aufgeführt sind. Man kann auch als Fremder direkt nachverfolgen, welcher Bus wann an welcher Haltestelle ankommt, wo hin dieser fährt und an welchen Haltestellen gehalten wird. In der Türkei war es so dass man auf gut Glück zur Haltestelle gegangen ist und auf die Ankunft des Busses gewartet hat. Nachdem man sich  dann im Bus befand wusste man auch wenn man den Namen der Haltestelle bei der man aussteige muss kennt nicht wann man aussteigen soll. Denn es wird nicht angesagt welches die nächste Haltestelle ist und auch die Haltestellen sind meist von außen nicht beschriftet.  Die  Haltestellen  besitzen  zwar  Namen  aber  diese  kennen  nur  Ortsansässige. Daher war es eine große Umstellung für mich, vor allem musste ich wenn ich wo hin wollte immer Fragen und Kontakt zu Leuten aufbauen, was ich in Deutschland fast nie muss.

Einen  weiteren  wesentlichen  Unterschied  habe  ich  in  den  Gesten  und  Mimiken  der  Menschen entdeckt. Bei uns wird beispielsweise zum Gruß genickt oder einem zu gewunken in der Türkei wird zum Gruß ab und zu auch genickt, aber meistens wird einem zum Gruß zugezwinkert, was mir zu Beginn sehr befremdlich war. Auch ist es so, dass in der Türkei sehr viel Augenkontakt gehalten wird. Da ich es nicht gewohnt war so viel Augenkontakt zu halten war das eine etwas schwierige Umstellung für mich.

Was mir auch noch aufgefallen ist, ist das Türken wirklich sehr neugierig sind. Nach unserer Ankunft im Betrieb wurden wir ziemlich eindeutig angestarrt und jeder hat über uns geredet und gefragt wer wir sind und was wir machen. Zu Beginn war mir diese Situation sehr unangenehm. Doch nach einer Zeit hat sich das ein wenig gelegt, jedoch hat es nicht komplett aufgehört. Wir waren nämlich immer in verschiedenen Abteilen und da hat das Ganze dann von vorne angefangen. Viele der Arbeiter haben uns auch einfach so angesprochen wenn wir in der Nähe standen und in dem Moment nichts zu tun hatten. Aber wir wurden immer auf eine höfliche Art und Weise angesprochen, daher war mir die Situation nicht unangenehm. Nur  einige  wenige  Male  kamen  Arbeiter  einfach  auf  uns  zu  und fragten  uns  verschiedene Dinge. Ich wurde beispielsweise gefragt, ob ich so bete wie die Muslime es in der Türkei tun. Diese Frage fand ich ein wenig komisch und die gesamte Situation war mir ein wenig unangenehm. In Deutschland bin ich der Meinung würde ein Arbeiter seine Arbeit nicht für einen Moment stehen lassen und mir solch eine Frage stellen. In der Türkei geborene Personen sind wie es mir scheint etwas offener als in Deutschland geborene Menschen.

Nun  zu  den  mir  aufgefallenen  Gemeinsamkeiten  .  Innerhalb  des  Betriebes  wird  sehr  auf Pünktlichkeit geachtet und es gibt auch in jedem Abteil verschiedene Pausen an dessen Zeiten sich jeder halten muss und auch hält, wie ich es auch in Deutschland kenne. Angestellte in höheren Positionen sind auch wie üblich disziplinierter und legen noch mehr Wert auf Ordnung. Je höher die Position in der Hierarchie des Betriebes desto mehr Verantwortung trägt man.

5.  Schildern Sie ein irritierendes Ereignis. Haben Sie dafür eine Erklärung? Denken Sie an das Interkulturelle Training für mögliche Erklärungsansätze.

Ein mir widerfahrenes verwirrendes Ereignis war, dass wir an einem Tag innerhalb des Betriebes stehen gelassen wurden. Und zwar war eine der Fortbilderinnen aus dem Zuschnitts Band  für  uns  zuständig.  Diese  hatte  „kurz“  etwas  zu  erledigen  und  würde  uns in  zwanzig Minuten wieder abholen. Wir standen also hinten im Betrieb wo die Stoffe ausgelegt werden und warteten. Die Frau kam zuerst einmal nicht es waren schon fünfzig Minuten vergangen und danach lief sie mit einem anderen Praktikanten an uns vorbei. Sie sagte weder etwas noch sah sie uns an. Hiernach warteten wir weitere dreißig Minuten ehe sie zu uns kam und unser  Lernprogramm  fortsetzte.  Im  gesamten  warteten  wir  ganze  achtzig  Minuten  auf  sie, das bedeutet sie hatte sich um sechzig Minuten verspätet und hat uns noch nicht einmal Bescheid gegeben. Diese Zeit standen wir einfach nur da und taten nichts. Was der Grund für dieses Verhalten sein kann ist mir leider auch nicht im Klaren, aber wahrscheinlich hat sie es nicht als wichtig  erachtete uns zu informieren, da sie sich in einer höheren Position als wir Praktikanten befand.

6.  Wie gestaltete sich Ihr Kontakt zu Ortsansässigen?

Innerhalb von zwei Wochen habe ich mir bereits einen kleinen Freundeskreis mit einigen der Mitarbeitern des Betriebes aufgebaut. Wir haben mit ihnen gemeinsam die Pausen im Betrieb  verbracht  und  uns  so  näher  kennengelernt.  Im  späteren  Verlauf  haben  wir  uns  auch außerhalb des Betriebes getroffen und zusammen Zeit verbracht. Wir waren beispielsweise gemeinsam essen und wurden auch zu einigen Leuten nach Hause eingeladen.

Vom ersten Tag an hat sich vor allem Herr Koç der uns dieses Praktikum ermöglicht hat gut um uns gekümmert. Er hat uns die Gegend gezeigt und uns auch einige Male zu sich nach Hause  eingeladen.  Sogar  meinen  und  Herr  Koç´s   Geburtstag  haben  wir  gemeinsam  mit Herrn Koç und seiner Familie gefeiert. Selbst nach Beendigung des Praktikums haben wir weiterhin  Kontakt  zueinander.  Ich  halte  auch  weiterhin  den  Kontakt  zu  vielen  Leuten  aus dem Betrieb über soziale Netzwerke aufrecht.

7.  Schildern Sie bitte ein spannendes oder schönes Ereignis, das sich durch den Kulturaustausch ergab.

Ein  schönes  Ereignis  ist  wie  bereits  bei  Aufgabe  6  erwähnt  die  Geburtstagsfeiern  mit  der Familie  Koç.  Ich  durfte  sogar  Cupcakes  bei  ihnen  zuhause  backen  welche  ich  dann  am nächsten Tag mit zur Arbeit gebracht hatte. Ich habe es noch nie in Deutschland erlebt oder gehört,  dass  man  einem  so  offenherzig  entgegen  gekommen  ist.  Schließlich  ist  es  schon etwas Besonderes wenn einem die Küche zum Backen von dreißig Cupcakes zur Verfügung gestellt wird. Das war für mich persönlich ein sehr schönes Erlebnis was ich auch so leicht nicht vergessen werde.
Einen Tag lang waren wir auch im Kindergarten und haben mit den Kindern gespielt was ich auch als ein schönes Ereignis betrachte. Die Kinder sind wie mir aufgefallen ist sehr offen und auch aufgeweckt. In Deutschland hatte ich auch einmal ein Praktikum in einem Kindergarten gemacht, doch das Verhalten der Kinder ist meiner Meinung nach sehr unterschiedlich. Bereits zweijährige Kinder durften in der Türkei alleine essen und trinken. In dem Ki ndergarten in dem ich in Deutschland war durften Kinder unter vier Jahren nicht einmal einen Becher halten. Das ist zum einen wieder eine Erkenntnis für mich welcher mir einige kulturelle Unterschiede darlegt und zum anderen einfach nur ein schönes Erlebnis, da ich auch Kinder sehr mag war es für mich ein positives Erlebnis.

8.  Wie hat der Auslandsaufenthalt Ihren Blick auf Ihre eigene Kultur verändert? Tragen Sie Ihre interkulturellen Erfahrungen nach Ihrer Rückkehr mit in Ihren Alltag? Beeinflussen sie Ihr Verhalten, Ihre Einstellung und Werte?

Was  ich  gelernt  habe  ist,  dass  es  wichtig  ist  auf  Leute  zuzugehen  und  auch  Kontakte  zu knüpfen. Diese  Verhaltensweise werde ich versuchen mir anzueignen und auch in meinem weiteren Leben umzusetzen. Mein allgemeiner Blick auf meine eigene Kultur hat sich nicht stark  geändert  ich  habe  lediglich  festgestellt,  dass  das  Vorurteil  Türken  seien  unpünktlich und  undiszipliniert  nicht  der Wahrheit  entspricht,  da  ich  genau  das  Gegenteil  erlebt  habe. Woher dieses in meinem Kopf verankerte Vorurteil kommt ist mir selbst nicht wirklich klar, aber  ich  werde  in  Zukunft  versuchen keine  Vorurteile  gegenüber  Menschen  zu  bilden.  Ich werde versuchen das Entstehen von Vorurteilen und Klischees in meinem Kopf zu vermeiden. Meine Einstellung hat sich insofern geändert, dass ich versuche offener für neues zu sein. Eine mir angeeignete Angewohnheit, welche ich erst bemerkt habe als  Freunde mich darauf  hingewiesen  haben  ist  es,  dass  ich  viel  stärker  Augenkontakt  halte  als  zu  vor.  Für mein  späteres  Berufsleben  ist  dies  von  Vorteil,  doch  für  meine  Freunde  ist  es  bisher  befremdlich  und  unangenehm,  dass  ich  so  viel  Augenkontakt  halte,  da  sie  es  nicht  gewohnt sind. Doch ich werde diese Angewohnheit beibehalten.

9.  Inwiefern hat der Auslandsaufenthalt Ihre interkulturelle Kompetenz gefördert?

Meine Kompetenzen wurden insofern gefördert, dass ich jetzt weiß wie sich türkische Bürger und deutsche Bürger verhalten und kann dem entsprechend meine Art und Weise auf eine Person zu zugehen anpassen um leichter Kontakt auf zu bauen. Denn in der Türkei geborene und aufgewachsene Menschen sind sehr unterschiedlich als welche die in Deutschland aufgewachsen sind. Es gibt sehr unterschiedliche Angewohnheiten und auch unterschiedliche Erwartungen, daher muss man auch auf unterschiedlichem Wege auf Menschen zugehen. Doch da ich dies nun gelernt habe wird es für mich leichter werden auf Menschen zuzugehen. Außerdem versuche ich nun auch in verschiedenen Blickwinkel zu sehen und Empathie zu bilden, da man so viel leichter zu Menschen durchdringt.

10. Inwiefern hat das Praktikum Ihre (Fach-)sprachlichen Kenntnisse gefördert?

Was  meine  sprachlichen  Kenntnisse  und  Fähigkeiten  anbelangt  haben  sich  diese  weitgehend  verbessert.  Sowohl  meine  Aussprache  als  auch  mein  Redefluss  haben  sich  deutlich gebessert.  Außerdem  habe  ich  einige  neue  Wörter,  vor  allem  Fachbegriffe  dazu  gelernt. Auch  meine  Rechtschreibung  hat  sich  sehr  gebessert,  ich  habe  Notizen  auf  Türkisch  genommen und falls ich ein Wort falsch geschriebene haben sollte hat die jeweilige Aufsichtsperson meine Rechtschreibung korrigiert, was mir sehr geholfen hat. Viele der Wörter die ich kannte konnte ich nicht auf  Papier bringen, ich kannte zwar den laut der Worte aber konnte sie nicht schreiben. Dies hat sich hier auch zum Guten geändert. Außerdem habe ich auch einiges über verschiedene Dialekte im türkischen Sprachraum gelernt und viele Unterschiede zwischen den Dialekten kennen gelernt. Auch in Edirne werden viele Worte anders verwendet oder anders ausgesprochen, als wie ich sie gelernt habe.

11. Wenn Sie jetzt zurückblicken: Welche Vorteile hat Ihnen die Teilnahme am RootsProgramm  für  Ihren  persönlichen  und  berufspraktischen  Werdegang  bieten  können?

Ein wesentlicher Vorteil ist die Tatsache, dass sich meine Sprachkenntnisse verbessert haben.  Des Weiteren  habe  ich  durch  das  Praktikum  in  EGS  viele  Leute  kennen gelernt  und Kontakte geknüpft, die später einmal von Nutzen sein könnten, da ich es mir gut vorstellen kann auch in der Türkei einmal Beruflich tätig zu sein.
Ich habe auch viele Erfahrungen gemacht die mir später sicherlich weiter helfen würden. Ich habe gelernt wie man mit Problemen innerhalb des Betriebes  umgehen sollte und auch im Wesentlichen erfahren wie der Aufbau einer Firma aussieht.
Außerdem habe ich auch gelernt viel mehr Dinge zu hinterfragen, da dies eine sehr gute Methode ist um zu lernen. Wenn man sich nämlich Gedanken macht und sich fragen überlegt, was der Inhaber des Betriebes von uns wollte, lernt man viel schneller und besser.
Im Großen und Ganzen bin ich auch was meine Persönlichkeit angeht durch das Praktikum Selbstbewusster und auch Selbstständiger geworden. Ich war persönlich bisher noch nicht eine so lange Zeit getrennt von der Familie und habe so viele neue Erfahrungen gemacht und gelernt auch auf meinen eigenen Beinen zu stehen. Außerdem wurde ich mir hierdurch auch  bewusst,  dass  ich  auch  alleine  etwas  erreichen  kann  und  nicht  unbedingt  immer  jemanden bei mir haben muss, um etwas zu erreichen.

Da es für mich auch ein großer Traum ist eines Tages etwas eigenes auf die Beine zu ste llen, war dieses eine sehr wichtige Erfahrung für mich. Vor allem habe ich auch den Wunsch etwas aufzubauen was in den internationalen Bereich fällt, daher erweisen sich die ganzen während  des  Auslandspraktikums  geknüpften  Kontakte  als  sehr  sinnvoll  und  bieten  auch eine gute Unterstützung. Es ist auch einfach schön zu wissen, dass man bei Fragen jemanden hat an den man sich wenden kann. Dies wäre ohne dieses Praktikum auch nicht möglich gewesen.

12. Sonstige Bemerkungen, wie z.B. zur Betreuung durch das International Office, zum Sprachkurs oder Interkulturellen Training

Was die Betreuung durch das International Office betrifft bin ich sehr zufrieden. Frau Kurnaz hat mir bei allem sehr geholfen  und auch bei Fragen war sie immer eine gute Unterstützung für mich. Ich hoffe es wird auch weiterhin das Roots-Programm angeboten und der Service sogar erweitert, denn dieses Programm bietet für türkischstämmige Studenten wie mich eine einmalige Möglichkeit und öffnet einem neue Blickwickel und neue Wege.

Ich möchte auch einmal vermerkt haben, dass sich meine deutsche Sprache in dieser kurzen Zeit deutlich verschlechtert hat und dass auch mein Redefluss negativ Beeinflusst wurde und ich mich schwer darin tue vernünftige Sätze auf Deutsch zu bilden. Ich bitte also um Nachsicht, falls einige Sätze von mir nicht verständlich formuliert worden sind.

Informationen zum Roots-Programm: uni-bremen.de/roots