1.Unternehmensporträt
Die Classic Communication S.A.R.L (zu Deutsch: GmbH) ist eine deutsch-französische PR-Agentur in Nizza. Das Team von Classic Communication besteht aus 3 Festangestellten Mitarbeitern und bis zu 2 Praktikanten, deren Praktika in der Regel zwischen zwei und sechs Monaten dauern. Die Sprache im Team ist deutsch, aber der Agenturalltag ist deutsch-französisch. Classic Communication hat es sich zur Aufgabe gemacht internationale PR und Kommunikation für seine Kunden zu betreiben. Besonders spezialisiert hat sich die Agentur hierbei auf französische Kunden, für die die PR Arbeit über Frankreich hinaus auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) betrieben wird. Für manche Kunden übernimmt Classic Communication zunehmend auch die englischsprachige, internationale PR. Die Kunden der Agentur sind internationale Luxusmarken aus den Bereichen Lifestyle and Culture, Beauty, Food and Wine, Hotel and Travel. Außerdem übernimmt Classic Communication auch gelegentlich die PR für spezielle Events, auf denen diese Marken vertreten sind oder an denen Kunden beteiligt sind. Die Zielgruppe der journalistischen Kontakte ist zwar immer individuell vom Kundenprofil abhängig, jedoch lässt sich sagen, dass tendenziell besonders Wert auf Zusammenarbeit mit hochwertigen (Luxus-)Magazinen und Internetmedien gelegt wird.
Die im Allgemeinen als Press Relations bezeichnete Kommunikationsarbeit einer solchen Agentur bezeichnet nicht nur klassische Pressearbeit, sondern lässt sich in verschiedene Tätigkeitsfelder aufteilen: von Strategie und Konzeption über das Texten und Redigieren von Pressemitteilungen, dem Aufbau von Medienkooperationen, Redaktionsbesuchen, Eventplanung, Interviews, Social Media Kommunikation, Tastings- und Produktsamples bis hin zur Medienanalyse und Reporting und Dokumentation. Darüber hinaus nimmt bei Classic Communication auch das Übersetzen eine wichtige Rolle ein.
Durch seine Spezialisierung auf die internationale Pressearbeit für deutsch- und französischsprachige Kunden hat Classic Communication wenig Konkurrenz und grenzt die Zielgruppe seiner Kunden auf solche ein, für die besonders die multinationale PR Arbeit und die Kommunikation ihrer Marke im deutsch-französischen Raum lukrativ scheint.

2.Bewerbungsverfahren, Erwartungen und Finanzierung
Mein Studiengang der Kommunikations- und Medienwissenschaften beinhaltet ein zweimonatiges Pflichtpraktikum, welches üblicherweise bis zum 5. Semester während der Semesterferien zu absolvieren ist. Der mir zu Verfügung stehende Praktikumszeitraum war also bereits recht eingeschränkt. Daher hatte ich mit meiner Suche schon im Januar dieses Jahrs begonnen und im Februar konkrete Bewerbungen versandt.
Studienbedingt sollte das Praktikum sich selbstverständlich in irgendeiner Form mit Medien, PR, Marketing und/oder Kommunikation beschäftigen. Ebenso breit gefächert wie diese Tätigkeitsfelder waren aber auch die Praktikumsstellen, die dieses Kriterium erfüllten. Da ich mir verschiedene Optionen für mein späteres Berufsleben vorstellen konnte, wollte ich mich zunächst noch nicht auf eine spezielle Branche festlegen. Was meine Suche schließlich konkret werden ließ, war der Wunsch mein Interesse und meine Leidenschaft für Frankreich und die französische Sprache mit den Aufgabenfeldern meines Studiums zu verbinden. Meine Suche trieben weiterhin mein Interesse für Journalismus und Kommunikationstätigkeiten an. Außerdem hatte ich bereits während meines Freiwilligendienstes in Frankreich verschiedene Aufgabenbereiche von Öffentlichkeitsarbeit kennengelernt und mich gerne in diese eingebracht. Schon damals entstand in mir der Wunsch die internationale Arbeit, meine Freude an Kommunikation und mein Interesse für beide Länder, Deutschland und Frankreich, nach einem Masterabschluss auch professionell miteinander zu verbinden.
Ich suchte somit gezielt nach deutsch-französischen Medien (Zeitschriften, Rundfunksender) und Einrichtungen, die eine Abteilung für (internationale) Öffentlichkeitsarbeit hatten.
Schließlich fand ich auf der Webseite des Deutsch-Französischen Jugendwerks die Stellenausschreibung für ein Praktikum bei Classic Communication. Ich schickte meiner zukünftigen Praktikumsbetreuerin und Agenturchefin meine vollständige Bewerbung zu. Es folgten ein Kurztest, für den ich eine Woche Zeit hatte und daraufhin ein Skype-Gespräch. Der Kurztest bestand sowohl aus Übersetzungstätigkeiten, als auch aus Korrekturlesen. Ich habe ihn als eine interessante Einstimmung auf das Praktikum empfunden und mich dadurch auch als Bewerberin ernstgenommen und gefordert gefühlt, was mich neben anderen Kriterien in meiner Entscheidung für diese und gegen eine andere Praktikumsstelle, die mir sehr gut gefiel, schließlich zusätzlich bestätigte.
Der Test erweckte zudem meine Neugierde. Ich hatte bereits ein wenig Erfahrung in Kommunikationstätigkeiten- auch auf Französisch- und war gespannt wie viel Raum für Selbständigkeit mir das Praktikum bieten würde.
Außerdem hatte ich bisher nur die „Eigen“-PR für einen konkreten Verein kennengelernt. Wie würde sich die Arbeit einer Agentur gestalten, deren Aufgabe die PR für viele verschiedene Kunden ist?

Mit dem Praktikum verbunden waren Anreise und das Suchen einer Unterkunft in Nizza. Um beides finanzieren zu können, war ich auf Fördermittel angewiesen, da mein Praktikum für einen Zeitraum unter drei Monaten nicht vergütet wurde.
Von meiner Agenturchefin erhielt ich ein Informationsblatt, dass sowohl potentielle Vermieter auflistete, als auch die Finanzierungsmöglichkeiten durch das DFJW und Erasmus+. Ich hatte selbst schon an interkulturellen Seminaren von Erasmus+ teilgenommen und mich daher bereits mit den angebotenen Förderprogrammen auseinandergesetzt. Weiterhin erkundigte ich mich über die genaue Vorgehensweise im International Office der Uni Bremen und fand dort alle Antworten, die ich suchte. Innerhalb von weniger als 30 Tagen hatte ich bereits die Zusage für mein Erasmus-Stipendium und war dementsprechend erleichtert und beruhigt.
Auf einer Infoveranstaltung der Uni Bremen hatte ich mich im April zudem beim Stand des DFJW über Praktikumsförderungen informiert und eine wirklich tolle Beratung mit Erlebnisbericht erhalten. Die Bewerbung um das Stipendium war gut verständlich und umsetzbar. Auch wenn mich die lange Wartezeit auf eine Rückmeldung verunsicherte und etwas besorgt werden ließ, freute ich mich sehr, als sie im August schließlich kam.
So konnte ich mir sorgenfrei das WG-Zimmer in Nizza leisten und auch die deutlich höheren Lebenshaltungskosten in Nizza decken. Das WG Zimmer habe ich erstaunlich schnell über die Seite www.appartager.fr gefunden. Viele Vermieter in Südfrankreich suchen explizit nach Untermietern für die Sommermonate.

3.Meine Tätigkeiten im Agenturalltag
Das Klischee des kaffeekochenden Medienpraktikanten dürfte den meisten ein Begriff sein. Ich hatte von Anfang an nichts weniger gewollt als mein Praktikum vor einem Kopierer oder einer Kaffeemaschine zu verbringen und dementsprechend hohe Erwartungen in die vielversprechend klingende Praktikantenposition bei Classic Communication gesetzt.
Was die Selbstständigkeit und das mir entgegengebrachte Vertrauen angeht, wurden diese sogar übertroffen.
Von Beginn an hatte ich das Gefühl, respektiert und ernstgenommen zu werden. Ich wurde durch ein anfängliches Gespräch mit meiner Praktikumsbetreuerin auf das Praktikum vorbereitet und von meiner Vorgängerin noch zwei Tage lang in den Agenturalltag und die zu verwendenden Programme eingearbeitet. Das empfand ich als angenehm, da sie mir jede Frage gern und verständlich beantwortete und durch ihre eigene Position als Praktikantin auch Dinge erklärte, die für meine Agenturchefin vielleicht schlichtweg selbstverständlich gewesen wären.
Außerdem sollte eine zweite Praktikantin mit mir den Sommer über in der Agentur arbeiten. Wir verstanden uns bereits anfänglich gut miteinander.
Da jede von uns einen Praktikumsplan und wöchentlich eine eigene To-do-Liste erhielt war schnell klar, dass wir uns zwar gegenseitig bei vielem helfen konnten, jedoch jeder eigene Zuständigkeitsbereiche und verschiedene Kunden hatte.
Mein Hauptkunde war ein französischer Hersteller von hochwertigen Weinen und Olivenölen, der seit dem Frühjahr auch ein Privatschloss eröffnet hatte.
Anfänglich bestand meine Aufgabe hauptsächlich im layouten und übersetzen von Pressemitteilungen und der Verteilerpflege. So hatte ich die Möglichkeit mich unverfänglich an den Telefonkontakt mit französischen Journalisten zu gewöhnen.
Später wurde meine Hauptaufgabe das Bekanntmachen des Privatschlosses in der französischen und internationalen Presse. Ich recherchierte eigenständig geeignete Magazine mithilfe von speziellen Verteilern und dem Internet und kontaktierte Journalisten aus aller Welt telefonisch und per Mail um ihnen Informationen und Bilder zum Schloss, sowie persönliche Einladungen zukommen zu lassen.
Nebenher gab es regelmäßige Tätigkeiten, die immer wieder anfielen. So gehört zum Beispiel die Internetsuche nach neuen Veröffentlichungen mithilfe von speziellen Suchprogrammen und das Reporting von sogenannten Clippings zum Agenturalltag. Clippings sind gespeicherte bzw gescannte Veröffentlichungen zu den Produkten der jeweiligen Kunden. Jedes Clipping besteht aus Bildern der Veröffentlichung und den zugehörigen Mediadaten, sowie dem errechneten Anzeigengegenwert der Veröffentlichung. Diese Daten werden in Form eines Reportings monatlich festgehalten und an den Kunden übermittelt.
Auch die Verteilerpflege gehört zu den Basics einer PR-Agentur und muss regelmäßig nebenher betrieben werden.
Ab und zu fielen auch die Übersetzung von Pressemitteilungen ins Deutsche, Korrekturlesen oder der Versand von (Weihnachts-)Pressemitteilungen an.
Zu jeder versandten Pressemitteilung gehörte das telefonische Follow-up. Follow-up meint das Nachtelefonieren, um den Journalisten in Erinnerung zu bleiben, sich zu erkundigen ob Produktproben oder weitere Informationen und Bildmaterial gewünscht werden und somit einen Schritt näher an eine mögliche Produktplatzierung heranzukommen.
Dieses Follow-up übernahm ich für verschiedene Pressemitteilungen.
Insgesamt lässt sich sagen, dass ich mit Journalisten hauptsächlich auf Französisch und im letzten Monat auch auf Englisch kommuniziert habe. Dabei habe ich mehrere hundert Mails geschrieben und gar nicht anders gekonnt als jegliche Scheu vor dem Telefonieren auf Französisch abzulegen. Und obwohl ich im Nachhinein sagen kann, dass es furchtbar frustrierend sein kann zehn unfreundliche Journalisten hintereinander erfolglos von einem Bio-Wein zu überzeugen zu versuchen, kenne ich jetzt auch das unglaublich stolze Gefühl, wenn man die Zusage für eine eigens organisierte Veröffentlichung per Mail erhält. Und selbst ein simples, freundliches Telefongespräch mit einem wildfremden Redakteur lässt einen oft den weiteren Arbeitstag mit einem Lächeln zu Ende bringen.

4.Herausforderungen und besondere Projekte
Eine ganz besondere Herausforderung war mir bereits vor Antritt des Praktikums bekannt. Ich war bereits darauf vorbereitet worden, dass Agenturchef und Agenturchefin einen Teil des Julis auf Pressereise in Deutschland sein würden. Ich war mir der Herausforderung bewusst, empfand die Tatsache mir und meiner Praktikumskollegin dieses Vertrauen entgegenzubringen jedoch auch als sehr motivierend und war deshalb gespannt wie es sein würde den Telefondienst und unsere Aufgaben in der Agentur zeitweise ohne Ansprechpartner zu übernehmen.
Da wir gut betreut werden sollte, nicht allein in der Agentur waren und im Juli keine außergewöhnlichen Events oder Tätigkeiten anstanden, verlief alles problemlos. Dabei gaben der regelmäßige Mailkontakt mit meiner Praktikumschefin, sowie mehrmals wöchentliche Telefonate Sicherheit und ich konnte dringende Rückfragen stellen. Natürlich war es ein Unterschied sich einfach umdrehen zu können um eine Frage zu stellen oder jedes Mal eine E-Mail schreiben zu müssen. Ich dachte somit deutlich länger über jede Frage nach und wog ihre Wichtigkeit ab. Schließlich wollte man Selbstständigkeit zeigen.
Auch das war eine interessante Erfahrung. Im Nachhinein denke ich, dass ich ein mir angenehmes Mittelmaß gefunden habe zwischen notwendigen Fragen, die Fehler verhindern und eigenständigem Entscheiden im Rahmen meiner Entscheidungsfreiheit, das zu persönlichen Erfolgserlebnisse führte.
Diese Erfahrung hätte ich bei ständiger Anwesenheit meiner Ansprechpartner womöglich nicht gemacht.
Dennoch hätte ich mich in manchen Momenten wohler gefühlt, wenn ich einen Ansprechpartner direkt mündlich hätte fragen können.
Ich war auch sehr dankbar, dass zum einen meine Mitpraktikantin da war und zum anderen auch die dritte Mitarbeiterin der Agentur regelmäßig kam. Ganz allein hätte ich mich in dieser Zeit durch fehlenden Austausch sicherlich weniger motiviert und etwas verloren gefühlt.
Auch nach guter Einarbeitung gab es schließlich viele Hintergründe über Kunden, die mir nicht bekannt waren und auch etliche telefonische (An-)Fragen, die nicht meinen Zuständigkeitsbereich betrafen. So konnten wir uns diese zumindest aufteilen und weiterleiten oder notieren.

Für ein vollkommen eigenständiges Projekt ließen zwei Monate nicht genug Zeit. Im zweiten Monat meines Praktikums widmete ich jedoch einer Aufgabe, die noch deutlich mehr Eigeninitiative forderte und Verantwortung mit sich brachte, als die oben erwähnten regelmäßigen Tätigkeiten.
Wie bereits angesprochen, war ich zuständig für das Bekanntmachen des luxuriösen Privatschlosses bei internationalen Journalisten.
Ich habe passende Magazine herausgesucht, Ansprechpartner erfragt und Kontakt hergestellt. Dabei habe ich etliche Mails und Einladungen verfasst und die so entstandenen Kontakte auch selbst weiterführen dürfen. Schließlich habe ich mehrere Besuche vereinbaren können und einen Artikel in einem renommierten Magazin in die Wege geleitet. Diese Aufgabe hat mir großen Spaß gemacht und mich selbstbewusster werden lassen. Ich habe den Aufwand, den PR-Arbeit bedeuten kann am eigenen Leib erfahren und viel über serviceorientierte Kommunikation gelernt, indem ich sie selbst anwenden und optimieren konnte.
Auch sprachlich hat mich diese Aufgabe sowohl im Englischen, als auch im Französischen noch einmal besonders gefordert, weil ich meinen Wortschatz in diesen beiden Sprachen um viele neue Redewendungen und Ausdrücke erweitern konnte, die mir sicherlich bei weiteren Praktika von Nutzen sein werden.

5.Reflexion
Um mein Praktikum rückblickend zu reflektieren möchte ich mich in drei verschiedenen Hinsichten damit auseinandersetzen. Zum einen habe ich mich gefragt, welchen persönlichen Nutzen ich daraus mitnehme, also ob ich mich durch dieses Praktikum – speziell auch bezogen auf die Besonderheit des Auslandspraktikums – persönlich weiterentwickelt habe. Dann möchte ich gern erläutern ob, und inwiefern das Praktikum eine sinnvolle Ergänzung zu meinem Studium und meinem bisher angeeigneten theoretischen Wissen daraus war und zu guter Letzt einen Blick auf den Nutzen des Praktikums in professioneller Hinsicht mit Perspektive auf weitere Praktika und eventuelle Jobs richten.

Dass mein Praktikum in Frankreich stattfinden würde, stimmte mich von vornerein eher freudig erwartend als eingeschüchtert. Ich fühlte mich bereits sehr sicher in der Sprache und kannte auch die Kultur schon ganz gut.
Ich war motiviert mein Französisch auch auf professionellem Level zu verbessern und neugierig zu sehen, wie ich mich dabei anstellen würde.
Im Endeffekt schüchterte mich das Telefon dann anfangs doch ein wenig ein, aber ich realisierte erfreut, wie schnell diese Schüchternheit verging. Ich denke, dass ich sowohl sprachlich, als auch in meiner Einstellung um einiges selbstbewusster geworden bin während dieses Praktikums. Und das verdanke ich mit Sicherheit zu großen Teilen der großen Verantwortung, die ich bei vielen Aufgaben tragen durfte und auch dem Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde, indem man mich nie passiv sein ließ, sondern von Anfang an mit eigenen Aufgaben betraute, die manchmal kleine Herausforderungen waren, mich jedoch nie überforderten.
Auch die Tatsache, dass nicht jede einzelne E-Mail Korrektur gelesen und nicht jede Aufgabe nachkorrigiert wurde, fühlte ich mich ernstgenommen und hilfreich in vielem, was ich tat.

Ich habe erst zwei Semester Studium hinter mir und da es sich um die beiden ersten handelt, waren diese dementsprechend theoretisch. Ich habe nicht erwartet, dass ich in meinem Praktikum viel Gelerntes anwenden würde und das Praktikum eher als willkommene praktische Ergänzung und ersten Einblick in ein mögliches Arbeitsfeld gesehen. Genau das war es schließlich auch. Zwar war es sinnvoll einige medientechnische Begriffe schon einmal gehört zu haben und mich mit unterschiedlichen Mediengattungen auszukennen, aber theoretische Parallelen zu konkreten Studienmodulen begegneten mir kaum. Ich denke allerdings, dass mir die Erfahrungen des Praktikums möglicherweise in den kommenden praxisorientierten Modulen des dritten Semesters wieder begegnen werden und sich sicherlich als interessante Vergleichsbasis eignen.

Ich habe einen guten Einblick in das Berufsfeld der Öffentlichkeitsarbeit und PR erhalten und denke, dass ich im Rahmen von zwei Monaten wirklich viel selbstständige, praktische Erfahrungen sammeln konnte. Das Arbeitsumfeld war angenehm und ich bin stolz auf das ein oder andere Erfolgserlebnis. Dennoch muss ich sagen, dass ich mir für meine eigene berufliche Zukunft vermutlich eine andere Richtung aussuchen werde, als die einer eigenen PR-Agentur. Das liegt zum einen daran, dass mir die persönliche Nähe zu den vertretenen Marken fehlte. Ich fand es spannend, dass Classic Communication viele, sehr verschiedene Kunden hat, aber dadurch fiel es mir auch schwerer, mich mit allen Kunden ähnlich zu identifizieren.
Nach diesem Einblick würde ich sehr gern, vielleicht in einem zukünftigen Praktikum, PR-Arbeit in einer Organisation oder einem Verein selbst kennenlernen. Ich könnte mir vorstellen, dass es auch spannend ist, eine Organisation bekanntzumachen, deren Mitglied man gleichzeitig auch ist. Hierbei denke ich an die Öffentlichkeitsarbeit für eine NGO, ein konkretes Unternehmen oder auch Veranstaltungs-PR. Auch würde ich gerne das selbstständige Texten noch mehr in meinen beruflichen Fokus rücken und mich vielleicht auch konkreter Richtung Kultur als mögliches Themenfeld orientieren.

Abschließend kann ich sagen, dass ich sehr zufrieden mit meinem Auslandspraktikum bin.
Ich hätte nicht erwartet, dass ich in nur zwei Monaten eine so große persönliche Lernerfahrung mache und freue mich, dass es mich sogar in meinen Zukunftsüberlegungen einen Schritt weiterbringen konnte.

Anmerkung:
Ich habe den Anschlag, der sich während meines Aufenthaltes in Nizza ereignet hat bewusst nicht in meinem Bericht erwähnt. Das liegt zum einen darin begründet, dass ich den Fokus des Berichtes mehr auf dem Praktikum selbst, als auf das sonstige Leben vor Ort legen wollte. Zum anderen war ich selbst naher Zeuge des Geschehens und empfinde daher einen formalen und in sich positiven Bericht wie diesen nicht als passende Textform um meine Reflektionen und Gedanken dazu zu niederzuschreiben.