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Monat: Januar 2021

Mini-Literaturliste zur persönlichen Weiterentwicklung

Hallo zusammen,

im heutigen Blog-Eintrag geht es um drei Bücher, die ich persönlich sehr gut finde und euch wärmstens empfehle. 

Ich möchte nicht übertreiben, aber alle drei haben mein Leben zu mehr oder weniger großen Teilen verändert. Das letzte lese ich aktuell noch, bei den anderen beiden ist es schon eine ganze Zeit lang her. Die beiden oberen Bücher liegen mir aktuell nicht vor, sodass ich die fehlenden Informationen (die ich online nicht finden konnte für die Ausgaben die ich damals hatte) nicht eintragen konnte.

Carnegie, Dale (o.J.): Sorge dich nicht – lebe! Die Kunst, zu einem von Ängsten und Aufregungen befreiten Leben zu finden.. Frankfurt am Main: Fischer Scherz. 

Strelecky, John (2003): Das Café am Rande der Welt. Eine Erzählung über den Sinn des Lebens. ORT unbekannt: dtv

Suzuki, Daisetz Teitaro (1987): Leben aus Zen. Eine Einführung in den Zen-Buddhismus. Bern, München und Wien: Otto Wilhelm Barth Verlag

Kennt ihr eins der Bücher? Alle regen zum Hinterfragen und Nachdenken an. Alle inspirieren und verändern, wenn man sich darauf einlässt. Obwohl es psychologisch anspruchsvolle Bücher sind, lassen sie sich meistens gut lesen. Zu allen drei habe ich mir Notizen gemacht, um das Gelesene richtig durchdringen und verstehen zu können. Es sind keinesfalls langweilige Ratgeber o.Ä., aber schaut vielleicht selber gerne mal rein. Wenn ihr auf die Titel klickt, landet ihr automatisch auf einem Online-Shop.

Bis dann!:)

Exzerpt: Lob des einfachen Mahles von Gerd Splitter

Prüfungsleistung Exzerpt, Christina Behrens, 6043909

Hallöchen,

ich probiere mich hier mal an einem Exzerpt von einem echt interessanten Text, vielleicht hilft euch mein Exzerpt und ihr versteht den Text schneller, nachdem ihr das hier gelesen habt:

Einleitung
Afrikanische und europäische Esskultur im Vergleich 
Was ist die „normalere“ Esskultur – ein einfaches oder ein abwechslungsreiches Mahl?

Die afrikanische Esskultur

Die nomadischen Kel Ewey aus Niger und die afrikanischen Bauern (Bemba aus Nordrhodesien und die  Tallensi aus Ghana) im Vergleich: 
Die Kel Ewey benutzen für ihre wiederkehrenden Mahlzeiten eghale und ashin nur jeweils drei Zutaten: Hirse, Ziegenmilch und Datteln.
Die Unterschieden zwischen ihnen und den afrikanischen Bauern sind, dass diese ihre Zutaten selber anbauen und sie die Ziegenmilch mit einer selbstgemachten Soße, variierend aus Gemüse, Kräutern und auch mal Fleisch, ersetzen. Deshalb verlängert sich die sowieso schon aufwendige  Zubereitung der Hirse.
Für die Bemba und Tallensi ist das Zubereiten der Mahlzeiten Frauensache, die mit viel Zeit und Kraft die Hirse und die Soße herrichten.
Sie legen besonders viel Wert auf die Qualität der einzelnen Produkte und verheiligen ihre Mahlzeiten, die Bauern eher aus religiösen Gründen. 

Die Haltung der afrikanischen Kulturen zu der europäischen
Die Kulturen, und vor Allem die Bauern ausdrücklich, lehnen die europäische Esskultur, die tendenziell aus einer größeren Vielfalt an Zutaten besteht, ab. Sie vergleichen dieses Verhalten mit einem Vogel, der im Essen herumpickt oder mit einem Kind, das sich nicht entscheiden kann.
Aus europäischer Sicht scheinen ihre Mahlzeiten langweilig oder gar fad zu sein. Eine Europäer*in ist an eine größere Vielzahl von Geschmäckern gewöhnt, die afrikanischen Kulturen, von denen hier die Rede ist, können jedoch viel besser zwischen den verschiedenen Qualitäten ihrer Produkte differenzieren und sind dahingehend sensibilisierter.
Sie empfinden ihre wiederkehrenden Gerichte nicht als monoton, sondern als vollkommen. 

„Das einfache Gericht ist vollkommen, weil jede einzelne Zutat von Qualität zeugt, weil das Mahl mit wenigen Zutaten vollkommen ist und alle Kriterien erfüllt sind: Sättigung, Gesundheit, Bekömmlichkeit und Wohlgeschmack.“

Soziale Vorraussetzungen

  1. Fragestellung: Welche Vorraussetzungen gibt es für die Idealisierung des einfachen Mahles als vollkommenes?
    Dadurch, dass so viele Haushalte in diesen afrikanischen Kulturen unabhängig vom Markt sind, da sie ihre Zutaten entweder selber anbauen oder lokal einkaufen, ist die Auswahl der Zutaten natürlich auf ihre Produkte beschränkt. Diese Wirtschaft nennt man Subsitenzwirtsschaft.

    Außerdem gab es während der Kolonialzeit keine Unterschiede in den Esskulturen zwischen den verschiedenen sozialen Schichten, woraus sich schließen lässt, dass ein einfaches Mahl nicht an solche Charakteristika wie Armut oder Reichtum gebunden ist. Neutralität dahingehend könnte dementsprechend eine Voraussetzung sein.
    Europäer schauen natürlich auch aus einer Sicht der Fülle von Möglichkeiten an Zutaten auf die afrikanische Esskultur. Wenn man einen Perspektivwechsel vollzieht, könnte diese Fülle auch ein Überfluss bedeuten. Ein Mangel aus europäischer Sicht ist nicht gleichbedeutend mit einem Mangel aus afrikanischer Sicht.
  2.  Fragestellung:  An welche Bedingungen ist der aufwendige Herstellungsprozess gebunden?
    In solchen afrikanischen Esskulturen, in denen ebenfalls Männer an der Zubereitung der Mahlzeiten beteiligt sind, bedeutet dies im Gegensatz zu den Vorstellungen in  Europa(Haute Cuisine, hauptsächlich von Männern „erfunden“) einen „Niedergang der Küche“. Warum aber haben Frauen so viel Arbeit in die Zubereitung der Hirse gesteckt? Es ging auf jeden Fall nicht mit Sanktionen der Männer einher, deshalb kann man daraus  schließen,  dass es auf ihren eigenen Traditionen und Werten begründet ist. Man müsse sich dazu genauer die geschlechterspezifischen Rollen ansehen.

Europäische Esskultur 

Gibt es auch die Kultur des einfachen Mahles in Europa?
Aus der europäischen Sicht sind Mahlzeiten mit geringer Anzahl an Zutaten an Armut geknüpft. Es gibt große Unterschiede zwischen den Esskulturen der armen und der reichen Schichten.
Die reiche Schicht möchte sich durch größere Vielfalt an Zutaten abgrenzen und die ärmeren Schichten versuchen dies zu imitieren. Das zeigt auch, dass die arme Schicht ihre Mahlzeiten mit dem vorurteilsbelasteten Blick der reichen Schicht sieht.
Dies macht es fast unmöglich ein solches Gericht als vollkommen anzusehen, da von einem ‚Fehlen‘ der Zutaten gesprochen wird. Es existieren jedoch einige Kulturkritiker, die diesen Luxus anprangern. 

 

Literaturliste zum Plakat und ein paar Buchempfehlungen

Prüfungsleistung

Hier ist meine Literaturliste für unser Plakat zum Thema “Taste”.  Vielleicht sind manche der Quellen und Links doch noch hilfreich oder interessant für euch.

  • Dess, Nancy and Edelheit, David (1998): The bitter with the sweet: The taste/stress/temperament nexus. Biological Psychology, Volume 48,  Issue 2: 103-119. URL: http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0301051198000143 (Datum des letzten Besuchs 10.01.2021)
  • Fröhlich, Gerhard und Rehbein, Boike (2014): Bourdieu – Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Seite 104 – 109. J.B. Metzler Verlag. Stuttgart/Weimar.
  • Fibich, Theresa und Richter, Rudolf (2012): Bourdieu: Kapitalsorte und Geschmacks. einfsoz – Bourdieu: Kapitalsorten und Geschmack (univie.ac.at) (Datum des letzten Besuches: 16.01.2021)
  • Lindemann, Bernd; Ogiwara, Yoko; Ninomiya, Yuzo (2002): The Discovery of Umami. Chemical Senses, Volume 27, Issue 9: 843–844. URL: https://doi.org/10.1093/chemse/27.9.843 (Datum des letzten Besuchs 11.01.2021)
  • Noel Corinna, Dando Robin (2015): The Effect of emotional State in Taste perception. URL: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26122754/
  • Roden Claudia (2015): About Culture and Food. URL: https://www.youtube.com/watch?v=is7IJgibSxE
  • Smith Cameron David (2017): Taste, emotions and memories explained. https://www.medibank.com.au/livebetter/be-magazine/food/taste-emotions-and-memories-explained/
  • Tayler, Tom and Sas, Corina (2017): An Exploration of Taste-Emotion Mappings from the Perspective of Food Design Practitioners. Association for Computing Machinery, MHFI 2017: 23-28. URL: https://doi.org/10.1145/3141788.3141793 (Datum des letzten Besuchs 10.01.2021)
  • Zand, Stephan (2019): Die Kultivierung des guten Geschmacks, Eine Transformationsgeschichte der kulinarischen Sinnlichkeit. De Gruyter GmbH, Berlin/Boston:

 

Meine persönliche Liste

 

  • Bärfuss, Lukas (2014): Koala. Göttingen: Wallstein Verlag.
  • Hauser, Franziska (2018): Die Gewitterschwimmerin. Köln: Eichborn Verlag.
  • Scheuer, Norbert (2019): Winterbienen. München: C. H. Beck.

Ich finde es schwer mich für meine Lieblingsbücher zu entscheiden, deswegen habe ich hier zum einem das Buch Koala, welches ich aktuell lese von Lukas Bärfuss. Es ist ein sehr persönlicher Roman, da er den Selbstmord seines Bruders verarbeitet und sich dem tragischen Ereignis auf verschiedensten Wegen annährt und ergründet. Dabei ist sehr einfühlsam und schön geschrieben und auf jeden Fall empfehlenswert, falls man sich mal mit einem solch schweren Thema auseinander setzen möchte. Vielmehr kann ich noch nicht sagen, weil ich erst bei der Hälfte angelangt bin:)

Die Gewitterschwimmerin ist ein Roman, den ich im vergangen Sommer gelesen habe und welcher mich nachhaltig bewegt hat. An vielen Stellen ist der Roman erschütternd ehrlich und auch hierbei wird die eigene Familiengeschichte der Autorin verarbeitet. Sie erzählt die Geschichte ihrer Mutter auf eine interessante Art und Weise und malt das Bild einer einflussreichen, aber kaputten Familie über die Jahrzehnte des vergangen Jahrhunderts hinweg. Keine leichte Kost und es fällt schwer zu glauben, wie die  Tochter ihre Familie beschreibt, gleichzeitig ist es ihr Versuch den eigenen Ursprung und die Einflüsse auf ihre Person zu ergründen. Mich hat es jedenfalls viel beschäftigt und mir vor allem auch wegen des wahren Kerns des Romans gut gefallen.

Der Roman von Norbert Scheuer, würde ich mit Abstand zu meinen Lieblingsbüchern zählen und kann es von ganzem Herzen empfehlen.  Jedenfalls, wenn man sich so wie ich für die Thematik des Zweiten Weltkriegs interessiert, aber auch unabhängig davon ist es meiner Meinung nach ein durchaus besonderes Buch. Winterbienen handelt kurz gesagt von Bienen und Bombern. Gleichzeitig aber auch von weitaus mehr. Es spielt nicht weit von meiner Heimatstadt Köln, in der Eifel und ist vor allem außergewöhnlich, da es in Tagebuchform geschrieben und mit verschiedenen Zeichnungen versehen ist. Erzählt wird die Geschichte eines Mannes: Lehrer, Bienenzüchter, Widerstandskämpfer, irgendwie sympathisch und gleichzeitig unsympathisch. Für jeden etwas anderes. Ich liebe den Roman jedenfalls sehr und kann ihn auch für jedem, der die Eifel nicht kennt oder sich nicht so sehr für den Zweiten Weltkrieg interessiert, empfehlen. Allein für das viele interessante Wissen über Bienen lohnt sich das Buch.

Villeicht spricht euch ja einer Titel an und ihr habt ein bisschen Inspiration für die nächste Lektürenwahl!:)

 

 

Vielleicht doch ein MP3-Player? Wer weiß…

PRÜFUNGSLEISTUNG BEOBACHTUNGSAUFGABE

– INTERPRETATIONSTEIL

Hallo, liebe Leser:innen!

Ich möchte euch den Interpretationsteil meiner Beobachtungsaufgabe zeigen. Den Beobachtungsteil findet ihr hier: KLICK.

Ich habe mich gefragt, ob ihr auch ähnliche Erfahrungen gemacht habt oder ob ihr weitere Beispiele habt, also freue ich mich auf den Austausch in den Kommentaren!

Los geht’s! Ich habe angefangen mit einer Art Vorwort. Dann folgte meine Beobachtung (die hier natürlich fehlt) und anschließend kam mein Interpretationsteil.

 

Bevor ich über die Menschen schreibe, die ich gesehen habe, möchte ich auf die Genderthematik eingehen. Die Personen, die ich gesehen habe, trugen meistens nämlich beispielsweise geschlechtertypische Kleidung oder hatten deutlich erkennbare sekundäre Geschlechtsmerkmale, sodass ich oft automatisch an eins der beiden durch kulturellen Einfluss geprägten Geschlechter (also weiblich und männlich) denken musste, obwohl mir bewusst ist, dass es diverse Geschlechter gibt, die durchaus durch grobe Äußerlichkeiten nicht klar festgelegt werden können. Aus diesem Grund werde ich vor den Geschlechtsangaben – die meiner Meinung nach ein wichtiger Teil der Beobachtung sind – das Wort „vermuteter/vermutete“ setzen, sodass möglichst deutlich wird, dass diese Angaben nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen. Andererseits möchte ich diese Angaben nicht im Interpretationsteil nachholen, da es vermutlich den Lesefluss im Beobachtungsteil stören würde.

Schon bereits am Anfang meiner Forschung fiel mir auf, dass man im Alltag gewissermaßen permanent interpretiert und Vermutungen aufstellt. Die erwähnte Geschlechterthematik war das erste, was mir auffiel, doch es gab noch weitere Fälle. Beispielsweise im Bezug auf das Alter der Personen und die daraus resultierenden Beziehungen zwischen ihnen. Bei einer vermuteten Frau mit einem vermuteten Mädchen denkt man z.B. sehr schnell an eine Mutter mit ihrem Kind. Sähe die Erwachsene aber z.B. jugendlicher aus, würde man vielleicht eher an Geschwister denken. Auch bei Menschen, die eine bestimmte Art von Kleidung tragen, denkt man plötzlich an dazu passende Berufe, obwohl es auch andere Berufe mit ähnlicher Kleidung sein können. Des Weiteren habe ich bei Menschen, die zügig unterwegs waren gemutmaßt, dass sie in Eile sind oder ein konkretes Ziel haben, wobei ich hingegen Personen, die langsam liefen, für Spaziergänger hielt, da sie entspannter auf mich wirkten. Außerdem versuchte mein Kopf immer, fehlende Informationen selbst hinzuzufügen. Als ich beispielsweise den vermuteten Mann mit Kopfhörern sah, führte das Kabel in seine Jackentasche, wo ich ein Handy erwartete, da es für unsere Kultur und unseren technischen Standard typisch ist. Stattdessen könnte sich dort allerdings auch einfach ein altmodischer MP3-Player befinden. Anhand verschiedener Gesichtsausdrücke kam ich beim Beobachten auch immer auf bestimmte Stimmungen, die vielleicht auch nicht der Wahrheit entsprechen. Jemand der ernst guckt, kann dadurch schlecht gelaunt aussehen. Ich habe außerdem angefangen, mich für die Leben dieser eigentlich fremden Menschen zu interessieren. Der vermutete Mann, der bei unserer zweiten Begegnung einen volleren Rucksack trug als bei unserer Ersten, war meiner Einschätzung nach wahrscheinlich beim Supermarkt am Ende der Straße und brachte nun seine Einkäufe nach Hause. Ob das stimmt, kann man ohne weitere Informationen nicht wissen, aber die Interpretation des Gesehenen und Geschehenen passiert regelrecht automatisch. Mir fiel auf, dass er mich etwas länger anschaute, als würde er bemerken, dass ich vorher auch schon in dieser Straße war.

 

Also, habt ihr noch weitere Beispiele?

Wo seid ihr vielleicht angeeckt?

Wo kamt ihr ins Stocken?

Worüber macht ihr euch noch immer Gedanken?

Lasst uns darüber in den Kommentaren sprechen. Ich freue mich auf eure Eindrücke!

Schirin 

Literaturliste fürs Tasten

Wissenschaftliche Quellen:
-Shirin Weigelt, Tasten (2019)
-Dianconu, Tasten (2005), Abschnitt „1.1 PHYSIOLOGIE DES TASTSINNS“
-R.F. Schmidt, Grundriß der Sinnesphysiologie (1985), Seite 36-38, 57ff., 76-78, Grafik von Seite 37
-Herbert Hensel, Allgemeine Sinnesphysiologie (Heidelberg 1966), Seite 101-106
-Robert Jütte, Geschichte der Sinne (2000), Seite 269-270

Weitere Quellen:
-Georg Theunissen, Autismus verstehen (2020), S. 118
-James P. Kehrer, Cause–effect of oxidative stress and apoptosis (2000), S.31
-Max Sauerlandt, Michelangelo (1917), S. 9
-Bildquelle Michelangelo: https://pixabay.com/de/illustrations/die-erschaffung-adams-michelangelo-4889767/
-Vgl. J.P. Drenth, S.G. Waxmann, Artikel: Mutations in sodium-channel gene SCN9A cause a spectrum of human genetic pain disorders (2007)
-Vgl. Mark D. Baker/Mohammed A. Nassar, Pflügers Archiv – European Journal of Physiology (2020), Artikel: Painful and painless mutations of SCN9A and SCN11A voltage-gated sodium channels
-Bild Schmerzunempfindlichkeit: https://en.wikipedia.org/wiki/Nociception#/media/File:Nociceptive_pain.jpg
-S. Müller/M. Grunwald, Manuelle Medizin 2013, Artikel „Haptische Wahrnehmungsleistungen“, Seite 473
-Bildquelle Massage: https://pixabay.com/de/photos/frau-jung-massage-vier-h%C3%A4nde-spa-3708735/
-Martina Schneider, Verbrennungen (2016), Artikel Seite 1 unter „Einführung“
-Ulrike Gebhardt, Interview „Der Tastsinn ist ein Lebensprinzip“ (2014)

Dies war die Literaturliste von meiner Partnerin und mir für den Sinn Tasten. Literatur zu finden war tatsächlich das, was uns am Schwersten fiel.  Man fand online sehr viel zu den Sinn (wie erwartet), aber für die Informationen, die man fand, dann noch gute Quellen zu finden…. ich weiß nicht, ob es uns immer gelungen ist. Vor allem zu den etwas unbekannteren Punkt der Schmerzunempfindlichkeit in unserer Präsentation konnte man nur englische Artikel finden, bei denen man sich nie richtig sicher war, ob das eine gültige Quelle war (der Gendefekt, um den es dabei ging, ist nur sehr wenig erforscht).

Vielleicht nützt die Liste ja aber doch noch jemandem bei seiner Präsentation:)

musik im ohr

Für unsere Posterpräsentation behandeln meine Kommilitonin Stina und ich den Sinn ‚Hören‘.
Ich habe darüber nachgedacht, was wohl das Wichtigste aus meiner Sicht ist, das wir zum Thema Hören behandeln sollten. 
Viel zu spät kam ich erst auf die Idee, über Musik zu sprechen. Ich habe darüber nachgedacht, wie es wohl wäre, wenn es keine gäbe. Oder wenn ich sie nicht hören könnte. Erst dann wird einem wahrscheinlich die Relevanz bewusst – wenn man auf etwas verzichten müsste. 
Wie oft hat Musik mir schon geholfen? 
Zuerst denke ich irgendwie an die traurigen Momente. Liebeskummer, alleine sein, Streit – paradoxerweise habe ich mich oben drauf noch mit trauriger Musik beschallen lassen.  Aber irgendwie hat es für mich in dem Moment immer Sinn gemacht. Es musste manchmal alles raus und danach war ich wie durchgespült. Manchmal hatte ich vielleicht noch etwas Kopfdröhnen vom Weinen. 
Hm, beim Sport. So richtig sportlich bin ich nicht, ich halte meine kurzen Motivationsschübe nicht lang aus. Aber wenn, dann haben mich meine Lieblingssongs angetrieben und ich habe vielleicht eine Woche länger durchgezogen,  bin 10 Minuten länger gelaufen oder hab 5 weitere Situps erzwungen. 
Beim Tanzen natürlich! Meint ihr, es würde so viele Partys geben ohne Musik? Wahrscheinlich nicht. Wäre auch ganz komisch, stellt euch euren Lieblingsclub ohne DJ, fetten Musikboxen und Musik vor. Vielleicht würde ich nicht hingehen. 
Es würde keine Tanzkurse geben, kein Salsa, kein Ballett, kein Gesang, keine Pianistin.
Denkt doch mal an den letzten Abend mit euren Freund/innen, an dem ihr bedenkenlos getanzt habt und alles um euch ausblenden konntet. Ja, der Abend liegt wahrscheinlich schon gaaanz weit zurück… 
Zum Einschlafen höre ich manchmal Klassikmusik oder eben irgendwas zur Entspannung.
Gegen meine Migräne gibt es schmerzlindernde Frequenzen – wüsste nicht, wie ich das noch ohne aushalten könnte.
Beim Lernen, manchmal hilft es mir, mich zu konzentrieren. Manchmal höre ich auch Musik währenddessen, um den Lärm meines Nachbars zu übertönen.  
Ich finde, die Welt wäre traurig ohne Musik. Findet ihr auch? Habe ich eine Situation vergessen?
Schreibt mir gerne mal, in welcher Situation euch Musik am ehesten fehlen würde 🙂
So, und jetzt klappe ich meinen Laptop zu und höre meine Lieblingssongs bei Spotify!

» Tina «

Die andere Seite

How can you tell me not to be happy?

There’s snow all around me

A never-ending winter

How can you tell me not to smile?

When my heart is full of love

And full of life

Let me shine through the dark for you

Let me show you what you miss;

Let me show you that the world

Is beautiful

 

Ich lebe an einem Ort, wo es immer schneit. Ich liebe den andauernden Winter und die Kälte. Lächelnd begrüße ich alle Personen, die in meinem Winterwunderland vorbeikommen. Es macht die Leute glücklich den Schnee um mich herum zu beobachten. Es erfüllt sie mit Freude.

Ich laufe immer mit warmen Wintersachen umher. Graue Wollmütze, roter Schal mit weißen Punkten und rote Fäustlinge. Obwohl ich ein dickes Fell habe, will ich nicht riskieren, bei der Kälte krank zu werden, meine rote Nase ist schon immer kalt genug und um krank zu sein ist die Zeit einfach zu kostbar. Die Leute, die mich allerdings betrachten, müssen sich nicht warm anziehen um nicht krank zu werden, weil der Schnee sie nicht erreicht. Es ist, als wäre der Schnee durch etwas begrenzt, dass meine Winterlandschaft beschützt. Wie eine Kuppel, die alles Böse und Gute fernhält.

Aber lasst mich euch eine Geschichte über den Tag  erzählen, an dem sich alles änderte. Es war ein ruhiger Morgen, der Schnee hatte sich schon vor Stunden niedergelegt und bisher war auch kein neuer Schnee zu erahnen. Dennoch roch ich den Schnee in der Luft und es war immer noch kalt. Also zog ich mir pflichtbewusst meine Wintersachen über. Die Sonne strahlte hell und es war keine einzige Wolke am Himmel zu sehen. Friedlich, so dachte ich.

Doch dann erzitterte die Erde. Alles bebte auf einmal. Schnee fiel wahllos von den Bäumen um mich herum und landete auf dem vibrierenden Boden. Was war das nur? So etwas war hier vorher noch nie passiert. Noch nie war die Welt erzittert. Noch nie hatte ich solche Angst.

Und noch nie… konnte ich schweben. Denn das war, was in diesem Moment geschah. Plötzlich gab es keine Schwerkraft mehr. Meine Angst verschwand und ich wackelte mit meinen Armen und Beinen, die einfach so in der Luft hingen. Ich lachte vor Begeisterung; Ich konnte schweben!

Die wirkliche Magie nahm aber erst dann ihren Lauf. Der ganze Schnee, der auch gerade noch von den Bäumen gefallen war, begann sich vom Boden zu lösen. Alles glitzerte, während der Schnee immer höher stieg und am Ende überall um mich herum verteilt war. Sogar der Schneemann, den ich vor ein paar Tagen gebaut hatte schwebte mit einem Lächeln aus Knöpfen durch unsere Winterlandschaft. Die Schneeflocken hüllten ihn fast komplett ein. Sie waren wie kleine Sterne, die das Licht reflektierten und an uns weitergaben.

Doch dann hörte man einen Knall und der ganze Schnee, mein Schneemann und ich selbst rasten dem Boden so schnell entgegen, dass mir schwindelig wurde. Auf einmal war meine Angst wieder da und überdeckte mit voller Wucht meine Begeisterung, die ich vor einem Moment noch empfunden hatte.

Der Boden kam näher und näher… und dann war er da. In dem Moment, in dem ich den Boden berührte, dachte ich, es wäre vorbei. Doch zum Glück gab es ja den Schnee. Dieser machte meine Landung zwar nicht weich, allerdings dämpfte der Schnee meinen Aufprall gut genug. Dennoch war mir kurz schwindelig und ich musste mich erst wieder orientieren.

Als ich mich dann umschaute, sah ich nur Chaos. Der Schnee wirbelte wie wild hin und her und es dauerte ein paar Sekunden, bis dieser sich wieder legte, dann aber sah ich meinen Schneemann. Meinen Schneemann der jetzt platt auf den Boden lag, nun mit einem halben Lächeln, weil ein paar Knöpfe fehlten und die Bäume um mich herum ihre Wipfel hängen ließen.

Doch nachdem ich diese Sachen bemerkt hatte, blendete mich etwas aus meinem Augenwinkel heraus. Es war ein Licht, dass von hoch oben auf mich herab schien. Normalerweise gab es solches Licht hier nicht; Solch helles, blendendes Licht. Und dieses Licht kam aus einem Spalt, einem Riss in der Kuppel. Das Licht war so schön, ich konnte es nur noch anstarren. Es machte mich fröhlich. Langsam stand ich auf und ging auf das Licht zu. Immer und immer weiter. Ich war noch nie so weit gegangen, nie zuvor hatte ich das Bedürfnis danach, doch jetzt packte mich die Abenteuerlust und als ich schon sehr lange gegangen war, lief ich plötzlich gegen etwas Unsichtbares. Ich tastete die unsichtbare Wand vor mir ab und merkte dann auch, dass ich mittlerweile direkt unter dem Riss in der Kuppel stand. Doch deswegen bemerkte ich auch etwas anderes; es war gar keine Kuppel, die sich über mein Winterwunderland spannte. Es war eine Kugel, die es einhüllte. Ich saß in einer Kugel aus Glas fest. Es war immer noch wunderschön hier drinnen, trotz des Chaos. Aber durch den Riss im Glas fragte ich mich, was da draußen wohl für eine Welt ist und in diesem Moment beschloss ich etwas: Ich würde hier rauskommen!

Ich bin ein Rentier. Ich werde das Rentier sein, dass die Kuppel bezwingt. Ich lebe in dieser Kugel, die mit Schnee gefüllt ist, einer Schneekugel. Doch irgendwann werde ich zu dem Riss in der Kuppel meiner Schneekugel gelangen und dann werde ich sehen, was da draußen auf mich wartet. Vielleicht wartet ja sogar ihr da draußen auf mich. Wünscht mir Glück!

Euer Rentier