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Tag: 25. Januar 2021

Mini-Literaturliste zur persönlichen Weiterentwicklung

Hallo zusammen,

im heutigen Blog-Eintrag geht es um drei Bücher, die ich persönlich sehr gut finde und euch wärmstens empfehle. 

Ich möchte nicht übertreiben, aber alle drei haben mein Leben zu mehr oder weniger großen Teilen verändert. Das letzte lese ich aktuell noch, bei den anderen beiden ist es schon eine ganze Zeit lang her. Die beiden oberen Bücher liegen mir aktuell nicht vor, sodass ich die fehlenden Informationen (die ich online nicht finden konnte für die Ausgaben die ich damals hatte) nicht eintragen konnte.

Carnegie, Dale (o.J.): Sorge dich nicht – lebe! Die Kunst, zu einem von Ängsten und Aufregungen befreiten Leben zu finden.. Frankfurt am Main: Fischer Scherz. 

Strelecky, John (2003): Das Café am Rande der Welt. Eine Erzählung über den Sinn des Lebens. ORT unbekannt: dtv

Suzuki, Daisetz Teitaro (1987): Leben aus Zen. Eine Einführung in den Zen-Buddhismus. Bern, München und Wien: Otto Wilhelm Barth Verlag

Kennt ihr eins der Bücher? Alle regen zum Hinterfragen und Nachdenken an. Alle inspirieren und verändern, wenn man sich darauf einlässt. Obwohl es psychologisch anspruchsvolle Bücher sind, lassen sie sich meistens gut lesen. Zu allen drei habe ich mir Notizen gemacht, um das Gelesene richtig durchdringen und verstehen zu können. Es sind keinesfalls langweilige Ratgeber o.Ä., aber schaut vielleicht selber gerne mal rein. Wenn ihr auf die Titel klickt, landet ihr automatisch auf einem Online-Shop.

Bis dann!:)

Exzerpt: Lob des einfachen Mahles von Gerd Splitter

Prüfungsleistung Exzerpt, Christina Behrens, 6043909

Hallöchen,

ich probiere mich hier mal an einem Exzerpt von einem echt interessanten Text, vielleicht hilft euch mein Exzerpt und ihr versteht den Text schneller, nachdem ihr das hier gelesen habt:

Einleitung
Afrikanische und europäische Esskultur im Vergleich 
Was ist die „normalere“ Esskultur – ein einfaches oder ein abwechslungsreiches Mahl?

Die afrikanische Esskultur

Die nomadischen Kel Ewey aus Niger und die afrikanischen Bauern (Bemba aus Nordrhodesien und die  Tallensi aus Ghana) im Vergleich: 
Die Kel Ewey benutzen für ihre wiederkehrenden Mahlzeiten eghale und ashin nur jeweils drei Zutaten: Hirse, Ziegenmilch und Datteln.
Die Unterschieden zwischen ihnen und den afrikanischen Bauern sind, dass diese ihre Zutaten selber anbauen und sie die Ziegenmilch mit einer selbstgemachten Soße, variierend aus Gemüse, Kräutern und auch mal Fleisch, ersetzen. Deshalb verlängert sich die sowieso schon aufwendige  Zubereitung der Hirse.
Für die Bemba und Tallensi ist das Zubereiten der Mahlzeiten Frauensache, die mit viel Zeit und Kraft die Hirse und die Soße herrichten.
Sie legen besonders viel Wert auf die Qualität der einzelnen Produkte und verheiligen ihre Mahlzeiten, die Bauern eher aus religiösen Gründen. 

Die Haltung der afrikanischen Kulturen zu der europäischen
Die Kulturen, und vor Allem die Bauern ausdrücklich, lehnen die europäische Esskultur, die tendenziell aus einer größeren Vielfalt an Zutaten besteht, ab. Sie vergleichen dieses Verhalten mit einem Vogel, der im Essen herumpickt oder mit einem Kind, das sich nicht entscheiden kann.
Aus europäischer Sicht scheinen ihre Mahlzeiten langweilig oder gar fad zu sein. Eine Europäer*in ist an eine größere Vielzahl von Geschmäckern gewöhnt, die afrikanischen Kulturen, von denen hier die Rede ist, können jedoch viel besser zwischen den verschiedenen Qualitäten ihrer Produkte differenzieren und sind dahingehend sensibilisierter.
Sie empfinden ihre wiederkehrenden Gerichte nicht als monoton, sondern als vollkommen. 

„Das einfache Gericht ist vollkommen, weil jede einzelne Zutat von Qualität zeugt, weil das Mahl mit wenigen Zutaten vollkommen ist und alle Kriterien erfüllt sind: Sättigung, Gesundheit, Bekömmlichkeit und Wohlgeschmack.“

Soziale Vorraussetzungen

  1. Fragestellung: Welche Vorraussetzungen gibt es für die Idealisierung des einfachen Mahles als vollkommenes?
    Dadurch, dass so viele Haushalte in diesen afrikanischen Kulturen unabhängig vom Markt sind, da sie ihre Zutaten entweder selber anbauen oder lokal einkaufen, ist die Auswahl der Zutaten natürlich auf ihre Produkte beschränkt. Diese Wirtschaft nennt man Subsitenzwirtsschaft.

    Außerdem gab es während der Kolonialzeit keine Unterschiede in den Esskulturen zwischen den verschiedenen sozialen Schichten, woraus sich schließen lässt, dass ein einfaches Mahl nicht an solche Charakteristika wie Armut oder Reichtum gebunden ist. Neutralität dahingehend könnte dementsprechend eine Voraussetzung sein.
    Europäer schauen natürlich auch aus einer Sicht der Fülle von Möglichkeiten an Zutaten auf die afrikanische Esskultur. Wenn man einen Perspektivwechsel vollzieht, könnte diese Fülle auch ein Überfluss bedeuten. Ein Mangel aus europäischer Sicht ist nicht gleichbedeutend mit einem Mangel aus afrikanischer Sicht.
  2.  Fragestellung:  An welche Bedingungen ist der aufwendige Herstellungsprozess gebunden?
    In solchen afrikanischen Esskulturen, in denen ebenfalls Männer an der Zubereitung der Mahlzeiten beteiligt sind, bedeutet dies im Gegensatz zu den Vorstellungen in  Europa(Haute Cuisine, hauptsächlich von Männern „erfunden“) einen „Niedergang der Küche“. Warum aber haben Frauen so viel Arbeit in die Zubereitung der Hirse gesteckt? Es ging auf jeden Fall nicht mit Sanktionen der Männer einher, deshalb kann man daraus  schließen,  dass es auf ihren eigenen Traditionen und Werten begründet ist. Man müsse sich dazu genauer die geschlechterspezifischen Rollen ansehen.

Europäische Esskultur 

Gibt es auch die Kultur des einfachen Mahles in Europa?
Aus der europäischen Sicht sind Mahlzeiten mit geringer Anzahl an Zutaten an Armut geknüpft. Es gibt große Unterschiede zwischen den Esskulturen der armen und der reichen Schichten.
Die reiche Schicht möchte sich durch größere Vielfalt an Zutaten abgrenzen und die ärmeren Schichten versuchen dies zu imitieren. Das zeigt auch, dass die arme Schicht ihre Mahlzeiten mit dem vorurteilsbelasteten Blick der reichen Schicht sieht.
Dies macht es fast unmöglich ein solches Gericht als vollkommen anzusehen, da von einem ‚Fehlen‘ der Zutaten gesprochen wird. Es existieren jedoch einige Kulturkritiker, die diesen Luxus anprangern. 

 

Literaturliste zum Plakat und ein paar Buchempfehlungen

Prüfungsleistung

Hier ist meine Literaturliste für unser Plakat zum Thema “Taste”.  Vielleicht sind manche der Quellen und Links doch noch hilfreich oder interessant für euch.

  • Dess, Nancy and Edelheit, David (1998): The bitter with the sweet: The taste/stress/temperament nexus. Biological Psychology, Volume 48,  Issue 2: 103-119. URL: http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0301051198000143 (Datum des letzten Besuchs 10.01.2021)
  • Fröhlich, Gerhard und Rehbein, Boike (2014): Bourdieu – Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Seite 104 – 109. J.B. Metzler Verlag. Stuttgart/Weimar.
  • Fibich, Theresa und Richter, Rudolf (2012): Bourdieu: Kapitalsorte und Geschmacks. einfsoz – Bourdieu: Kapitalsorten und Geschmack (univie.ac.at) (Datum des letzten Besuches: 16.01.2021)
  • Lindemann, Bernd; Ogiwara, Yoko; Ninomiya, Yuzo (2002): The Discovery of Umami. Chemical Senses, Volume 27, Issue 9: 843–844. URL: https://doi.org/10.1093/chemse/27.9.843 (Datum des letzten Besuchs 11.01.2021)
  • Noel Corinna, Dando Robin (2015): The Effect of emotional State in Taste perception. URL: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26122754/
  • Roden Claudia (2015): About Culture and Food. URL: https://www.youtube.com/watch?v=is7IJgibSxE
  • Smith Cameron David (2017): Taste, emotions and memories explained. https://www.medibank.com.au/livebetter/be-magazine/food/taste-emotions-and-memories-explained/
  • Tayler, Tom and Sas, Corina (2017): An Exploration of Taste-Emotion Mappings from the Perspective of Food Design Practitioners. Association for Computing Machinery, MHFI 2017: 23-28. URL: https://doi.org/10.1145/3141788.3141793 (Datum des letzten Besuchs 10.01.2021)
  • Zand, Stephan (2019): Die Kultivierung des guten Geschmacks, Eine Transformationsgeschichte der kulinarischen Sinnlichkeit. De Gruyter GmbH, Berlin/Boston:

 

Meine persönliche Liste

 

  • Bärfuss, Lukas (2014): Koala. Göttingen: Wallstein Verlag.
  • Hauser, Franziska (2018): Die Gewitterschwimmerin. Köln: Eichborn Verlag.
  • Scheuer, Norbert (2019): Winterbienen. München: C. H. Beck.

Ich finde es schwer mich für meine Lieblingsbücher zu entscheiden, deswegen habe ich hier zum einem das Buch Koala, welches ich aktuell lese von Lukas Bärfuss. Es ist ein sehr persönlicher Roman, da er den Selbstmord seines Bruders verarbeitet und sich dem tragischen Ereignis auf verschiedensten Wegen annährt und ergründet. Dabei ist sehr einfühlsam und schön geschrieben und auf jeden Fall empfehlenswert, falls man sich mal mit einem solch schweren Thema auseinander setzen möchte. Vielmehr kann ich noch nicht sagen, weil ich erst bei der Hälfte angelangt bin:)

Die Gewitterschwimmerin ist ein Roman, den ich im vergangen Sommer gelesen habe und welcher mich nachhaltig bewegt hat. An vielen Stellen ist der Roman erschütternd ehrlich und auch hierbei wird die eigene Familiengeschichte der Autorin verarbeitet. Sie erzählt die Geschichte ihrer Mutter auf eine interessante Art und Weise und malt das Bild einer einflussreichen, aber kaputten Familie über die Jahrzehnte des vergangen Jahrhunderts hinweg. Keine leichte Kost und es fällt schwer zu glauben, wie die  Tochter ihre Familie beschreibt, gleichzeitig ist es ihr Versuch den eigenen Ursprung und die Einflüsse auf ihre Person zu ergründen. Mich hat es jedenfalls viel beschäftigt und mir vor allem auch wegen des wahren Kerns des Romans gut gefallen.

Der Roman von Norbert Scheuer, würde ich mit Abstand zu meinen Lieblingsbüchern zählen und kann es von ganzem Herzen empfehlen.  Jedenfalls, wenn man sich so wie ich für die Thematik des Zweiten Weltkriegs interessiert, aber auch unabhängig davon ist es meiner Meinung nach ein durchaus besonderes Buch. Winterbienen handelt kurz gesagt von Bienen und Bombern. Gleichzeitig aber auch von weitaus mehr. Es spielt nicht weit von meiner Heimatstadt Köln, in der Eifel und ist vor allem außergewöhnlich, da es in Tagebuchform geschrieben und mit verschiedenen Zeichnungen versehen ist. Erzählt wird die Geschichte eines Mannes: Lehrer, Bienenzüchter, Widerstandskämpfer, irgendwie sympathisch und gleichzeitig unsympathisch. Für jeden etwas anderes. Ich liebe den Roman jedenfalls sehr und kann ihn auch für jedem, der die Eifel nicht kennt oder sich nicht so sehr für den Zweiten Weltkrieg interessiert, empfehlen. Allein für das viele interessante Wissen über Bienen lohnt sich das Buch.

Villeicht spricht euch ja einer Titel an und ihr habt ein bisschen Inspiration für die nächste Lektürenwahl!:)