Der Wandteppich

Autorin: Thu

Als ich gestern mein Zimmer aufräumte, stieß ich auf einen kleinen Wandteppich. Der kleine Wandteppich in dunkelgrüner Farbe, ist aus Baumwolle. Die goldenen Stickerei-Linien sind so hervorragend und glänzen am dunkelgrünen Hintergrund. In der rechten und linken oberen Ecke sind kleine, mit Samtfarbe überzogene Stickerei-Linien zu sehen. Die Farbkombination macht den Teppich eleganter und dennoch dekorativ. Er hat die Größe eines A4-Papiers und ist bereits mit einer Schnur versehen, so dass ich ihn leicht irgendwo im Haus aufhängen kann. In der Mitte des Wandteppichs ist ein goldener Pfau, daneben stehen zwei kleine Elefanten. Die Elefanten sind dreimal kleiner als der Pfau. Der Pfau nimmt den größten Teil des Platzes auf dem Bild ein und spreizt die Federn seines Schwanzes. Er steht über einigen Dreiecksformen, sie sehen aus wie drei kleine Berge. Es gibt auch zwei gestickte Blattfiguren, sie stehen für den Wald und die Bäume. Über dem Pfau gab es einige gestickte Blumenmuster in roten und goldenen Farben. Ich war mir ziemlich sicher, dass dieses Modell ein indisches Modell ist.

Die Geschichte hinter diesem kleinen Wandhänger ist eine interessante Geschichte, die ich hier aufschreiben möchte. Ich war letztes Jahr für 6 Wochen in Marokko und dort habe ich ganz viele nette Menschen kennengelernt. Als ich in einem Café saß und auf den Bus wartete, begann eine Frau neben mir zu fragen, ob ich aus Südkorea stamme.  Ich antwortete der Frau höflich, dass ich aus Vietnam komme und sie drückte ihre Überraschung mit „Oh! Marhaba!“ aus.  Sie sprach mit mir in Arabisch, als ob ich alles verstanden hätte. Sie sagte mir, ihre Schwester lebe in Südkorea und sie freue sich sehr, eine Asiatin zu treffen. Dann rief sie ihre Schwester an und gab mir das Telefon, damit ich mit ihr sprechen konnte. Ihre Schwester übersetzte für mich „Willkommen in Marokko“ und fragte, ob mir das Land gefällt. Ich sagte ihr, dass mir das Land sehr gefällt und dass ich sie nett finde. Sie sprach mit mir wieder in Arabisch. Dann sagte sie der Kellnerin, die kaum Englisch spricht, dass sie denkt, dass ich eine gute Person sei, weil sie gesehen hat, wie ich einer Person helfe und mit ihr auf den Bus warte. Plötzlich öffnete sie ihre Tasche, holte einen kleinen grünen Wandhänger raus und gab ihn mir. Sie berührte ihr Herz, um ihn mir mit Vergnügen zu zeigen. Dann küsste sie mich auf die Wange und sagte der Kellnerin, sie solle übersetzen, dass ich hübsch sei und sie mich als ihre Tochter sehe. Sie bot mir ihr ganzes Essen und den kleinen Becher mit dem Getränk an, dass auf dem Tisch serviert wurde. Der Besitzer des Coffeeshops sah mich an und gab mir auch eine Flasche Wasser, wobei er sagte, dass sie ihm gehört. Ich sagte ihnen „Shoukran“ und benutzte Google übersetzen und sagte, dass sie sei sehr nett und gastfreundlich  sei.

Der Wandteppich hängt jetzt in meinem Zimmer hinter der Tür. Es wird immer eine schöne Erinnerung sein jedes Mal wenn ich den Teppich angucke.

Eine Antwort auf „Der Wandteppich“

  1. Das ist wirklich eine tolle Erinnerung. Ich finde es immer wieder erstaunlich solche Geschichten über andere Kulturen und Länder zu hören. Fast kaum zu glauben wie freundlich manche Menschen sind. Da könnten sich die Deutschen ruhig mal eine Scheibe von abschneiden 😀

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