Hannas Tagebuch

#4

Das Semester geht langsam zu Ende. Ich habe das Gefühl mich andauernd zu wiederholen aber die Zeit scheint zu rennen. Ich habe das Gefühl gerade erst angefangen zu haben und schon mitten drin zu sein. In den letzten Monaten habe ich so viel gelernt. Ich habe so viel Glück nach so kurzer Zeit schon so viele nette, tolle, interessante und vor allem liebenswürdige Menschen kennengelernt zu haben. Im Moment bin ich voll und ganz davon überzeugt, dass Kulturwissenschaft das richtige Fach für mich ist. Auch wenn ich mich teilweise etwas verloren fühle und sehr gestresst bin bringen mir die Aufgaben, die wir im Seminar bekommen immer Spaß. Selbst wenn ich mal überhaupt keine Lust auf eine Vorlesung habe ist sie am Ende trotzdem spannend und ich konnte bis jetzt immer etwas mitnehmen. Besonders gefällt mir, dass die Dozentin selbst die Vorlesung möglichst interaktiv gestaltet und uns immer mit einbezieht. Ehrlicherweise hätte ich von mir selbst nicht erwartet, dass es mir irgendwann mal nicht unangenehm sein würde vor einer größeren Gruppe meine persönliche Meinung zu äußern oder mit völlig fremden Menschen über verschiedenste Themen zu sprechen und dabei auch noch Spaß zu haben. Wie schon erwähnt lerne ich wirklich sehr viel, vor allem über mich selbst. Ich fühle mich auch in Bremen mittlerweile immer wohler. 

Alles in allem ist also alles gut und mir geht es auch wirklich gut. Bloß so langsam schlaucht mich der online Unterricht echt doll. Generell bin ich einfach nur noch genervt von Corona und an manchen Tagen habe ich das Gefühl kurz vor dem Durchdrehen zu stehen. Trotzdem versuche ich mich nicht zu doll runterziehen zu lassen und mich auf die positiven Dinge zu konzentrieren. (wow habe ich das grade wirklich so geschrieben?) 

Ich denke ich muss noch die richtige Taktik finden wie ich trotz vieler Abgaben und Klausuren nicht durchdrehe (wenn das möglich ist). Auch wenn die KMW Klausur noch etwas hin ist verfalle ich ab und zu ziemlich in Panik. Ich weiß einfach nicht so recht wie ich mich am besten vorbereiten sollte. Außerdem wird uns ständig gesagt wie wichtig es doch ist sich Lerngruppen zu suchen, aber durch den ganzen online Kram ist das natürlich ziemlich schwierig. Dazu kommt, dass ich das Gefühl habe die meisten meiner KMW Kommilitonen sind noch nicht so von dem Konzept der Lerngruppen überzeugt oder haben sich schon welche gesucht. Naja, eigentlich ist das auch nicht so tragisch, weil ich zum Glück mittlerweile auch ein paar Leute habe mit denen ich mir den ganzen Stoff nochmal anschauen kann. Ich kann überhaupt nicht einschätzen wie diese Klausur ablaufen wird, was für Fragen gestellt werden, wie die Fragen gestellt werden und überhaupt habe ich das Gefühl seit feststeht, dass auch die Klausur online stattfinden kann ich noch weniger einschätzen wie das alles ablaufen wird. Ich hoffe wenn ich die Klausur erstmal hinter mir habe fühle ich mich nicht mehr so unsicher. Generell ist die KMW Vorlesung ganz anders als Kuwi Vorlesung. KMW bringt mir zwar auch Spaß und die Inhalte sind auch wirklich interessant, nur ist es einfach etwas ganz anderes. Die Inhalte und auch die Veranstaltungen sind wesentlich trockener und weniger kommunikativ aufgebaut als die in Kuwi, weshalb mir die Aufgaben manchmal etwas schwerer fallen.

Naja wie immer versuche ich positiv und etwas optimistisch zu bleiben. Auch wenn es durch Corona grade ziemlich schwer ist. Dafür hat es hier in Bremen jetzt aber super viel geschneit und Schnee ist die eine Sache die mich immer wieder so richtig glücklich macht. Alles wirkt so ruhig und andächtig (vielleicht auch einfach wie die Ruhe vor dem Sturm..) und darüber freue ich mich wirklich. 

Stress?

Hallo,

Kennt ihr das , wenn ihr aufwacht und ihr schon gestresst seid ? Das hatte ich in den letzten Tagen häufiger … Ob es an der Berüchtigten Kmw Klausur liegt oder daran dass ich jeden zweiten Tag in der Warteschlange bei Vodafone hänge ? 

Wer weiß das schon?

Ich weiß selber, dass es alles Dinge sind die zu schaffen sind.. nichts davon ist ein „Riesen Vorhaben“ , aber in meinem Kopf fühlt es sich so an.

Ich versuche momentan einige ( ich nenne es hier mal „Rituale“) in meinen Tagesablauf zu integrieren, damit es mir leichter fällt mich zu strukturieren und Dinge zu erledigen.

Ich schreibe euch hier mal einige Beispiele auf:

-ich versuche morgens immer gegen 9 aufzustehen , damit ich noch vor dem Nachmittag einiges schaffen kann

-ich höre jeden Morgen einen Podcast von „was jetzt“ heißt er.. Es ist ein Nachrichten Podcast der ZEIT

-außerdem habe ich mir angewöhnt jeden Tag mindestens 2Liter zu trinken..trägt zwar nicht zur Strukturierung bei… aber hilfreich ist es sicherlich trotzdem

-dann versuche ich immer mir Ziele zu setzen, ich überlege mir dann von wann bis wann ich was machen möchte .. meistens sind es Abschnitte von etwa 1-2 Stunden.. und dann eine kleine Pause, in der ich dann mal Lüfte oder einen Tee koche

Das alles sind Dinge die ich versuche zu integrieren, es läuft eigentlich auch ganz gut damit , manchmal komme ich tatsächlich auch noch dazu mich regelmäßig zu stretchen.

Mit dem Lesen ist es auch ganz gut Voran gegangen, ich habe mir das Ziel gesetzt dieses Jahr etwa 12 Bücher zu lesen …Bisher sieht es gut aus, das erste habe ich durch. Falls es euch interessiert es war das Buch

„Der Zopf“ von Laetitia Colombani, ich mochte die Storyline sehr gerne , es handelt von drei Frauen die einen komplett anderen Lebensstil haben und auch sonst sehr unterschiedlich sozialisiert sind.. Eine in Indien eine in Kanada und die andere Italien. Man erfährt viel über ihre Leben und ihre Ansichten dass fand ich schön.

Als nächstes habe ich mir „Das andere Geschlecht “ von Simone de beauvoir vorgenommen … ich halte euch auf dem laufenden.

Ich habe mich den letzten Monat ein bisschen darüber geärgert, dass ich viel mehr über KMW nachgedacht habe als über KUWI das finde ich ehrlich gesagt echt schade.. Klar ist KMW uns allen momentan wichtig, wegen der Klausur, aber KUWI finde ich persönlich viel interessanter und hoffe unf versuche mich im nächsten Semester mehr mit KUWI beschäftigen zu können.

 

 

Mietje