Mein Auslandpraktikum habe ich bei der international bekannten Hilfsorganisation Türk Kizilay (Türkischer Roter Halbmond) in Istanbul Üsküdar gemacht. Die Türk Kizilay wurde im Jahre 1868 gegründet und bietet unter anderem Sozialhilfe, Unterkunft für arme Dorfbewohner, internationale Einwanderungs- und Flüchtlingsdienste an.

Die Wahl für ein Auslandspraktikum bei der Kizilay ist darauf zu führen, dass ich mich sozial engagieren wollte und ich zuvor in der Türkei ein Auslandssemester gemacht habe. Bei der Kizilay war ich sechs Monate aktiv und bin verschiedenen Tätigkeiten nachgegangen. Ich bin teils im Büro gewesen und habe Formulare und Dokumente von bedürftigen Menschen angenommen und bin teils im Zelt aktiv gewesen. Kizilay stellt Zelte quer durch die Türkei auf, um auf Blutspenden aufmerksam zu machen und Blutspenden zu sammeln.

Im Büro wurden die Informationen von Bedürftigen in Ordnern, welche in die jeweiligen Bezirke Üsküdars eingeteilt wurden, hinzugefügt. Diese Informationen wurden im System verankert und nach Ermittlung der Richtigkeit der Angaben wurden sonntags Kartons mit Lebensmitteln an die Hilfsbedürftigen Familien gebracht. Auch kamen Spender in das Büro um Geld zu spenden. Diese Informationen wurden auch vertraulich behandelt und im System aufgenommen.

An anderen Tagen war ich im Blutspende Zelt in der City. Wir haben Leute über die Problematik aufgeklärt, dass Menschen in Krankenhäusern auf Blutspenden angewiesen sind und sie überzeugt zu Spenden. Viele Passanten sind auch selbstständig in das Zelt gekommen um Blut für kranke Menschen zu spenden. Diese Arbeit hat mir besonders gefallen, da ich dazu beigetragen habe, dass unbekannte Menschen durch meine Arbeit notwendiges Blut bekommen haben. Auch habe ich viele nette Gespräche mit den Passanten geführt und neue Menschen kennengelernt.

Des Weiteren mussten die Menschen ihre Einverständniserklärung und persönlichen Daten angeben. Nach dem die Dokumente ausgefüllt und unterschrieben waren durften die Menschen in die Karawane und der Doktor führte nochmals ein Endgespräch, um zu prüfen, ob die Person Blut spenden kann. Es wurden den Menschen ein halbes Liter Blut abgenommen. Mit einem halben Liter Blut konnte drei Person geholfen werden. Dies zeigt nochmal auf wie wirkungsvoll und hilfreich Blutspenden sind. Im Namen des Blutspenders wird ein Baum eingepflanzt und ihr eigenes Blut wird gereinigt.

Spenden durften nur Menschen mit einer Aufenthaltsgenehmigung. Bei englischsprachigen Menschen kam ich in den Einsatz und übersetzte vom englischen in das türkische oder umgekehrt. Da in der Türkei viele in der Gesellschaft leider kein Englisch sprechen und mein türkisch durch meine Mutter auch sehr gut ist. Die Arbeit im Zelt machte mir Spaß und ich fühlte mich erfüllt, da ich der Gesundheit von Menschen helfen konnte.

Weitere Aktionen, die ich mit anderen Jugendlichen freiwilligen übernommen habe sind, dass wir die Tiere auf der Straße gefüttert haben oder an besonderen Tagen unterschiedliche Aktionen organisiert haben. Zum Beispiel gab es eine Organisation für den Schutz der Umwelt. Die Menschen wurden aufgeklärt und es wurde ein Zeichen durch Taucher gesetzt, welche im Istanbuler Bosporus unter Wasser Müll aufgesammelt haben.

Abschließend möchte ich in Ausdruck bringen, dass die Arbeit beim türkischen Halbmond mir Spaß gemacht hat und ich das Gefühl hatte, dass ich Menschen und Tieren helfen konnte. Die Blutspendeaktionen im Zelt und die Arbeit im Büro haben mich als Person weitergebracht und mein Wissen erweitert. Ich als Soziologie Studentin konnte einiges an Erfahrung mitnehmen und bin glücklich darüber, ein Praktikum im Ausland absolviert zu haben.