Einleitung

Ich bin eine Bachelorstudentin des Fachbereichs 12: Bildungswissenschaften des Primar- und Elementarbereichs (abgekürzt „BiPEb) an der Universität Bremen. Da Englisch eines meiner großen Fächer ist, ist ein Auslandssemester in einem englischsprachigen Land von min. 8 Wochen vorgesehen. Ich bin der Meinung gewesen, dass ich im Rahmen meines Studiums mehr Erfahrungen in der Praxis benötige, weswegen ich mich für ein Praktikum entschied. Daraufhin habe ich mich an verschiedenen Schulen und Kindergärten in England beworben.

Vorbereitungen

Es war für mich wichtig vor der Abreise alle wichtigen Dokumente einzureichen, damit es im Anschluss des Praktikums zu keinen Komplikationen kommt. Dazu habe ich rechtzeitig einen Termin mit der zuständigen Dozentin meines Fachbereichs vereinbart, um mich zu informieren und beraten zu lassen. Sie empfahl mir außerdem mich für das Erasmus+ Programm anzumelden, um finanzielle Unterstützung zu erhalten. Nach einem Monat erhielt ich eine E-Mail von der Managerin der Melrose Nursery School, dass sie mir gerne eine Stelle anbieten würde. Der nächste Schritt war es eine Unterkunft zu finden, die ich auch nach längerem Suchen auf der Seite der Airbnb in der Nähe des Praktikums fand. Dazu muss man aber auch sagen, dass die Mietpreise in London sehr teuer sind, weswegen es sich lohnt das Erasmus+ Programm in Anspruch zu nehmen.

Praktikum

Ich habe mein Praktikum vom 04.03.19 bis zum 31.05.19 an der Melrose Nursery School absolviert. Da ich eine vorgegebene Stundenanzahl erreichen musste, arbeitete ich in der Woche von Montag bis Freitag von 8 bis 14 Uhr. Am ersten Tag wurde ich herzlich empfangen und den Kollegen und Kolleginnen vorgestellt. Im Kindergarten gibt es insgesamt sieben Gruppen, die nach gleichen Altersgruppen aufgeteilt wurden, dabei variiert das Alter der Kinder zwischen eineinhalb bis fünf Jahren. Hier werden die Kinder übrigens mit fünf Jahren eingeschult. In der ersten Woche wurde ich von meiner Mentorin geleitet und einer Gruppe zugeteilt. Nach den ersten Wochen durfte ich selbst meine Gruppe auswählen, da ich mich an die Umgebung gewöhnt hatte und wusste wo meine Hilfe gebraucht wird. Mit der Zeit wurde ich auch mit dem Tagesplan und den Aktivitäten vertraut und durfte sogar ein paar Mal die Gruppen leiten, wodurch ich auch Erfahrungen aus der Perspektive der Erzieher/innen sammeln konnte. Zu meinen täglichen Aufgaben gehörte, dass ich mich um die Kinder kümmerte, auf sie aufpasste und mit ihnen etwas spielte oder ihnen etwas vorlas. Ich war auch dafür zuständig den Kindern bei ihren alltäglichen Routinen wie z.B. Schuhe und Jacken anziehen, Hände waschen und beim Zähne putzen, zu helfen. Außerdem übernahm ich häufig die Aktivität „snack time” in dem ich den Kindern Früchte, Milch und Wasser gab und mit ihnen am Tisch zusammensaß und plauderte. Zusätzlich bereitete ich die Betten vor, brachte die Kinder zu ihren Betten und beruhigte sie, damit diese ihren Mittagsschlaf halten konnten.

Ich hatte auch die Möglichkeit bei außerschulischen Aktivitäten wie z.B. Tennis und „garden rainbow fairy” mitzumachen, wobei die Kinder einmal in der Woche die Natur erforschen konnten. Nebenbei half ich auch im Büro und laminierte Namensschilder, die dann jeweils für Fächer und Kleiderhaken benutzt wurden. Meine hauptsächliche Aufgabe war es den Erzieher/innen zu helfen, in dem ich die Gruppen in einer Aktivität leitete, Materialien besorgte und die Kinder individuell förderte. Zusätzlich durfte ich mit den Kindern eine eigene Sequenz durchführen, in dem wir mit Streifen Bilder malten und diese auf die Pinnwände aufhängten.

Das Leben in London

In den drei Monaten konnte ich vieles von der Zentrale Londons sehen. Dank der angemessenen Arbeitszeiten, konnte ich nach dem Feierabend mit meiner Freundin die Stadt besichtigen. Ich empfehle jedem der sich für Kunst und Kultur interessiert, die Museen genauer anzuschauen. Vor allem fand ich das „Natural History Museum“ durch die große Auswahl an Ausstellungstücken in den Bereichen Dinosaurier, Tiere, Flora und Fauna sehr interessant.

Wenn man an England denkt, fallen den meisten Menschen auch das Thema britischer Akzent ein. Ich muss zugeben, dass ich am Anfang Verständnisprobleme hatte, an die ich mich jedoch mit der Zeit gewöhnt habe. Man muss auch erwähnen, dass die Lebenshaltungskosten in London im Vergleich zu Deutschland etwas teurer sind.

Fazit

Im Großen und Ganzen bin ich sehr glücklich darüber, dass ich dieses Auslandssemester wahrgenommen habe. Auf der einen Seite konnte ich die Sprachen und Kulturen in London näher betrachten, viele neue Orte erkunden und die unterschiedlichsten Nationalitäten aus der ganzen Welt kennenlernen. Auf der anderen Seite konnte ich nach Abschluss meines Praktikums feststellen, dass ich mich im professionellen und persönlichem Aspekt weiterentwickelt habe. Durch das Praktikum habe ich ein sicheres Auftreten erlangt und konnte nicht nur meine Stärken, sondern auch meine Schwächen beobachten, an denen ich in der Zukunft definitiv arbeiten möchte, um mich stetig zu verbessern.

Ich hatte das Glück im Kindergarten verschiedene Gruppen zu beobachten, die sich im Lernprozess und im Alter unterschieden, wodurch ich ein großes Spektrum an Wissen aneignen konnte. Außerdem bin ich sehr dankbar, dass ich durch die Hilfe des Erasmus+ Programms das Auslandspraktikum finanzieren konnte. Ich würde jedem ein Auslandssemester empfehlen, da ich auch dadurch für das Leben gelernt habe.