Das Roots-Programm ermöglicht Studenten mit türkischer Muttersprache ein Auslandssemester oder Auslandspraktikum in der Türkei zu machen. Man kann sich den Aufenthalt selbst gestalten, d.h. die Stadt sowie das Unternehmen indem man das Praktikum machen will, kann vom Praktikanten selbst festgelegt und jederzeit absolviert werden. Ich habe mich für das Roots-Programm entschieden, weil ich selbst nicht den Mut hätte so ein großen Schritt alleine zu wagen. Es ist schön bei dem Vorhaben unterstützt zu werden und die Gewissheit zu haben, dass man jederzeit Ansprechpartner finden kann.

Von einem Praktikum in der Türkei hätte ich, ohne das Roots-Programm, nur geträumt. Für mich ist es eine sehr gute Gelegenheit, um in das Berufsleben und den Alltag der Türkei einzutauchen. Ich muss mich an jedem Tag meines Praktikums mit meinen Arbeitskollegen auf türkisch auseinandersetzen und muss während meiner Freizeit ebenfalls die türkische Sprache anwenden, um mich so durch den Alltag in der Türkei zu navigieren. Ich muss auf die deutsche Sprache, die ich seit 20 Jahren spreche, komplett verzichten. Deshalb war es mir bewusst, dass das Praktikum mir sprachliche Vorteile verschafft. Hinzukommend ist der Erwerb Interkultureller Kompetenz sehr wichtig, meinerseits zumindest. Das Kennenlernen des Heimatlandes mit seinen Menschen und der Kultur verschafft einem die Möglichkeit ein eigenes Bild der Kultur vor Ort zu machen und mit uns selbst zu vergleichen. Es ist sehr spannend herauszufinden welche Merkmale  man von der eigenen Kultur trägt.

Weiterhin habe ich mir erhofft persönliche Erfahrungen zu sammeln, eine solche Alternative könnte meine Selbstständigkeit, mein Selbst- und Verantwortungsbewusstsein steigern.

Infolgedessen habe ich angefangen mir Unternehmen rauszusuchen und versucht Kontakt aufzunehmen, um mich zu bewerben. Ich hab mich an vielen verschiedenen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften beworben, mit einigen telefoniert und geschrieben. Erfreulicherweise haben sich einige zurückgemeldet und sich für mich interessiert, denn sie hatten alle noch nie ausländische Praktikanten. Mit denen ich in Kontakt war, waren bereit mich als Praktikantin einzustellen, somit hatte ich eine kleine Auswahl an Unternehmen.Diese Unternehmen habe ich detaillierter untersucht und mich für das geeignetste entschieden, in dem Fall für “Ernst and Young”.

Ernst & Young ist ein internationales Unternehmen für Wirtschaftsprüfung, es zählt zu den BigFour Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. An dem Standort (Maslak, Istanbul(EU)), wo ich bin, beschäftigt EY mehrere hundert Arbeitnehmer. Doch dies hat leider anfangs Nachteile, denn die Firma ist sehr gross und bekannt und möchte deshalb unzählige Dokumente haben. Die erwünschten Dokumente zu finden, nimmt äußerst viel Zeit in Anspruch und es können immer wieder Probleme auftauchen bei der Organisierung der Dokumente. Ich hab mich nur bei Wirtschaftsprüfungsgesellschaften beworben, da Wirtschaftsprüfung mein Schwerpunkt im Studium ist und ich hatte sehr grosses Glück dabei, mein Praktikum bei EY machen zu dürfen. Ich konnte sehr viel Erfahrung sammeln,weil ich viele verschiedene Tätigkeiten hatte. Zu meinen Tätigkeiten zählen hauptsächlich das Erstellen von Payrolls (Lohn-und Gehaltsabrechnung), Durchführen von Vouching Test (Bürgschafs-Test) und Zusammenfassen von Board of Directors decisions (Vorstandsentscheidungen).

Wobei ich vor meinem Praktikumsbeginn nicht damit gerechnet habe diese Tätigkeiten durchführen zu können. Ich hatte eigentlich nicht so große Erwartungen bezüglich meines Praktikums. Ich dachte ich sitze nur rum und langweile mich zu Tode oder ich bekomme einfache Aufgaben wie kopieren, Kaffee und Tee servieren, aber ich habe mich extrem getäuscht. Ich habe Aufgaben bekommen, die eigentlich nur Erfahrene Prüfer erledigen dürfen, doch meine Betreuer haben sich die Zeit genommen und mir die Vorgehensweise Schritt für Schritt erklärt. Es war schön zu sehen, dass sie mir wichtige Aufgaben anvertraut haben und wirklich die Lust hatten mir etwas beizubringen.    Außerdem saß ich auch nicht einfach im Büro rum, sondern wir sind als Team zu verschiedenen Unternehmen rübergegangen, da es leichter ist ein Unternehmen vor Ort zu prüfen, um leichter und schneller an die benötigten Unterlagen zu kommen. Ich bin sozusagen durch ganz istanbul gereist, sogar auch mal nach Izmit. Da ich in der Woche sehr lange arbeiten musste, hatte ich nicht viel Freizeit, aber ich konnte durch die Aufenthalte an den verschiedenen Orten trotzdem viel von der Stadt sehen. Meine Erwartungen wurden hiermit nicht nur erfüllt, sondern auch übertroffen.

Reflexion Interkultureller Situationen
Mir sind allgemein im Unternehmen einige Unterschiede aufgefallen. Ich hatte mir das so vorgestellt, dass extreme Distanz zwischen den Angestellten und den Praktikanten herrscht. Ich habe mich jedoch getäuscht. Es gab verschiedene Teams und jedes Team hatte einen Teamleiter, der auch gleichzeitig eine höhere Position im Unternehmen hatte.

Ich wurde jedes mal einem anderen Team zugeordnet und ich wurde sehr lieb  aufgenommen . Es hat mich überrascht, dass ich niemanden siezen muss oder soll, jeder wollte von mir geduzt werden, sogar der/die Teamleiter/in. Meine Beziehung zu meinen Kollegen war so als wären wir seit sehr langer Zeit befreundet. Als ich in Deutschland , in einem Betrieb, ein Praktikum gemacht hatte, musste ich jeden siezen und sehr respektvoll mit jedem umgehen. Die Hierarchiestufen waren deutlich getrennt, welches in der Türkei nicht der Fall war.

Desweiteren gab es in jedem Stockwerk eine kleine Küche, wo sich die Mitarbeiter Tee und Kaffee holen konnten und für jede Küche war immer einer verantwortlich. Da war also ein/e Angestellte/r, der immer Kaffee und Tee gekocht hat und auch mehrmals an die Tische serviert hat. So einen Service hatte ich nur in den türkischen Serien gesehen, aber diesen Job gibt es wirklich. In der Türkei gibt es für jede Kleinigkeit jemanden der dafür  zuständig ist. Allerdings herrscht in der Türkei sehr hohes Tempo, die Arbeitszeiten sind sehr lang und es ist unwichtig was im Vertrag festgelegt ist. Vertragsmäßig sollte ich von 9 bis 17 Uhr arbeiten, doch ich musste mindestens bis 18 Uhr arbeiten und es gab Tage, wo ich bis 22 Uhr in der Firma gehockt habe. Somit hatte ich sehr wenig Freizeit und durch die langen Arbeitszeiten musste ich mich in der Woche durch Fast Food ernähren, was auf Dauer auch teuer und ungesund war. Die Stadt ist allgemein teuer. Aber nicht nur mir ging es so, denn das war der Alltag der Menschen in istanbul- voller Stress und wenig Zeit für sich. Ich weiß nicht, ob es nur in Istanbul so ist, weil es eine Metropole ist, doch ich kann mir vorstellen, dass es in den anderen türkischen Städten genauso ist. Hier in der Türkei muss die Arbeiterklasse für sein Geld sehr hart arbeiten.

Was mich total gefreut hat war, dass meine Kollegen sehr an Deutschland und an meinem Leben dort interessiert waren. Sie waren total schockiert, als ich ihnen sagte, dass ich aus Deutschland bin. Sie haben es vorher gar nicht bemerkt, was mich auch gefreut hat, denn das war ein Zeichen dafür, dass ich gut türkisch sprechen kann und mich so verhalten habe wie sie. Meine Firma hat auch zum ersten mal eine Praktikantin aus dem Ausland angenommen, wie ich erfahren habe. Während des Praktikums habe ich viel von meinen Kollegen gelernt, aber sie haben auch viel von mir gelernt. Sie haben mir unendlich viele Fragen gestellt, wie z.B. die Arbeit in Deutschland ist, welche Feiertage wir haben, wie ich mich in Deutschland fühle, ob ich zufrieden bin, ob es viele Türken gibt oder, ob wir Türken unsere Traditionen in Deutschland auch weiterführen usw. Ich hab ihnen sehr viel erzählt und versucht alle Fragen zu beantworten. Einige hatten zuvor ein schlechtes Bild von Deutschland gehabt und einige sehr schöne. Nach mir hatten “alle” ein schönes Bild. Wir hatten täglich solche Unterhaltungen, jeden Tag tauchten mehr Fragen auf, ihrerseits und meinerseits.

Ich hab auch erfahren, dass die Türken auch etwas aus der europäischen Kultur mittlerweile haben. Z.B. feiern einige Kollegen auch Weihnachten, also nicht nur Silvester, sondern auch wirklich Weihnachten. Sie wussten zwar nicht die Bedeutung von Weihnachten, aber ihnen gefiel einfach das Schmücken und das Beschenken. Viele haben auch Weihnachtsmänner zu Hause, die sie jedes Jahr rausholen. Da ich Essen liebe, haben wir uns auch über türkische Gerichte, sowohl auch über deutsche Gerichte unterhalten. Manche stehen sehr auf die deutschen Gerichte wie z.B. Schnitzel. Also Burger und Pommes hätte ich mir vorstellen können, aber dass sie Schnitzel mögen hätte ich nicht gedacht. Aber offenbar gibt es hier eine Fast Food Kette namens “Wienerwald”, von dem ich aber nichts wusste und dort kann man sich Schnitzel bestellen. Dies war auch ein Beweis dafür, dass keine bestimmte Esskultur besteht. In meiner Freizeit durfte ich die Stadt entdecken. Ich war sehr oft auch alleine unterwegs und konnte mich mit verschiedenen Leuten unterhalten, zum einem, weil ich oft nach dem Weg fragen musste und zum anderen, weil ich immer aus irgendwelchen Gründen mit den Menschen ins Gespräch kam. Alle waren total lieb, warmherzig und sehr gesprächig. Egal mit wem ich mich unterhalten habe, jeder hat mich während der Unterhaltung am Arm gefasst und ich wurde oft mit ”Liebes” und “Schätzchen” angesprochen. Ich bin nicht daran gewöhnt so von Fremden angesprochen zu werden, da ich selbst so etwas nie tue. Doch ich muss sagen, es hat mir schon gefallen, denn so offene Menschen sieht man in Deutschland nicht jeden Tag.

Desweiteren hat mich ein Ereignis sehr überrascht. Ich bin am Abend mit meinem Cousin in ein Café gegangen und wir haben uns dort beide eine Cola bestellt. Wie auch in allen anderen Cafés werden diese Getränke wie üblich in Dosen serviert. Mein Cousin bekam seine Dose Cola und ich bekam meine, aber ich bekam außerdem noch ein Strohhalm dazu. Ich hab die Dose geöffnet und wollte drauf los trinken, worauf mich mein Cousin gestoppt hat und gesagt hat, dass ich es mit einem Strohhalm trinken muss. Ich war sehr irritiert, denn ich konnte mir nicht erklären, wieso ich einen Strohhalm benutzen muss. Als ich den Strohhalm bekam, dachte ich, es ist vermutlich hygienischer einen zu benutzen und das der Grund ist wieso sie einen beigelegt haben. Doch mein Cousin hat mich aufgeklärt, Frauen sollten ihre Getränke mit einem Strohhalm trinken, weil es angebrachter ist, als direkt aus der Dose zu trinken. Männer bekommen das nicht, nur wenn sie danach fragen. Ich habe so etwas zum ersten mal gehört und hier in der Türkei zuvor nicht erlebt. Ich dachte mir danach einfach, dass es am Café liegt und es in diesem Umfeld höflicher ist. Allerdings bin ich am zweiten Tag in ein kleines Lebensmittelgeschäft gegangen und dort habe ich mir wieder eine Cola gekauft. Diese Cola war auch in der Dose und der Inhaber hat mich gefragt, ob ich die Cola in dem Moment trinken möchte. Ich hab dann mit ja geantwortet und er gab mir einen Strohhalm. Man ist echt gezwungen alles mit einem Strohhalm zu trinken.

Eine eher unschöne Erfahrung war die Lautstärke der Autos, das laute und ständige Hupen , vor allem die Taxen. Es ist vollkommen unnötig und nur nervtötend, was einem starke Kopfschmerzen bereitet. Je nach Laune wird über rot gefahren oder angehalten, aber vergleichsweise wird nicht mehr so oft über rot gefahren wie vor fünf Jahren. Bei dem ganzen Verkehr sieht man auch wie aggressiv das türkische Volk ist. Beschimpfungen und die Bereitschaft zum Streit kann man nicht überhören und übersehen.

Meine Meinung über die türkische Kultur während meines Aufenthalts in der Türkei
Während meines Aufenthalts sind mir keine besonderen kulturellen Unterschiede aufgefallen. Mir sind die Unterschiede eher im Geschäftsleben aufgefallen. Ich hatte zwei Monate Zeit, um mich etwas einzuleben und ich kann sagen, dass die Türkei mittlerweile wie ein X-beliebig entwickeltes Land ist. Ich war schon seit längerer Zeit nicht mehr dort und hatte ein anderes Bild von der Türkei. So wie ich die Türkei in Erinnerung hatte, war sie noch nicht so extrem weiterentwickelt und die Menschen hatten noch vieles von der eigenen Kultur beibehalten. Jetzt sind viele europäischer als ich in der Türkei. Als ich mein Reflexionsbericht für das interkulturelle Training geschrieben habe, habe ich einige Unterschiede zwischen der türkischen und deutsch-türkischen Kultur angesprochen. Jetzt weiß ich gar nicht mehr welche Unterschiede diese waren, denn ich habe keine Veränderung empfunden. Durch die Globalisierung ähnelt sich inzwischen jedes Land dem anderen. Wir in Deutschland haben uns in eine andere Kultur eingelebt aber haben versucht unsere Kultur am Leben zu halten, damit wir unsere Herkunft nicht vergessen. Doch die Türken in der Türkei hatten nie so eine Angst, deshalb haben sich andere Kulturen in die türkische Kultur reingeschlichen, ohne dass es ihnen bewusst war. Es ist leider nichts aus unserer Kultur übrig geblieben. Natürlich habe ich mich fremd gefühlt und natürlich muss es einen Unterschied zwischen den Kulturen geben, aber ich konnte nicht sagen:”Genau das macht die türkische Kultur aus!”. Es gibt kleine Merkmale, die aber auch viele andere Länder haben.

Gesamtreflexion
Nachdem ich wieder nach Deutschland zurückgekehrt bin, war das erste, was meinen Eltern auffiel, meine erweiterten Sprachkenntnisse. Ich konnte mich auf türkisch besser formulieren, auf Grund meines erweiterten Wortschatzes und meine Aussprache klang viel besser als vorher. Dies ist mir selbst nicht aufgefallen, doch es hat mich gefreut, dass das Praktikum schonmal sprachliche Vorteile verschafft hat. Kulturell sind mir keine starken Unterschiede aufgefallen, außer was die Pünktlichkeit angeht oder die Vorgehensweise bei der Arbeit. Die Türken haben ein anderes Verständnis, welches die Pünktlichkeit angeht, denn dort wird auf die Pünktlichkeit kein großer Wert gelegt. Wenn eine bestimmte Uhrzeit abgesprochen wurde, dann kann man mit einer Verspätung von 60 Minuten rechnen, wohingegen man in Deutschland mit maximal 10 Minuten Verspätung rechnet.

Außerdem gibt es oft keinerlei Struktur in der Arbeitsteilung und Vorgehensweise. Oft bearbeiten die Angestellten mehrere Aufgaben gleichzeitig oder übernehmen bzw. übergeben einfach die Aufgaben, für die sie eigentlich selbst nicht zuständig bzw. selbst zuständig sind.

Es hat nicht lange gedauert mich wieder an Deutschland zu gewöhnen, denn die kulturellen Unterschiede sind für mich nicht so groß. Es existieren natürlich Unterschiede zwischen Deutschland und der Türkei, doch diese Unterschiede machen nicht die türkische Kultur aus. Die Pünktlichkeit und die Arbeitsstruktur ist wahrscheinlich in einem anderen Land genauso wie in der Türkei. In vielen Länder Dokumentationen treffen diese Merkmale auch auf andere Länder zu. Ich war erleichtert als ich wieder zurück kam, doch der Grund der Erleichterung ist nicht auf die großen kulturellen Unterschiede zurückzuführen. Ich finde der Unterschied liegt eher an der Größe der Stadt. Ich war auch in Berlin und in Hamburg, und diese Städte sind auch sehr groß und ähneln Istanbul. Ich hatte in Berlin und Hamburg die gleichen Gefühle wie in Istanbul. Dies wurde mir später deutlich, denn ich habe vor meinem Praktikum immer deutsch geredet, meine Freizeit anders gestaltet, ich war an eine andere Umgebung gewöhnt, ich habe noch nie Vollzeit gearbeitet und nie in einer Großstadt gelebt. Diese Angst und Unsicherheit hat dazugeführt, dass ich zwei völlig unterschiedliche Städte verglichen und die Unterschiede auf die Kultur zurückgeführt habe. Um zu diesem Erkenntnis zu kommen, musste ich mir sehr viele Gedanken machen. Dies ist nicht leicht auf anhieb zu erkennen. Mir wurde im Endeffekt klar, dass die Unterschiede eher individuell sind, somit nicht auf die Kultur zurückzuführen sind.

Fazit
Da mein Praktikumsinhalt in Verbindung mit meinem Studiengang steht, war dieses Praktikum für mich sehr vorteilhaft. Ich habe durch das Praktikum schon mal die Grundlagen für meinen Schwerpunkt. Außerdem war ich sehr selbstständig und das war auch eine gute Erfahrung, und das kann man nicht immer erleben. Es ist schön zu sehen, was man auch alleine schaffen kann, wie man selbst den Haushalt organisiert und wie man mit fremden Menschen in einer fremden Umgebung kommuniziert. Somit hat mir das Roots-Programm, persönliche und berufliche Vorteile verschafft. Viele Vorteile vom Sprachkurs konnte ich leider nicht erlangen, da ich schon vor Beginn des Kurses meine Bewerbung und mein Lebenslauf fertigstellen musste. Daher denke ich, dass es vorteilhafter ist, wenn man das Praktikum im Sommer macht, dann sollte man den Kurs schon im Wintersemester belegen und andersrum. Der Kurs Wirtschaftstürkisch sollte im Inhalt geändert werden, da wir als Studenten eher unsere Sprachkenntnisse verbessern müssen und im Kurs wird die Gestaltung einer Bewerbung und eines Lebenslaufs unterrichtet. Außerdem würde ich für die zukünftigen Teilnehmer am Kurs wünschen, dass zumindest die wichtigsten Begriffe, auf die man im Berufsleben in der Türkei oft trifft, geklärt werden.

Das Interkulturelle Training war für mich das hilfreichste für mein Praktikum, denn wir haben im Vorfeld besprochen auf welche Probleme wir wahrscheinlich treffen werden. Die deutlichen Unterschiede zwischen Deutschland und der Türkei wurden veranschaulicht und somit habe ich auf diese Unterschiede, während meines Aufenthalts, besonders geachtet.

Da ich in einer Großstadt war, waren meine Kosten dementsprechend sehr hoch. Der Mobilitätszuschuss reicht demnach alleine nicht aus. Ohne eine weitere Finanzierungsquelle ist es sehr schwierig für den Unterhalt aufzukommen und desweiteren mobil zu sein. Deshalb sollte man sich auf jeden Fall eine zweite Finanzierungsquelle aufsuchen, sei es die Eltern oder ein Nebenjob, wobei man vermutlich für einen Nebenjob nicht die Zeit haben wird. Dennoch ist es sehr wertvoll, mit dem was man hat auszukommen. Es ist eine Erfahrung die ich jedem wünsche zu machen, ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen.

Informationen zum Roots-Programm: uni-bremen.de/roots