Im Rahmen des Studienganges English Speaking Cultures ist ein Auslandsaufenthalt in einem englischsprachigen Land vorgesehen, um Studierenden die Möglichkeit zu geben wertvolle Erfahrungen auf persönlicher sowie beruflicher Ebene zu sammeln und neue Kulturen kennenzulernen.

Ich ergriff diese Gelegenheit indem ich einmalta2 zwölfwöchiges Praktikum bei der Foundation for Educational Services auf Malta absolvierte. Hier konnte ich Einblick in zwei ihrer Projekte Klabb 3-16 und Skola Sajf gewinnen, dessen Schwerpunkt die Förderung und Betreuung von Schulkindern ist.

Vorbereitung
Die konkrete Vorbereitung auf meinen Auslandsaufenthalt begann im November 2015 als ich die „Auslandsmesse“ der Universität Bremen besuchte und dort Kontakt zu Praktikumsvermittlungsorganisationen aufnahm. Hier sprach mich besonders die Organisation PractiGo an, da diese ebenfalls Praktika im (Grund)schulbereich anbot. Nach weiterer intensiver Auseinandersetzung mit der Organisation und der Festlegung des Zeitraums für das Praktikum (August bis Oktober 2016) meldete ich mich im Januar 2016 bei PractiGo an. Einige Wochen nach der Anmeldung wurde ich gebeten ein Bewerbungsschreiben, einen Lebenslauf sowie zwei Empfehlungsschreiben einzureichen, mit welchen sich die Kontaktperson auf Malta direkt auf die Suche nach einer passenden Praktikumsstelle für mich gemacht hat. Für mich hieß es also abwarten. Anfang Juni bekam ich dann die sehr erfreuliche E-Mail, dass mein Praktikum endgültig bestätigt wurde. Da PractiGo ebenfalls eine Unterkunft für mich gefunden hatte, musste ich mich nur noch um die Auslandsversicherungen kümmern und die Flüge buchen.

Ankunft auf Malta
Am siebten August kam ich nachmittags auf der Insel an und wurde von einem Shuttle Service direkt zu meiner Unterkunft, dem Gardenview Complex in Swieqi, gebracht. Swieqi ist ein kleiner Ort an der Ostküste Maltas, welcher sich ganz in der Nähe des turbulenten St. Julians befindet. Auch meine Praktikumsstelle in Pembroke lag nur zwanzig Minuten Fußweg von Swieqi entfernt.

Unter dem Dach des Gardenview Complexes befinden sich die Sprachschule Clubclass Malta sowie eine reichliche Anzahl an Apartments. Ich habe mir eines dieser Apartments mit zwei anderen Mädchen geteilt. Hier hatten wir insgesamt zwei Schlafzimmer (ein Doppelzimmer und ein Einzelzimmer), zwei Badezimmer und einen offenen Wohnbereich mit Küche zur Verfügung. Da ich mich gleich zu Beginn sehr gut mit meinen Mitbewohnerinnen verstanden habe, freute ich mich sehr auf unser WG-Leben. An meinem ersten Abend lernte ich ebenfalls Laura kennen, mit der ich am nächsten Tag gemeinsam das Praktikum starten sollte.

Das Praktikum
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In den ersten sieben Wochen meines Praktikums war ich bei der Skola Sajf (=Sommerschule), welche Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis etwa vierzehn Jahren während der Sommerferien fördert und betreut. Hier gab es sieben sogenannte „Kinderklassen“ mit Kindern von drei bis sechs Jahren und etwa sieben weitere Klassen mit Kindern und Jugendlichen von sieben bis vierzehn Jahren. In jeder dieser Klassen wurden etwa fünfzehn Kinder von zwei playworkers betreut.

Während meines Praktikums unterstütze ich die Class 6, welche von dreizehn Kindern im Alter von vier bis fünf besucht wurde. Jeden Morgen kamen die Kinder zwischen 8:00 und 8:30 Uhr morgens in der Skola Sajf an und konnten bis etwa 8:45 Uhr auf dem Schulhof spielen. Hier war es meine Aufgabe die Kinder in Empfang zu nehmen und sie beim malta4Spielen zu beaufsichtigen. Danach gingen alle Kinder in ihre Klassen, wo sie sich bis 10:30 Uhr Aktivitäten, wie Basteleien, Kochen, Singen oder Sport widmeten. Auch hier unterstütze ich die Kinder stets bei der Durchführung der jeweiligen Aktivitäten. Anschließend daran wurde gegessen und auf dem Schulhof gespielt, wobei ich die Kinder ebenfalls beaufsichtigte und ihnen bei der Lösung von eventuell auftretenden Streitigkeiten half. Nach der Pause gingen alle Kinder wieder zurück in ihre Klassen und es wurde ihnen vorgelesen oder ein Film geschaut. Um etwa 12:30 wurden alle Kinder wieder abgeholt. Im Verlauf der sieben Wochen wurden mir auch Möglichkeiten gegeben Ideen zu äußern und eigenständig Aktivitäten zu planen und durchzuführen. Eine dieser Aktivitäten stand unter dem Motto „Respect for other cultures“, also organisierte ich ein Frühstücksbuffet mit deutschen Spezialitäten. Wobei anzumerken ist, dass Pumpernickel nicht so gut bei den Kindern ankam. Während meiner Zeit in der Class 6 sind mir die Kinder sehr ans Herz gewachsen und es war ein schwerer Abschied, als die Sommerferien am 23.September endeten und somit auch meine Zeit in der Skola Sajf.

Die letzten fünf Wochen meines Praktikums verbrachte ich bei Klabb 3-16, was im Wesentlichen ein after-school programme ist, um Schüler auch nach Schulschluss zu betreuen und sie bei der Erledigung der Hausaufgaben zu unterstützen. Hier wurden die Kinder in zwei Gruppen aufgeteilt: in der einen Gruppe Kinder der Klassen eins bis drei, in der anderen Gruppe Kinder der Klassen vier bis sechs. In beiden Gruppen waren etwa 23 Kinder, welche von drei teachers und playworkers betreut wurden. Meine primäre Aufgabe bei Klabb 3-16 war es den Kindern bei ihren Hausaufgaben zu helfen. Hier musste ich mich jedoch auf die Fächer Mathematik und Englisch beschränken, da alle anderen Fächer auf Maltesisch unterrichtet werden und ich in diesem Fall nicht von großer Hilfe war.

Insgesamt habe ich während meines Praktikums bei der Skola Sajf und Klabb 3-16 sehr viele wertvolle Erfahrungen für die spätere Berufspraxis als Grundschullehrerin gesammelt. Zudem hat es mir die Perspektive eröffnet dem Beruf nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland nachzugehen.

Leben auf Malta
Mit einer Gesamtfläche von 315,6 km² ist Malta einemalta5  sehr kleine Insel, was bedeutet, dass man relativ schnell mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von A nach B kommt. Diese Tatsache habe ich besonders in den ersten zwei Monaten ausgenutzt, indem ich in meiner Freizeit quer über die Insel gereist bin und mir alles Sehenswerte angeguckt habe. Dazu gehörten unteranderem die Blue Lagoon und das Azur Window auf den Nachbarinseln Gozo und Comino, die Hauptstadt Valletta sowie die „stille Stadt“ Mdina und viele weitere wunderschöne Orte und Strände. Besonders beeindruckend war zudem die Zeremonie im Rahmen des Feiertags Mariä Himmelfahrt. Hier wurden alle Häuser prunkvoll geschmückt und es gab ein großes Feuerwerk, welches man auf ganz Malta bestaunen konnte. Auch das Essen auf Malta gehörte zu meinen persönlichen Highlights, besonders das Pastizzi- eine Blätterteigtasche gefüllt mit Ricottakäse, Erbsen oder Fleisch – hat es mir besonders angetan. Insgesamt habe ich während malta6meines Praktikums die maltesischen Inseln und ihre Kultur näher kennen – und lieben gelernt. Zwar fehlt mir noch die maltesische Sprache, aber einige Wörter und Redewendungen habe ich bereits gelernt. In diesem Sinne: caw!