Studieren mit Beeinträchtigung: Barrierefreier Campus Teil 1

Verwirrend wie der Rest des Gebäudes: Die Fahrstühle im GW2

Wenn man an der Uni unterwegs ist, hat man meistens wenig Blicke übrig für das was um einen herum passiert. Oft ist man auf dem Weg zu einer Veranstaltung, zum Lernen, in die Mensa oder man will einfach nur schnell nach Hause. Vor kurzem führte ich ein Gespräch, welches sich mal wieder um die komplizierte und oft unübersichtliche Struktur des GW2 drehte. Auf einmal stand die Frage im Raum „Kann man dort überhaupt jedes Stockwerk auch mit dem Fahrstuhl erreichen?“ und kurz danach „Wie Barrierefrei ist unsere Uni eigentlich?“. Dieser Frage möchte ich in den nächsten Wochen nachgehen. Bevor ich die Frage nächste Woche betroffenen Personen stelle, geht es heute um die Voraussetzungen, welche die Uni Bremen Menschen mit Beeinträchtigungen bietet. Eins vorweg: Das GW2 ist tatsächlich Barrierefrei. Doch auch im Rollstuhl besteht die Gefahr, sich im inneren des Gebäudes zu verirren. Hier will vor allem die Wahl des Fahrstuhls wohl überlegt sein. So fährt einer der Fahrstühle in der Cafeteria über Ebene 2A bis hoch zur Ebene 5. Die anderen beiden fahren nur bis zur Ebene 4 und lassen auch den Stopp in 2A aus. Auch hier sollte man also genug Zeit mitbringen, um zu seinem Raum zu finden. Darüber hinaus ist ein Barrierefreier Weg natürlich nicht immer der direkteste. Fahrstühle gibt es beispielsweise nur in 3 der 7 Türme (A, D und F).

Der Universitätsboulevard ist von beiden Seiten mit dem Fahrstuhl und über eine Rampe vor dem bsu zu erreichen. Generell lässt sich festhalten, dass die wichtigsten Gebäude auf dem Campus über Fahrstühle verfügen, auch wenn diese oft recht klein sind. Das Projekt „Campus Barrierefrei“ der Kontakt- und Informationsstelle für Studierende mit Behinderung oder chronischer Erkrankung (KIS) und der Kritischen Initiative für Vielfalt und Inklusion (kivi) dokumentiert seit 2011 die Barrierefreiheit der verschiedenen Gebäude. Die Informationen dazu sind online über die Webseite der Uni abrufbar.

Die Uni bietet außerdem Studierenden mit Seh- und Hörbeeinträchtigungen Hilfe an. Wer Probleme beim hören hat, kann sich in der Medienstelle im GW2 kostenlos eine FM-Anlage ausleihen. Diese sorgt dafür, dass das akustische Verstehen auch in großen und unruhigen Seminaren und Vorlesungen erleichtert wird. Für sehbeeinträchtigte Studierende befindet sich ein Raum mit einer Vielzahl an technischen Hilfsmitteln in der Bibliothek. In der Bibliothek gibt es außerdem bestimmte Räume, welche für Studierende mit Beeinträchtigung reserviert sind. Das KIS und kivi dienen außerdem als Beratungs- und Anlaufstellen für Studierende mit körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen.

In der kommenden Woche steigen wir noch weiter in das Thema ein und stellen euch betroffene Studierende vor.

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