Warum prokrastinieren wir und was kann man dagegen tun? Tipps vom Aufschiebekönig
Die meisten werden es kennen: Das Semester beginnt und nach und nach sammeln sich die verschiedenen Abgaben in den Vorlesungen und Seminaren. Hier eine Hausarbeit, dort ein Vortrag, da eine Literaturbesprechung. Häufig ist man zu Beginn des Semesters noch motiviert – wie oft habe ich mir selbst schon vorgenommen ab jetzt alle Aufgaben möglichst schnell zu erledigen, um zum Ende des Semesters weniger zu tun zu haben. Mindestens genauso oft, wie ich die Dinge dann doch wieder bis zuletzt aufgeschoben habe. Und dann beginnt meist der große Stress, mit langen Tagen in der Bib, viel Cola, Kaffee, Koffeintabletten und wenig Schlaf. Das Ergebnis: Mittelmäßige Hausarbeiten und sonstige Abgaben. Und das alles nur dank meinem großen Hang zur Prokrastination. Prokrastination – ein Wort, welches Faulheit einen ganz neuen, akademischen Klang gibt. Tatsächlich beschreibt das aus dem Lateinischen stammende Wort das Nicht-Erledien von Dingen. Wörtlich übersetzt bedeutet es soviel wie auf Morgen verschieben oder vertagen.
Aber warum prokrastinieren wir überhaupt? Oft trotz der guten Vorsätze, die wir unsgenommen haben?
Grundsätzlich schieben wir meistens Dinge auf, die das Gefühl von Unlust in einem auslösen. Dieses Gefühl mindert die Motivation, sich trotz innerer Blockaden an eine vermeidlich unangenehme Aufgabe zu setzen. Neben der Motivation sind es oft auch die (ausbleibenden) Konsequenzen, die uns dazu verleiten Dinge immer weiter vor uns her zu schieben, bis es fast zu spät ist. Schiebt man zum Beispiel das schreiben einer Hausarbeit bis zur letzten Woche vor der Abgabefrist auf, hat das bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei Konsequenzen. Man handelt in diesem Falle nach dem Motto des kurzfristigen Nutzens, die daraus resultierenden Konsequenzen bekommt man dann in den anstrengenden Tagen vor der Abgabe dafür doppelt zurück.
Weil ich selbst oft zu Hause vor einer Aufgabe sitze und mir dann auf einmal eine Vielzahl an spannenderen Dingen einfallen, welche mich mein eigentliches Ziel ganz schnell vergessen lassen, habe ich hier ein paar hilfreiche Tipps gegen das Aufschieben zusammengetragen. Vielleicht hilft das ja dem ein oder anderen von euch! Euer König der Prokrastination
1. Mach dir die tatsächlichen Konsequenzen bewusst
Um nicht erst kurz vor knapp mit einer Aufgabe zu beginnen, ruf dir ins Gedächtnis wie stressig vergleichbare Situationen beim letzten Mal waren. Mach dir bewusst, inwiefern du zu einem späteren Zeitpunkt von deiner sofortigen Arbeit profitierst.
2. Sorge für eine gute Organisation
Verschaffe dir einen Überblick über die zu erledigenden Aufgaben. Am besten legst du dir einen Kalender oder eine kalendarisch geordnete To-Do-Liste an, damit du weißt welche Aufgaben du zeitnah erledigen solltest und welche du mit gutem Gewissen noch etwas ruhen lassen kannst. Gerade zu Semesterbeginn hilft es mir persönlich immer sehr, eine Übersicht über alle wichtigen Termine zu haben.
3. Probiere die ominöse „72 Stunden Regel“ ausbleibe
Während der Recherche zu diesem Artikel bin ich auf die sogenannte 72-Stunden-Regel gestoßen. Diese besagt, dass 99 Prozent aller Vorhaben und Absichten, mit denen man nicht in den ersten 72 Stunden beginnt, zu einem großen Teil nicht umgesetzt werden. Ob das wirklich stimmt? Ich werde es auf jeden Fall ausprobieren.
4. Konzentriere dich auf die eine Sache, die du tun willst
Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass wir Aufgaben schlechter oder gar nicht zu Ende bringen, wenn wir dabei unterbrochen oder abgelenkt werden. Hier ist Selbstdisziplin gefordert. Am besten macht man das Handy beim Arbeiten aus oder nimmt es gar nicht erst mit an den Arbeitsplatz. Auch am Laptop oder am Rechner sollten die Facebook und Instagram Tabs geschlossen bleiben.
5. Pausen sind wichtig!
Wer zu lange arbeitet, verliert die Konzentration und damit auch oft die Motivation und die Lust sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Darum sind regelmäßige Pausen wichtig. Die Konzentrationsgrenze ist sehr individuell, liegt im Durchschnitt aber bei etwa 30-40 Minuten. Dann ist es Zeit sich kurz die Beine zu vertreten, frische Luft zu schnappen, Wasser zu trinken und den Gedanken freien Lauf zu lassen.
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[…] Auf Seite 126 sieht man sie das erste Wort ihrer Einleitung tippen. (Vielleicht hätte sie den Campuseule-Artikel zur Prokrastination lesen […]
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