EULe: „Was muss ich tun, um mitzumachen?“
Mona: „Vorbeikommen und Klamotten mitbringen. Oder auch einfach nur Motivation – wenn man sagt: OK, ich hab‘ zwar gerade nichts zum Tauschen, ich könnte aber trotzdem etwas gebrauchen, kann man natürlich trotzdem vorbeikommen.“
Julian betont später noch einmal, dass das auf den Flyern fettgedruckte gilt – „Ja, du musst wirklich nicht unbedingt Klamotten mitbringen. Es ist ein bisschen entgegen dieser 1-zu-1 Tauschlogik: „ich gebe dir was, und dafür muss ich unbedingt was zurückbekommen, was ’nen ähnlichen Wert hat. Es ist mehr: „Okay, die Sachen liegen nun mal in meinem Kleiderschrank rum, also bringe ich die einfach mit und hab‘ die Augen offen, ob ich was sehe, was ich stattdessen gerne mitnehme […]“.
Mona: „Unsere Erfahrung ist, dass sowieso Klamotten genug da sind.“
EULe: „Muss irgendwas für die Kleiderabgabe an sich beachtet werden?“
Julian: „Wir haben den Begriff Kleidung ziemlich breit gefasst. Wir haben bisher Schuhe, Schmuck und Schuhe da, und eben alles was schick aussieht und einen warmhält.“
EULe: „Die Veranstaltung am Donnerstag soll die erste Kleidertauschparty von mehreren sein. Was erhofft ihr euch jetzt und in Zukunft?“
Julian: „Also klar, ich find die Aktion super, und generell das Konzept ‚Kleidertauschparty‘. Es ist aber vielleicht auch einfach ein bisschen Werbung dafür, einfach mal drüber nachzudenken, dass wir in einer Überflussgesellschaft leben und nicht unbedingt neue Kleidung kaufen müssen. Sondern vielleicht einfach uns treffen und miteinander sprechen. Die Idee ‚Kleidertauschparty’ existiert auf verschiedenen Ebenen.
Für den Abend wurden verschiedene Side Events angeboten. Ich habe die beiden gefragt ob die dafür da sind, um mehr Leute anzuziehen bzw. die Veranstaltung noch attraktiver zu machen. Daraufhin brachte Julian nochmal die Flyer ins Spiel.
Julian: „Wir wurden angesprochen, dass die Flyer nicht nachhaltig seien. Wir haben uns natürlich auch Gedanken darüber gemacht – deswegen der Siebdruck Workshop. Einmal natürlich, weil man seine eigenen Klamotten darüber noch verschönern kann. […] Wir werden wahrscheinlich auch ein paar Beutel da haben, oder die Leute können selber auf Textilien drucken und ausprobieren, um dann quasi über die Textilien Werbung zu machen. […] – Das wäre dann auch eine nachhaltige Form der Werbung.
Was ich aus dem Interview bzw. dem Abend mitgenommen habe: Klar klingt das Prinzip einer Kleidertauschparty erstmal super aufregend. Wie Julian und Mona allerdings schon gesagt haben, soll es viel mehr darum gehen, ein Bewusstsein zu schaffen für unseren Besitz von Kleidung – statt Kleidung mit Löchern sofort wegzuschmeißen oder sich jede Jahreszeit neu einzudecken macht es vielleicht viel mehr Sinn, das, was man sowieso nicht mehr trägt an jemand anderen zu geben, der daran noch Freude hat.
Um es mit Julians passenden Worten abzuschließen:
„Wir wollen jetzt nicht unbedingt für die Kleidertauschparty auf dem Campus an der Uni Bremen werben, sondern alle Leute können Zuhause eine Kleidertauschparty machen, in der WG oder in der Familie. Es ist super simpel und sinnvoll, und genau das wollen wir damit öffentlich machen. Und wir machen uns einfach ’nen guten Abend!“
Ist euch gelungen, finde ich!
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