Monat: Februar 2021

Beobachtungsaufgabe

(Prüfungsleistung Jan Golczewski)

Ich habe meine Beobachtung aus einem Sitz in einem fahrenden Regional Express Richtung Hamburg vorgenommen. Es war eine spontane Entscheidung, weil es am Montag viel geregnet hat und es auch sehr kalt war. Gute Gründe sich auf einen warmen Sitzplatz, in einem sich bewegen Waggon zu sitzen. Der Zug fuhr um 13:33 ab. Ich stieg in den nächst besten Waggon ein und wie die meisten Passagiere, wählte ich einen Sitzplatz mit der geringsten Infektionsgefahr und dem meisten Komfort. Es war ein Doppelstockwagen und ich saß in der unteren Ebene. Ich habe mich für einen „Vierer“ entschieden der in der Mitte des Waggons situiert war. Dieser Luxus war mir geboten, weil nur vier andere Menschen, verteilt mit mir in Waggon Nummer 3 saßen. Ich war der einzige ohne Gepäck. Nachdem ich mich hingesetzt habe, durchquert ein Mann mit einer Pelzmütze und einem Mundschutz auch aus Pelz den Waggon. Er zieht die Maske währenddessen genervt über seine Nase. Anders als in einer Straßenbahn, ist es schwer über die, in diesem Falle gelb blau gemusterten Sitze, hinwegzusehen. Weswegen ich bei meiner Beobachtung größtenteils auf meine auditive Wahrnehmung beschränkt bin. Meine Nachbarn und den Ausblick aus dem Fenster kann ich visuell beobachten. Der Geruchsinn fällt weg, weil man eine Mund-Nasen-Schutzmaske tragen muss. Ein Mann mittleren alters, der sich auf dem Vierer neben mir ausgebreitet hat, trägt seine Maske unter seiner Nase und schaut auf sein Smartphone, welches mit seinen Muschelkopfhörern verbunden ist. Von dem oberen Deck hört man Kinderlaute. 13:40 der Zug nimmt Geschwindigkeit auf. Am hinteren Ende des Waggons hört man eine Frau, die laut über Lebensmittel telefoniert. Sie lacht laut. ,, Ein Supermarkt ist kein Abenteuerladen“ sagt sie. Die Kontrolleurin macht ihren Durchgang in Waggon Nummer 3. Sie weist meinen Nachbar darauf hin seine Maske richtig zu tragen. Nach einer mürrischen Bejahung, zieht er seine Maske über seine Nase.Wir fahren an einem Ponyhof vorbei. Der Himmel ist Grau und es liegt ein kalter Dunst in der Luft. Wir fahren an weiteren Feldern vorbei. Im Mülleimer meines „Vierers“ liegen die Reste eines Apfels, eine verbliebene Spur eines anderen Menschen. Der Satz „Nächster Halt (Pause) Rotenburg“ ertönt nach einer melodischen Einleitung aus den Lautsprechern. Es war eine weibliche Stimme. Während der Zug hält, wünscht ein Zugbegleiter einen angenehmen Tag für alle aussteigenden Personen und eine angenehme Weiterfahrt für alle restlichen Personen. Anschließend sagt er monoton mit vielen Seufzer auf, dass alle auf ihre Gepäckstücke achten sollen. Der Zug rollt weiter. Nach mit Graffiti besprühten Lärmschutzwänden, erblickt man draußen wieder nur Felder, Schienen und Wälder. Mir fällt auf, dass jedes Sitzpaar einen Kleiderhaken auf der Fensterseite aufweist. Mein Nachbar nutzt diesen, um seine rote Winterjacke aufzuhängen. Man hat auch die Möglichkeit einen Arm auf die hölzerne Armliege, die immer außen am Sitz vorzufinden ist, zu legen. „Nächster Halt (Pause) Torstet“. Diesmal gibt es kein auf Wiedersehen von einem der Zugbegleiter. Es steigen Menschen hinzu. Wegen der Kälte tragen die meisten eine Kopfbedeckung. Viele Menschen wirken ermüdet. Ich sehe den Dutt einer Frau über die Sitzlehnen hinausragen. Es zischt und quietscht. Der Zug fährt weiter. Mein Nachbar könnte mein Spiegelbild sein. Er sitzt auch in der Ecke des „Vierers“, schlägt seine Beine übereinander und schaut auf sein Smartphone. „Nächster Halt (Pause) Buchholz“. Man merkt, dass wir uns Hamburg nähren. Es steigen mehr Personen in den Zug ein, als in den ersten Stationen. Wieder wird mir eine angenehme Weiterfahrt gewünscht. Eine junge Frau mit schwarzen Haaren läuft durch den Gang und fragt sich: „Warum ist alles so leer ?“. Auf ihrem Weg zurück erkenne ich, dass sie die Maske unter ihrem Kinn trägt und Kaugummi kaut. „Sehr verehrte Fahrgäste in kürze erreichen wir Hamburg Harburg“. Es wird den Aussteigenden ein schöner Tag gewünscht und es werden auch die weiteren Zuganschlüsse weitergegeben. Zwei neu zugestiegene Männer führen hinter mir einen Dialog. Sie klingen erschöpft. Der eine Mann spricht Deutsch mit einem ausländischen Akzent. Er stöhnt und sagt:„Ich hasse …“. „Sie ist 84 geboren, schießt sich langsam ab“ sagt sein Freund ohne Akzent. Ein Handy klingelt für eine kurze Zeit. Jemand niest. Die Umgebung wird urbaner, wir sind fast da. „30 Jahre habe ich gearbeitet“ sagt der Mann ohne Akzent. Der Satz „In kürze erreichen wir Hamburg Hauptbahnhof“ ertönt aus den Lautsprechern. „Ihre Anschlüsse“. „ICE nach Prag“ …. Die meisten stehen von ihren Sitzen auf, bevor der Zug auf Gleis 13 hält. Wir steigen alle aus.

Weil ich mich für den Kontrast interessiere, habe ich die Rückfahrt in meine Beobachtung mit einbezogen. Der gewählte Zug fuhr um 16:15 ab. Anders als bei der Hinfahrt ist der Zug von beginn an voll. Trotzdem wird sich kein Sitzplatz geteilt. Jeder scannt den Bereich und wählt den besten und sichersten Platz für sich aus, sowie bei einer öffentlichen Toilette. Mann erkennt, dass es Menschen sind, die öfter, oder jeden Tag mit der Linie fahren, weil sie die Zeit „Sinnwoll“ nutzen. Es sind alte und junge Menschen. Meine Nachbarin hat eine Art Notizbuch oder sogar ein Tagebuch herausgeholt und schreibt schon fleißig hinein. Ein junger Mann trägt Muschelkopfhörer und macht was auf seinem Smartphone mit einem Touchpen. Es knistert, weil jemand etwas isst. Hinter mir telefoniert jemand mit einem engen Vertrauten. Die Stimmung ist ruhig, die Menschen wirken ruhig und gelassen. Feierabend ! Man spürt, dass sich die meisten sich darauf freuen bald zu Hause zu sein. Viele nutzen die oben genannten Kleiderhaken. In meinem Mülleimer ist diesmal eine leere Schokoladenverpackung. Draußen wird es dunkel. Man erkennt nur noch Lichter und Silhouetten. Die Passagiere weisen mehr Gemeinsamkeiten auf, als bei der Hinfahrt. Dies wird nochmal Deutlich als sich der Zug verspätet. Die Passagiere zeigen eine leichte Solidarität zueinander. Sie teilen die gleiche Gefühlslage. Obwohl sich die tangierenden Menschen auf einer Fahrt von einer 1 Stunde und 15 Minuten in einem Zug bündeln, herrscht ein große Anonymität, in dieser sich bewegenden Räumlichkeit.

Exzerpt

Prüfungsleistung [Teresa Krems]

 

Diangelo, Robin (2018): White Fragility. Why it´s so hard for white people to talk about racism. Boston: Beacon Press. S. 39-50

 

Dieses Kapitel des englisch-sprachigen Buches ist bereits in Abschnitte aufgeteilt, weswegen ich mich bei dem folgendem Allgemeinen Exzerpt daran orientiert habe. Wichtige Begriffe sind kursiv geschrieben und Anmerkungen, die nicht aus dem Buch stammen, mit *…* gekennzeichnet.

 

CHAPTER 3: RACISM AFTER THE CIVIL RIGHTS MOVEMENT

 

New racism shows how racism has adapted with time and that the racial outcome through modern norms, policies and practices is the same as in the past, while it seems to be not explicitly racist. Even though everybody says he/she is not or they are not racist, “racism still exist“ (S. 40). This is because racism is extremly adaptive and therefore we have to be able “to identify how it changes over time“ (S. 40). Racial inequality is still existing, while all white people are exempted from any involvement or benefit. “All systems of oppression are adaptive“ (S. 40), have really deep roots and cannot be defeated by a passage of legislation.

 

COLOR-BLIND RACISM

Color-blind racism is an example for the ability of racism to adapt to the cultural changes. A line of Dr. Martin Luther Kings “I Have a Dream“-speech in 1963 produced the idea that if you do not notice race, there cannot be racism. Back then it was more acceptable in a society to accept racial prejudices and white racial superiority as a white person. It became less socially acceptable after white people saw the kind of violence black human beings experienced while fighting for the civil rights. The white population did not want to be associated with these violent acts. The Civil Rights Act that bans any discrimination based on race, color, sex, national origin or religion passed in 1964. After hearing the line “that one day he might be judged by the content of his character and not the color of his skin“ (S. 41) white people thought when saying they see no race or it does not matter to them, racism would end. Another common statement regarding color blindness is that it is racist to say that race matters. But dennying to notice blackness is not helpful and does not challenge racism in our society. It is refusing the reality of black people and their life experiences through projecting the white reality onto them. Imagine an iceberg. At the tip is the conscious awareness of racism, meaning the ´good´ intentions and the supposed acknowledgement of racism which is extremly small. But when you look under the surface you see the depth of the racism happening in our society: “messages, beliefs, images, associations, internalized superiority and entitlement, perceptions, and emotions“ (S. 42). And through the belief in color blindness it gets difficult to address the lower part of this iceberg. This color-blind ideology helps to hold racism in place. Furthermore it is difficult to challenge racial bias because they are mostly unconscious and uncomfortable to admit. So people react with the for white fragility typical defensivness. But something that you refuse to see cannot be changed.

 

AVERSIVE RACISM

Aversive racism refers to human beings with the self-image that they are educated and progressive. They enact racism, while still having a positive image about themselves. Typical is  the use of “racially coded terms such as urban, underprivileged, diverse, sketchy, and good neighborhoods“ (S.43), naming other causes than racism for inequality or indirectly creating boundaries with the use of ´us´ and ´them´. Therefore exchanges represent the black population in a negative and stereotypical way without directly naming race. Thus racial disdain is expressed, but it is not admitted, because it does not fit the self-image nor the beliefs. But what if the neighborhood with mostly black people is really more dangerous? Adressing this danger is a sign of racism, because research shows that race influences how you perceive criminal activity. The term race talk describes the everyday use of racial symbols and signs only to put African American at the lowest level in the racial hierarchy. For example by refering to ´us´ and ´them´. Once again this type of racism only protects the whole, because something we do not admit cannot be challenged.

 

CULTURAL RACISM

Reasearch shows that white children already start developing a sense of white superiority in preschool, because society expresses constantly that it is better to be white than a POC. Millennials often say that racism ended with Barack Obamas election. But Donald Trumps presidency showed the opposite of a postracial situation.

*Millennials are people born from 1980 until 2000. (Duden)*

The sociologists L. Picca and J. Feagin did a study with 626 white people, who are visiting twenty-eight different colleges across the US. Their task was to document and observe every element of racism in their daily life for six to eight weeks. More than seventy-five hundred comments and actions were written down. One shown dynamic is how high the expose to racism and participation in racism of young people is. Another is the false belief that a ´good´ person cannot be a racist. When a POC was present [called front-stage setting] white students acted like the following: overly nice, no use of racial terms and labels, negative code words about POC, avoiding any contact, sometimes violent towards POCs. When the room was only filled with white people [called backstage setting] humor was often used. Picca and Feagin name “to create white solidarity and to reinforce the ideology of white and male supremacy“ (S. 49) as the purpose for this behavior through which racism does not stop circulating. One norm of todays culture is hiding, denying and not challenging our racism. The latter is actually socially penalized.

 

These adaptations of racism are more threatening than for example Jim Crow.

*Jim Crow Laws legalized racial segregation in the US and existed until 1968. They denied African Americans the right to vote, have jobs, get an education and other opportunities. https://www.history.com/topics/early-20th-century-us/jim-crow-laws *

These adaptations have the same outcome, but the dominant white society puts them in place. This intransigence of not willing or cannot admiting its beliefs is a part of white fragility: the refusal to know.

Literaturliste Sehen

Moin,

hier einmal die Literaturliste, die noch als Prüfungsleistung für das Tutorium nötig ist. Die Literaturliste stimmt mit den Quellen für das Poster, dass wir als Gruppe im Seminar zu M1 präsentiert haben, überein. Sollte jemand sich das Poster ansehen wollen, lade ich das einfach mal hier hoch: Sinn Sehen

 

Assmann, Aleida (2011): Einführung in die Kulturwissenschaft. Grundbegriffe, Themen, Fragestellungen. 3., neu bearbeitete Aufl. Berlin: Schmidt, Erich (Grundlagen der Anglistik und Amerikanistik, 27).
McCandless, David (2012): Information is beautiful. New edition, revised, recalculated and reimagined. London: William
Rieger, Elisa; Arantes, Lydia Maria (Hg.) (2014): Ethnographien der Sinne. Wahrnehmung und Methode in empirisch-kulturwissenschaftlichen Forschungen. Bielefeld: Transcript (Edition Kulturwissenschaft, Bd. 45).

Borcsa, Maria: Selbstthematisierung als Alterität : Identitätskonstruktionen blinder Menschen aus drei Generationen ; eine rekonstruktive Analyse. Freiburg (Breisgau), Univ., Diss., 2001; Deutsche Nationalbibliothek. Online verfügbar unter https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&query=idn%3D963796194.

Baeuml-Rossnagl, Maria-Anna (1990), Wie die Kinder leben lernen. 1. Eine sinnliche Gegenwartspädagogik für Eltern und Schule., 1 Auflage

Zacharias Wolfgang (1994), Sinnenreich – Vom Sinn einer Bildung der Sinne als kulturell-ästhetisches Projekt

https://www.dog.org/wp-content/uploads/2009/09/Leitlinie-Nr.-7-Versorgung-von-Sehbehinderten-und-Blinden1.pdf  (Stand 09.02.2021)

https://www.dvbs-online.de (Stand 09.02.2021)

https://www.bfs-ev.de/de/content/startseite/ (Stand 09.02.2021)

https://www.dbsv.org (Stand 09.02.2021)

https://www.pro-retina.de (Stand 09.02.2021)

https://www.woche-des-sehens.de/infothek/das-auge/haeufige-augenerkrankungen (Stand 09.02.2021)

https://www.louisbrailleonlineresource.org/slate-and-stylus.html (Stand 09.02.2021)

http://home.schule.at/teacher/art/gestaltung/kulturelleUnterschiede.html#Zweig31 (Stand 09.02.2021)

https://designforschung.wordpress.com/2010/05/20/colours-cultures/ (Stand 09.02.2021)

https://www.gesundheit.de/wellness/sanfte-medizin/weitere-therapien-und-behandlungen/farben-und-ihre-wirkung (Stand 09.02.2021)

https://www.zeiss.de/vision-care/besser-sehen/gesundheit-vorsorge/warum-gutes-sehen-so-wichtig-ist.html (Stand 09.02.2021)

https://www.youtube.com/watch?v=9fkjrHVsyRw (Stand 09.02.2021)

https://www.youtube.com/watch?v=lpAuzkh6jxc (Stand 09.02.2021)

 

– Lukas

Der Sechste Sinn – Literaturliste

Prüfungsleistung [Teresa Krems]

 

Abbott, Alison (2006): In search of the sixth sense. In: Nature 442 (7099), S. 125–127. https://www.nature.com/articles/442125a [28.12.2020]

edited by David Howes (2009): The Sixth Sense Reader, Berg: Oxford/New York

Ludwig-Friedrich Emrich (1963): Der Sechste Sinn, das Zweite Gesicht, Baden-Baden: Neues Europa

Mechsner, Franz/Victor Smetacek (2008): Der sechste Sinn. In: Die Zeit, 09.08.2008. https://www.zeit.de/zeit-wissen/2008/04/Propriozeption/komplettansicht [10.02.2021]

National Institutes of Health (NIH) (2016): “Sixth sense” may be more than just a feeling. https://www.nih.gov/news-events/news-releases/sixth-sense-may-be-more-just-feeling [28.12.2020]

Sadler-Smith, Eugene (2011): The Intuitive Mind. Profiting from the Power of Your Sixth Sense. New York: John Wiley & Sons. https://books.google.de/books?redir_esc=y&hl=de&id=Zf94TfWkbSAC&q=sixth+sense#v=snippet&q=sixth%20sense&f=false [10.02.2021]

Trungpa, Chögyam (2020): Das Herz des Buddha: Buddhistische Lebenspraxis im modernen Alltagsleben. 1. Auflage. Berlin: Wandel Verlag. https://books.google.de/books?id=gjzlDwAAQBAJ [10.02.2021]

Worrall, John L. (2013): The police sixth sense: An observation in search of a theory. In: American Journal of Criminal Justice 38 (2), S. 306–322. file:///C:/Users/Dell/AppData/Local/Temp/Worrall2013_Article_ThePoliceSixthSenseAnObservati.pdf [28.12.2020]