Monat: Dezember 2020

Ein busy Sonntag

Ich sitze beim Weserstadion. Neben dem Eingang zur Halle West, direkt unter der Außenfassade (s. Bild). Dabei blicke ich in Richtung Osterdeich. Gerade sind zwei Jungs an mir vorbei gejoggt. Vielleicht so alt wie ich. Zwei Fahrräder mit zwei Meter Abstand fahren an mir vorbei. Jetzt läuft ein Mann sowie eine Frau mit einem Mann an mir vorbei. Schwarz gekleidet. Ich kann direkt durch die Unterführung unter dem Osterdeich schauen, die den Park um das Weserstadion mit dem Viertel verbindet. Zwei Frauen laufen an mir vorbei und schauen mich an. In der Ferne kommt ein Mann und eine Frau entgegen. Vielleicht sechzig bis siebzig Jahre. In Erdtönen. Die Frau hustet in die Armbeuge. Ein Junge und ein Mädchen mit ungefähr dreißig Zentimeter Abstand laufen vorbei. Jetzt ein schwarzer, angeleinter Hund mit Besitzer. Der Hund hat eine Art Glocke. An dem linken Weg, neben dem ich sitze, ist es jetzt ruhig. Ein Auto fährt auf meiner Rechten unter dem Stadion durch. Silber. Der weiß bärtige Mann schaut nach unten, nicht in Fahrtrichtung. Sondern in den Fußraum. Auf dem parallelen Weg zu dem auf meiner Linken, zwanzig Meter entfernt, spazieren ein braun haariger Mann und eine blondhaarige Frau. Mit Bechern. Papp Becher mit Plastik Deckel. Schräg rechts vor mir öffnen zwei Männer graue Autotüren. Einer hatte eine Zigarette. Jetzt ist sie weg. Sie stehen neben dem Hinterteil des Autos und rauchen. Reden nicht. Schauen in andere Richtungen. Jetzt kurze Wortfetzen. Sie steigen ein. Motor an. Licht an. Ein weißer Hund links von mir. Rückwärtsgang. Eine rot schwarz gekleidete Frau läuft direkt an mir rechts vorbei. Macht ihr Fahrrad ab und fährt Richtung Osterdeich. Mit Walkingstöcken. Eine ältere Frau, eine etwas jüngere Frau und ein Kleinkind stehen da, wo ungefähr das Auto stand. Reden. Schwarz gekleidet. Kind hat einen leucht gelben Helm und sitzt in einem Dreirad mit verlängertem Griff. Und hustet. Vor mir machen ein Herr und ein kleiner Junge ein Fahrrad ab. Man hört das Kettenschloss klappern. Gemurmel. Zwei Hunde. Die Zwei vor mir reden. Das Kind steigt auf das Fahrrad. Ohne Helm. Zieht Helm auf. Joggerin von links hinten, Fahrrad von vorne. Kind schaut mich an. Dann Auto. Silber. Vier Leute von hinten auf rechter Seite. Zwei von vorne auf Weg links von mir. Alle ist so schnell vorbei. Ich kann kaum so schnell schauen. Die fünfzehn Minuten sind zu Ende. Es ist 15.05 Uhr am 13.12.2020. Ein Sonntag.

 

Ein paar Gedanken danach:

Ich konnte gar nicht schnell genug schreiben, um alle Beobachtungen zu notieren, bzw. habe ich immer sehr viel auf meinen Block geschaut, um einigermaßen leserlich zu schreiben, und dadurch viel verpasst. Was mir auch aufgefallen ist, ist dass ich Leuten oder Gruppen Labels wie Mann, Frau, Pärchen, Mutter, Opa, Sohn, Freunde etc. gegeben habe oder geben wollte ohne genau zu wissen, ob dies auch so stimmt. Meistens basierend auf dem Äußerlichen und dem Verhalten der Personen. Ist das nicht eine gewisse Art von vorschnellem Urteil bzw. Vorurteil?

 

– Teresa

 

[Dieser Text enstand im Zuge einer Beobachtungshausaufgabe unseres Tutoriums.]

Die 12 eingefrorenen Tukane

 

Der Gegenstand ist die letzte Spur der 12 eingefrorenen Tukane. Es ist eine Pfirsich-orange farbige Eiswürfelform, die aus Silikon besteht. In der Form ist Platz für zwölf Tukane. Sie fühlt sich wie Knete an, die man nicht kneten kann.

Ein Passant hat sie auf einem Sperrmüll zwischen zwei Kochbücher gefunden. Unsere Wissenschaftler konnten anhand Staub und DNA Spuren feststellen, dass die Form aus Südamerika stammt. Nach einer weiteren Recherche konnten wir annehmen, dass es die Form der 12 verschwundenen Tukane war. Es gab im Jahre 1969 ein transatlantisches Projekt wofür 12 Tukane aus Costa Rica nach Deutschland verfrachtet wurden. Um den Transport zu erleichtern wurden sie in der beschriebenen Form eingefroren. Die Form hatte eine Funktion für das Auftauen, die mit einem Timer verbunden war. Der Timer war so ausgerichtet, dass die Tukane dann auftauen wenn sie auf dem Mond gelandet sind, um sich dort in den Tropen der Mondkolonien auszubreiten. Die Form wurde von Bremerhaven zur Raumstation in einem Van transportiert. Während dieser Fahrt wurde der Van überfallen. Bei diesem Überfall wurde die Form mit den 12 Tukane entwendet. Die Kriminalpolizei konnte feststellen, dass es sich bei den Tätern um Mitarbeiter der Haribo Firma handelte. Das Motiv war, dass Sie Tukane für ihre Werbekampagne brauchten. Die Tukane sollten in einem Werbevideo  für die neuen Süßigkeiten posieren. Die Täter wurden gefasst, doch die Form samt Tukane blieb verschwunden. Die Täter sagten, dass die Tukane weggeflogen seien, weil sie die Form zu lange in der Sonne stehen gelassen haben. Um Beweise zu vernichten haben sie die Form auf einem Flohmarkt verkauft.