Interviews – wie und warum?

Ich habe insgesamt fünf Interviews geplant. Sie sollen verschiedene Einblicke in den Umgang unterschiedlicher Menschen mit Kleidung geben. Meine Interviewpartner können hinsichtlich ihrer Kleidung unterschiedlicher kaum sein, weshalb ich sehr gespannt bin. Außerdem möchte ich herausfinden ob Kleidungsstil zufällig entsteht oder bewusst kreiert wird- oder beides.

Ich möchte die Interviews hinterher miteinander vergleichen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede erarbeiten, die Ergebnisse aber auch mit meinen sonstigen Themen- Musik und Stil, Stil-Ikonen und Trends und Stil in Verbindung bringen.

Dem Text von Herrmanns habe ich eine Grund-Message für mich entnommen: Die Wichtigkeit sich selbst beim Interviewen ernst zu nehmen. Ich werde keine Fremden interviewen, sondern Freunde und Familienmitglieder. Es wird eine Herausforderung für mich sein, mein Ziel des Interviews im Fokus zu behalten und meine Rolle als kleine Schwester oder Tochter für einen Moment abzulegen und sachlich die Fragen beantworten zu lassen. Und auch bei meinen Freunden wird es mir schwer fallen ,,ernsthaft‘‘ zu interviewen, da ich mich sonst bei meinen Freunden für ,,Die Lustige‘‘ oder ,,Die Verpeilte‘‘ halte. Wesentlich wird daher die ,,Öffnung der Bühne‘‘ sein, wie Hermanns es beschreibt; Vor Beginn des Interviews eine angenehme, offene Situation schaffen, in der die beteiligten Personen ihre ,,Rollen‘‘ finden können.

Ich fand mich auch wieder bei den Problemen, die Herrmanns bei der ,,Absprache über das Setting des Interviews beschreibt; Dass man Absprachen mit den Interviewpartnern vage lässt, um sich ja keinen ,,Korb‘‘ zu holen. Bei meiner Mutter werde ich dieses Problem weniger haben, als bei einer Freundin, die ich erst seit Semesterbeginn kenne- wir werden das Interview in einem Zeitraum machen, den wir normalerweise zum Lernen nutzen und es kostet mich Kraft mich nicht zu fühlen, als würde ich meiner Freundin ihre kostbare Lernzeit stehlen.

Weniger problematisch stelle ich es mir vor das Interview zu ,,inszenieren‘‘ wie Hermanns es beschreibt, das heißt die Person während des Interviews aufzunehmen. Ich werde mittels Whatsapp-Sprachnachichten aufnehmen, ein Medium, an das die meisten Menschen heutzutage sehr gewöhnt sind. Vorallem die jüngere Generation nimmt sich tagtäglich mit Sprachnachichten selbst auf und inszeniert sich dadurch gewissermaßen selbst.

Dann spricht Herrmanns noch vom ,,Fairness-dilemma‘‘, also dem Bedürfnis danach, möglichst viel und Persönliches vom Interviewpartner zu erfahren und gleichzeitig einen respektvollen Umgang mit ihm zu pflegen. Zwei meiner Fragen sind sehr privat: Einmal wie sich die Persönlichkeit während der Stilentwicklung verändert hat und zweitens, ob der persönliche Stil als Maske oder Statement wirkt. Dazu denke ich, dass es nicht sehr problematisch ist den respektvollen Umgang zu wahren- denn jeder kann immer noch selbst entscheiden was und wieviel er erzählt. Ich werde nur nachhaken, wenn ich das Gefühl habe, dass es meinem Gegenüber nicht unangenehm ist.

Ich bin gespannt wie ich mich während der Interviews fühlen werde, welche Parallelen sich zwischen meinen Interviewpartnern sehen lassen und wie meine Gegenüber sich währenddessen verhalten.


Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert