,,Und später dann, als ich angefangen habe Jeans zu tragen, habe ich halt sehr vorausschauend gehandelt […]“
Wie würdest du, oder deine Freunde deinen Stil beschreiben?
Einen Stil während meiner Arbeitszeit habe ich nicht, weil ich immer nur praktische Kleidung trage, die auch schmutzig werden kann. Mein Stil in Gesellschaft bewegt sich von ausgefallen zu edel. Ich trage gerne sehr hochwertige Materialien und manchmal gemusterte Kleidung. Ich trage gerne teuren Schmuck und gute Schuhe.
Wie hat sich dein Stil mit den Jahren verändert?
In meiner Jugend war mein Stil sehr auffällig. Es ging mir drum, so sehr wie möglich aufzufallen, nur Kleidung zu tragen, die kein anderer trägt und immer aus der Menge herauszustechen. Ich trug damals eher Hippie-Mäntel, und als ich bei einer Punk-Veranstaltung mal eine Rede gehalten habe, habe ich ein kariertes Hahnentrittkostüm getragen und einen sehr braven Bob- es ging wie gesagt immer darum aus der Menge herauszustechen. Später dann, als ich in einem kleinen Dorf gelebt habe, und Kinder hatte, habe ich mich sehr stark meiner Umgebung angepasst und habe dort auch das erste Mal Jeans getragen.
Wie hat sich deine Persönlichkeit in der gleichen Zeit verändert?
Meine Persönlichkeit hat sich insofern geändert, als dass ich damals, als ich aus der Menge herausstechen wollte und meinen ganz persönlichen Stil hatte, auch immer bereit war zu neuen Abenteuern, mein Leben sich sehr wild und verrückt gestaltet hat, und ich auch keinen roten Faden in meinem Leben hatte, sondern eigentlich immer meiner Intuition gefolgt bin. Und später dann, als ich angefangen habe Jeans zu tragen, habe ich halt sehr vorausschauend gehandelt, habe immer vernünftig gehandelt und mir große Mühe gegeben, nach außen hin zu wirken wie eine erwachsene Person.
Beeinflusst du bewusst mit Trends deinen Stil?
Es gibt bestimmte Modetrends aus vergangenen Zeiten, z.B. Boots, Parker, Afghanische Hippiemäntel, Cowboystiefel. Und in vielen Epochen gibt es ein oder zwei Kleidungsstücke im Rahmen des jeweiligen Trends, die mir sehr gut gefallen haben- und ich warte immer, ob dieser Trend nicht wiederkommt (denn jede Mode kommt ja wieder); und wenn diese Kleidungsstücke wieder da sind, schlag ich zu und tage sie auch, wie jetzt im Moment Schlaghosen- die habe ich in meinen ganz jungen Jahren getragen und jetzt sind endlich wieder welche modern.
Hast du ein Lieblingskleidungsstück? Wenn ja, welches ist es?
Lieblingskleidungsstücke sind bei mir in der Regel Schuhe. Es gibt Schuhe, die trage ich über Jahre und Jahre und mag sie gar nicht ausziehen und habe sie total gerne und passe alle meine Kleidung diesen Schuhen an. Und im Moment sind alle meine Lieblingsschuhe kaputt. Und ich warte auf das richtige Paar, dass ich wieder über Jahre tragen kann.
Fällst du durch deinen Stil unter deinen Freunden auf?
Also ich habe mir da noch nie Gedanken drüber gemacht. Sagen wir’s mal so; Ich will auffallen- aber ich weiß nicht ob ich’s tue.
Wessen Stil (prominenter Person) findest du ansprechend, und warum?
Die einzige Person deren Stil ich sehr ansprechend finde, ist Sahra Wagenknecht. Ich finde sie hat einen ganz eigenen persönlichen Stil, der eigentlich überhaupt nicht zu dem passt, was man unter ihrer Politik versteht. und damit kommt sie meinem Stil, oder dem wie ich sein möchte, schon sehr nahe.
Adaptierst du ihren Stil in gewisser Weise?
Nein, überhaupt nicht.
Wie würdest du dich kleiden, wenn dir ganz egal wäre, was Menschen von deiner Kleidung halten?
Ich würde glaub ich ganz weite Hosen tragen, die meinen Bauch nicht einengen. Und ich würde wahrscheinlich jeden Tag das Gleiche tragen. Und ich würde mich im Winter ganz warm anziehen und im Sommer auch relativ warm, weil ich immer friere, und ansonsten wäre es mir total egal wie ich aussehe.
Wirkt dein Stil als Maske oder als Statement?
Manchmal ist mein Stil Maske, wenn ich zum Beispiel zum Amt oder zur Bank gehe, oder wenn ich in einer Sendung im Fernsehen auftrete- dann trage ich immer Sachen, die ich für diese Situation angemessen finde, und die mir vielleicht auch überhaupt nicht entsprechen.