Interview mit Daniel, 26 Jahre

,,Mir ist es ganz egal was Menschen von meinem Klamottengeschmack halten, da ich mich mit dem Thema deutlich mehr   auseinandergesetzt habe, als die Leute, die Kritik an meinem Stil äußern.“

Wie würdest du, oder deine Freunde deinen Stil beschreiben?

Mein Stil ist wahrscheinlich eine Mischung aus klassischer Streetwear mit Dress-Up Elementen und oft durch aktuelle Trends beeinflusst

Foto von Daniel/ Regenschirm von  Christian Dior/  seine Lieblingsschuhe von Adidas (Sean Wotherspoon Superearth)

Wie hat sich dein Stil mit den Jahren verändert?

Über die Jahre habe ich  verschiedene Phasen der Stilentwicklung durchgemacht. Von Hypebeast Ästhetik (bedeutet, wenn Menschen jeden Trend mitmachen), Blackscale (Marke) über eher konservative Looks bis heute zu einer  gefestigten, substanziellen Garderobe

 

Wie hat sich deine Persönlichkeit in der gleichen Zeit verändert?

Je älter ich wurde, desto mehr wurden mir Trends und die Meinung anderer immer egaler. Das hat hoffentlich auch mit einer charakterlichen Weiterentwicklung zu tun.

 

Beeinflusst du bewusst mit Trends deinen Stil?

Trends sind immer wieder Einfluss und interessant, inzwischen weiß ich jedoch gut abzuschätzen, welche Trends von Dauer sein könnten, und welche eh nur kurzlebig sind und man deshalb von diesen die Finger lassen sollte. Mir ist es wichtig keinen Trend zu sehr in meiner Garderobe zu etablieren, um mich von der Masse abzuheben.

 

Hast du ein Lieblingskleidungsstück? Wenn ja, welches ist es?

Meine Lieblingskleidungsstücke sind meistens Schuhe und Jacken. Aktuell ist es der Sean Wotherspoon Adidas Supererth – Sneaker und eine Doncare Lederjacke

 

 Fällst du durch deinen Stil unter deinen Freunden auf?

Bedonders auf dem Dorf/der Kleinstadt in der ich aktuell lebe, ist mein Stil sehr auffallend und immer wieder Gesprächs-und Gespötthema bei Freunden und Fremden.

Foto von Daniel / Lieblingsjacke von Doncare

Wessen Stil (prominenter Person) findest du ansprechend, und warum?

Tyler the Creator, Kwam.E, Lena Cassel, Kelly Kaiio, Jana Nell…Es gibt ziemlich viele Künster, Influencer und Personen des öffentlichen Lebens, die mich durch ihren Stil immer wieder inspirieren und beeindrucken. Ich würde sagen, meistens ist es die Symbiose aus verschiedenen Ästhetiken, die diese Personen spielend leicht beherrschen.

 

Adaptierst du ihren Stil in gewisser Weise? 

Diese Personen sind Inspirationen und oftmals versuche ich einzene Pieces oder finanzierbare Alternativen für mich zu adaptieren.

 

Wie würdest du dich kleiden, wenn dir ganz egal wäre, was Menschen von deiner Kleidung halten?

Mir ist es ganz egal was Menschen von meinem Klamottengeschmack halten, da ich mich mit dem Thema deutlich mehr auseinandergesetzt habe, als die Leute, die Kristik an meinem Stil äußern.

Foto von Daniel / Schuhe und Tasche von Dr. Martens

 

 

 

 

 

 

 

Wirkt dein Stil als Maske oder als Statement?

Mein Stil wirkt als Statement und es macht mir immer wieder Spaß Gleichgesinnte zu treffen und über Mode und Trends zu fachsimpeln.

Interviews – wie und warum?

Ich habe insgesamt fünf Interviews geplant. Sie sollen verschiedene Einblicke in den Umgang unterschiedlicher Menschen mit Kleidung geben. Meine Interviewpartner können hinsichtlich ihrer Kleidung unterschiedlicher kaum sein, weshalb ich sehr gespannt bin. Außerdem möchte ich herausfinden ob Kleidungsstil zufällig entsteht oder bewusst kreiert wird- oder beides.

Ich möchte die Interviews hinterher miteinander vergleichen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede erarbeiten, die Ergebnisse aber auch mit meinen sonstigen Themen- Musik und Stil, Stil-Ikonen und Trends und Stil in Verbindung bringen.

Dem Text von Herrmanns habe ich eine Grund-Message für mich entnommen: Die Wichtigkeit sich selbst beim Interviewen ernst zu nehmen. Ich werde keine Fremden interviewen, sondern Freunde und Familienmitglieder. Es wird eine Herausforderung für mich sein, mein Ziel des Interviews im Fokus zu behalten und meine Rolle als kleine Schwester oder Tochter für einen Moment abzulegen und sachlich die Fragen beantworten zu lassen. Und auch bei meinen Freunden wird es mir schwer fallen ,,ernsthaft‘‘ zu interviewen, da ich mich sonst bei meinen Freunden für ,,Die Lustige‘‘ oder ,,Die Verpeilte‘‘ halte. Wesentlich wird daher die ,,Öffnung der Bühne‘‘ sein, wie Hermanns es beschreibt; Vor Beginn des Interviews eine angenehme, offene Situation schaffen, in der die beteiligten Personen ihre ,,Rollen‘‘ finden können.

Ich fand mich auch wieder bei den Problemen, die Herrmanns bei der ,,Absprache über das Setting des Interviews beschreibt; Dass man Absprachen mit den Interviewpartnern vage lässt, um sich ja keinen ,,Korb‘‘ zu holen. Bei meiner Mutter werde ich dieses Problem weniger haben, als bei einer Freundin, die ich erst seit Semesterbeginn kenne- wir werden das Interview in einem Zeitraum machen, den wir normalerweise zum Lernen nutzen und es kostet mich Kraft mich nicht zu fühlen, als würde ich meiner Freundin ihre kostbare Lernzeit stehlen.

Weniger problematisch stelle ich es mir vor das Interview zu ,,inszenieren‘‘ wie Hermanns es beschreibt, das heißt die Person während des Interviews aufzunehmen. Ich werde mittels Whatsapp-Sprachnachichten aufnehmen, ein Medium, an das die meisten Menschen heutzutage sehr gewöhnt sind. Vorallem die jüngere Generation nimmt sich tagtäglich mit Sprachnachichten selbst auf und inszeniert sich dadurch gewissermaßen selbst.

Dann spricht Herrmanns noch vom ,,Fairness-dilemma‘‘, also dem Bedürfnis danach, möglichst viel und Persönliches vom Interviewpartner zu erfahren und gleichzeitig einen respektvollen Umgang mit ihm zu pflegen. Zwei meiner Fragen sind sehr privat: Einmal wie sich die Persönlichkeit während der Stilentwicklung verändert hat und zweitens, ob der persönliche Stil als Maske oder Statement wirkt. Dazu denke ich, dass es nicht sehr problematisch ist den respektvollen Umgang zu wahren- denn jeder kann immer noch selbst entscheiden was und wieviel er erzählt. Ich werde nur nachhaken, wenn ich das Gefühl habe, dass es meinem Gegenüber nicht unangenehm ist.

Ich bin gespannt wie ich mich während der Interviews fühlen werde, welche Parallelen sich zwischen meinen Interviewpartnern sehen lassen und wie meine Gegenüber sich währenddessen verhalten.

 Exposé

Der persönliche Kleidungsstil – wie wird er beeinflusst, und wofür steht er?

Ursprünglich hatte ich die Idee einen Blog zu der Frage:,, Was bedeutet Mode für den Einzelnen‘‘, zu schreiben. Ich hatte jedoch Schwierigkeiten dabei Mode, Stil und Kleidung an sich auseinander zu halten. Eine Kommilitonin machte mir dann den Vorschlag zum Thema persönliche Stilfindung zu recherchieren. Die Fragestellung, die ich dazu ausgearbeitet habe, lautet:,, Der persönliche Kleidungsstil – wie wird er beeinflusst und wofür steht er?‘‘ In meinen Beiträgen werde ich häufig von ,,Stil‘‘ schreiben, meine damit aber ,,Kleidungsstil.‘‘

Da es sich beim Kleidungsstil um etwas Undefiniertes- und von Person zu Person Unterschiedliches handelt, stand schnell für mich fest, dass das Grundgerüst des Story Telling’s verschiedene Interviews sein sollen. Ich habe mich hierbei für meine Schwester und ihren Freund, sowie für zwei meiner Freunde- eine männliche und eine weibliche Person entschieden. Unter dem Gesichtspunkt der Stilentwicklung waren diese vier aus verschiedenen Gründen, die ich im Folgenden aufführen werde, sehr interessant.

Mein Freund hat in meinen Augen über gut sieben Jahre eine große Stilwandlung vollbracht. Meine Freundin hat für mich einen sehr individuellen Stil, wobei sie ,,schick angezogen‘‘ aussieht, doch ich erkenne keine Rücksichtnahme auf aktuelle Trends. Meine Schwester hat schon immer einfach angezogen worauf sie Lust hatte, ohne einem bestimmten Stil entsprechen zu wollen, geschweigenden Modetrends in ihrer Kleidungsauswahl zu berücksichtigen. Der Freund meiner Schwester ist hinsichtlich seiner Kleidung für mich der Interessanteste. Bei Ihm werde ich ausnahmsweise die Frisur berücksichtigen, da diese sein Outfit und sein Auftreten komplettieren; Er trägt einen Irokesenschnitt, der mit Punks assoziiert wird. Ich stelle den Interview-Partnern jeweils unterschiedliche, an sie angepasste, Fragen. Allgemein interessiert mich die Frage wie der persönliche Stil die Persönlichkeit widerspiegelt, oder ob er eher als Maske genutzt wird. Nachdem alle Interviews geführt sind, werde ich Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Auffälligkeiten der Interviews herausarbeiten.

Ein weiteres Thema wird ,,Stilikonen‘‘ sein. Vor meinem inneren Auge schwebt mir dabei Audrey Hepburn vor, bis heute Stilikone der 1950er und 1960er Jahre. Aus heutiger Zeit sind Billie Eilish und Harry Styles zu nennen, die sich durch ihre Kleidung traditionellen Genderrollen widersetzen.

Danach werde ich mich mit aktuellen Modetrends beschäftigen. Ich werde zur Recherche auf YouTube Modeschauen bekannter Modemarken anschauen, YouTube-Videos schauen in denen andere Menschen ihre Erkenntnisse bezüglich aktueller Trends teilen, und eigene Beobachtungen mit einfließen lassen.

Zum Schluss werde ich noch darauf eingehen, inwiefern bestimmten Musikrichtungen ein Stil zuzuschreiben ist. Abschließend werde ich meine Ergebnisse unter dem Gesichtspunkt meiner Ausgangsfrage zusammenfassen.