Auf dem Weg zu einer Schule für alle

Prof. Dr. Frank J. Müller – Auf dem Weg zu einer Schule für all

  1. Reflektieren Sie die Konsequenzen der Aussonderung von Schüler/-innen mit Förderbedarf?
    Wenn Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf getrennt von denen ohne unterrichtet werden, ist das nicht förderlich für ihre Entwicklung. Da Nachahmung eine wichtige Rolle beim Lernen und sich Entwickeln spielt, ist es wichtig, Gruppen heterogen zu gestalten. So können sich die Schülerinnen und Schüler ganz automatisch an verschiedenen Menschen ein Beispiel nennen.
  2. Welche Informationen sind in der Diagnose „Förderschwerpunkt Wahrnehmung&Entwicklung“ bzw. „Förderschwerpunkt Lernen“ enthalten? Welche Informationen benötigen Sie von einer Schüler/-in um Ihren Unterricht ggf. anzupassen?
    Die Oberbegriffe alleine geben erstmal noch nicht viel Auskunft. Unter diesen Kategorien werden ganz verschiedene Krankheiten und damit verbunden ganz verschiedene Förderbedarfe gefasst. Die konkreten Anforderungen an meinen Unterricht, kann ich also nicht daraus ablesen. Informationen, die ich bräuchte, wären zum Beispiel, was im Unterricht gut gelingt und wir noch ausbauen könnten, welche Ziele der Schüler, die Schülerin oder auch die Eltern haben und welche Unterstützungssysteme sich bereits bewährt haben.
  3. Wie können Sie der Vielfalt der Schüler/-innen gerecht werden und welche Verbündeten können sie dazu gewinnen?
    Es ist wichtig, sich immer die Lebenswirklichkeiten der Schüler oder der Schülerinnen anzuschauen, um den Anforderungen jedes Mitgliedes gerecht zu werden. Informationen dazu bekomme ich von den Schülern oder den Schülerinnen, von den Eltern oder von ehemaligen Schulen. Da ich wahrscheinlich mit den unterschiedlichsten Menschen im Unterricht zu tun haben werde, wird es sehr aufwendig sein, jedem einzelnen gerecht zu werden. Es ist deshalb sinnvoll, mit anderen Lehrerinnen und Lehrern zusammen zu arbeiten und zum Beispiel Unterrichtsmaterial mit anderen Schulen zu teilen. Es kann auch helfen, bei Missständen den regionalen Medien Bescheid zu geben, um das Thema in den politischen Diskurs zu bringen.
  4. Warum stellte die Entwicklung der Sonderschulen historisch betrachtet einen Fortschritt dar? (vgl. Feuser in Müller 2019)
    Historisch können Sonderschulen als eine positive Entwicklung gesehen werden, da dort erstmals Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf ein Zugang zu Bildung ermöglicht wurde. Da sie zuvor gar nicht unterrichtet wurden, wurde sie auch von der Gesellschaft ausgeschlossen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert