Mareike Tödter – What’s the Difference

1.Reflektieren Sie, welche Fähigkeiten ein*e „gute*r Fremdsprachenlerner*in“ in Ihrer Schulzeit mitbringen musste.
Da ich Französischlehrerin werden möchte, will ich mich damit auseinandersetzen, was eine gute Fremdsprachenlehrerin ausmacht. Wenn ich mich an meine eigene Schulzeit erinnere, habe ich aus dem Französischunterricht nicht sehr viel mitgenommen. Ich mochte zwar die Sprache, aber über mehr als ein paar Grundlagen kamen wir alle nicht hinaus. Nach dem Abitur bin ich für ein paar Monate nach Frankreich gegangen. Dort konnte ich mich plötzlich mit meinen paar Sprachbrocken verständigen und habe außerdem in kurzer Zeit sehr viel dazu gelernt. Was war also der Unterschied von meinem Schulunterricht und meiner Auslandserfahrung? Da ich in Frankreich eh als die Deutsche galt, waren die Franzosen eher verwundert, wenn man ein bisschen Französisch sprechen konnte. Ich hatte also keine Hemmungen, sehr viele Fehler zu machen. Nicht die Sprache war das, was ich rüber bringen wollte, sondern der Inhalt. Die Sprache war eben nur das Mittel zum Zweck. Daraus ergeben sich für mich zwei Konsequenzen für den Sprachunterricht: Erstens muss es wichtiger sein überhaupt zu sprechen, als fehlerfrei zu formulieren. Als Lehrerin muss ich deshalb die Kompetenz besitzen, eine Lernatmosphäre zu schaffen, in der Fehler keinen Anlass zum schämen bieten. Zweitens müssen auch die behandelten Themen interessant sein. Haben die Schüler*innen keine Lust sich an einer Diskussion zu beteiligen, weil sie noch nicht einmal den Inhalt interessant finden, kann ich auch nicht erwarten, sie zum Sprechen zu bringen. Meine Kompetenz muss hier also sein, interessante Materialien zu finden.
2.Entwerfen Sie einen Englischunterricht der Zukunft, der einen idealen Umgang mit Heterogenität pflegt. Welche Kriterien wären für Sie wichtig?
Ich bin im Sprachenunterricht ein großer Fan von gestaffelten Lernhilfen. Niemand darf das Gefühl haben, nicht mitkommen zu können und sowieso schlechter als der Rest der Klasse zu sein. Diese Schüler*innen werden den Unterricht dann nämlich nur passiv absitzen und das ist die große Gefahr. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man in einer Sprache schnell besser wird, egal welches Niveau man hat, Hauptsache man wendet die Sprache an. Deshalb können gerade im Sprachenunterricht sehr gut Schüler*innen mit unterschiedlichem Niveau gemeinsam lernen, da jeder individuell auf seinem Niveau weiterlernen kann, Themen aber gemeinsam bearbeitet werden können.
3.Diskutieren Sie, welche Veränderungen der Rahmenbedingungen, Einstellungen etc. es für die Umsetzung Ihres Entwurfs bräuchte.
Schule darf nicht als ein Ort der Bewertung angesehen werden. Das Ziel der Schüler*innen darf es somit nicht sein, mir als Lehrerin besonders positiv auszufallen, es wäre besser wenn die das Gefühl hätten, für sich zu lernen. Wenn sich die Mentalität durchsetzen würde, hätten die Schüler*innen keine Angst mehr vor Fehlern. Es muss im Sprachenunterricht außerdem wieder mehr um Inhalte gehen. Was nützt mir die Sprache ohne Kontext? Über die Sprache lernt man ein Land auf einem ganz anderen Weg kennen.

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