Offener Unterricht

Der offene Unterricht kann individuelle Lernsituationen schaffen, wodurch SuS sich Themeninhalte auf eine eigene Art erschließen können. Sie lernen im Verlauf dieses Konzepts sich selbst, unter der Berücksichtigung ihrer spezifischen Interessen, einzuschätzen. Eine Mitbestimmung der Schülerschaft sollte zumindest als Ideal nicht aus den Augen verloren werden. Wochenpläne tragen dazu bei, dass ein offener Unterricht gelingen kann. Vorteile birgt auch die Perspektive, dass SuS mehr und mehr eine eigenverantwortliche Arbeitsweise antrainieren, die auch die unterschiedlichen und individuellen Lernniveaus im Blick hält.

Fraglich ist, ob eine Lehrkraft ausreichend in der Lage ist, einen offen gestalteten Unterricht zu betreuen und ob dieses Konzept auch für alle SuS als geeignet betrachtet werden kann. Gerade körperlich und geistig behinderte Menschen könnten im Hinblick auf eine derartig selbstorganisierte Arbeitsweise vor unüberwindbare Herausforderungen stehen.

Published in: on 10. Juni 2015 at 13:57 Comments (0)
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Inklusion

Durch die Umstellung auf ein inklusiven Unterricht werden Lehrer zunächst erstmal gezwungen, sich Gedanken zu machen, wie sie zur Inklusion stehen. Sie stellt demnach für viele Lehrkräfte eine Herausforderung dar.

Klar ist, dass der Unterricht umgestaltet werden muss. Er wird gravierende Veränderungen durchleben. Ein inklusiver Unterricht bedarf schließlich einer besonders hohen Differenzierung. Ein solch hoher Grad an Differenzierung erfordert möglicherweise Neuorientierungen und ein Umdenken.

Bei all den Herausforderungen, denen sich Lehrkräfte ausgesetzt sehen, sollten sie das Ideal vor Augen halten, dass Schule für alle frei zugänglich sein soll. Jedes Kind müsse demnach das Recht auf den Besuch einer Regelschule haben.

Es wird also wichtig sein, dass sich Lehrkräfte fortbilden lassen und den Dialog im Kollegium suchen, um mit den neuen Herausforderungen nicht alleine dar zu stehen und vor allem Methoden zu entwickeln, die ein erfolgreiches Lernen ermöglichen. Aufgrund der gesellschaftlichen und politischen Veränderungen ist es unausweichlich, dass Lehrkräfte offen für Neuerungen und Neuorientierungen sind.

Published in: on 3. Juni 2015 at 22:33 Comments (1)
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Schüler mit Deutsch als Zweitsprache

Das Ziel eines heterogenen und binnendifferenzierten Unterrichts ist die bestmögliche individuelle Förderung einzelner Schüler. Dies betrifft neben den interessensorientierten Ansätzen auch die Sprache der Kinder. Die sogenannten „DaZ-Kinder“ könnten bei Aufgabenstellungen, die an die Klasse gestellt werden, einige Probleme bekommen. Möglicherweise verstehen sie die Aufgabe nicht, ihnen fehlen grammatische Kompetenzen, um sie zu bewältigen und es könnte ihnen schwer fallen, ihr Problem zu kommunizieren, damit ihnen geholfen wird. Grundschullehrer sollten darauf vorbereitet sein und wenn nötig auch mehrere Arbeitsblätter zur Verfügung stellen, um den Schwierigkeiten der DaZ-Kinder entgegen zu steuern. Während das reguläre Arbeitsblatt lediglich Verben im Infinitiv bereit stellt, die die Kinder dann konjugiert in eine Geschichte einbetten müssen, sind die Verben für DaZ-Kinder bereits konjugiert und/oder mit einem Bild veranschaulicht, um dem Kind das Verständnis für das Verb zu geben.

Auf diese Art und Weise könnte man den DaZ-Kindern eine Hilfestellung anbieten, damit sie nicht überfordert werden.

Published in: on 21. Mai 2015 at 19:12 Comments (1)
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Doppelte Heterogenität

Unter dem Begriff der doppelten Heterogenität wird nicht nur der soziale Faktor unter Berücksichtigung des Geschlechts, der Religion, der Kultur, usw. verstanden, sondern durch die fachliche Heterogenität erweitert. Lehrerfahrungen zeigen, dass ein Begriff individuell verstanden werden kann, sodass weder ein einheitliches Verständnis, geschweige denn eine einheitliche Definition möglich ist. Bei einer offen gestellten Frage im Unterrichtskontext wird man wahrscheinlich eine große Bandbreite an Schülerantworten erhalten, die eine methodisch sinnvolle Strukturierung des Unterrichts erfordern. Der Gedanke, dass es nur eine Lösung gibt, gestaltet sich in den meisten Unterrichtsfächern schwierig. Mit dieser Form der fachlichen Heterogenität wird eine Lehrkraft konfrontiert werden.

Konkret könnte man diese doppelte Heterogenität an einem Beispiel aus dem Religionsunterricht simulieren. Bei einer Fragestellung „Was ist der Himmel?“ wird man womöglich die konkreten Auswirkungen einer doppelten Heterogenität vorfinden. Christlich oder muslimisch geprägte Kinder werden wahrscheinlich den Himmel mit paradiesischen Vorstellungen und Belohnungen verknüpfen, die eng an ihre religiöse Erziehung anschließen. Andere Kinder werden den Himmel, unter Berücksichtigung ihrer derzeitigen Bedürfnisse, wahrscheinlich freier interpretieren. Möglicherweise verbinden einige der Kinder nicht einmal positive Gefühle bei dieser Fragestellung. Sie ist frei interpretierbar und bietet deshalb eine Vielfalt an möglichen Antworten.

Diese Deutungsvielfalt sollte von der Lehrkraft vorher erwartet, aber vor allem im Unterricht auch akzeptiert werden. Sie bietet indes eine Chance eines Klassendialoges, damit die Schüler ihre Wahrnehmungen  reflektieren, mindestens aber ihr Horizont an möglichen Vorstellungen, bezogen auf die Fragestellung, erweitern.

Published in: on 14. Mai 2015 at 9:24 Comments (0)
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Religiöse Pluralität

Der Artikel 7 im Grundgesetz ist als unmittelbare Reaktion auf die damalige Verteilung der Religionszugehörigkeit (dominiert von den beiden großen Konfessionen) zu verstehen.

Warum ist das auf Homogenität ausgelegte Gesetz heute nicht mehr aktuell?

Durch die zuletzt starke Säkularisierung, die sich insbesondere in den Austrittszahlen aus der Kirche widerspiegeln, treten vermehrt konfessionslose Schüler in die Klassenräume. Darüber hinaus sind mittlerweile alternative Religionen in Deutschland in großen Zahlen vertreten. Da muss natürlich der Islam genannt werden, aber auch der Buddhismus und Freikirchen sind in diesem Zusammenhang bedeutsam.

Aufgrund dieser Entwicklung sollte auch der Religionsunterricht nach alternativen Formen des Unterrichts suchen, die der aktuellen Situation angemessen erscheint. Die durch die bereits genannten Gründe entstandene Heterogenität kann durch Konzepte wie den interreligiösen dialogischen Unterricht aufgefangen werden. Innerhalb dieses Konzepts tauschen sich alle Schüler, unabhängig ihrer Religionszugehörigkeit oder einer Konfessionslosigkeit, über ihre Religion, die Ansichten und Werte aus und erfahren dabei die tolerante Annahme ihrer Klassenkameraden. Hierin besteht die Chance, Ängste vor fremden Kulturen und Religionen aufzuheben und eine Gesellschaft zu entwickeln, die den Anderen unabhängig seiner Herkunft, seines Glaubens und seiner Werte wertschätzt.

Vorbilder dürften in dieser Hinsicht die Bundesländer Hamburg und Brandburg sein, die eine Idee für einen Religionsunterricht mit allen Schülern entwickeln konnten. Möglicherweise wird dies in naher Zukunft ein Standardmodell des neu ausgerichteten Religionsunterrichts.

Published in: on 28. April 2015 at 23:25 Comments (1)
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Romeo und Julia

Die Lehrerin erwartet von den ausländischen Mädchen der Klasse, dass sie Parallelen zu tatsächlich erfahrenen Schicksalen vieler Mädchen in ausländischen Kulturen entdecken, in denen Eltern über die Freundschaft ihrer Kinder bestimmen, ohne Ihnen selbst die Entscheidung zu überlassen. Die Verärgerung der Lehrerin über die ausgebliebenen Antworten offenbart ein vorurteilbehaftetes Verständnis ihrer Schülerin.

Muss ein türkisch stämmiges Mädchen auch türkisch denken? Gibt es überhaupt ein „typisch türkisches“ Denken? Können Lehrkräfte ihre ausländischen Schüler als Repräsentanten ihres Heimatlandes und vor allem auch als Vertreter der in der Öffentlichkeit verbreiteten Meinung sehen? In diesem Denken sehe ich meines Erachtens den Kern der Problematik zwischen der Lehrerin und der Schülerin.

Als Mitglied einer europäisch-deutschen Gesellschaft kann sich das Gedankengut des Heimatlandes von Menschen mit Migrationshintergrund ändern. Möglicherweise werden die Wertsysteme und Gedankengänge des Umfelds übernommen; zumindest aber werden sie davon beeinflusst oder geprägt. Warum sollte also eine Türkin in Deutschland einer Türkin in der Türkei entsprechen? Ohnehin ist es schwierig, Menschen vermeintlich typische Eigenschaften ihres Heimatlandes zuzuschreiben. So ist auch nicht jeder Deutsche gleich ein von Ordnung besessener Mensch.

Als Lehrkraft sollte man demnach reflektieren, wo man vorurteilbehaftet denkt, um ein ungerechte Behandlung von Schülern zu umgehen. Mithilfe von Romeo und Julia ist es durchaus möglich die Zwangsbestimmung von Eltern zu thematisieren, ohne dabei in ein Schubladendenken von aussereuropäischen Ländern abzurutschen.

 

Published in: on 22. April 2015 at 13:58 Comments (1)
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Published in: on 15. April 2015 at 9:18 Comments (1)
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