Schüler mit Deutsch als Zweitsprache

Das Ziel eines heterogenen und binnendifferenzierten Unterrichts ist die bestmögliche individuelle Förderung einzelner Schüler. Dies betrifft neben den interessensorientierten Ansätzen auch die Sprache der Kinder. Die sogenannten „DaZ-Kinder“ könnten bei Aufgabenstellungen, die an die Klasse gestellt werden, einige Probleme bekommen. Möglicherweise verstehen sie die Aufgabe nicht, ihnen fehlen grammatische Kompetenzen, um sie zu bewältigen und es könnte ihnen schwer fallen, ihr Problem zu kommunizieren, damit ihnen geholfen wird. Grundschullehrer sollten darauf vorbereitet sein und wenn nötig auch mehrere Arbeitsblätter zur Verfügung stellen, um den Schwierigkeiten der DaZ-Kinder entgegen zu steuern. Während das reguläre Arbeitsblatt lediglich Verben im Infinitiv bereit stellt, die die Kinder dann konjugiert in eine Geschichte einbetten müssen, sind die Verben für DaZ-Kinder bereits konjugiert und/oder mit einem Bild veranschaulicht, um dem Kind das Verständnis für das Verb zu geben.

Auf diese Art und Weise könnte man den DaZ-Kindern eine Hilfestellung anbieten, damit sie nicht überfordert werden.

Published in: on 21. Mai 2015 at 19:12 Comments (1)
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Doppelte Heterogenität

Unter dem Begriff der doppelten Heterogenität wird nicht nur der soziale Faktor unter Berücksichtigung des Geschlechts, der Religion, der Kultur, usw. verstanden, sondern durch die fachliche Heterogenität erweitert. Lehrerfahrungen zeigen, dass ein Begriff individuell verstanden werden kann, sodass weder ein einheitliches Verständnis, geschweige denn eine einheitliche Definition möglich ist. Bei einer offen gestellten Frage im Unterrichtskontext wird man wahrscheinlich eine große Bandbreite an Schülerantworten erhalten, die eine methodisch sinnvolle Strukturierung des Unterrichts erfordern. Der Gedanke, dass es nur eine Lösung gibt, gestaltet sich in den meisten Unterrichtsfächern schwierig. Mit dieser Form der fachlichen Heterogenität wird eine Lehrkraft konfrontiert werden.

Konkret könnte man diese doppelte Heterogenität an einem Beispiel aus dem Religionsunterricht simulieren. Bei einer Fragestellung „Was ist der Himmel?“ wird man womöglich die konkreten Auswirkungen einer doppelten Heterogenität vorfinden. Christlich oder muslimisch geprägte Kinder werden wahrscheinlich den Himmel mit paradiesischen Vorstellungen und Belohnungen verknüpfen, die eng an ihre religiöse Erziehung anschließen. Andere Kinder werden den Himmel, unter Berücksichtigung ihrer derzeitigen Bedürfnisse, wahrscheinlich freier interpretieren. Möglicherweise verbinden einige der Kinder nicht einmal positive Gefühle bei dieser Fragestellung. Sie ist frei interpretierbar und bietet deshalb eine Vielfalt an möglichen Antworten.

Diese Deutungsvielfalt sollte von der Lehrkraft vorher erwartet, aber vor allem im Unterricht auch akzeptiert werden. Sie bietet indes eine Chance eines Klassendialoges, damit die Schüler ihre Wahrnehmungen  reflektieren, mindestens aber ihr Horizont an möglichen Vorstellungen, bezogen auf die Fragestellung, erweitern.

Published in: on 14. Mai 2015 at 9:24 Comments (0)
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