Das Semesterticket in Gefahr? Eine Rückschau.
Durch die äußeren Umstände sind die Menschen in ihrer Freizeit in den vergangenen Wochen weniger unterwegs. Das bedeutet: weniger in die Stadt, weniger Freunde besuchen und somit für viele auch: weniger den öffentlichen Personennahverkehr nutzen. Vielleicht auch dadurch ist die Debatte um das Semesterticket, welche in den vergangenen Wochen zwischen verschiedenen Studierendenvertretungen und den Verkehrsbetrieben, an uns vorbei gegangen. Doch da zwischenzeitlich sowohl über Preiserhöhung oder Sendung und gar eine Kündigung des Tickets gesprochen wurde, fassen wir die Geschehnisse im Nachgang nochmal zusammen.
„Bremer Semesterticket in Gefahr“ titelte der Weser Kurier Anfang Mai und auch der AStA der Uni. Sprach auf seiner Website davon, dass das Semesterticket für 65.000 Studierende gefährdet sei, der VBN habe die Verhandlungen „gegen die Wand gefahren“. Doch was war passiert?
Jedes Jahr verhandeln die Studierendenvertretungen aus Bremen und Niedersachsen mit den verschiedenen Verkehrsbetrieben. Darunter dem VBN, zudem auch die BSAG gehört, dem VGC aus Cloppenburg und der Verkehrsregion Ems-Jade, kurz VEJ.
Insgesamt zahlen die Bremer Studierenden 221 Euro für ihr Semesterticket. Davon fließen 138 Euro in das VBN-Ticket, der Rest in das landesweite Ticket. Bereits in den vergangenen Semestern hat es immer wieder Preiserhöhungen für das gegeben. Auch dieses mal legte der VBN den Asten den Vorschlag einer Erhöhung um 3 Euro pro Semester, von 138,40 auf 141,60 vor, was bei den Vertretern der Studierenden auf Ablehnung und Unverständnis traf.
Anders als in der Vergangenheit, war diesmal keine Erweiterung des Streckennetzes parallel zur Erhöhung des Preises vorgesehen. Im Wintersemester 2018/2019 kam zum Beispiel das Landesweite Ticket hinzu.
Mit den fortwährenden Erhöhungen, sei das Studieren nicht mehr jedem möglich, so die Kritik des AStA. Man forderte im Gegenteil eine Senkung des Preises auf 126,30 für das Ticket des VBN. Unterstützt wurde die Forderung von Fridays, sowie Students for Future. „Wir als junge Generation sind nicht bereit, die Rechnung für eine verfehlte Verkehrs- und Klimapolitik gleich doppelt zu zahlen. Der ÖPNV muss endlich günstiger werden.“ So Dominik Lange von Students for Future. Auf der Seite des AStA der Uni Bremen wurde die Möglichkeit einer Kündigung des Tickets in den Raum gestellt.
Beim VBN stieß die Forderung der Studierenden hingegen auf Überraschung und Unverständnis, vor allem da die Preissenkungen laut Geschäftsführung erst in der letzten Verhandlungsrunde angesprochen wurde.
Passiert ist zum Schluss wenig. Genauer gesagt nichts. Man einigte sich auf das einfrieren des aktuell geltenden Preises und stimmte weiteren Zuschüssen für Härtefälle, sowie der kostenlose Mitnahme von 6 bis 15 jährigen zu. Für uns Studierende bedeutet das: Wir können auch in Zukunft weiter mit dem Semesterticket fahren, der Preis wird hierbei vermutlich fürs erste stabil bleiben.
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